Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Saugturbine defekt?


von Kalli R. (Gast)


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Hallo Jungs,
schon wieder eine Frage. Habe aus einen Festool Sauger, den Motor 
rausgebaut, weil dieser keinen Mucks mehr von sich gab. Beim 
Nachsehen,ob die Kohlen noch in Ordnung waren ist mir leider die Feder 
rausgesprungen, die ich jetzt so nicht mehr rein bekomme.
Gibt es eine Möglichkeit den Motor zu öffnen?
wie prüfe ich, ob der Motor defekt ist? (Multimeter zeigt an den beiden 
Klemmen keinen Durchgang)
Hat das Teil vielleicht ne Thermosicherung?

Gruß
Kalli

von Lukas (Gast)


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Kalli R. schrieb:
> ist mir leider die Feder
> rausgesprungen, die ich jetzt so nicht mehr rein bekomme.

Das ist Grundvoraussetzung das der überhaupt mal wieder läuft. Wenn du 
die Feder nicht mehr reinbekommst, brauchst du auch nicht weiter Fehler 
suchen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Kalli R. schrieb:
> Gibt es eine Möglichkeit den Motor zu öffnen?

Die Plastikkappe sollte eigentlich entfernbar sein.

Kalli R. schrieb:
> wie prüfe ich, ob der Motor defekt ist? (Multimeter zeigt an den beiden
> Klemmen keinen Durchgang)

So, wie die Flachschuhe aussehen, ist der Motor innen völlig 
eingestaubt. Das kann auch den Kollektor betreffen. Erstmal eine 
Reinigung ansetzen und dann nochmal messen.

von hinz (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Kalli R. schrieb:
>> Gibt es eine Möglichkeit den Motor zu öffnen?
>
> Die Plastikkappe sollte eigentlich entfernbar sein.

Das wäre eine große Ausnahme, die Dinger sind nicht für eine Reparatur 
gebaut.

Die Andruckfeder lässt sich mit dem richtigen Werkzeug problemlos 
einsetzen: kleine gewinkelte Spitzzange.

von hinz (Gast)


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Kalli R. schrieb:
> ob die Kohlen noch in Ordnung

Und?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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hinz schrieb:
> Das wäre eine große Ausnahme, die Dinger sind nicht für eine Reparatur
> gebaut.

Ich habe hier schon mehrere dieser Festo Industriesauger repariert (die 
Bodentiere mit Rüssel) und habe dabei auch öfter mal Motoren geöffnet.
Die ganz neuen Modelle (und da geb ich dir recht) sind aber nur mit 
erhöhtem Einsatz zu öffnen.

Die Motorbürsten werden komplett mit Messinghülse geliefert und man 
hängt dazu die Feder nur an der Bürste aus.

von Kalli R. (Gast)


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Hab jetzt alles durchgeblasen und die Feder wieder rein bekommen.
Die Kohlen waren soweit noch ok, trotzdem bleibt der Motor stumm !

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Strom bekommt er aber? Nicht, das die Ansteuerung eine Macke hat.

Ansonsten bleibt dir sowieso nicht viel übrig, als die beiden Wicklungen 
(Rotor und Stator) mal getrennt auf Durchgang zu prüfen. Sie sind in 
Reihe geschaltet und der Rotor ist leicht von Bürste zu Bürste zu 
messen. Der Stator dann zwischen eine der Bürsten und dem Anschluss der 
Speisung.

von E-Biker (Gast)


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Kalli R. schrieb:
> Hallo Jungs,
> schon wieder eine Frage.

Warum dürfen Mädels das nicht lesen?
Meine Frau ist Ingenieurin und würde gerne antworten.

von Kalli R. (Gast)


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Uppps, sorry - liebe E-Biker-Frau !
Nächste Mal wird besser

von Werner H. (werner45)


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Da es ein Kollektormotor ist, können auch einige Ankerwicklungen 
unterbrochen sein. Wenn er auf einer defekten Stelle bleibt, startet er 
nicht. Andernfalls kann er im Betrieb humpeln.
Messung: Widerstand an den Kohlen messen und dabei den Anker von Hand 
durchdrehen.
∞ bedeutet, daß die Kohlen keinen festen Kontakt zum Kollektor haben (zu 
kurz geworden, evtl. Anschlag) oder der Anker überall defekt ist. Zum 
Abklären mit den Meßspitzen direkt auf den Kupferlamellen messen.
Also Schrott oder neue passende Kohlen besorgen.

Gruß - Werner

von Rudi (Gast)


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Servus,

ich habe zwar einen Alto Nilfisk, aber Motor sieht genauso aus.
Bei mir war das Lager auf der Turbinenseite defekt, also unrentabel.
Der Hersteller des Motors (nicht Alto sondern Domel) hat einen ebay 
Webshop mit den Ersatznummern. Der neue Motor war für 49€ (all incl.) zu 
haben. Vielleicht hilfts.
Grüße, Rudi

von Kalli R. (Gast)


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Werner H. schrieb:
>
> ∞ bedeutet, daß die Kohlen keinen festen Kontakt zum Kollektor haben (zu
> kurz geworden, evtl. Anschlag) oder der Anker überall defekt ist. Zum
> Abklären mit den Meßspitzen direkt auf den Kupferlamellen messen.
> Also Schrott oder neue passende Kohlen besorgen.
>
> Gruß - Werner

Hallo Leute,

Asche auf mein Haupt. Hab einen neuen Saugmotor bestellt. Den alten habe 
ich jetzt mal genauer unter die Lupe genommen und auch die beiden 
Kohlebürsten entfernt, die noch ca. 1,5 cm hatten. Jedoch war eine 
Kohlebürste am Anfang zerbrochen und hatte keinen richtigen Kontakt 
mehr. Nach einigem Friemeln hab ich die Kohlen wieder einsetzen können 
und siehe da. Der Motor läuft wie ne 1.
Also nur neue Kohlen. Und den neuen Motor wieder retour.
Leider sind mir bei dem Flügelrad oben drei kleine Flügelchen 
abgebrochen.
Kann man das trotzdem so lassen oder müsste ich ein neues Lüfterrad 
besorgen und wie bekomme ich das alte sauber runter??

von Werner H. (werner45)


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Behalte lieber den neuen Motor.
Der alte ist jetzt unwuchtig, gibt Lagerschaden.
Das Flügelrad bekommst Du nur mit einem Abzieher runter, dann muß das 
Neue wieder aufgepreßt werden, aber das Neue gibt es halt nicht einzeln 
im Handel.

Gruß - Werner

von hinz (Gast)


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Kalli R. schrieb:
> Jedoch war eine
> Kohlebürste am Anfang zerbrochen und hatte keinen richtigen Kontakt
> mehr.

Das ist die automatische Verschleißabschaltung der Kohlebürste. Da ist 
ein Kunststoffstift und eine Feder am hinteren Ende der Kohle eingebaut, 
sobald die Kohle so weit runter ist heben Stift und Feder die Kohle vom 
Kollektor ab.

von hinz (Gast)


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von Kalli R. (Gast)


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Hallo,

genau so war es. Danke für die Bilder. Also wieder mal was kaputt 
repariert.
Bin ein Schussel. Aber glaubt ihr echt, dass das Ding durch die drei 
fehlenden Rädchen unwuchtig wird. Dient doch lediglich der Kühlung und 
die ist noch zu 50% da.
Kalli

von Kalli R. (Gast)


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Matthias S. schrieb:

>
> Ich habe hier schon mehrere dieser Festo Industriesauger repariert (die
> Bodentiere mit Rüssel) und habe dabei auch öfter mal Motoren geöffnet.
> Die ganz neuen Modelle (und da geb ich dir recht) sind aber nur mit
> erhöhtem Einsatz zu öffnen.

Hast ne PN

von ichbin (Gast)


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hinz schrieb:
> Das ist die automatische Verschleißabschaltung der Kohlebürste. Da ist
> ein Kunststoffstift und eine Feder am hinteren Ende der Kohle eingebaut,
> sobald die Kohle so weit runter ist heben Stift und Feder die Kohle vom
> Kollektor ab

Ja nennt sich im Jargon auch Abschaltkohlen.
Aber die machen doch in einem nicht zur Reparatur vorgesehenen Motor 
außer geplanter Obsoleszenz keinen Sinn!

von Thomas S. (thschl)


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Kalli R. schrieb:
> Bin ein Schussel. Aber glaubt ihr echt, dass das Ding durch die drei
> fehlenden Rädchen unwuchtig wird. Dient doch lediglich der Kühlung und
> die ist noch zu 50% da.

was macht dein Auto mit ungewuchteten Rädern, oder klebe dir mal 200g 
Gewicht ans Rad.. der ist Schrott mit dem Flügel würde ich keinen Sauger 
mehr laufen lassen

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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ichbin schrieb:
> Aber die machen doch in einem nicht zur Reparatur vorgesehenen Motor
> außer geplanter Obsoleszenz keinen Sinn!

Doch, der Festo ist ja zur Reparatur gedacht. Die Kohlen werden, wie ich 
oben schon postete, mit den Messinghülsen geliefert und einem Stückchen 
Litze mit Flachstecker. Den Flachstecker zieht man ab, die Feder hängt 
man aus und parkt sie daneben ans Gehäuse. Dann baut man die neue Kohle 
ein und steckt den Flachstecker. Zum Schluss wird die Feder wieder 
eingehängt.

Wenn mans mal gemacht hat, geht das ruck zuck. Mittlerweile gibts im 
Auktionshaus auch preiswerte Alternativen zur Original Festo-Kohle, die 
gut passen und auch gute Lebensdauer haben. Man muss nur einmal die 
richtige Bestellnummer rausfinden. Einen Link habe ich aber nicht, da 
die Dinger immer von der Werft bestellt werden - Ich baue sie dann nur 
ein.
Bei manchen Festo Modellen braucht man einen elend langen Torx mit etwa 
30cm Schaft, aber sonst ist das alles recht easy, wenn man sich die Lage 
der diversen Schaumstoffe, Filterchen und Plastikteile merkt.

: Bearbeitet durch User
von Kalli R. (Gast)


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Thomas S. schrieb:
 der ist Schrott mit dem Flügel würde ich keinen Sauger
> mehr laufen lassen

Hi Thomas,

so leicht geb ich mich nicht geschlagen. Versuch auf alle Fälle mal ein 
Ersatz-Flügelrad zu bekommen. Wenn nicht, setzt ich ein 5cm Flügelrad 
aus einem PC-Lüfter drauf. Die halten das aus !

von hinz (Gast)


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Kalli R. schrieb:

> so leicht geb ich mich nicht geschlagen.

Muss man ja auch nicht.


> Versuch auf alle Fälle mal ein
> Ersatz-Flügelrad zu bekommen.

Bin gespannt.


> Wenn nicht, setzt ich ein 5cm Flügelrad
> aus einem PC-Lüfter drauf. Die halten das aus !

Die bringen aber ehr nicht den nötigen Luftdurchsatz, sind ja ehr auf 
leisen Lauf optimiert.

von Kalli R. (Gast)


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Es wird aus dem PC-Lüfter nur das Flügelrad ausgebaut. Hatte ich gestern 
bereits gemacht, war aber zu klein.
Bin selbst mal gespannt

von Udo S. (urschmitt)


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Nur mal neugierigerweise: Wie hast du es geschafft dem Flügelrad so 
massiv Karies zu verpassen? Das ist doch eigentlich ein richtig zäher 
Kunststoff.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ja nennt sich im Jargon auch Abschaltkohlen.
> Aber die machen doch in einem nicht zur Reparatur vorgesehenen Motor
> außer geplanter Obsoleszenz keinen Sinn!
Naja ob der Motor jetzt hart ausfällt oder sich vorher eine Weile unter 
stärkerer Hitzeentwicklung zu Tode quält, ist nun ziemlich egal... 
jedenfalls solange so ein Gerät nicht anfängt zu brennen wenn man Pech 
hat. In einem Staubsauger, wo sich jahrelang brennbarer Staub ansammeln 
könnte, halte ich das schon für sinnvoll.

Diese Kohlen verhindern, daß der Kollektor durch zu schwachen 
Anpressdruck der Kohlen und dadurch schlechten elektrischen Kontakt 
verbrennt. Das wilde Feuerwerk richtet den sonst ziemlich schnell 
zugrunde und man muß ihn hinterher mindestes abdrehen wenn er nicht 
thermisch zerstört wurde.

Aber durch das defekte Flügelrad hat sich die Sache nun sowieso 
erledigt. Motoren in Staubsaugern sind nicht gerade für ihren hohen 
Wirkungsgrad bekannt und brauchen ihre Kühlung. Die Unwucht verbunden 
mit den extrem hohen Drehzahlen tut den Rest, das wird laut und hält 
nicht mehr lange.

von Kalli R. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Nur mal neugierigerweise: Wie hast du es geschafft dem Flügelrad so
> massiv Karies zu verpassen? Das ist doch eigentlich ein richtig zäher
> Kunststoff.

Darf man gar nicht erzählen. Wollte das vordere Rad runter haben um da 
Gehäuse vielleicht abschrauben zu können. Deshalb hatte ich am Flügelrad 
einen Stopper eingeklemmt. Nach zwei festen Versuchen sah das Lüfterrad 
nicht mehr gut aus. Nicht weitererzählen !

von Kalli R. (Gast)


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Ben B. schrieb:

>
> Aber durch das defekte Flügelrad hat sich die Sache nun sowieso
> erledigt. Motoren in Staubsaugern sind nicht gerade für ihren hohen
> Wirkungsgrad bekannt und brauchen ihre Kühlung. Die Unwucht verbunden
> mit den extrem hohen Drehzahlen tut den Rest, das wird laut und hält
> nicht mehr lange.

Hab das Flügelrad jetzt runter und die diversen Firmen mal 
angeschrieben. Vielleicht hilft es ja

von Kalli R. (Gast)


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So Leute,
die Firmen wollen mir natürlich einen neuen Motor verkaufen, also kein 
Ersatzflügelrad. Hab es aber über ein Flügelrad eines PC-Lüfters 
hinbekommen.
Surrt wie ne 1 und macht mächtig Luft !
Danke für alle eure Antworten !!

von Dietrich L. (dietrichl)


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Kalli R. schrieb:
> Hab es aber über ein Flügelrad eines PC-Lüfters
> hinbekommen.

Schön gemacht, Respekt!

von hinz (Gast)


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Kalli R. schrieb:
> Hab es aber über ein Flügelrad eines PC-Lüfters
> hinbekommen.

Hast etwas viel Spalt gelassen.


> Surrt wie ne 1 und macht mächtig Luft !

Wollen wir hoffen, dass es reicht. Den Versuch ists allemal wert.

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