Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Saito Pro Charger Batterieladegerät - Mikrocontroller ATmel ATTINY26L defekt?


von Michael B. (michael_b_1988)


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Hallo!
Ich bin auf der Fehlersuche bei einem Saito Pro Charger 
Batterieladegerät (ladet die Batterie nicht mehr), das über einem 
Mikrocontroller ATmel ATTINY26L gesteuert wird - die 5V 
Versorgungsspannung vom 7805 ist vorhanden, allerdings bin ich mir nicht 
sicher was der "weiße Fleck" auf dem Mikrocontroller zu bedeuten hat - 
deutet dies auf einen Defekt hin?

Soweit ich das richtig verstanden habe, steuert der Mikrocontroller 
einen Mosfet zum Laden der Batterie an. (IRF9Z34, irl2203n und ein 
weiterer den ich nicht entschlüsseln kann, sind auf der Platine - ich 
habe allerdings noch nicht herausgefunden was genau welcher Mosfet 
macht).

Hat wer vielleicht einen Tipp, was und wo ich am Besten nachmessen kann, 
um einen defekten Bauteil auszumachen.

Danke für eure Hilfe/Tipps und sorry für die laienhafte Beschreibung...

Mfg
Michael

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Der weiße Fleck auf dem Controller bedeutet "bitte reparier mich nicht, 
ich wurde zum Wegschmeißen gebaut wenn ich defekt bin und niemand soll 
rausfinden, was ich für ein Schaltkreis bin".

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Michael B. schrieb:
> was der "weiße Fleck" auf dem Mikrocontroller zu bedeuten hat -
> deutet dies auf einen Defekt hin?

vermutlich eine Werks interne Kennzeichnung für ist programmiert oder so

von K. S. (the_yrr)


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Wo gehen die bunten Kabel hin, bzw. was steht neben denen auf der 
Platine?

Funktioniert noch irgendetwas, eine LED zum Beispiel?

Verfolg vom Kabel von der Batterie angefangen die Schaltung zurück.
- Es sollte einen Spannungsteiler geben, der geht irgendwo auf Pin 11 - 
20, nachmessen ob da noch Spannung ankommt am µC.
- Es sollte einen Shunt (braun schwarz silber, 0.1Ohm und vllt. eine 
Diode) geben, diese testen.
- Die gelbe Scheibe sollte eine Polyfuse sein, die müsste Durchgang 
haben
- Mindestens ein Mosfet müsste da zwischen Batterie und 
Spannungsversorgung sein, entweder auslöten und testen oder messen ob 
der Angesteuert wird. (ich nehme an des ist der PMOS)

- Rechts oben im Bild sieht es aus wie ein Schaltwandler (mit dem NMOS?)
- Wenn das stimmt wird der Wandler auch vom Tiny gesteuert, läuft der 
und wenn dan mit welcher Ausgangsspannung?

- mach mal ein Bild von Unten
- mach Bilder von oben aus einigen anderen Winkeln
- kannst du mal die Mosfet Typen auf das Bild schreiben oder z.b 
nummerieren?

Michael B. schrieb:
> den ich nicht entschlüsseln kann
mach auch davon ein Bild

> habe allerdings noch nicht herausgefunden was genau welcher Mosfet
> macht
mein Tipp:
Trafo -> ungeregelte DC Spannung -> Schaltwandler mit NMMOS -> PMOS zum 
Akku? -> evtl. Schutzdiode -> Polyfuse (oder an anderer Position, fast 
beliebig) -> CMC Windung 1 -> Akku + -> Akku- -> CMC Windung 2 -> Shunt 
0.1Ohm -> Gnd
Eventuell noch eine Diode in Sperrrichtung über den Akku damits raucht 
wenn das Gerät verpolt wird.

von Michael B. (michael_b_1988)


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Hallo!
Danke für deine ausführlichen Tipps - ich habe ein neues Bild mit 
Beschreibungen erstellt.

Beim Kabel, das an die Batterie angeschlossen wird, messe ich keine 
Spannung - hier sollte ich doch im Leerlauf (Batterie nicht 
angeschlossen) eine etwas höhere Spannung als die Batteriespannung 
messen oder?

also habe ich netzseitig zu messen begonnen:

-230V kommen an und gehen auch über die erste Sicherung zum Trafo
-nach dem Trafo wird die Spannung mit einem Brückengleichrichter 
gleichgerichtet
-am großen ELKO danach messe ich ca. 27V DC
-den Spannungsversorgungsteil für den Mikrocontroller habe ich auch 
gemessen, hier sind +5V vorhanden

Nach dem großen ELKO mit den 27V weiß ich nicht mehr wirklich weiter wo 
ich messen soll:

Als Schaltwandler meinst du den IRF9Z34? Wo kann ich hier die 
Ausgangsspannung messen - beim ELKO oberhalb des IRF9Z34 oder kann ich 
das auch direkt beim IRF9Z34 messen? - hier sollte ich dann eine 
niedrigere Spannung als 27V DC haben?
Beim ersten ELKO oberhalb des IRF9Z34 messe ich keine Spannung mehr.
Ich bin mir nicht sicher ob der IRF9Z34 auch vom tiny gesteuert wird, es 
schaut irgendwie so aus, als ob die Platine in einen Leistungsteil 
(Trafo) und einen Elektronikteil (Mikrocontroller) aufgeteilt ist - 
dazwischen ist ein Bauteil (siehe türkise Markierung - muss ich ws 
auslöten damit ich etwas lesen kann - schaut aus wie ein Mosfet od. 
U-Regler) das auf eine große Metallplatte geschraubt ist, welche die 
beiden Teile auf der Platine optisch abtrennt...

Die bunten Kabel gehen zu einer Platine am Gehäuse und sind ws nur für 
die LED-Anzeigen - es leuchtet nur die "Netz"-LED.

Als Mosfet zwischen Batterie und Spannungsversorgung ist entweder der 
IRL2203N oder das Bauteil mit der Metallplatte als Kühlfläche das ich 
nicht identifizieren kann gemeint?

Ich versuche morgen mit deinen Tipps weiter zu messen, vl fällt dir mit 
der genaueren Beschreibung/Beschriftung auf der Abbildung ja noch etwas 
ein das mir weiterhelfen könnte.

Mfg
Michael

von Michael B. (michael_b_1988)


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Morgen!

Der Bauteil mit der türkisen Markierung ist ein BDX54C Transistor!

LG

von Tom (Gast)


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Der BDX45 könnte eine Vor-Regelung der 27V DC auf eine für den 7805 
verträgliche Eingangsspannung von unter 25V sein. Ist da noch eine 
Zenerdiode daneben? Wahrscheinlich teilen sich der BDX45 und der 7805 
die Verlustleistung von 27V auf 5V etwa gleich auf, da beide im gleichen 
Gehäuse und ohne Kühlkörper.

Aber egal, die 5V sind ja da.

Btw, das Ratespiel hier macht Spaß. Ordentliche Fotos, vernünftiges 
Deutsch, der TO macht mit...
Hier wird so viel (oft berechtigt) über unmögliche Anfragen und 
Verhaltensweisen gemeckert, da kann man auch mal sagen, wenns Spaß 
macht.

von Tom (Gast)


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Oh Mann, entschuldigung, totalen Quatsch erzählt.

Ich habe auf dem Bild die Oberkante des Kühlblechs nicht als solche 
erkannt, sondern als Verlängerung der Hinweislinie angesehen.

Meine Mutmaßungen über den BDX45 also vergessen.

Es muß nicht unbedingt eine "Leerlaufspannung" aus dem Ladeanschluß 
herauskommen. Der Microcontroller mißt doch wahrscheinlich zunächst die 
Spannung eines neu angeschlossenen Akkus, ohne die Ladeschaltung zu 
aktivieren.

Was mich stutzig macht: Daß nur die "Netz an" LED leuchtet.
Kannst Du Dich erinnern, was sonst alles an war, auch wenn keine Akku 
angeschlossen wurde? ? Die beiden LEDs, welche die 6V/12V-Umschaltung 
angezeigt haben? Die "Akku ganz leer" LED?

von Tom (Gast)


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Noch eine Gegenfrage:
Das sind doch gerade mal 5 Kabel zur LED-Anzeige mit 16 LEDs. Da muß auf 
der Platine, welche die LEDs trägt, nochmal eine Decodierung 
stattfinden. (Und nur die "Netz" LED hängt direkt an der 
Betriebsspannung dieser Platine)

Kannst Du diese Platine auch (zerstörungsfrei) aus dem Gehäuse holen?

Ist es

a) so, daß Du, seit die LEDs nicht mehr leuchten, keinen Akku mehr 
geladen hast oder nur kurz angeschlossen und dann bemerkt, daß seitens 
der LED-Anzeige keine Reaktion darauf war?

oder b) so, daß Du tatsächlich sagen kannst, ein länger an dieses Gerät 
angeschlossener Akku wird nicht geladen?

Ich will darauf hinaus, ob vielleicht nur die Anzeige kaputt ist.

Prinzip Hoffnung. Denn wenn der Microcontroller nicht mehr will, wird es 
düster.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Viele dieser Ladegeräte springen nicht an, wenn auf der Akkuseite nicht 
eine gewisse Mindestspannung vorhanden ist.
Man sollte also entweder mal einen Akku mit ein paar Volt anschliessen 
oder über eine Diode mal Spannung vom Labornetzteil einspeisen, um die 
Kiste zu starten. Erst, wenn sie dann immer noch nicht will, ist sie 
defekt.

von Michael B. (michael_b_1988)


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Ja die Oberkante des Kühlblechs (geht quer über die gesamte Platine) ist 
nicht sehr gut sichtbar, auf alle Fälle ist der BDX45C dort drauf 
montiert.

Danke euch beiden für den Tipp mit der Leerlaufspannung - das war mir so 
nicht klar.

Das mit den LEDs muss ich mir selbst noch einmal genauer anschauen bevor 
ich hier Quatsch erzähle, ich hatte das falsch in Erinnerung - sorry - 
es leuchtet nicht nur die Netz-LED, beispielsweise leuchten auch die 
6/12V LEDS wenn ich zwischen 6 und 12V umschalte (d.h. ich gehe jetzt 
einmal davon aus, dass die Platine mit den LEDs und die Anzeige in 
Ordnung ist), ob die 0% LED leuchtet sobald ich eine Batterie 
angeschlossen habe, muss ich testen (ich versuche das Teil für einen 
Freund zu reparieren, der damit seine Motorradbatterie lädt (was 
allerdings nicht mehr funktionieren soll) - habe bis jetzt noch mit 
keiner Batterie getestet, weil mir das mit der Leerlaufspannung nicht 
klar war...)

Ich werde als nächstes eine Batterie dranhängen - wo und wie messe ich 
am Besten damit ich sehe ob die Batterie wirklich (nicht) geladen wird?
Am Batterieanschluss muss ich ja vermutlich die Batteriespannung messen 
- jetzt muss es ja irgendwo auf der Platine einen Punkt geben, an dem 
ich eine etwas höhere Spannung messe?
Wie hoch sollte der Ladestrom ca. sein - sollte ich dann ja mit einem 
Amperemeter in Serie beim Batterieanschluss messen können, dann würde 
ich ja gleich sehen ob hier ein Strom fließt oder?

Mfg

von Tom (Gast)


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Aha das klingt jetzt schon anders.

Es gibt natürlich 1000 Gründe, warum die Batterie Deines Freundes nicht 
mehr tut, obwohl sie zuvor am Ladegerät hing. Ein defektes Ladegerät ist 
nur einer davon.

Also gut, mach erstmal den Versuch, eine Batterie dranzuhängen. Kann 
eine 12V 7Ah aus einer USV sein, oder Motorradbatterie, oder auch die 
Autobatterie.

Dann gucken, was macht die Anzeige?

Welche Spannung hat der Akku?
Ohne Ladegerät sollten das mindestens knapp 12V sein. Bei wesentlich 
drunter ist der Akku hinüber, taugt aber immer noch als Testling für das 
Ladegerät.
An das Ladegerät angeschlossen, sollte die Spannung nach einer evtl. 
kurzen "Denkpause" des Geräts merklich ansteigen.
Bei kaputten Bleigelakkus geht das auch mal fast sofort auf 13,8V, d.h. 
das Ding nimmt kaum mehr Ladestrom an. Der Spannungsanstieg ist trotzdem 
ein Zeichen, daß das Ladegerät funktioniert.
Bei einem vernünftigen Akku, der auch noch nicht ganz voll ist, wird 
sich eine Spannung von 12,8 bis 13,irgendwas einstellen, die sehr 
langsam ansteigt.

Strommessung ist natürlich gut. Das Ding gibt 1A Ladestrom ab. Die 
fließen aber auch nur bei einem Akku, der relativ leer ist.

von K. S. (the_yrr)


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Michael B. schrieb:
> wo und wie messe ich
> am Besten damit ich sehe ob die Batterie wirklich (nicht) geladen wird?

Entweder die Batteriespannung messen, die könnte leicht steigen wenn der 
Akku geladen wird.

Oder Spannung über dem Shunt (braun schwarz silber, neben dem schwarzen 
Kabel zum Akku) messen, da sollten einige mV abfallen, je nach 
Ladestrom.


> jetzt muss es ja irgendwo auf der Platine einen Punkt geben, an dem
> ich eine etwas höhere Spannung messe?
ich hab da mal ein Bild angehängt. an dem blauen Elko nach dem 
Schaltregler (in richtung Kühlblech) sollte es eca. 0.5-2V oder so über 
Akkuspannugn sein, wie viel genau hängt auch von dem großen Widerstand 
links von dem BDX45 ab.

> Wie hoch sollte der Ladestrom ca. sein - sollte ich dann ja mit einem
> Amperemeter in Serie beim Batterieanschluss messen können, dann würde
> ich ja gleich sehen ob hier ein Strom fließt oder?
Entweder das, oder es sollten 0.1V pro A Ladestrom über dem Shunt 
abfallen. Wier hoch der maximal sein kann steht im allgemeinen hinten 
oder unten auf dem Gerät.

Edit:
Falsches Bild angehängt, das erste bitte löschen

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (michael_b_1988)


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Hallo!

Danke nochmal für eure Hilfe, das Problem ist gelöst, der Fehler 
gefunden.

Ich habe eine 6V und eine 12V Batterie an das Ladegerät angeschlossen 
(siehe Bild im Anhang), die Schaltung macht was sie soll - das hätte ich 
wohl als erstes testen sollen, mir war allerdings nicht klar, dass erst 
eine Ausgangsspannung zu messen ist, sobald eine Batterie an dem 
Ladegerät hängt... - also danke für diesen Tipp.

Der Kollege hat die Batterie immer direkt im Motorrad geladen, hierbei 
ist allerdings das +Verbindungskabel vom Anschlusspunkt zur Batterie an 
der Batterie locker geworden und hatte somit keinen Kontakt mehr zur 
Batterie, somit hat das Ladegerät auch nichts gemacht, für ihn hat es so 
ausgeschaut, als ob das Gerät kaputt wäre... - blöder Fehler aber 
zumindest wieder ein bisschen was bezüglich Batterieladegeräte gelernt.

LG
Michael

von Tom (Gast)


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Na prima, blitzsauberer Versuchsaufbau, die Spannungen wie man sie 
erwartet.

Aber ein klitzekleines bißchen Spott in Richtung des Kollegen wäre doch 
jetzt angebracht?

https://www.youtube.com/watch?v=cjMfZt-JL3o

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