Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik microSD mit Kratzer reparieren


von Stefan S. (kami)


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Hi,

ich habe eine leicht angekratze microSD, wie auf dem Bild zu sehen. 
Leider erkennt der Rechner zwar noch die Partitionen aber das Auslesen 
klappt nicht mehr. Hat vielleicht jemand einen Tipp wie man so einen 
Kratzer Hardwaretechnisch bearbeiten kann? Lötkolben und alles 
vorhanden. Hat jemand sowas schon mal repariert?

Vielen Dank.

Gruß kami

von Georg G. (df2au)


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Wenn die Partitionen erkannt werden, funktioniert auch das Lesen der 
Daten - sofern die Daten noch existieren.
Die Partitionsdaten sind auch nur "Daten", aber an einer speziellen 
Position.

von M.K. B. (mkbit)


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Georg G. schrieb:
> Wenn die Partitionen erkannt werden, funktioniert auch das Lesen der
> Daten - sofern die Daten noch existieren.

Sofern die Daten und die Partitionsinfos nicht auf verschiedenen Flash 
Chips liegen.

von Mick (Gast)


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Falls du irgendwelche Risse siehst, dann kannst du deine Rettungsübung 
abbrechen. (Mit Lupe oder Mikroskop überprüfen)

von Wolfgang (Gast)


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Stefan S. schrieb:
> Foto_20191023_063128.JPG

Vermutest du, dass irgendwelche wesentliche Info in der Struktur der 
Maserung des Holzes kodiert ist, oder warum lädst du die zu Lasten der 
Größe der Darstellung deiner Karte hoch?

von Gustl B. (-gb-)


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Stefan S. schrieb:
> Rechner zwar noch die Partitionen aber das Auslesen
> klappt nicht mehr.

Was hast du denn schon versucht? Ich würde erstmal mit dd ein 1:1 Abbild 
machen. Danach kannst du das Abbild mounten/auf ein anderes 
Speichermedium schreiben/... und ntürlich kannst du dann auch schön im 
Abbild nach Dingen suchen. Z. B. nach gelöschten Partitionen.
Ich empfehle dazu testdisk von https://www.cgsecurity.org .

Was ich aber aktuell vermute:
Dein Rechner läuft mit Windows. Die Karte stammt aus einem Handy? Ist 
also EXT$ formatiert oder so und das kennt Windows einfach nicht. 
Versuche also erstmal die Karte unter Linux zu lesen. Boote ein Linux 
mit einer Live-CD/Stick.

von Michael W. (Gast)


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Und so kann man's auch besser erkennen. Sieht aus, als wäre die Karte 
mit einem spitzen Gegenstand irgendwo rausgeprokelt und dabei beschädigt 
worden...

von Sven B. (scummos)


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Wobei ich ja sagen muss so richtig defekt sieht es auf dem Foto nicht 
unbedingt aus. Wenn die Karte noch erkannt wird, würde ich auch erstmal 
auf ein Software-Problem tippen ...

von Andre (Gast)


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Sven B. schrieb:
> so richtig defekt sieht es auf dem Foto nicht
> unbedingt aus.

Links oben scheint eine Leiterbahn hinüber zu sein. Die könnte man mit 
feinem Draht überbrücken.

Andere Frage, weiß jemand wie dieses Layout erzeugt wurde? Das sieht 
nach Autorouter aus, aber irgendwie sehr "organisch"?

von blub (Gast)


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Ich tippe auf Eiche natur!

von Stefan S. (kami)


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Hey Leute,

erstmal danke für die Antwort und sorry das ich das Bild nicht zurecht 
geschnitten habe. Nächstes Mal mache ich das besser.

Also nun mal zum Problem. Die Karte wird nach langer Lesezeit unter 
Linux erkannt und auch ein Zugriff mit hoher Verzögerung ist möglich. 
Mit typischen Image-Readertools ist ein Auslesen nicht möglich. Die 
Übertragung bricht irgendwas ab. Aus diesem Grund möchte ich auch 
Hardwaremässig nach besser. Dünne Litze habe ich wo würdet ihr den 
Verbindungen fixen oder muss man den Lack irgendwie aufbereiten oder 
kann man eine vielleicht angekratzte Verbindung wird verstärken (Chemie, 
Klebeband, Alufolie,etc.) Was gibt es dafür.

Vielen Dank.

Gruß kami

von Andre (Gast)


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Stefan S. schrieb:
> Lack irgendwie aufbereiten

Ich würde den Lack entfernen (Glasfaser Radierer), dann die Leiterbahnen 
genau untersuchen und mit feinem Draht verbinden.
Das ist aber extrem fummelig und ohne sehr guter Lupe oder besser mit 
Stereomikroskop kaum zu schaffen.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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wenn schon, dann würde ich ganz vorsichtig und gleichmäßig  mit einem 
Glasfaser-Radierer die Lackschicht im zerkratzten Bereich abrubbeln.

Achtung: Das Kupfermaterial ist extrem dünn! Gegebenenfalls an einer 
kaputten anderen Karte üben.

danach kann man messen, ob Durchgänge unterbrochen sind.

Edith: da war ich wohl zu langsam ..

: Bearbeitet durch User
von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Eventuell mal versuchen sie im 1 Bit Modus zu lesen, vielleicht hat man 
Glück und die defekte Leiterbahn gehört zu den höheren Bits.

von Erwin D. (Gast)


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...und dann hoffen, daß die SD mit den aufgelöteten Drähten
noch in den Slot passt.

von Thomas (Gast)


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Jep, versuch mal die Karte im SPI Modus z.B. mit nem Raspi oder Arduino 
auszulesen. Jede SDKarte hat noch einen 1Bit SPI Modus!

von Stefan S. (kami)


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Hi,

okay das mit dem SPI-Mode habe ich noch nicht ausprobiert. Habe 
Raspberry alles da aber ein Ubuntu Linux system wie stelle ich da auf 
SPI-mode um? Zeit zum Auslesen habe ich genug.

Danke.

Gruß kami

von zufaulzumanmelden (Gast)


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Stefan S. schrieb:
> Habe Raspberry alles da aber ein Ubuntu Linux system wie stelle ich da
> auf SPI-mode um?

Es sind deutsche Wörter, aber sie ergeben keinen Sinn. Was für Hexenwerk 
ist das?

von Georg G. (df2au)


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Sind denn wirklich Leiterbahnen durchtrennt oder sind das nur Kratzer 
auf der Oberfläche?

von MagIO2 (Gast)


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Den SD-Karten Slot brauchst du ja für die SD-Karte mit dem 
Betriebssystem. Und wenn das BS auf einem USB-Device liegt, dann bleibt 
das Problem, dass der SD-Slot eigentlich nicht mit dem hier erwähnten 
klassischen 1-Bit breiten SPI Protokoll betrieben wird.

Hier wird beschrieben, wie man das SPI-Interface nutzen kann:
https://ralimtek.com/raspberry%20pi/electronics/software/raspberry_pi_secondary_sd_card/

von Sven B. (scummos)


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Andre schrieb:
> Links oben scheint eine Leiterbahn hinüber zu sein. Die könnte man mit
> feinem Draht überbrücken.

Sieht für mich auf dem Foto erstmal nur oberflächlich angekratzt auf.

von Manuel X. (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Die Karte stammt aus einem Handy? Ist
> also EXT$ formatiert oder so und das kennt Windows einfach nicht.

Mitnichten. Sonst könnte man die Karte nicht einfach aus dem Handy 
nehmen und in den PC stecken um sie zu sichern oder mit Daten zu füllen. 
Genau das funktioniert aber bei Android seit.. ach ewig. Spätestens seit 
Android 4.4 wird das FUSE Framework dafür genutzt.

Letztlich sind alles virtuelle Filesysteme die irgendwie (veruschen) 
FAT32 zu implementieren / emulieren. Das allerdings nicht so ganz 
fehlerfrei und komplett.

Also nein, SD Karten in Handys sind niemals EXT formatiert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas schrieb:
> Jede SDKarte hat noch einen 1Bit SPI Modus!

Keineswegs. Seit Micro-SD ist selbiger nicht mehr verpflichtend durch 
die Hersteller zu implementieren. Viele haben ihn trotzdem noch, aber es 
stimmt eben nicht, dass es jede haben muss. Käme auf den Versuch an.

Darüber ein paar Gigabyte zu lesen (und noch dazu dann mit irgendwas 
langsam vor sich hin tickenden) kann aber schon ein Geduldsspiel werden.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Manuel X. schrieb:
> Letztlich sind alles virtuelle Filesysteme die irgendwie (veruschen)
> FAT32 zu implementieren / emulieren.

Auch das ist so pauschal nicht richtig (wenngleich es natürlich korrekt 
ist, dass es kein extXfs ist): ab 32 GB ist exfat vorgeschrieben.

von Stefan S. (kami)


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Hallo,

also hier nochmal das letzte Post in Deutsch :)

Hi,

okay das mit dem SPI-Mode habe ich noch nicht ausprobiert. Ich habe
einen Raspberry Pi und alles andere da, wie z.B. ein Ubuntu Linux 
System. Ich weiß aber nicht, wie ich den SPI-Modus einstelle? Zeit zum 
Auslesen habe ich genug.

Danke.

Gruß kami

Hoffe jetzt ist es besser lesbar.

von Stefan S. (kami)


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So und nun zum Raspberry. Das werde ich am Wochenende mal probieren. 
Adapter für die SD-Karte habe ich genug.

Es handelt sich dabei aber um eine microSD von Sandisk Ultra Extreme A2 
mit 128 GB. Installiert ist dort auf der Karte ein Raspbian Image 
Standardpartionierung.

Bringt es dabei was über den SPI-Mode auf die Daten zu zugreifen?

Vielen Dank.

Gruß kami

von Gustl B. (-gb-)


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Manuel X. schrieb:
> Also nein, SD Karten in Handys sind niemals EXT formatiert.

Bitte was? Doch klar, hier habe ich ext2 auf einer SD Card in meinem 
Android 9 Telefon. Vielleicht eine Ausnahme, mag sein, aber kann man 
machen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Manuel X. schrieb:
> Also nein, SD Karten in Handys sind niemals EXT formatiert.

Man kann aber ne Ext-Partition draufmachen und dann lustige Sachen 
machen die ohne das nicht gehen, zum Beispiel Apps per Symlink komplett 
auf die SD-Karte verlagern, nicht nur halb. Zumindest in älteren 
Versionen von Android war das ein probates Mittel um wirklich internen 
Speicher freizuräumen, obs heute noch nötig ist weiß ich nicht.

von Soul E. (Gast)


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Aktuelle Androiden können neben dem internen Dateisystem auch die 
SD-Karte verschlüsseln (Zahnrad-App - "Biometrische Daten und 
Sicherheit" - "SD-Karte verschlüsseln"). In diesem Fall siehst Du im 
Kartenleser auch nur die Partitionen, aber keinen lesbaren Inhalt.

von Android 0xa (Gast)


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soul e. schrieb:
> Aktuelle Androiden können neben dem internen Dateisystem auch die
> SD-Karte verschlüsseln (Zahnrad-App - "Biometrische Daten und
> Sicherheit" - "SD-Karte verschlüsseln"). In diesem Fall siehst Du im
> Kartenleser auch nur die Partitionen, aber keinen lesbaren Inhalt.

Den passenden Schlüssel findet man dann hier:

/data/misc/vold/

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