Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Mechanischer Hochpass zur Tasterbetätigung


von mviz (Gast)


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Hallo Forum

Ich bin auf der Suche nach einer mechanischen Lösung zur parallelen 
Betätigung zweier Taster.

Die Taster sind beispielsweise Kurzhubtater, also in etwa so etwas:
https://www.reichelt.de/kurzhubtaster-6x6-mm-hoehe-13-mm-12-v-vert-jtp-1130-p27894.html

Auf Taster 1 soll die Betätigung, z.B. durch Fingerdruck, direkt 
weitergegeben werden. Kurzes Drücken auf die Mechanik betätigt den 
Taster kurz, langes Drücken auf die Mechanik betätigt den Taster lang. 
Als 1:1 starre Verbindung. Soweit langweilig.

Auf Taster 2 ist jedoch folgendes Verhalten gewünscht. Kurzes Drücken 
betätigt den Taster kurz, langes drücken betätigt den Taster ebenfalls 
nur kurz. Es wird also eine Art Hochpass-Verhalten des mechanischen 
Übertragungsgliedes zu Taster 2 benötigt. Bei hohen Frequenzen steif, 
bei niedrigen Frequenzen weich. Ähnlich einer nicht-newtonschen oder 
hochviskosen Flüssigkeit, aber wenn möglich ohne Flüssigkeit.

Hat jemand so etwas ähnliches schon mal in halbwegs klein und günstig 
umgesetzt und vielleicht einen Vorschlag oder ein Beispiel für einen 
solchen Aufbau oder eine Materialkombination?

mviz

von Jens M. (schuchkleisser)


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Warum nicht elektronisch?

von Jürgen von der Müllkippe (Gast)


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Evtl. ein Piezotaster. Egal wie lange ich drücke, der Impuls ist immer 
gleich kurz.

Jens M. schrieb:
> Warum nicht elektronisch?

Genau. Ein Kondensator in Reihe zum Taster würde doch schon ausreichen.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> mviz schrieb:
> Auf Taster 2 ist jedoch folgendes Verhalten gewünscht. Kurzes Drücken
> betätigt den Taster kurz, langes drücken betätigt den Taster ebenfalls
> nur kurz. Es wird also eine Art Hochpass-Verhalten des mechanischen
> Übertragungsgliedes zu Taster 2 benötigt.
und warum soll das nicht elektrisch gelöst werden?

In der elektronischen Signalverabeitung heißt das "Differenzierglied"
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0206173.htm
Gruß Öeletronika

von mviz (Gast)


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> Warum nicht elektronisch?
Die Schnittstelle ist der mechanische Teil des Tasters. Deshalb geht 
elektronisch nicht.

von Nick M. (Gast)


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Das geht.
Allerdings kann man bei meiner Lösung auch fehlbedienen, wenn der Taster 
nicht ganz durchgedrückt wird.
Wäre das i.O? Dann mach ich mir die Mühe ein Bild zu pinseln.


Nick

von mviz (Gast)


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Nick M. schrieb:
> Das geht.
> Allerdings kann man bei meiner Lösung auch fehlbedienen, wenn der Taster
> nicht ganz durchgedrückt wird.
> Wäre das i.O? Dann mach ich mir die Mühe ein Bild zu pinseln.

Das Problem mit dem nicht ganz Drücken lässt sich konstruktiv mechanisch 
trivial lösen, z.B. durch einen Schnappmechanismus vor der 
Tastenbetätigung. Damit kann sichergestellt werden, dass der Weg immer 
groß genug ist, dass die Taster vollständig gedrückt werden. Das zu 
lösende Problem ist tatsächlich nur die reale Ausgestaltung des 
Hochpasses.

Also ja, gerne pinseln.

von Nick M. (Gast)


Angehängte Dateien:

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mviz schrieb:
> z.B. durch einen Schnappmechanismus

Ja, das ist auch schon die komplette Lösung!

Legende:
1: Festlager (unverschiebbares Gelenk für 4)
2: Der Kurzhubschalter
3: Der Betätigungsknopf (irgendwie geführt)
4: Eine gerade Blattfeder (Stück einer Aufzugsfeder von Omas Uhr)
5: (Einstellbarer) Anschlag für 4.

Wenn 3 gedrückt wird, drückt 4 auf den Pinökel des Schalters. Wird 3 
weit genug gedrückt, schnappt 4 um. 3 Muss dann gegen einen Anschlag 
gehen!

Zu 4: So direkt geht das nicht. Die Blattfeder muss auch an 3 befestigt 
sein und 3 so weit nach links geschoben werden, dass die Blattfeder 
ausweicht und sich nach unten biegt. Damit die Feder tatsächlich nach 
unten ausweicht, ist der Anschlag 5 da.
Drückt man jetzt 3 nach unten, hebt auch 4 von 5 ab und hätte somit 
Platz  zurück nach oben zu schnappen. Lässt man 3 los, schnappt die 
Feder wieder um.
Damit letzteres auch geht, muss der Taster 3 mit einer Feder nach oben 
gedrückt werden.
Kann sein, dass Dir das zu fummelig wird ... :-)

Gruß,
Nick

von mviz (Gast)


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Der skizzierte Schnappmechanismus als Betätigung ist definitiv eine 
sinnvolle weitere Möglichkeit.
Danke Nick!

Alternativ werde ich mal nach einem Dämpfungsglied schauen.
Mal sehen ob sich am Ende etwas davon irgendwie umsetzen lässt.

von Henrik (Gast)


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Ein mechanischer Hochpass ist ein Dämpfer.
Also zB eine Einmalspritze :)
Kolben etwas kleiner Schleifen, damit er leichtgängiger wird.
Ober einen Kolben/Zylinder aus einem IKEA Schubladendämpfer?

von Nick M. (Gast)


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Henrik schrieb:
> Ein mechanischer Hochpass ist ein Dämpfer.

Auch ein guter Ansatz!

Nick

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