Schnorren für Anfänger bzw. Sponsoring für Auszubildende?

[Andy (Gast)]

Hallo!

Ich befinde mich seit zwei Monaten in Ausbildung zum EBT.
Leider musste ich feststellen, das es jenseits des festgelegten 
Rahmenbildungsplans kaum Freiraum für eigene Experimente und Projekte 
gibt.
Mit mehreren Kollegen haben wir eine kleine private "Projektgruppe" 
gebildet um einen gespenden KUKA-Roboterarm wieder zum Leben zu erwecken 
und mittels Herstellerunabhängiger Hard- und Software wieder zum Leben 
zu erwecken.
Entsprechende Grundkenntnisse und weitergehende Erfahrungen der 
Elektronik sind an sich bereits vorhanden.

Leider fehlt uns mangels entsprechender Förderung einiges an Hardware um 
über die Planungsphase hinwegzukommen.

Wie spricht man aus Erfahrung Hersteller von Komponenten und kleineren 
Baugruppen um Spenden bzw. Förderung auf "Naturalienbasis" an?

Es geht ja nicht um extreme Werte, das Meiste versuchen wir in 
Eigenleistung zu erreichen aber manchmal lohnt es sich einfach nicht das 
Rad neu zu erfinden und die entsprechende Argumentation, warum wir 
dieses oder jenes benötigen was man sich außerhalb des privaten 
Investitionsrahmens "im Topf" leisten könnte.

Vorhanden sind:
Ein Projektplan
Aufstellung der Entwicklungsphasen und Verteilung der Aufgaben
Voraussichtlich benötigte Hardware, welche in Eigenarbeit geleistet 
werden kann
"Nice to Have" Hardware, welche uns einiges an Zeit sparen kann und 
Industriekompatibel für zukünftige Schulungseinsätze wäre.

Sehr lange Rede - kurzer Sinn:
Wie wäre aus eurer Erfahrung entweder als "Geber" oder "Nehmer" der 
geschickteste Weg, entsprechende Hersteller anzusprechen und zu 
überzeugen?
Welche "Benefits" sollte man ebenfalls entsprechend bieten?

Antworten der üblichen Skekptiker, Rechtschreibfanatiker und sonstigen 
Misantrophen bitte nur Sachlich bezogen ohne sich auf Urgroßvater, 
"Früher" und "Schnorrer" etc. zu versteifen ;-)

[Andreas H. (ahz)]

Andy schrieb:
> Sehr lange Rede - kurzer Sinn:
> Wie wäre aus eurer Erfahrung entweder als "Geber" oder "Nehmer" der
> geschickteste Weg, entsprechende Hersteller anzusprechen und zu
> überzeugen?

Ruf die Vertriebsabteilungen der Hersteller an und frag, ob sie Dir die 
Teile spenden. Biete an, ihnen Deine Projektplanung etc. zu schicken.

Ich glaube das ihr da gute Chancen habt.
Warum?
Reales Beispiel zur Motivation:

Vor Jahren wollte ich mal Tasten in eine Sonderentwicklung mit 
homöopatischen Stückzahlen einbauen, die ich bei einem anderen Gerät 
(aber andere Branche) gesehen hatte.

Ein Anruf beim Hersteller ergab, nach kurzer Schilderung meines 
Vorhabens, den Typ & Hersteller des Tasters.

Also beim Hersteller angerufen und nach einem Preis gefragt.
"Also bei Abnahme von einer Million ungefähr XXX, kleinere Stückzahlen 
werden nicht bedient.".
Es stellte sicher heraus, dass die Taster eigentlich nur im 
Automotivebereich verkauft wird (kA wo der Gerätehersteller die her 
hatte).

Der Vertriebler fand mein Vorgehen aber anscheinend so lustig, dass ich 
ein paar Tage später ~200 (!) Muster des Tasters in der Post hatte. 
Kostenfrei.

Die geplanten Geräte wurde damit gebaut und geliefert.

Also einfach probieren. Was soll schiefgehen.


> Welche "Benefits" sollte man ebenfalls entsprechend bieten?

Da hast vermutlich nichts anzubieten. Egal.

Aber stell Dich darauf ein dass die Dir vorschlagen, Dich nach der Lehre 
mal bei ihnen zu bewerben.
Leute mit so viel Eigeninitiativewerden eigentlich immer gesucht.

/regards & viel Erfolg ;)

[Wühlhase (Gast)]

Macht euch Gedanken darüber, was ihr einer Firma zu bieten habt.

Ihr seid in der Ausbildung und habt nix zu geben...deswegen ja das 
Ganze. Aber manche Firma z.B. ist an der Verbreitung ihrer Produkte 
interessiert. Ein oder zwei Sampleartikel sind für eine gesunde Firma 
kein Kostenfaktor, aber wenn ihr damit eine nette Erfahrung gemacht habt 
(und später mit Vorliebe deren Produkte kauft) ist das für die eine 
Investition.
Und wenn die eure "Spende" dann noch von der Steuer absetzen können 
macht dies einiges deutlich einfacher. Macht euch eine Platte was ihr 
für Vorraussetzungen erfüllen müßt um Spendenquittungen ausstellen zu 
können.

Am Besten, ihr erklärt der Firma einfach eure Lage, so wie sie ist. 
Macht klar daß ihr Azubis seid und lernen wollt, manche Mitarbeiter 
mancher Firmen mögen das.

Und zur Not könnt ihr euren Roboter noch mit Werbung der edlen Spender 
zukleben. Manche Firmen mögen spektakuläre Bilder ihrer Produkte im 
Einsatz.

Es gibt auch Firmen, die schmeißen Samples förmlich hinterher. Wenn ihr 
ein Mikrocontrollerboard braucht, würde ich mich mal bei ST umsehen, was 
die so haben und dann freundlich anrufen (ist weitaus besser als Email).
Und wenn es um Platinenfertigung geht ist Leiton eine freundliche Firma.

[Stephan S. (outsider)]

Andreas H. schrieb:
> Also einfach probieren. Was soll schiefgehen.

Das kann ich dir aus leidvoller Erfahrung sagen: Die angefragte Firma 
wittert ein Geschäft und gibt keine Ruhe mehr. Man bekommt Anrufe, der 
Vertreter ist gerade in der Gegend und möchte sich mal kurz vorstellen. 
Auf eine Absage wird er nicht reagieren und will "nur mal kurz Hallo 
sagen", er steht gerade eh schon außen auf dem Firmenparkplatz... Ist 
mir so als Neuling mal passiert und ich wusste garnicht mehr wie ich den 
abwimmeln soll. Es ging um ein kleines Projekt bei dem ich von einem 50 
Cent Artikel gerade mal eine mittlere zweistellige Stückzahl gebraucht 
hätte. Aber der wollte partout nicht locker lassen um über mich als 
Anfänger einen Fuß in die Entwicklungsabteilung zu bekommen.

Mein Kollege mit Migrationshintergrund hat mir dann noch angeboten er 
würde mich unterstützen ihn an der Pforte abzuwimmeln, dort meinen 
Vorgesetzten zu spielen und sagen "Hab ich dir tausendmal gesagt, sollst 
du funf bestelle, nicht funftausend!" Wäre mir dann aber doch etwas zu 
peinlich gewesen und hätte nicht gerade ein tolles Licht auf die Firma 
geworfen :-)

[iam (Gast)]

Noch etwas konstruktives für Euer Projekt:

Macht es bekannt:
- Website mit Stand und aktuellem Fortschritt
- Nennung der Sponsoren
- Projekt Konzept und Dokumentation

Dann finden Sponsoren eher zu euch.

Ich finde eure Idee auf der Basis von Eigeninitiative sehr gut.

cu