Hallo, ich habe einen alten Weihnachtsstern aus DDR Zeiten gefunden. Die 96 Stück E10 Glühlämpche (2,5V 0,15A) sind in Reihe geschalten. Vor der ersten Birne sitzt eine Diode SY360/3 (entspricht heute1N4004). Das wird also einfach in die Steckdose 230 V gesteckt. Bevor ich defekte Birnen austausche oder es lasse habe ich folgende Fragen: 1) Ist diese Schaltung Schaltung sicher und darf heutzutage überhaupt betrieben werden? 2) Welchen Sinn hat die Gleichrichtung mittels Diode? Dadurch müssten die Lämpchen ja 50 Hz Takt flackern. Danke für Eure Hilfe im Voraus!
> Ist diese Schaltung Schaltung sicher Solange du deine Wurstfinger bei dir behaeltst, ist sie sicher. > Welchen Sinn hat die Gleichrichtung mittels Diode? Der Halbwellenbetrieb reduziert die Helligkeit und wirkt sich foerderlich auf die Lebensdauer der "Glühlämpche" aus.
1.) Wenn die Sternschnuppe wie im Bild ersichtlich komplett offen ist, dann auf keinen Fall 2.) Du darfst nicht vergessen das es sich um Glühlämpchen handelt, diese sind aufgrund ihrer Funktionsweise träge und bei einer Frequenz von 50Hz haben wir immerhin eine Periodendauer von 20ms, in welcher die Lampen durch die Diode für eine Halbwelle nicht versorgt werden, diese reichen nicht annähernd, um die Lampe „erlöschen“ zu lassen, es kann also von flackern keine Rede sein, eher von flimmern, ein Verhalten welches in der Anwendung durchaus gewünscht sein kann.
Daniel Steinbach schrieb: > ich habe einen alten Weihnachtsstern aus DDR Zeiten gefunden. Ich würde den auf LED umrüsten. Das geht am einfachsten mit einer z.Z. leicht erhhältlichen 100-er (oder zwei 50-er) Cristbaumkette. Vermutlich wird das sogar billiger, alsa der Kauf von Ersatzglühlampen.
Harald W. schrieb: > Ich würde den auf LED umrüsten. Das geht am einfachsten mit > einer z.Z. leicht erhhältlichen 100-er (oder zwei 50-er) > Cristbaumkette. Vermutlich wird das sogar billiger, alsa der > Kauf von Ersatzglühlampen. Die Sternschnuppe scheint ein Unikat zu sein, zwar entwickelt sich die LED Technik immer weiter, das gesamte Lichtspektrum von Glühobst wird allerdings heute noch nicht erreicht. Solch ein (n)ostalgisches Stück würde nach dem Umbau eher ramschig wirken. Ein anderer Ansatz wäre der Umbau auf Parallelschaltung der Birnchen und der Betrieb mit Schutzkleinspannung aus einem umgebauten ungeregelten Netzteil (Siebelko entfernt und Zweiwegegleichrichtung auf Einweggleichrichtung umgebaut), bei dieser Variante gibt es auch den großen Vorteil dass das verschlissene Glühobst schneller lokalisiert werden kann, bzw. nicht gleich das komplette Licht ausfällt. Aufgrund der bereits vorhandenen Brandspuren würde ich das Teil aber nicht unbeaufsichtigt laufen lassen.
Danke für eure Antworten! Zu den Brandspuren: Das sind Lötspuren vom früheren Birnentausch wenn man mit einem großen Lötkolben versucht Drähtchen an Minibirnen zu löten. Zur Lichterkette: Das würde wirklich nicht gut aussehen. Der Stern ist kein Unikat, wurde aber von einem Hobbybastler in unserem Dorf in kleiner Stückzahl hergestellt. Im Web habe ich gestern 200 Birnen für 22 EUR bekommen - reicht für die nächsten 20 Jahre. Aber, die Frage nach der Sicherheit aus meinem ersten Post wäre mi noch wichtig. Ist so eine Reihenschaltung an 230 Volt nach Elektrikernormen ok? Heutzutage zulässig? Können bei solch einer Schaltung Temperaturen entstehen, die zum Brand führen? Danke!
Daniel Steinbach schrieb: > Ist so eine Reihenschaltung an 230 Volt nach Elektrikernormen ok? So ist jede herkömmliche Lichterkette aufgebaut. Und die kann man heute noch kaufen. Das große Problem ist hier der Berührungsschutz. Die 230 Volt liegen im Betrieb offen an der Rückseite und wenn jemand versucht den umzuhängen, hat er die an den Fingern. Brandgefahr seh ich hier nicht, auch wenn das heute ohne Brandschutzbehandlung des Holzes nicht verkauft werden dürfte.
Daniel Steinbach schrieb: > Ist so eine Reihenschaltung an 230 Volt nach Elektrikernormen ok? Natürlich nicht. Ich würde auf Kleinspannung umrüsten, ein 24V Schaltnetzteil ist für wenig Geld zu haben. Vorzugsweise sollte das Netzteil eine Strombegrenzung oder Sanftanlauf haben. Das wirkt sich dann positiv auf die Lebensdauer der Birnchen aus.
Harald W. schrieb: > Ich würde den auf LED umrüsten. Das geht am einfachsten mit > einer z.Z. leicht erhhältlichen 100-er (oder zwei 50-er) > Cristbaumkette. Vermutlich wird das sogar billiger, alsa der > Kauf von Ersatzglühlampen. An die Farbtemperatur der im Halbwellenbetrieb laufenden Glühbirnchen wirst du damit nicht so leicht ran kommen.
René F. schrieb: > Aufgrund der bereits vorhandenen Brandspuren würde ich das Teil aber > nicht unbeaufsichtigt laufen lassen. Beaufsichtigt laufen lassen wäre aber schlimmer, denn dann sieht man dieses Ding. Ich würde es unbeaufsichtigt liegen lassen.
René F. schrieb: > 1.) Wenn die Sternschnuppe wie im Bild ersichtlich komplett offen ist, > dann auf keinen Fall > 2.) Du darfst nicht vergessen das es sich um Glühlämpchen handelt, diese > sind aufgrund ihrer Funktionsweise träge und bei einer Frequenz von 50Hz > haben wir immerhin eine Periodendauer von 20ms, in welcher die Lampen > durch die Diode für eine Halbwelle nicht versorgt werden, diese reichen > nicht annähernd, um die Lampe „erlöschen“ zu lassen, es kann also von > flackern keine Rede sein, eher von flimmern, ein Verhalten welches in > der Anwendung durchaus gewünscht sein kann. Ich empfehle dir, diesbezüglich Messungen zu machen. Bereits bei 100Hz (50Hz AC) flimmern Glühbirnen deutlich. Warum 100Hz? Die Leistung im Glühdraht hat 100Hz. Ich habe eine Restwelligkeit von 20% festgestellt, bei einer handelsüblichen 40W-Birne. Das scheint nicht kein zu großes Problem zu sein, weil man es kaum sieht. Jedoch ist bei AC der Zeitraum, wo die Wendel wenig Leistung bekommt sehr kurz. Schneidet man eine Halbwelle ab, ist er sehr viel länger, und es dürfte sichtbar sein. Sdelbstverständlich hängt das von der konkreten Glühwendel ab. Wenn das dickerer Draht ist, wie bei Kleinspannungsbirnen, wird es anders aussehen. Messen kann man das mit einer Fotodiode mit Transimpedanzverstärker. Ich habe mir mehrere Birnen angesehen (Kompakt-LSR, LED und Glühbirne), und viele LED-Birnen waren besser als das alte Glühobst. Wer misst misst Mist, aber wer nur glaubt ist noch viel schlimmer dran!
Daniel Steinbach schrieb: > 1) Ist diese Schaltung Schaltung sicher und darf heutzutage überhaupt > betrieben werden? Es gibt "kleine" Trenntransformatoren 230/230V 50VA, dies wäre ein Möglichkeit die Originalschaltung sicherer zu machen. Ganuso gibt es Trenntransformatoren 230/24V 50V, die Du (nach umlöten auf z.V. 10 Kreise parallel mit je 10 Brinen in Reihe) sicher an 230/24V betreiben kannst. Siehe dazu SELV Versorgung.
Horst schrieb: > Das große Problem ist hier der Berührungsschutz. Die 230 Volt liegen im > Betrieb offen an der Rückseite und wenn jemand versucht den umzuhängen, > hat er die an den Fingern. Da gehört natürlich ei Sperrholzdeckel dazu! Habe diesen nur nicht mit fotografiert.
Wolfgang schrieb: > An die Farbtemperatur der im Halbwellenbetrieb laufenden Glühbirnchen > wirst du damit nicht so leicht ran kommen. Zumindest warmweiss ist da inzwischen leicht erhältlich. Und ich mächte mal behaupten, bei einem Betrachtungsabstand von >2m wirst Du den Unterschied kaum sehen.
Daniel Steinbach schrieb: > 1) Ist diese Schaltung Schaltung sicher und darf heutzutage überhaupt > betrieben werden? Eigentlich: Nein. Holz ist kein ausreichender Isolator (kann durchfeuchten, dagegen hilft lackieren) und nicht ausreichnd brandsicher. Bei früheren Holzgehäusen hat man sie als Flammhemmer in Borax getränkt. > 2) Welchen Sinn hat die Gleichrichtung mittels Diode? Dadurch müssten > die Lämpchen ja 50 Hz Takt flackern. Wahrscheinlich war es ihm ohne Diode zu hell. Ausserdem halten die Lämpchen gedimmt länger. Daß das Gehäuse hinten geschlossen gehört sagtest du schon. Daß eine Glühlampe, auch wie sie in Lichterketten verbaut wird, so bald das Glas bricht natürlich die 230V~ offen nach aussen bringt, ist offenbar gesetzlich ok, obwohl hier nicht von "doppelter Isolation" gesprochen werden kann, die ein Schutzklasse II Gerät (kein Schutzleiter) haben müsste. Schaltet man einen SELV Trafo vor und ordnet die Lämpchen anders an, auf 24V~, dann wäre das Gerät zulässig.
MaWin schrieb: > Daß eine Glühlampe, auch wie sie in Lichterketten verbaut wird, so bald > das Glas bricht natürlich die 230V~ offen nach aussen bringt, ist > offenbar gesetzlich ok, Das Problem löst sich anscheinend demnächst von selbst, da kaum noch Lichterketten mit Glühlampen angeboten werden.
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