Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Transistorschaltung und PCB Design


von Christoph K. (murlicat)


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Hallo liebe Community!

Ich habe einen Rolladenmotor welcher mit 2 Steuereingänge gesteuert 
wird. Diese aktivieren jeweils bei 24V und ziehen dann 50mA. Zur Zeit 
wird das über einen Kippschalter gesteuert, welcher 24V auf den 
jeweiligen Steuereingang legt. Nun möchte ich den Kippschalter durch 
einen ESP8266 ersetzen. Hierfür habe ich mir eine Schaltung und ein PCB 
gebastelt, siehe Anhang.

Da dies meine erste selbstentwickelte Schaltung ist, bitte ich euch 
einmal kurz drüberzuschauen, bevor ich das PCB bestelle. Vor allem bin 
ich mir nicht ganz sicher bei den Werten der Widerstände und dem Layout 
vom PCB. Ich hätte zwar ausgerechnet, dass die 10k Widerstände an der 
Basis passen müssten, bitte aber um kurze Kontrolle.

Außerdem bin ich mir beim ESP12f nicht ganz sicher. Hier muss ich ja ein 
paar Pins high oder low setzen, dass er richtig bootet. Müssen hier 
zwingend Pullwiderstände dazwischen, oder kann ich, wenn ich die GPIO´s 
nicht brauche, auch einfach direkt VCC/GND daran klemmen, so wie in 
meiner Schaltung?

Und R5, R6 sind ja Pull-Ups. Im Internet habe ich hierfür überall 
gelesen, dass 10k ein guter Wert dafür ist. Warum kann ich hier nicht 
z.B. 100k nehmen, dann zieht die Schaltung nur 1/10 des "verschwendeten" 
Stroms. Für mein Anwendungsbeispiel ist das natürlich egal, ich hänge ja 
direkt an 230V, aber für zukünftige Projekte, z.B. mit Akku, wäre das 
ganz interessant.

Für eure Antworten oder weiteren Anregungen/Bedenken wäre ich sehr 
dankbar.

L.G.
Christoph

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Isolationsabstände bei den 230V gehen so gar nicht. Da muß unbedingt die 
riesen Massefläche unter dem Netzteil weg, auf beiden Layern. Der Rest 
sieht für mich vertretbar aus.

Edit: R5/R6 könntest Du auch größer wählen, ich nehme für sowas immer so 
100k. Kommt drauf an wieviel EMI in der Umgebung zu erwarten ist, wo das 
mal laufen soll.

Verträgt U1 24V an den Eingängen?

: Bearbeitet durch User
von Guest (Gast)


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Isolationsabstände gehen so garnicht für 230V. Da schließe ich mich Ben 
an.

Ansonsten würde ich für deine Anwendung eher Mosfets nehmen wenn du die 
24V einfach schalten willst.

Was hat Switch Open/Close für einen Pegel? Wenn das 24V sind wird das so 
nicht gehen da musst du eine Pegelanpassung vornehmen.

von HildeK (Gast)


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Neben dem gesagten vermisse ich:
- Block-Cs am ESP
- wenn die beiden Eingänge nach außen gehen, wäre eine Schutzbeschaltung 
(ESD) sinnvoll.

von Thomas H. (thoern)


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Hallo

Christoph K. schrieb:
> Da dies meine erste selbstentwickelte Schaltung ist, bitte ich euch
> einmal kurz drüberzuschauen, bevor ich das PCB bestelle.

Du wirst doch hoffentlich die Schaltung erst einmalauf einem Breadboard 
aufbauen, BEVOR du eine Platine anfertigst.

Gruß
thoern

von MaWin (Gast)


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Wo kommt eigenlich die Unsitte her, in einer Platine alles mit GND 
zuzuschütten ? Damit wird das noch lange keine Massefläche, sondern 
handelt sich erst mal schwieriges Löten und dann mangelnde 
Isolationsabstände ein.
Zudem macht es eine hervorragende Abschirmung der Sendeantenne des ESP,
der so nah an der Störquelle DC/DC Wandler liegt daß es weh tut.

Wie lange glaubt man überlebt ein TSP an 230V eines Rollladens ohne 
Schutzschaltung ?
1
                        +--------+
2
  o---Sicherung---+-----|~       |-- +
3
                  |     |        |
4
230V~          VDR275V~ | TSP-03 |  
5
                  |     |        |
6
  o--TempSich98C--+-----|~       |-- -
7
                        +--------+
Die 230V am Rollladen sind dank der Endschalter und induktiven 
Abreissfunkens so gestört, daß gute Chancen bestehen, daß der uC 
jedesmal aussteigt.

Die 24V Schaltstufen könnten zwar funktionieren, sind aber alles andere 
als 'dimensioniert' (korrekte Basisströme für gewünchten Lasttstrom) 
ausgelegt. 10k an die Basis des Schalttransistors statt den Kollektor 
des Treibers wären schlauer.
[pre]
    +24V +24V
      |   |
      R   |
      |   |E
      +--|<
      |   |
      R   +--
      |
--R--|<
      |E
     GND
[pre]

von Christoph K. (murlicat)


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Ben B. schrieb:
> Isolationsabstände bei den 230V gehen so gar nicht. Da muß unbedingt die
> riesen Massefläche unter dem Netzteil weg, auf beiden Layern

Guest schrieb:
> Isolationsabstände gehen so garnicht für 230V. Da schließe ich mich Ben
> an.

Danke für den wichtigen Hinweis! Habe das jetzt mal so geändert, glaubt 
ihr passt das dann? Rastergröße ist 2,5mm.

Ben B. schrieb:
> Verträgt U1 24V an den Eingängen?

Guest schrieb:
> Was hat Switch Open/Close für einen Pegel? Wenn das 24V sind wird das so
> nicht gehen da musst du eine Pegelanpassung vornehmen.

Die internen PullUps des ESP sind an den beiden Pins aktiviert und es 
wird "nur" GND daraufgeschalten, über den Schalter welcher schon 
vorhanden ist, dass ich bei WLAN ausfall auch noch lokal steuern kann.

Guest schrieb:
> Ansonsten würde ich für deine Anwendung eher Mosfets nehmen wenn du die
> 24V einfach schalten willst.

Wäre für 50mA ein Mosfet nicht fast overkill? Bzw was wären deiner 
Meinung nach die Vorteile?

Thomas H. schrieb:
> Du wirst doch hoffentlich die Schaltung erst einmalauf einem Breadboard
> aufbauen, BEVOR du eine Platine anfertigst.

Ja klar, aber PCB Design kann man schwer testen und nur weil es 
funktioniert heißt noch lange nicht, dass die Komponenten gut 
dimensioniert sind.

HildeK schrieb:
> Block-Cs am ESP

Ich dachte dass Ein BC schon im TSP 03 eingebaut ist. Oder muss ich den 
zwingend trotzdem verwenden?

von Thomas S. (Gast)


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Die 'Switch' Eingegänge benötigen ebenfalls eine Schutzbeschaltung. 
Bestehend aus R (vieleicht ca. 47K, wenigst. 22K) und C (ca 0,1 uF oder 
weniger)

von Christoph K. (murlicat)


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MaWin schrieb:
> Wo kommt eigenlich die Unsitte her, in einer Platine alles mit GND
> zuzuschütten ? Damit wird das noch lange keine Massefläche, sondern
> handelt sich erst mal schwieriges Löten und dann mangelnde
> Isolationsabstände ein.
> Zudem macht es eine hervorragende Abschirmung der Sendeantenne des ESP,
> der so nah an der Störquelle DC/DC Wandler liegt daß es weh tut.

Ok, also GND Platte ganz weg und auch einzeln verbinden? Und wenn es 
möglich ist werde ich den ESP noch umdrehen.

MaWin schrieb:
> Die 230V am Rollladen sind dank der Endschalter und induktiven
> Abreissfunkens so gestört, daß gute Chancen bestehen, daß der uC
> jedesmal aussteigt.

Nein, das ist so falsch. Der Rolladen wird mit 24V betrieben (nicht nur 
die Steuerimpulse sondern auch der Motor an sich). Diese werden von 
einer Motorsteuerung bereitgestellt, welche einen 230V Eingang hat, 
welcher direkt in die Steckdose geht. Hier würde ich abzwacken. Diese 
Spannung sollte also ziemlich stabil sein.

MaWin schrieb:
> Die 24V Schaltstufen könnten zwar funktionieren, sind aber alles andere
> als 'dimensioniert' (korrekte Basisströme für gewünchten Lasttstrom)
> ausgelegt. 10k an die Basis des Schalttransistors statt den Kollektor
> des Treibers wären schlauer.
> [pre]
>     +24V +24V
>       |   |
>       R   |
>       |   |E
>       +--|<
>       |   |
>       R   +--
>       |
> --R--|<
>       |E
>      GND
> [pre]

Danke für die Zeichnung, ich muss aber sagen, ich verstehe leider nicht 
genau was du meinst. Weil so wie du es sagst, mit 10k an die Basis, habe 
ich es gemacht und deine Zeichnung zeichnet den Widerstand aber an den 
Kollektor?

von Thomas S. (Gast)


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Die 'Switch' Eingegänge benötigen ebenfalls eine Schutzbeschaltung. 
Bestehend aus R (vieleicht ca. 47K, wenigst. 22K) und C (ca 0,1 uF oder 
weniger).

Dann hab ich mir angewöhnt am 230V Eingang zum Trafo, ect. einen 
'Grenzzaun' mit dem PE um die führenden 230V-Leiterbahnen zu legen, wenn 
vorhanden. Somit würde bei einem evtl. Überschlag das auf den PE gehen, 
und nicht auf die folgende Schaltung.


Oh.... Doppelpost von mir. Da hat sich was gekreuzt. - Sorry

von Helmut L. (helmi1)


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Christoph K. schrieb:
> Die internen PullUps des ESP sind an den beiden Pins aktiviert und es
> wird "nur" GND daraufgeschalten, über den Schalter welcher schon
> vorhanden ist, dass ich bei WLAN ausfall auch noch lokal steuern kann.

Das reicht nicht fuer eine Stoersichere Schaltung. Am besten die Pullups 
durch exteren Widerstaende niederohmig machen und noch ein kleines RC 
Filter dort einbauen.

von HildeK (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> HildeK schrieb:
>> Block-Cs am ESP
>
> Ich dachte dass Ein BC schon im TSP 03 eingebaut ist. Oder muss ich den
> zwingend trotzdem verwenden?

Ja, schon auf Grund der Länge der Versorgungsleitungen. BC immer nahe am 
IC!

von HildeK (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Die 24V Schaltstufen könnten zwar funktionieren, sind aber alles andere
>> als 'dimensioniert' (korrekte Basisströme für gewünchten Lasttstrom)
>> ausgelegt. 10k an die Basis des Schalttransistors statt den Kollektor
>> des Treibers wären schlauer.
[pre]
     +24V +24V
       |   |
       R   |
       |   |E
       +--|<
       |   |
       R   +--
       |
 --R--|<
       |E
      GND
[pre]
>
> Danke für die Zeichnung, ich muss aber sagen, ich verstehe leider nicht
> genau was du meinst. Weil so wie du es sagst, mit 10k an die Basis, habe
> ich es gemacht und deine Zeichnung zeichnet den Widerstand aber an den
> Kollektor?
Deine Schaltung wird genauso gehen, da verstehe ich den Einwand von 
MaWin auch nicht. Wenn Q1/Q2 aktiv sind, dann werden Q3/Q4 mit 2.4mA 
Basisstrom versorgt, das reicht für eine Last von 50mA locker. Und du 
kannst noch immer R3/R4 kleiner wählen. Was anderes macht MaWins 
Schaltung im aktiven Zustand auch nicht: sie legt über den unteren R die 
Basis des PNP an GND.
Nur deine Variante braucht im aktiven Zustand 5mA, die von MaWin nur 
rund 2.5mA (bei 10k-Rs). Was soll's?

von Guest (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Wäre für 50mA ein Mosfet nicht fast overkill? Bzw was wären deiner
> Meinung nach die Vorteile?

Mosfets sind spannungsgesteuert und nicht stromgesteuert und brauchen 
somit keinen konstanten Strom am Gate (Leckstrom mal ausgenommen). Denen 
ist relativ egal was sie an pullup haben jenachdem wie schnell du 
schalten willst. Gate Widerstand braucht man garnicht, schadet der 
Haltbarkeit aber auch nicht wenn man nicht mit hohen Frequenzen schalten 
will (dann nimmt man eher schon einen richtigen Gatetreiber). Ansonsten 
schalten die halt sauber durch und verhalten sich eher wie ein 
"Schalter".

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Abblockkondensatoren im Netzteil nutzen geht nicht, die müssen immer so 
nahe wie möglich am Verbraucher sitzen. Ich hab das nur nicht bemängelt 
weil ich nicht weiß, ob Dein verwendetes ESP-Modul sowas bereits intern 
besitzt. Dann bräuchte man es extern nicht. Da musst Du Dich an die 
design rules des ESP-Moduls halten, da steht drin was es extern braucht.

> ESP, der so nah an der Störquelle DC/DC Wandler liegt
Ich glaube nicht, daß das Netzteil den ESP stört, die Frequenzen liegen 
so weit auseinander... Eher ist es das Netzteil, was die EMI vom ESP 
nicht mag.

Ich weiß auch nicht wie die Eingänge bereits auf dem ESP-Modul geschützt 
sind, von der Platine ist das in Ordnung, ob's so funktioniert muß der 
Entwickler selbst wissen.

von GEKU (Gast)


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Unter der Antenne sollte kein Kupfer sein, sonst gibt es erhebliche 
Einbußen bei der Reichweite. Am besten Antennenbereich des Funkmoduls 
über den Basissprint hervorstehen lassen.

Beitrag "Re: MCP1700-3302 mit ESP8266"

von Christoph K. (murlicat)


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Thomas S. schrieb:
> Dann hab ich mir angewöhnt am 230V Eingang zum Trafo, ect. einen
> 'Grenzzaun' mit dem PE um die führenden 230V-Leiterbahnen zu legen, wenn
> vorhanden. Somit würde bei einem evtl. Überschlag das auf den PE gehen,
> und nicht auf die folgende Schaltung.

Habe das PCB jetzt nochmal überarbeitet, und u.A. den PE Leiter 
hinzugefügt. Ist das so wie du gemeint hast?

Thomas S. schrieb:
> Die 'Switch' Eingegänge benötigen ebenfalls eine Schutzbeschaltung.
> Bestehend aus R (vieleicht ca. 47K, wenigst. 22K) und C (ca 0,1 uF oder
> weniger).

Warum muss hier eine Schutzbeschaltung hin? Ich schalte ja nur zwischen 
nichts oder GND.

Helmut L. schrieb:
> Das reicht nicht fuer eine Stoersichere Schaltung. Am besten die Pullups
> durch exteren Widerstaende niederohmig machen und noch ein kleines RC
> Filter dort einbauen.

Warum soll das nicht reichen? Dafür sind sie ja da. Und am Breadboard 
hat das auch gut funktioniert. Versteht mich nicht falsch, ich will euch 
nicht widersprechen, ich möchte nur verstehen warum ich ein 
(zusätzliches) Bauteil brauche.

Guest schrieb:
> Mosfets sind spannungsgesteuert und nicht stromgesteuert und brauchen
> somit keinen konstanten Strom am Gate (Leckstrom mal ausgenommen). Denen
> ist relativ egal was sie an pullup haben jenachdem wie schnell du
> schalten willst. Gate Widerstand braucht man garnicht, schadet der
> Haltbarkeit aber auch nicht wenn man nicht mit hohen Frequenzen schalten
> will (dann nimmt man eher schon einen richtigen Gatetreiber). Ansonsten
> schalten die halt sauber durch und verhalten sich eher wie ein
> "Schalter".

Danke für die super Erklärung. Das werd ich mir nochmal überlegen ob ich 
auf MOSFETs umsteige.

Und bezüglich des BC, den löte ich dann direkt auf den ESP, bin jetzt zu 
faul das in das Schematic einzubauen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas S. (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Thomas S. schrieb:
>> Die 'Switch' Eingegänge benötigen ebenfalls eine Schutzbeschaltung.
>> Bestehend aus R (vieleicht ca. 47K, wenigst. 22K) und C (ca 0,1 uF oder
>> weniger).
>
> Warum muss hier eine Schutzbeschaltung hin? Ich schalte ja nur zwischen
> nichts oder GND.

Ich habs nicht nachgeschaut. Wenn Pull-Up oder Pull-Down bereits 
vorhanden, dann braucht man es nicht zweimal.

von Christoph K. (murlicat)


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Thomas S. schrieb:
> Ich habs nicht nachgeschaut. Wenn Pull-Up oder Pull-Down bereits
> vorhanden, dann braucht man es nicht zweimal.

Es hängt an den integrierten PullUps des ESP8266. Hier meinte Helmut 
dass die nicht reichen. Aber ich hoffe ich bekomme noch eine Erklärung, 
warum er der Meinung ist :)

von Joe F. (easylife)


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Christoph K. schrieb:
> Aber ich hoffe ich bekomme noch eine Erklärung,
> warum er der Meinung ist :)

Da ich bei dem Thema der gleichen Meinung wie Helmut bin, beantworte ich 
das mal (aus meiner Sicht):
Die internen Pullups sind sehr hochohmig. Wenn du hier eine (relativ) 
lange Leitung zu einem Schalter anschließt oder generell in einem 
elektromagnetisch "verseuchten" Gebiet arbeitest, besteht die Gefahr, 
dass du dir hier Störungen einfängst.
Das kann sich dadurch äußern, dass das Rollo plötzlich aktiviert wird, 
weil irgendwo in der Nähe ein Gewitter ist, oder der Motor stört die 
Steuerung.
Daher empfiehlt es sich immer einen extra Pullup vorzusehen, den man 
individuell dimensionieren kann.

: Bearbeitet durch User
von Christoph K. (murlicat)


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Joe F. schrieb:
> Da ich bei dem Thema der gleichen Meinung wie Helmut bin, beantworte ich
> das mal (aus meiner Sicht):
> Die internen Pullups sind sehr hochohmig. Wenn du hier eine (relativ)
> lange Leitung zu einem Schalter anschließt oder generell in einem
> elektromagnetisch "verseuchten" Gebiet arbeitest, besteht die Gefahr,
> dass du dir hier Störungen einfängst.
> Das kann sich dadurch äußern, dass das Rollo plötzlich aktiviert wird,
> weil irgendwo in der Nähe ein Gewitter ist, oder der Motor stört die
> Steuerung.
> Daher empfiehlt es sich immer einen extra Pullup vorzusehen, den man
> individuell dimensionieren kann.

Danke für die Erklärung! Wären hier wieder die im Internet oft besagten 
10k ein guter Wert oder sollte das noch niederohmiger sein?

von Joe F. (easylife)


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Da hier ja nur Strom fliesst, wenn ein Taster gedrückt wird, wäre meine 
Präferenz eher so im Bereich 1K-3.3K

von Christoph K. (murlicat)


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Joe F. schrieb:
> Da hier ja nur Strom fliesst, wenn ein Taster gedrückt wird, wäre
> meine
> Präferenz eher so im Bereich 1K-3.3K

Ok, da der Schalter nur als Taster genutzt werden soll, also max 1-2 Sek 
aktiv sein sollte, und das ja der 3,3V Stromkreis ist, werde ich die 3mA 
bei 1k überleben ?

von Thomas S. (Gast)


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Christoph K. schrieb:
> Warum muss hier eine Schutzbeschaltung hin? Ich schalte ja nur zwischen
> nichts oder GND.

Haben oben bereits 2 beantwortet, aber ich setz mal eins drauf.
Ein mechanischer Schalter prellt, egal wie teuer oder welcher 
Hersteller. Damit diese 'Spikes' nicht die Schaltung durcheinander 
bringen nimmt man hier ein C von weingstens 47nF. Damit ist das 
'Rechteck' vom Impuls wieder 'sauber'. Und auch wegen der 
Antennenfunktion des Eingangs. Du kannst auch noch einen 1MOhm nach 
Masse ziehen, zum Entladen des C's.

Wenn nicht enthalten, suchst Du Dich später zu tode weil die Steuerung 
macht was sie will.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Christoph K. schrieb:
> Wären hier wieder die im Internet oft besagten 10k ein guter Wert oder
> sollte das noch niederohmiger sein?
Wenn schon ein zusätzlicher Pullup, dann einer mit weniger als 5k. Denn 
mein EMV-Spezi sagt selbstsicher: alles über 5k ist EMV-technisch 
vollkommen unwirksam.

Thomas S. schrieb:
> nimmt man hier ein C von weingstens 47nF. Damit ist das 'Rechteck' vom
> Impuls wieder 'sauber'. Und auch wegen der Antennenfunktion des
> Eingangs. Du kannst auch noch einen 1MOhm nach Masse ziehen, zum
> Entladen des C's.
Und mindestens noch eine TVS-Diode und einen Serienwiderstand und zur 
Sicherheit noch ein paar weitere Bauteile...

> aber ich setz mal eins drauf.
Ich mach es immer so, dass ich einfach meine Software zur Abfrage der 
Taster derart programmiere, dass sie mit solchen Störungen (Prellen, 
kurze Spikes) zurecht kommt. Damit spare ich mir erstens das ganze 
Gebastel und zweitens das Hoffen, dass das Gebastel hilft.

: Bearbeitet durch Moderator
von Joe F. (easylife)


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Lothar M. schrieb:
> Ich mach es immer so, dass ich einfach meine Software zur Abfrage der
> Taster derart programmiere, dass sie mit solchen Störungen (Prellen,
> kurze Spikes) zurecht kommt. Damit spare ich mir erstens das ganze
> Gebastel und zweitens das Hoffen, dass das Gebastel hilft.

...und man kann die Entprellzeit einstellen. Gerade bei Tastern kommt es 
auf ein paar Millisekunden mehr Verzögerung für die Funktion nicht an, 
erhöht aber die Störfestigkeit deutlich.

In vielen Schaltplänen sieht man den Kondensator an Tastereingängen, es 
wurde aber ein Serienwiderstand zum Taster vergessen. Das führt dazu, 
dass der Kondensator schlagartig über den Taster entladen wird und die 
Kontakte auf Dauer sehr leiden müssen. Ich würde den Kondensator eher 
als ESD Maßnahme sehen und weniger zum Entprellen des Signals, und dann 
reichen 100pF auch aus.

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