Ich sehe gerade wieder mal einen neuen Arduino Hilferuf mit schwieriger zu interpretierender Fragestellung die leicht zu Mißverständnissen führen kann. Da bekomme ich nun den Eindruck, daß viele junge werdende Elektroniker (Schüler) und Techniker Lehrlinge scheinbar vielfach keine gleichgesinnten Kumpels (Mitschüler, Freunde) finden können und auf sich alleine gestellt sind anstatt sich gegenseitig mit Lernen helfen zu können. Vielleicht ist das die Ursache warum man hier so oft extrem unklare Und vielleicht unrealistische Fragen sieht die manche alte Hasen hier zur Raisson treiben. Manchmal weiß man in dem Stadium noch gar nicht richtig wie man Fragen fachgerecht präzise formulieren muß um überhaupt verstanden zu werden. Das Internet hat zwar viele (manchmal) gute Informationen, aber nicht immer in der Form einem blutigen Anfänger so bald wie möglich einen Aha Moment geben zu können. Viele Information benötigen auch das Grundwissen das noch nicht immer da ist. Manchmal hilft das gegenseitige Diskutieren, Zusammenhängnisse zu ergründen. Was hier wirklich fehlt, sind gleichgesinnte Menschen in deren Umfeld die einem manchmal (privat) über die Sprünge hilfen können. Ich hatte damals das Glück als 14jähriger, einige Funkamateure zu kennen die mir geduldig meine Fragen beantworteten und mir über die Sprünge mit Rat und Tat halfen. Einer nahm sich sogar die Zeit mit mir in der Werkstätte vom Radioklub einen KW 0V2 Empfänger komplett zu bauen. Mechanik, Verdrahtung, Alles. Dabei lernte ich meine erste Grundlagen. Dann hatte ich einen guten Schulfreund aus einer anderen Schule der auch sehr am Basteln interessiert war. Zusammen erarbeiteten wir uns die Transistor Schaltungstechnik ( es war immerhin 1968+ ). Diese Zusammenarbeit half uns sehr. Er wurde später Diplom Ingenieur und ich, naja... Ich habe irgendwie den Eindruck, daß so etwas heutzutage viel schwerer zu finden ist. Wohl denen die das Glück haben jemanden zu finden der sich Zeit und Lust nimmt sich zu engagieren. Auch Bücher helfen da nicht immer. Speziell wenn man nur liest und nicht macht. Das Wissen und Intuition kommt nur mit praktischen Engagement und viel Fleiß und Geduld. Auch ist es wichtig Durch Fehlschläge nur noch mehr angespornt zu werden. Ich weiß, viele von Euch nehmen sich wirklich die Mühe geduldig x-mal die selben Thema vermittelnd zu präsentieren. Aber nicht immer klickt es gleich und es legt die notwendigen Grundlagen. Manchmal sind aber auch nur schwer zu überwindene Abgründe zwischen Fragenden und denen die antworten. Das erklärt die Frustrationen die man hier oft bemerkt. Das Internet übermittelt oft auch viel Unsinn. Es fehlt halt die Struktur und Stammbaum des Wissens. Ich wünsche jedenfalls jedem angehenden Elektroniker einen Kumpel zum Zusammenarbeiten. Mit der Zeit hilft das wirklich. Da entstehen oft Synergies.
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Beitrag #6022177 wurde von einem Moderator gelöscht.
Dafür gibts doch heute Makerspaces, da sind auch Arduinogruppen zu
finden.
Aber da man heute bei Ali & Co alles für kleines Geld fertig bekommt ist
der Anreiz schon gering.
Sven S. schrieb im Beitrag #6022177:
> Die meisten sind auch noch Ossis.
Die hatten eben nix und mussten alles selber erfinden ;)
Beitrag #6022219 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6022238 wurde von einem Moderator gelöscht.
Das Problem sind nicht die Gleichgesinnten, sondern die Tatsache, daß die meisten Fragesteller einfach nicht willens oder schlichtweg zu dämlich sind sich via Google, Wikipedia & Referenzen in die Thematik einzuarbeiten. Manche Fragestellungen könnten sich von selbst erledigen, wenn die Leute sich dieselbe Zeit für die Recherche nehmen würden wie sie benötigen um ihre Fragen zu formulieren.
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Also meine Erfahrung als (U30) Elektroniker ist: Ich habe mir all meine Fähigkeiten und Kenntnisse als Hobbyelektroniker selber aneignen "müssen". Ich kannte niemanden außer Internetforen, bei denen ich nachfragen konnte. Absolut niemand in meinem (damals noch recht großen) Freundeskreis hat Technik auch nur ansatzweise interessiert. Dann habe ich mich zu einer EGS Ausbildung entschieden und selbst die Leute auf der Berufsschule waren irgendwie nichts. Die waren nur dort, weil die Ausbildung fertig werden musste um mehr Geld ran zu schaffen. Aber so richtige Hobbyelektroniker oder zumindest Leute mit Interesse da drin? Für mich eher Märchen. Ich will aber auch nicht meckern. Kann (und soll) ja jeder machen, was er will und was ihm "Spaß" macht. Evtl. ja auch ein gesellschaftliches Problem, dass niemand mehr Lust auf die (mMn) interessanten Berufe hat. Zu hohe Anforderungen? Zu viel geistige Arbeit? Zu geringes Entgeld? Keine Ahnung, ich kenne den Gedankengang der "normalen" Leute zum Glück nicht. Und wenn man erwähnt, dass man eher technikinteressiert ist, dann denken alle sofort, dass man einer von denen ist, die immer das absolut neuste Handy haben oder so.
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Gerhard O. schrieb: > Ich sehe gerade wieder mal einen neuen Arduino Hilferuf mit schwieriger > zu interpretierender Fragestellung die leicht zu Mißverständnissen > führen kann. Bei vielen dieser Fragesteller kann ich mich nicht entscheiden, ob die ein sehr niedriges Bildungsniveau haben oder einfach nur stinkefaul sind. Falls Du Dich auf die Frage von "ADC" beziehst, hat er es wirklich nicht nötig, einigermaßen lesbare Texte zu schreiben? Was mir regelmäßi quer geht, dass die Jungs nicht in der Lage sind, eigenständig ein paar einnfache Messungen zu machen. Wenn eine Komplettschaltung nicht funktioniert, ist es wirklich unlösbar, eigenständig Teilfunktionen dieser zu testen? Jürgen W. schrieb: > Das Problem sind nicht die Gleichgesinnten, sondern die Tatsache, daß > die meisten Fragesteller einfach nicht willens oder schlichtweg zu > dämlich sind sich via Google, Wikipedia & Referenzen in die Thematik > einzuarbeiten. Das hast Du recht hart formuliert, aber zumindest ich mag Dir nicht widersprechen. Wir werden uns wohl nicht streiten, wenn ich sage, dass man per Google jede Menge Mist findet und als Anfänger schlechte Karten hat, zu entscheiden, welche Idee denn zielführend ist. Mein Reizwort heißt immer wieder "Lösungskompetenz": Man zerlege sein Problem in Teilaufgaben und arbeite Stück für Stück kleine Brocken durch. Das hat aber auch einen Haken: Man braucht Geduld und schmeißt nicht nach einer halben Stunde hin. IncreasingVoltage .. schrieb: > Evtl. ja auch ein gesellschaftliches Problem, dass niemand mehr Lust auf > die (mMn) interessanten Berufe hat. > Zu hohe Anforderungen? Zu viel geistige Arbeit? Zu geringes Entgeld? > Keine Ahnung, ich kenne den Gedankengang der "normalen" Leute zum Glück > nicht. "Zu viel geistige Arbeit" scheint zunehmend abzuschrecken. Entgelt kann in diesem Thread kein Argument sein, da die Fragesteller es ja angeblich als Hobby betreiben. Aber, wie geht Hobby, ohne sich ernsthaft zu engagieren - Müll aus der Heise Make nachpfuschen? Und Dein "ein gesellschaftliches Problem" kommt mir schon länger in den Sinn, warum selbst machen, wenn es Andere erledigen können.
Gerhard O. schrieb: > extrem > unklare Und vielleicht unrealistische Fragen sieht die manche alte Hasen > hier zur Raisson treiben. Man darf eine Sache jedoch nicht vergessen. Als Anfänger oder Einsteiger fehlt einem oft noch die Terminologie sich sinngemäß und Präzise auszudrücken. Wenn dann aber jemand etwas über ziemlich komplexe Themen Fragt wie EMV mit Schaltnetzteilen und wie viel % Frequenzjitter bei der Schaltfrequenz EMV-technisch am sinnvollsten wäre, aber die einfachsten Gegebenheiten nicht nennen kann/will, dann kann ich das schon eher verstehen.
Was mir oft auffällt hier im Forum ist die Tendenz in Frageparalysis zu verfallen. Man traut sich scheinbar oft nicht zu experimentieren und eigene Erfahrungen machen willig zu sein. So oft wird hier hunderte Threads lang diskutiert ohne zu wesentlichen Ergebnissen zu kommen. In derselben Zeit hätte man vielleicht viel früher eine Schaltung aufbauen können und erst dann nach Hilfe fragen wenn es wirklich nicht geht. Früher nahm ich Radios auseinander. Warum nicht z.B. Arduino Bibliotheken "auseinander" zu nehmen um zu verstehen lernen was sich der Entwickler dabei gedacht hat? Oder zusätzliche Funktionen einbauen. Man kann so viel lernen. Auch beim Arduino empfiehlt es sich mit dem Datenblatt parallel zu arbeiten und lernen wie man einen uC registermäßig betreibt. Oder die Sourcen anderer Leute verstehen zu lernen. Was fehlt, scheint genug Eigeninitiative und genügend Selbstvertrauen zu haben. Man muß auch willens sein ab und zu Lehrgeld (oder soll ich sagen "Schmerzgeld") zahlen zu müssen. Wer niemals was kaputt macht ist nur ein halber Elektroniker:-) Als Anfänger ist es mal ganz gut die BE Strecke eines BJTs zu zerschießen weil man noch nicht richtig begriffen hat wie ein BJT funktioniert und wie man ihn betreibt. Oder sich die Pfoten an eine heißen Längsregler zu verbrennen weil man noch nicht zu beherzigen verstand, daß die verbratete Leistung auch abgeführt werden muß. In meiner Bastelzeit damals, wurde ich z.B. durch einen explodierenden Elko in einen KW Sender unmißverständlich aufmerksam gemacht, daß man auf Polarität achten muß und hat es mir bei 350V sehr übel genommen und sich mit seinen Innereien offenbart und das Zimmer verstunken. Habe ich nur einmal gemacht weil die Sauerei im Chassis nicht schön war. Einmal zerschoß ich durch Unachtsamkeit den Heizfaden einer DF97 Röhre die mir geschenkt wurde und viele Wochen Taschengeld wert war. Das tat weh. Man muß aber Fehler machen um die nötige Calibrierung zu erhalten:-) Als altes Fossil verstehe ich manchmal nicht immer die heutigen Probleme. Ich wäre damals froh gewesen so ein Forum zugänglich zu haben.
Gerhard, ich kann Deinen Beitrag nur unterstreichen, denn ich hatte in Jugendjahren vor meiner Lehrzeit einige gleichaltrige Freunde, die ebenfalls schon etwas "bastelten", sei es Detektor, MW-Radio, Lichtorgel, kleiner Verstärker, Tongenerator etc... Ja, es hat hie und da mal geraucht oder gerummst, manchmal war es dann auch finster im Zimmer... Mein Vater ist gelernter Elektromechaniker und war dann bei der "Radio Austria", dort lernte ich auch Kollegen von ihm kennen, die mir dann auch mehr Zugang zu Bauelementen und Schaltungen selbst entwickeln brachten... Dass man alles heute aus dem Netz sich zusammenklauben kann, das ist meiner Meinung nur zu einem gewissen Teil möglich, denn viele Schaltungen können alleine schon deswegen nicht richtig funktioniern, weil dann an entscheidenden Stellen die Kondensatoren und Elkos fehlen... Ich bin jetzt doch schon einige Jahre hier im Forum und es gibt durchaus viele Leute hier, die auch die Geduld und Wissen aufbringen, einem Anfänger zu helfen, wenn sich dieser auch ordentlich benimmt und nicht gleich herum motzt... Dass sich ein Anfänger natürlich oft missverständlich ausdrückt, weil er es noch nicht besser weis ist aber dann kein Grund, auf diesem herum zu hacken... Ich denke, dass dieses Forum nicht ganz so schlecht ist, wie es von manchen Leuten dargestellt wird, sondern dass sich hier wirklich oft viele fachlich kompetente Leute die Mühe geben, jedem zu helfen... Jürgen W. schrieb: > Manche Fragestellungen könnten sich von selbst erledigen, wenn die Leute > sich dieselbe Zeit für die Recherche nehmen würden wie sie benötigen um > ihre Fragen zu formulieren. Genau diese Fragestellungen sind dann oft der Auslöser für gewisse Antworten an den TO, dass er zu faul ist und damit nimmt der Thread dann meist keine helfende Form mehr an, was auch kein Wunder ist...
Hm. Bei den meisten Jugendlichen heute scheitert das doch schon an normalen sozialen Kontakten. Diese werden durch Handy-Gedaddel weitgehend zerstört bzw. man trifft sich nur noch zum "chillen" (wahlweise ersetzen durch "Party", "saufen", "kiffen", "abhängen"). Ich habe hier die Erfahrung gemacht, daß einige zwar noch das Interesse haben, aber nicht den Durchhaltewillen. Es ist halt nicht alles sofort erledigt, zumal man bei Mikrocontrollern Hardware und Software können muß. Man muß sich auch immer gleich riesen Projekte raussuchen, eine blinkende LED ist nicht genug am Anfang. Oder mal eine Taste abfragen. Es müssen immer gleich Mega-Projekte sein, an denen man dann natürlich scheitert und logischerweise den Spaß an der Sache verliert. Es ist auch niemand mehr da, der das wirklich erklären mag. Wenn ich hier frage "wie lasse ich mit einem µC eine LED blinken", habe ich sofort 20 Antworten in der Form "Man bist du doof, das kann doch jeder. Warum suchst du dir kein Tutorial aus dem Internet und machst das alleine?!" Internet-Tutorial ist ja schön und gut, aber es tauchen mit Sicherheit immer Fragen auf, die ausgerechnet nicht oder nicht hinreichend beantwortet werden. Oder es funktioniert nicht und im Tutorial steht nicht wieso. Bei mir selber war's noch so, daß ich damals kein Handy hatte. Mir macht es auch Spaß, fremde Schaltungen zu ergründen und rauszufinden, wie sie funktionieren. Dabei erwirbt man natürlich jede Menge Wissen, was man hinterher in eigenen Entwürfen anwenden kann. Das geht selbstverständlich auch mal schief und man lernt manches auf die harte Tour (wie es nicht geht). Vor allem kostet es viel Zeit, die heute keiner mehr hat. Es muß alles schnell schnell gehen und sofort zum Erfolg führen. Die Elektronik ist da gnadenlos, so funktioniert das einfach nicht. Die Softwareseite habe ich durch den C64 gelernt. Der konnte weit mehr als bunte Spielchen. Die meisten Kinder heute haben nur noch eine Konsole - die kann kein Basic. Oder Assembler - das habe ich gelernt weil ich wissen wollte, wie PC-Viren funktionieren. Wie lernt man das am besten? Indem man selbst welche bastelt. Bei Kindern scheitert es auch oft an den Eltern. Geld für das neueste iPhone ist noch da, braucht man ja auch einmal im Jahr neu weil's Display zerbombt ist. Da bleibt dann nichts mehr für Lötstation, Labornetzteil und Oszilloskop übrig... oder für einen Computer, mit dem man µC-Programme schreiben und flashen kann. Außerdem ist Strom generell gefährlich, da soll das Kind nicht mit spielen. Naja keine Ahnung. Genau weiß ichs natürlich nicht, aber ich denke das sind alles Faktoren, die dazu beitragen, daß Elektroniker eine aussterbende Spezies sind.
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IncreasingVoltage .. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> extrem >> unklare Und vielleicht unrealistische Fragen sieht die manche alte Hasen >> hier zur Raisson treiben. > > Man darf eine Sache jedoch nicht vergessen. Als Anfänger oder Einsteiger > fehlt einem oft noch die Terminologie sich sinngemäß und Präzise > auszudrücken. Das meinte ich ja auch. Oft will man auch Projekte durchziehen die die augenblicklichen Kompetenzen weit ueberschreiten. > > Wenn dann aber jemand etwas über ziemlich komplexe Themen Fragt wie EMV > mit Schaltnetzteilen und wie viel % Frequenzjitter bei der > Schaltfrequenz EMV-technisch am sinnvollsten wäre, aber die einfachsten > Gegebenheiten nicht nennen kann/will, dann kann ich das schon eher > verstehen. Das fordert manchmal sogar erfahrene Entwickler heraus und ist keine Anfänger Thematik. Man muß auch EMV mäßig die Schaltung, Funktion der einzelnen Stromkreise bzw. Komponenten und Aufbau mit dem inneren Auge sehen können. Anstatt purer Drahtverbindungen, Kombinationen von parasitischen RLC, Stromschleifen, EM Felder um stromführende Leiter herum. Auch das Lesen und Verstehen von Datenblättern und App Notes ist bei vielen Schaltkreisen Pflicht. Dabei ist es so einfach. Man muß sich immer vergewissern, daß Stromfluß einen Rückweg bedarf und sich selber den bequemsten Pfad sucht. Auch Herr Kirchhoff wußte es genau:-)
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Ben B. schrieb: > Außerdem ist Strom generell > gefährlich, da soll das Kind nicht mit spielen. Wir haben zumindest als Kinder mal an einer 4,5 oder 9 Volt Batterie lecken dürfen... > > Naja keine Ahnung. Genau weiß ichs natürlich nicht, aber ich denke das > sind alles Faktoren, die dazu beitragen, daß Elektroniker eine > aussterbende Spezies sind. Liegt vielleicht auch mittlerweile daran, dass es alle möglichen Baugruppen und Geräte fertig gibt, die einen Selbstbau nicht lohnen im Gegensatz zu den 60-90ern... Darum besteht wahrscheinlich auch kein Interesse mehr, denn es gibt ja alle zu kaufen, siehe Arduino und Co... Eine Led ohne µC zum Blinken zu bringen oder einen Ton zu erzeugen mit einigen Bauteilen ist scheinbar nicht mehr gefragt?
Yep das stimmt. Man bekommt alles als Chinaböller zu kaufen, das war früher anders. Wenn ich mich an meinen TDA1521Q-Verstärker erinnere... Sowas bekommt man heute als fertiges Modul für'n Zwanni. > Eine Led ohne µC zum Blinken zu bringen oder einen Ton zu > erzeugen mit einigen Bauteilen ist scheinbar nicht mehr gefragt? Das war einfach nur ein Beispiel, wie man möglichst simpel mit einem µC anfangen könnte. Ich hab nichts anderes gemacht. 1. LED blinken lassen, zeigt daß der µC erstmal läuft 2. µC mit Hardware (Timer) blinken lassen 3. Das ganze mit Taster ein/ausschaltbar machen ... x. LCD-Display, ein einzelnes Zeichen heißt Sieg y. grafisches LCD-Display z. supertolle Mega-Schaltung, die man schon bei 1. haben wollte.
Mani W. schrieb: > Liegt vielleicht auch mittlerweile daran, dass es alle möglichen > Baugruppen und Geräte fertig gibt, die einen Selbstbau nicht lohnen > im Gegensatz zu den 60-90ern... Es liegt vielleicht nur an meinem Empfinden, aber Geld o.Ä. war nie der Grund, wieso (zumindest ich) herumgebastelt habe und meinen eigenen (teilweise/oft Mist) gebaut habe. Geld hatte ich als Jugendlicher zwar auch nicht, aber selbst wenn ich es gehabt hätte, wäre es kaum anders gewesen. Jetzt habe ich auch "Geld". Trotzdem baue ich aus irgendwelchen Gehäusen/Trafos/Platinen noch Geräte, die ich mir wesentlich billiger und evtl. auch besser kaufen könnte. Und Konsum mach auch Spaß, die Vorfreude und das Auspacken und "Erkunden", super Gefühl. Aber was noch besser ist: Selber mal nachdenken und Bauen/Basteln. Gucken, was möglich ist und wie man was schafft. Und wenn man mit exotischen Sachen wie HVDC experimentiert (60kV aufwärts), wird es selbst für einen Jugendlichen aus 'nem wohlhabenden Elternhaus recht unangenehm teuer. Stattdessen war es bei mir ein in Öl vergossener Zeilentrafo mit richtig steilflankiger Ansteuerung bei 300W primär. Bis der Post-Funkwagen oder BNA Wagen vor der Tür steht... Oder der Trafo durchgeschlagen ist. Das Ozon rieche ich heute noch... :D
Bin heute in einer Arduino WhatsApp Gruppe. Ich glaub, so findet man sich heute.
Gerhard O. schrieb: > Was mir oft auffällt hier im Forum ist die Tendenz in Frageparalysis zu > verfallen. Man traut sich scheinbar oft nicht zu experimentieren und > eigene Erfahrungen machen willig zu sein. Vorsicht. Das ist Deine Sichtweise von heute. Das funktioniert dann, wenn man einen soliden Grundstock an Bauteilen und die Meßmittel da hat. Der Schüler will vorher genau wissen, welche Teile er bestellen und welche Eventualitäten er einplanen muß. Vom Zeitpunkt "jetzt brauche ich folgendes Material" bis zu dem, wo er es in den Händen hält, vergehen für einen Schüler auch mal gern 3 Wochen - hauptsächlich, weil die Versandkosten oft deutlich höher als die eigentlichen Bauteilekosten sind. Für einen Schüler sind drei Wochen eine Ewigkeit.
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Hallo Fred, Fred P. schrieb: > Bei vielen dieser Fragesteller kann ich mich nicht entscheiden, ob die > ein sehr niedriges Bildungsniveau haben oder einfach nur stinkefaul > sind. Falls Du Dich auf die Frage von "ADC" beziehst, hat er es wirklich > nicht nötig, einigermaßen lesbare Texte zu schreiben? > > Was mir regelmäßi quer geht, dass die Jungs nicht in der Lage sind, > eigenständig ein paar einnfache Messungen zu machen. > > Wenn eine Komplettschaltung nicht funktioniert, ist es wirklich > unlösbar, eigenständig Teilfunktionen dieser zu testen? [...] > Mein Reizwort heißt immer wieder "Lösungskompetenz": Man zerlege sein > Problem in Teilaufgaben und arbeite Stück für Stück kleine Brocken > durch. > > Das hat aber auch einen Haken: Man braucht Geduld und schmeißt nicht > nach einer halben Stunde hin. Diese Lösungskompetenz fällt aber nicht vom Himmel oder wird einem in die Wiege gelegt, die muss man lernen. Und das ist ohne Mentor schwierig. Tutorials und YouTube-Videos beschreiben in den allermeinsten Fällen nur den Geradeausweg, aber nicht wie man vorgehen soll, wenn etwas nicht klappt. Leider fehlt es aber auch Menschen mit Berufserfahrung oft an der für ihren Job nötigen Lösungskompetenz. Und da wird es wirklich kritisch, weil dann u.U. ganze Teams ewig rumeiern, wenn niemand in der Lage ist, die richtige Richtung vorzugeben. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
>Autor: Gerhard O. (gerhard_) Datum: 01.11.2019 00:06 >Als altes Fossil verstehe ich manchmal nicht immer die heutigen Probleme. Es dürfte anfangs der 1970er für Jugendliche oft andere Interessen gegeben haben, möglicherweise läuft man auch Gefahr durch ausgefallene Interessen zum Einzelgänger zu werden.Kontakte zu verständnissvollen OMs helfen dann halt schon, wie beschrieben.In deiner ehemaligen Gegend ( Rosenheim ) gibt es durchaus auch heute noch Bemühungen die Jugend für Elektronik und auch Amateurfunk zu begeistern. Die Suche nach "OV C14" etwa hilft dabei.Daneben gibt es auch von manchen Firmen "Bastelstunden", bei einem Tag der Offenen Tür, wo ein einfacher Bausatz möglichst mit Erfolggarantie zusammengelötet werden kann. Nachdem ich allerdings altersmäßig nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, konnte ich als Beispiel die Schaltung nur noch zuhause am PC simulieren. > Autor: Mani W. (e-doc) Datum: 01.11.2019 01:04 >Eine Led ohne µC zum Blinken zu bringen oder einen Ton zu erzeugen >mit einigen Bauteilen ist scheinbar nicht mehr gefragt? Siehe Anhang.. Die Spannung der Lithiumzelle bricht bei dieser Belastung deutlich ein, weshalb im Schaltbild die 3V falsch sind.
Hm, ich würde sagen, heute ist es durch die digitale Vernetzung mit seinen "sozialen" Medien wie Facebook, Youtube, Pinterest, Instagram etc. und diversen Elektronik-Foren (ja es gab schon mal mehr. Kennt einer noch Knolle?) einfacher, denn je, Elektronik-Interessierte aller Altersgruppen zu finden, die man auch noch sympathisch findet. Früher (in den 90-ern) gabs auf der Schule vielleicht zwei, drei Leute, die sich wirklich mit Elektronik-Basteln beschäftigt haben. Also wirklich Teile aus Platinen ausgeschlachtet und versucht, was neues damit zu bauen und nicht nur, weil Oma einem den neusten Kosmos-Kasten zu Weihnachten vorgeklatscht hat. *) Selbst auf dem Technischen Gymnasium waren die meisten Leute nur, weil Beamten-Papa wollte, dass Junior sowas wie ein Abitur hat. Da gabs dann zwar jedes Quartal die neuste Grafikkarte; beim Ohmschen Gesetz wurde aber die Luft dünn. Das PC-Interesse war schon immer überrepräsentiert, auch der Modellbau. Wenn man glück hatte, konnte man in einem DARC-Ortsverband ein paar Leute (zu denen man auch schon damals hätte 'Opa' sagen können) finden, die einen mit Bauteilen und Literatur versorgen konnten. In der Heimcomputer-Szene der 80-er wurde vielleicht noch mehr gebastelt, weil man sich HW-Interfaces etc. machen wollte. An sonsten gab es nur die paar Elektronik-Zeitschriften wie ELEKTOR und ELV, die aber für Schüler auch schon ziemlich teuer waren. Zum Glück konnte man sie oft in der Bibliothek einsehen. Auch waren damals die Bibliotheken besser ausgestattet mit Bastel-Literatur: Elektronik als Hobby, die Pütz-Bücher, die 300-Schaltungen Reihe... Heute muss man sich halt die interaktiven Inhalte vornehmen. Bei YouTube findet man vom bastelnd-frickelnden eflose (der aber wenigstens Ahnung hat) bis hin zum cholerischen Australier die ganze Palette. Gut, ist auch viel Bullshit dabei (Bedini & Co) An sonsten ist die Versorgung mit Bauteilen und Modulen das Paradies: * Arduino Nano: 2,30 € inkl. Versand: https://www.ebay.de/itm/Nano-V3-0-ATMEGA328P-CH340G-5V-16M-Micro-Controller-USB-Board-Kit-For-Arduino/272338864972?hash=item3f68a94b4c:m:mpZdCArlfBoRRzaLgiT9gyQ * Raspberry ca. 12 bis 55 € bei reichelt * Widerstands-Sortiment 1,40 €: https://www.ebay.de/itm/KE-300pcs-30-Values-1-4W-1-Metal-Film-Resistance-Resistors-Assortment-Set-Ki/264207931670?epid=2178186737&hash=item3d84051916:g:U1wAAOSwry1aF-fL * LED-Set 2,64 €: https://www.ebay.de/itm/200Pcs-3mm-5mm-LED-Light-White-Yellow-Red-Blue-Green-Assortment-Diodes-DIY-Kit/162302129464?_trkparms=aid%3D1110001%26algo%3DSPLICE.SIM%26ao%3D1%26asc%3D20131231084308%26meid%3D1914d40d2b1c4764a0187f9aa6a1c392%26pid%3D100010%26rk%3D8%26rkt%3D12%26mehot%3Dpp%26sd%3D254336591490%26itm%3D162302129464%26pmt%3D1%26noa%3D1%26pg%3D2047675&_trksid=p2047675.c100010.m2109 * Oder gleich das komplette Starter-Set für 10 €: https://www.ebay.de/itm/Electronic-Starter-Kit-Mini-Breadboard-LED-Jumper-for-Arduino-UNO-R3-With-Box/302611762543?hash=item4675110d6f:g:VY8AAOSw~3paZgFV * DC/DC-Wandler und sonstige Module in Hülle und Fülle... Wenn man den persönlichen Kontakt haben will, sind Hackerspace, Makerspace und MakerFaire gute Anlaufstellen. Dort findet man Anregungen und trifft Leute, die schon mal das ein oder andere ausprobiert haben. Ich tue mich oft mit dem Programmieren schwer, das kann ich dann gut an den Hackerspace outsourcen ;-) Abschließend gilt wie so oft auch hier: Der Konkurrenzdruck durch alternative (und attraktivere!) Formen der Freizeitgestaltung hat zugenommen. Da sind dann nerdige Hobbies wie Elektronik und Amateurfunk halt eben nicht mehr so reizvoll. Ich krieg z.B. meine ungestempelten DM-Briefmarken nicht mehr verlustfrei veräußert. *) Wobei das Nievau der damaligen KOSMOS-Kästen weit höher war, als das, was sich heute bei Fr***is "Experimentierkasten" schimpft.
IncreasingVoltage .. schrieb: > Evtl. ja auch ein gesellschaftliches Problem, dass niemand mehr Lust auf > die (mMn) interessanten Berufe hat. > Zu hohe Anforderungen? Zu viel geistige Arbeit? Zu geringes Entgeld? > Keine Ahnung, ich kenne den Gedankengang der "normalen" Leute zum Glück > nicht. Naja, "Technik" ist eben etwas, was man kauft. Das Auto bringt man in die Autowerkstatt, wenn es kaputt ist. Die Steuererklärung macht der Steuerberater. Um Versicherungen und Finanzen kümmert sich der Finanzberater. Für die Gesundheit ist der Arzt zuständig. Die Frage ist halt, was man überhaupt noch selbst macht. Selbst beruflich gibt es kaum noch Tätigkeit mit Praxisbezug. Die meisten jungen Menschen sind ja eher: Bitcoin-Evangelist, Blockchain-Consultant, Marketing-Coach, Kindlepreneur, Day-Trading-Mindset-Berater usw.
...aber was sind denn die angesagten Hobbys? Ich habe den Eindruck, dass viele Jugendliche einfach nur noch "Zocken" als Hobby haben und den Rest der Zeit im Internet (Social Media) oder ersatzweise vor dem Fernseher (Netflix & Co) verbringen.
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Walter T. schrieb: > Vom Zeitpunkt "jetzt brauche ich folgendes Material" bis zu dem, wo er > es in den Händen hält, vergehen für einen Schüler auch mal gern 3 Wochen > - hauptsächlich, weil die Versandkosten oft deutlich höher als die > eigentlichen Bauteilekosten sind. Für einen Schüler sind drei Wochen > eine Ewigkeit. In meinem Lehrberuf als Nachrichtenelektroniker hatten wir jeden Mittwoch Berufschule in Wien, da gab es noch gut drei Elektronik- geschäfte und dort besorgten wir uns die Bauteile, die wir für den Unterricht brauchten und noch viele mehr... Naja, stimmt nicht so ganz, denn das, was wir im Unterricht bauen sollten, das wussten wir schon und so haben wir dann eigene Projekte zusammengebaut - leider waren zu wenig Steckbretter und Kabel zur Verfügung - und oft waren sogar die Lehrer froh, dass wir (3) erst kurz vor Unterrichtsschluss in die Stunde kamen...
Dieter P. schrieb: >> Autor: Mani W. (e-doc) Datum: 01.11.2019 01:04 >>Eine Led ohne µC zum Blinken zu bringen oder einen Ton zu erzeugen >>mit einigen Bauteilen ist scheinbar nicht mehr gefragt? > > Siehe Anhang.. > Die Spannung der Lithiumzelle bricht bei dieser Belastung > deutlich ein, weshalb im Schaltbild die 3V falsch sind. Wir hatten keine Lithiumzelle, sondern 4,5 Volt Flachbatterien oder 9 Volt Block...
Marek N. schrieb: > An sonsten gab es nur die paar Elektronik-Zeitschriften wie ELEKTOR und > ELV, die aber für Schüler auch schon ziemlich teuer waren. Ich hatte so viele gedanklich davon verschlungen und habe sehr viel davon gelernt, das Geld hatte ich mir gespart und es war ein sehr guter Weg, die Elektronik in all seinen Finessen kennen zu lernen... Heute habe ich immer noch diverse Ausgaben von Elektor mit jeweils 100 Schaltungen, die aber scheinbar in der digitalen Welt untergegangen sind bzw. sehr viele "Maker" glauben, sie müssen alles in digital machen... Bücher wie 201, 202, 203 Schaltungen oder wie die sonst noch hießen sind heute weitgehend unbekannt, auch "269 ICs von Elektor 1983" nutze ich heute noch... Die Elektronik wie wir "alten Hasen" noch erlebt und gelebt haben, die dürfte heute für Viele zum "alten Eisen" gehören, obwohl mit einigen Bauteilen oft schneller das Ziel in Sicht ist als mit irgend einem programmierten Bauteil - Bsp. Multivibrator mit einem Poti von xx bis xxxx die Frequenz stufenlos ändern samt Umschaltung von R und C, Sprich Frequenzbereich ändern - ohne Programm...
Mani W. schrieb: > Die Elektronik wie wir "alten Hasen" noch erlebt und gelebt haben ... wird heute an den Hochschulen kaum noch gelehrt. Schon zu meiner Zeit in den 90ern habe ich gesehen, dass Analogtechnik nicht mehr so gefragt war. Das war eben die Zeit des PC-Booms. > dürfte heute für Viele zum "alten Eisen" gehören Ist auch so. Nur darf man nicht verkennen, dass altes Eisen stabil ist, während Software sehr anfällig ist. > xx bis xxxx die Frequenz stufenlos ändern samt Umschaltung von R und C, > Sprich Frequenzbereich ändern - ohne Programm Bis man das mit einer DDS kann, muss man schon ordentlich was auflegen. >Re: Ist es wirklich so schwer Elektronik Kumpels zu finden? An Hochschulen nicht. Die Bastler haben es schwer. Aber wir hatte früher nur die Bücher, als es noch kein Internet gab. Also ist das heute schon einfacher, würde ich sagen.
Jürgen S. schrieb: > Also ist das heute schon einfacher, würde ich sagen. Einfacher vielleicht, aber auch sehr viel abhängiger: Wenn ich mit ein paar Transistoren, Widerständen, Kondensatoren, Dioden etwas zusammen baue, dann bin ich nicht abhängig von einem Programm bzw. PC - das läuft einfach in meinem Kopf ab und es funktioniert! Wenn dann noch ein paar Gatter oder OPAmp vorhanden sind, kann ich trotzdem noch vieles zusammenbauen, im Gegensatz zu PC-Systemen, die nach ein paar Jahren dann obsolet sind bzw. niemand sich daran erinnern kann...
Und wenn ich in 50 Jahren noch die Möglichkeit hätte, mit 555, 324, 4093 und Co. etwas zusammen frickeln zu müssen, wäre mein Wissen wohl zwar veraltet, aber ich kann das dann genau so wie manche Leute, die mit Röhren gearbeitet haben und damit steigt wahrscheinlich die Mehrheit der heutigen Elektroniker aus, weil sie das eben nicht wissen... Es scheint, dass neue Techniken die alten ersetzen und damit auch die alten vergessen werden bzw. die alten nicht mehr gelehrt werden - damit ist das Vergessen auch programmiert!
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Ach ja, noch so ein Punkt: In diesem Forum gibt es viele Fragen von "Elektronikern", die zwar "Programmierkenntnisse" haben, aber keine Ahnung haben von Strom, Spannung, Leistung, Vorwiderständen, Transistoren, Freilaufdioden... Trafo, Brückengleichrichter, Siebung, Spannungsdifferenz bei Spannungsreglern, Abblockkondensatoren, Stützkondensatoren, Temperaturabhängigkeit von Bauteilen, Relais, diversen Bauteilen wie Thyristoren, Triac, Diac, etc... Das sollen die neuen Elektroniker sein?
Gerhard O. schrieb: > Ich wäre damals froh gewesen so ein Forum zugänglich zu haben. Damals ja. Heute sollten wir uns freuen, diese Möglichkeit nicht gehabt zu haben und profitieren davon, Probleme eigenständig analysieren zu können. Ben B. schrieb: > daß einige zwar noch das Interesse > haben, aber nicht den Durchhaltewillen. Es ist halt nicht alles sofort > erledigt, zumal man bei Mikrocontrollern Hardware und Software können > muß. Man muß sich auch immer gleich riesen Projekte raussuchen, eine > blinkende LED ist nicht genug am Anfang. Wenn ich sowas schreibe, werde ich entweder ignoriert oder ernte bissige Antworten. Aber nur so geht das: Am 6504-Board einen Schalter und eine LED, anstatt einem Stück Draht den Prozessor dazwischen ... ich habe Tage gekaut, bis ich die LED schalten konnte - und damit überhaupt erstmal eine übersetzbare Software hatte. Dann ein Lauflicht mit ein paar LEDs, dann deren Geschwindigkeit per Codierschalter einstellbar und und und. Damit hatte ich nach Wochen einen Grundstock, auf den ich aufsetzen konnte. Wegen beruflich erzwungener Umorientierung war dann nichts mehr mit Lötkolben und Prozessor. Als ich Jahre später hobbymäßig ein Problem nicht ohne µP lösen konnte, habe ich mir einen China-UNO gekauft und wieder einen ähnlichen Weg beschritten: Blink, Lauflicht, Drehpoti abfragen, Display ansteuern. Basierend darauf konnte ich dann mein geplantes Ziel umsetzen, und freue ich mich immer wieder, wie gut die Lötstation funktioniert. IncreasingVoltage .. schrieb: > Jetzt habe ich auch "Geld". Trotzdem baue ich aus irgendwelchen > Gehäusen/Trafos/Platinen noch Geräte, die ich mir wesentlich billiger > und evtl. auch besser kaufen könnte. "Geld" ist relativ und hängt davon ab, für was man es ausgibt, wo man seine Prioritäten setzt. "billiger und evtl. auch besser kaufen" akzeptiere ich nicht. Was ich für mich selbst baue, ist nach Maß auf meine Wünsche geschneidert. Wenn ich allerdings einen µC im System habe, wird das gefährlich - dann fallen mir immer 'zig Dinge ein, die ich als Zusatzfunktionen noch nachstricken könnte und verzögere damit die Fertigstellung. Thorsten O. schrieb: > Diese Lösungskompetenz fällt aber nicht vom Himmel oder wird einem in > die Wiege gelegt, die muss man lernen. Ich weiß nicht, ob ich das wirklich so unterschreiben würde. Irgendwie ist mir von Anfang an vertraut, erstmal grundsätzliche Dinge zu klären. Wenn meine LED nicht blinken will, kann es nicht schwer sein, diese erstmal mit einem Vorwiderstand leuchten zu sehen (Falschpolung). Dann gebe ich meinem Transistor mal Spannung an die Basis und gucke, ob der schaltet. Das Zerlegen eines Problems in Teilaufgaben sehe ich als normale Denkstruktur. Mani W. schrieb: > Die Elektronik wie wir "alten Hasen" noch erlebt und gelebt haben, die > dürfte heute für Viele zum "alten Eisen" gehören, obwohl mit einigen > Bauteilen oft schneller das Ziel in Sicht ist als mit irgend einem > programmierten Bauteil An der Ecke kaue ich gerade, einen ICL7665 und einen 4093. Mit einem AT328 / Arduino ProMini hätte ich das Ding schon lange fertig, aber ich will wissen, ob ich das noch ohne µC auf die Reihe bekomme.
Um auf die Schaltung von Pollin zurück zu kommen: Welchen Sinn ergibt es, 2x6 Leds über 2 getrennte Transis anzusteuern? Ich hätte da ja noch einen Sinn gesehen, wenn es jeweils von einem und von dem anderen Transistor angesteuert wird (Blinklicht, Multivibrator) Herzklopfen ist ja auch so ein Begriff, oder wurde bei dem Bausatz mit 12 Leds ein Herz angezeigt?
Man kann die alten Sachen schon lernen. Ich schau z.B. Videos bei YouTube und versuch gerade ein Radio zu basteln. Such z.B. mal dort nach Meister Jambo und schon bist Du bei Röhren und Co. Und die Leute im forum64.de reparieren fleissig ihre alten c64. Dort lernst Du wieder die 74xxx Chips kennen. Die Leute im tlienhard zx81 Forum bauen alle Arten von Erweiterungen. Dort lernst Du auch TTL Kram, wenn Du mitbastelst. Also es gibt das Alles noch. Man muss nur bisserl gucken.
Ich darf mal zurückkommen auf das Startpost: Ich habe so mit 13 oder 14, vielleicht auch 15, mit Elektronikbasteln angefangen (das war und blieb Hobby, beruflich mache ich etwas ganz anderes, aber da hat mein Elektronikhobby und dessen Folgen schon sehr entscheidende Weichen gestellt und hilft auch heute noch fast 50 Jahre später) und der erste "Mentor" war der Haustechniker unserer Schule, auch wenn der - ex post betrachtet - von Elektronik eigentlich kaum eine Ahnung hatte. Damals waren wir eine Handvoll ähnlich Interessierter, die auch alle später Abi machten (und dabei mit mehr als 10% einen respektablen Anteil an einer allgemeinen Oberstufe darstellen) und natürlich fast ausnahmslos den damals extrem innovativen Computerkurs besucht und Physik- und meist auch Mathe-LK hatten. Heute würde man sagen: Nerds. Naja, waren wir auch irgendwie (und dennoch die Mehrzahl "cool" mit Mokicks/Motorrädern). Das gemeinsame Basteln und Austausch war sehr schön, auch wenn natürlich zwei Blinde gemeinsam auch nicht besser sehen können, und dies in Kombination mit fleißige Elo- und Elektor-Lesen (mit Elrad war ich irgendwie nicht kompatibel) hat zu gewisser dilettantischer Elektronik-Kompetenz geführt, die einen völligen Ignoranten natürlich beeindruckt haben. Da es damals kein Internet gab und wir keinen Profi kannten mußten wir unser Wissen naturgemäß aus bedrucktem Papier beziehen. Wer so sozialisiert ist, der versucht natürlich erst mal selbst ein Problem zu lösen (auch wenn es heute vielleicht nicht mehr der Griff zum T/S ist sondern eine Recherche via google - aber das mache ich auch beruflich so) bevor er in Foren wie hier Fragen stellt. Andererseits: Hätten wir damals einen Profi im Zugriff gehabt, dann hätten wir ihn auch ständig gefragt. So vorteilhaft die Kommunikation über email etc. auch ist und so viel ich auch in de.sci.electronics gelernt habe (und ich muß leider sagen, daß es angenehmer war, dort zu fragen als etwa in diesem Forum hier) - die Möglichkeit, sich mit einem Gleichgesinnten persönlich, vis-a-vis, auszutauschen, gar physisch gemeinsam ein Projekt zu betreiben, ist jedenfalls für den Hobbyisten mit begrenzter Kompetenz ungeschlagen. Das zweitbeste ist, mit anderen zumindest telekommunikativ zusammenzuarbeiten. Da die Zahl der privat Elektronikinteressierten sicherlich abgenommen, sicherlich aber nicht zugenommen hat, sollten Elektronik-Foren aber eine gute Möglichkeit bieten, solche Kontakte zu knüpfen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit, persönlich zusammenzutreffen, eher gering ist. Oder?
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Ben B. schrieb: > Hm. Bei den meisten Jugendlichen heute scheitert das doch schon an > normalen sozialen Kontakten. Diese werden durch Handy-Gedaddel > weitgehend zerstört bzw. man trifft sich nur noch zum "chillen" > (wahlweise ersetzen durch "Party", "saufen", "kiffen", "abhängen"). Achso und früher haben sich die Kids nur in Buchclubs und zu Kulturveranstaltungen getroffen.
>Dafür gibts doch heute Makerspaces, da sind auch Arduinogruppen zu
Ich habe das versucht und war ein paar Mal bei Treffen letztes Jahr..
die meisten, eigentlich alle, haben noch nicht einmal Hallo gesagt,
geschweige, dass man den Eindruck hatte man wäre willkommen oder hätte
Interesse am Austausch. Das hat sich nicht viel genommen von den
Besuchen beim örtlichen Amateurfunkverein. Sozial ist das schon ein
komplizierteres Milieu^^
Kann sein, dass das eine verschworene Gemeinschaft war und man dort
nicht so einfach hineinkommt, aber das fand ich schon schade.
T.M .. schrieb: > Kann sein, dass das eine verschworene Gemeinschaft war und man dort > nicht so einfach hineinkommt Zieh nächstes mal ein rotkariertes Baumwollhemd an. Dann klappt das.
T.M .. schrieb: > Sozial ist das schon ein komplizierteres Milieu^^ Nicht ohne Grund belächelt man unter Geisteswissenschaftlern die die oftmals wenig ... sagen wir mal ... geschmeidigen Jungs aus der Welt des Maschinenbaus und der Elektronik. ;-) Es gibt aber auch Ausnahmen .... (auch bei den anderen ;-)).
Nun, Elektronik ist eben ein weites Feld. Da ist es schwierig Leute zu finden die gleiche Interessen haben. Angler gehen zusammen fischen und naja, klar, gibt auch da verschiedene Arten, aber alle können sich zusammen an den Teich setzen. Hobbygärtner können sich auch alle über gemeinsame Themen unterhalten, jeder hat einen Rasen oder eine Wiese und meist auch Bäume. Bei Elektronik gibt es oft nur wenige Überschneidungen. Manche machen Leistungselektronik, dann HF, dann PC Elektronik, dann eigentlich gar keine Elektronik sondern Programmierung von Arduino und co. ich wüsste wirklich nicht mit wem ich mich hier zu FPGA Themen treffen sollte. Auch wenn andere Leute auch was mit FPGAs machen, so machen die ja doch andere Dinge. Sich also zusammen hinsetzen lenkt dann nur ab. Was ich sinnvoll finde sind eben Foren wie dieses hier oder ERFAs. Der CCC hat die ja glaube ich aufgebaut. Was ich mir auch noch vorstellen könnte wären gemeinsame Projekte. Aber das ist eben schwer weil es so viele unterschiedliche Interessen gibt. Angler haben das Projekt "ans Wasser gehen" und da kann jeder Angler mitkommen. Hier hat einer das Projekt Haussteuerung (Grüße), der Nächste Autobeleuchtung, Pflanzenbewässerung, ... klar gibt es da Überschneidungen, aber die sind nicht so groß dass man sich öfter gemeinsam hinsetzt. Ich wohne hier in Byern auf dem Dorf. Da gibt es auch Leute die was mit Strom machen. Wir haben einen Elektriker. Dann haben wir junge Erwachsene die an PCs schrauben, aber beides ist etwas komplett anderes wie das was ich mache. Ist eben so. Zum Glück gibt es das Internet. Sozial finde ich das Klientel aber nicht schwierig. Das sind aber meist denkende und vorsichtige Menschen. Also nicht Leute mit denen man sofort bester Freund ist und dann auch genau so schnell wieder kein Freund ist, sondern eben Leute die sich Zeit lassen bis sie einem vertrauen. Finde ich gut. Ich empfehle da jedem mal auf eine der CCC Veranstaltungen zu gehen, das Camp oder den Congress. Da sind laute Leute wie wir. Und sie sind alle gut gelaunt und wenig kontaktscheu. Weil sie dort unter ihresgleichen sind. Im normalen Leben verstecken sich diese Leute gerne weil sie mit der oberflächlichen Gesellschaft mit schickimicki und Smalltalk nichts anfangen können. Und weil es auch keine Wettbewerbstypen sind die prollige Brüllwettbewerbe im Biertest gewinnen wollen. Das ist eine Randgruppe und je kleiner das Dorf, desto weniger findest du. Aber wenn du solche Leute findest dann können daraus recht konstruktive Freundschaften werden. Oft findet man die aber eben gar nicht bei sich in der Umgebung sondern hier, im Internet.
Gustl B. schrieb: > Was ich mir auch noch vorstellen könnte wären gemeinsame Projekte. Aber > das ist eben schwer weil es so viele unterschiedliche Interessen gibt. Vermutlich geht das noch am ehesten, wenn man z.B. etwas in Richtung Messtechnik, o.ä. macht, weil dann jeder an seinem Projekt messen kann, was ihn eben gerade interessiert. Z.B. hab ich in dem Megathread zum Thema 10$ scope revisited so einiges lernen können. Im Moment basteln paar Internet-Bekannte und ich z.B. an einem Shield für ein billiges FPGA Board, mit dem wir einen Computer basteln wollen. Da lernt man aus dem Computer-Bereich sehr, sehr, viel. Dann interessiere ich mich noch für RC-Modellbau und bin an einen alten RC-Sender gekommen, der mich begeistert. Nun spukt die verrückte Idee rum, ob ich dafür einen Empfänger bauen könnte. Nix professionelles. Nur so eine Demo, der was empfängt und dann ein Servo bewegt. So versuch ich gerade die Radio-Youtube Videos, die ich so sehe, irgendwie umzumodeln, damit man damit vielleicht ein RC-Signal empfangen könnte. Also man kann sich schon über diverse andere Interessen dem Elektronik-Hobby nähern, und auf seine Art Spass damit haben.
Gerhard O. schrieb: > Ich sehe gerade wieder mal einen neuen Arduino Hilferuf mit schwieriger > zu interpretierender Fragestellung die leicht zu Mißverständnissen > führen kann. Ich denk das ist eine eigene Problematik, die mit dem Thema "so schwer Elektronik-Kumpels zu finden" nichts zu tun hat. Man muss sich klar sein, dass auch sehr junge Leute, d.h. Kinder am Internet teilnehmen und manche eben fast schon zu früh in die Elektronik- und Programmierwelt einsteigen. Außerdem denk ich, dass Whatsapp und Konsorten auch einen Einfluss darauf haben, wie mit dem Medium Internet umgegenagen wird, bzw. wie man in einem Forum auftritt. Das soll auch nicht wertend sein, es ist halt bei vielen die Gewohnheit, einen Handyschrieb nicht nochmal auf Fehler zu kontrollieren. > Da bekomme ich nun den Eindruck, daß viele junge werdende Elektroniker > (Schüler) und Techniker Lehrlinge scheinbar vielfach keine > gleichgesinnten Kumpels (Mitschüler, Freunde) finden können und auf sich > alleine gestellt sind anstatt sich gegenseitig mit Lernen helfen zu > können. Elektronik halte ich generell für ein recht einsames Hobby. Die Projektdurchlaufzeiten sind recht groß (wenn man nicht gleichzetig Profi ist) und gemeinsame Projekte sind eher schwierig. In meinem Freundeskreis ist außer mir ein Elektronikbastler, wir unterhalten uns ab und zu, obs ein neues Projekt in Bearbeitung gibt und diskutieren dann elektrotechnische Fragen dazu. Aber sein Projekt muss dann doch jeder selber durchziehen. Und dann kommts halt auch vor, dass ein Jahr nicht dran weiter gemacht wird. Man sieht auch hier am Forum, dass viele Antworter gar kein aktuelles Elektronikprojekt haben und durch die Teilnahme hier quasi ohne Bauteile basteln, indem sie anderen helfen.
Als richtiges Hobby wurde es für mich nach der EGS Ausbildung als ich mit dem Arduino beschäftigt habe da war ich 20 Jahre alt. Vorher war nur Zocken & Sport das Hobby. Dann fing es an mit dem Anet A8 was mir unheimlich viel Spaß bereite über die Jahre und jetzt als Laser-Engraver umgebaut worden ist. Und viele Projekte realisiert worden sind. Und ich mir nach und nach meine Ausrüstung erweitert habe. Aber so "Kumpels" die Lust haben selber was zu basteln fand ich bei der Techniker Schule die ich letztes Jahr angefangen habe auf Abendschule. Wobei dann die Zeit aktuell das kostbare Gut ist(Nur am Wochenende Zeit). Ich lade ab und zu meinen Schwiegerneffen zum Basteln ein er ist 13 Jahre alt hat Spaß an Elektronik. Thorsten M. schrieb: >> Da bekomme ich nun den Eindruck, daß viele junge werdende Elektroniker >> (Schüler) und Techniker Lehrlinge scheinbar vielfach keine >> gleichgesinnten Kumpels (Mitschüler, Freunde) finden können und auf sich >> alleine gestellt sind anstatt sich gegenseitig mit Lernen helfen zu >> können. > Elektronik halte ich generell für ein recht einsames Hobby. Die > Projektdurchlaufzeiten sind recht groß (wenn man nicht gleichzetig Profi > ist) und gemeinsame Projekte sind eher schwierig. In meinem > Freundeskreis ist außer mir ein Elektronikbastler, wir unterhalten uns > ab und zu, obs ein neues Projekt in Bearbeitung gibt und diskutieren > dann elektrotechnische Fragen dazu. Aber sein Projekt muss dann doch > jeder selber durchziehen. Und dann kommts halt auch vor, dass ein Jahr > nicht dran weiter gemacht wird. Es ist die begrenzte Zeit, Motivation und Interesse wovon Gustl auch schreibt. Gustl B. schrieb: > Was ich mir auch noch vorstellen könnte wären gemeinsame Projekte. Aber > das ist eben schwer weil es so viele unterschiedliche Interessen gibt. > Angler haben das Projekt "ans Wasser gehen" und da kann jeder Angler > mitkommen. Hier hat einer das Projekt Haussteuerung (Grüße), der Nächste > Autobeleuchtung, Pflanzenbewässerung, ... klar gibt es da > Überschneidungen, aber die sind nicht so groß dass man sich öfter > gemeinsam hinsetzt.
Thorsten M. schrieb: > Elektronik halte ich generell für ein recht einsames Hobby. Die Nicht nur Elektronik ... ;-) > Projektdurchlaufzeiten sind recht groß (wenn man nicht gleichzetig Profi > ist) und gemeinsame Projekte sind eher schwierig. In meinem > Freundeskreis ist außer mir ein Elektronikbastler, wir unterhalten uns > ab und zu, obs ein neues Projekt in Bearbeitung gibt und diskutieren > dann elektrotechnische Fragen dazu. Aber sein Projekt muss dann doch > jeder selber durchziehen. Und dann kommts halt auch vor, dass ein Jahr Das ist sicher richtig, aber allein schon die Möglichkeit, sich mit jemanden zusammenzusetzen und ein Problem durchzusprechen ...
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