Da mir gerade der Netzfilter in einem alten Solartron hochgegangen ist, bin ich sozusagen mit der Nase auf die Problematik der Kaltgerätebuchsen mit eingebautem Netzfilter gestoßen worden. (Übrigens kein Schaffner, sondern soweit erkennbar irgendwas aus UK.) Die ganzen detonierenden Rifa und anderen X-Kondensatoren sind mir bekannt, einmal aus eigener Anschauung in einer Bosch Bohrmaschine, wo mir das Ding in der Hand losging. Aber bisher waren die Bauteile immer hinter der Sicherung und dem Netzschalter. Jedenfalls soweit ich mal in Geräte reingeschaut habe. Das Solartron lief eine dreiviertel Stunde, bevor es hochging. Reiner Zufall, daß ich gerade wieder direkt davorsaß und durch schnelles Ausschalten (sinnlos, wie ich jetzt weiß) und Ausstecken (sinnvoll, aber 3-5 Sekunden nach Beginn des Zischens bereits zu spät) die Reaktion auf ein leichtes "Puff" ohne umfallende Kühe begrenzen konnte. Trotzdem enorme Rauchwolke, die leider als ich das Gerät Sekunden später nach draußen trug dieses bereits vollständig verlassen hatte. Hätte ich mich zu einem Stabilisierungslauf über Nacht entschlossen, wäre ich wohl vom Rauchmelder unsanft geweckt worden. Selbst dann, wenn ich es ausgeschaltet, aber eingesteckt gelassen hätte. Da wäre ich vielleicht am nächsten Tag von der Feuerwehr auf dem Handy angerufen worden. Ich finde das einigermaßen gruselig, daß gerade diese extrem häufig in Rauch aufgehenden Bauteile auch als unabgesicherte Variante verbaut wurden. Mit ein paar Meß- und Netzgeräten am Strom, von denen man glaubt, sie wären ausgeschaltet, hat man eine Zeitbombe in der Wohnung stehen. Gehen die modernen Filter auch noch nach einigen Jahren hoch? Oder war das ein prinzipbedingtes Problem der alten Kondensatoren (Papier, Birkenholzteer, gedengelte Bronzeblättchen)? Im konkreten Fall hat es Platz, da würde ich sonst lieber ein Einzelfilter unterbringen und hinter den Netzschalter und vor allem die Sicherung setzen. Kommen diese Filter eigentlich in Varianten, z.B. auf irgendwas abgestimmt, oder ist die zulässige Spannung und Stromstärke der einzige Parameter, auf den man achten muß? Schützt in der Praxis der Filter das Gerät vor irgendwas? Oder ist der nur eine Freundlichkeit der Nachbarschaft gegenüber?
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Schau halt was in Datenblättern angegeben wird. Wahllos ins Web-Regal gegriffen Schaffner C14 15A, MTBF FN9233 2,54 mio Std. ~41 Jahre bisl anderer Aufbau FN9222E 1,61 mio Std. ~26 Jahre .... .... so oft kommt das aufregende Ereignis zu Hause doch nicht vor. Leute die sich von ihrem liebgewonnenen Schätzchen nicht trennen können trifft es sicher häuffiger ;)
Wollvieh W. schrieb: > Die ganzen detonierenden Rifa Aha, wie hast Du den Nachweis geführt, dass es sich wirklich um eine Detonation handelt? Oder laberst Du nur unreflektiert irgendwelche reißerischen Ausdrücke nach, nur weil es sich toll anhört und weil es jeder drittklassige Schreiberling so macht?
Andreas S. schrieb: > Oder laberst Du nur unreflektiert irgendwelche reißerischen Ausdrücke > nach, Offensichtlich. Schön das ich das nicht alleine so sehe :)
Wolfgang schrieb: > Bei mir hat ein Tag nur 24h ;-) Steht ja nicht dabei, um welchen Planeten es sich handelt ;)
Wolfgang schrieb: > ___ schrieb: >> FN9233 2,54 mio Std. ~41 Jahre > > Bei mir hat ein Tag nur 24h ;-) good point :( ) war so schön plausibel im Gegensatz zu 290. k.A. wie sich die 7 einschlich, 24/7 ;) Jdf. wird das in den meisten Fällen die angedachte Nutzungsdauer übersteigen, ausserordentliche Ereignisse und extreme Belastung mal aussen vor, das letzte mal das mir das unterkam das einer das kochen Anfing war in einem pm5715 das Gerät ist vlt. ~bj '85 damit auch bald 35 und das paßte ;) Die Dinger eplodieren sicher nicht, ggf. qualmt und stinkt es.
Hallo, bei meinen beiden Solartrons habe ich vorsorglich auch die Netzfilter gewechselt. Habe dann einen Typ eingebaut, wo das Netzfilter nach den Feinsicherungen sitzt. Hat zwar nicht exakt wie das alte reingepasst, aber so eins war mir lieber. Die Funzeln hinter dem LCD habe ich auch gegen weiße LED's ausgetauscht. Jetzt kann man es prima ablesen. Jogibär
Was sind denn hier für durchgeknallte Dummköpfe unterwegs? Möchte die Moderation vielleicht mal das Törchen an der Irrenanstalt zumachen?
Was, deiner detoniert nur. Meiner hatte neulich Kernschmelze und ist danach thermonuklear explosiert.
Wollvieh W. schrieb: > Schützt in der Praxis der Filter das Gerät vor irgendwas? Oder ist der > nur eine Freundlichkeit der Nachbarschaft gegenüber? Ja.
Jedem der sich mit historischer Elektronik beschäftigt dürften diese Rifa-Stinkbomben bestens bekannt sein. Egal ob in reiner Form oder eingebaut in integrierte Netzfilter. Es gibt zwei Sorten: einmal mit weissen Rauch, der fast noch angenehm riecht, und einmal mit ölig-schwarzem Nebel, wonach Du das komplette Geräteinnere reinigen darfst. Bei den Bauteilen handelt es sich um Sicherheitskondensatoren nach VDE 560-7 (heute IEC 60384-1). Die sind selbstverlöschend bzw nicht brennbar. Dadurch ist deren Ableben zwar spektakulär und lästig, aber nicht gefährlich. Beim Ersatz muss unbedingt die gleiche Sicherheitskategorie verbaut werden. Also IEC 60384-1 X2 oder X1 zwischen Phase und Neutralleiter und IEC 60384-1 Y2 oder Y1 zwischen Phase/Neutral und Schutzleiter. Ob Du wieder einen integrierten Netzfilter einbaust oder das Ganze offen nachbildest sei Dir überlassen.
___ schrieb: > Die Dinger eplodieren sicher nicht, Genau, die werden gesprengt. Eine Explosion ist was Anderes, eine Detonation erst recht. Aber da im Zusammenhang mit Sprengungen oft die beiden anderen Begriffe auftauchen, kann ein sprengstofftechnischer Laie schon mal was durcheinanderbringen. Da kann man still im Inneren darüber schmunzeln, oder sich laut darüber aufregen, je nachdem, was für einer man ist.
soul e. schrieb: > Jedem der sich mit historischer Elektronik beschäftigt dürften diese > Rifa-Stinkbomben bestens bekannt sein. Egal ob in reiner Form oder > eingebaut in integrierte Netzfilter. Es gibt zwei Sorten: einmal mit > weissen Rauch, der fast noch angenehm riecht, und einmal mit > ölig-schwarzem Nebel, wonach Du das komplette Geräteinnere reinigen > darfst. Nach dem was ich so an Fallbeispielen gefunden habe, konnte ich durch das schnelle Ausstecken wohl doch noch einiges verhindern. Meine Rauchwolke war in dichter Form vielleicht einen Meter im Durchmesser. Es gibt Leute, die berichten von komplett zugerauchten Zimmern mit 10 Quadratmetern. > Bei den Bauteilen handelt es sich um Sicherheitskondensatoren nach VDE > 560-7 (heute IEC 60384-1). Die sind selbstverlöschend bzw nicht > brennbar. Dadurch ist deren Ableben zwar spektakulär und lästig, aber > nicht gefährlich. Hm, nach 40 Jahren möchte ich da nicht unbedingt drauf wetten. Papier und Öl bzw. Teer sind brennbar, und durch elektrischen Kurzschluß beheizte Alufolie kann hohe Temperaturen erreichen. Offenbar betrifft das genauso die Snubber-Varianten mit Widerstand in Reihe. Gut, bei 230 V sind die tpyischen 100 Ohm nicht wirklich viel Begrenzung. Die hauchdünn metallisierten Polyester(?)Folien in den moderneren Varianten scheinen mir da eher eigensicher sein zu können. > Beim Ersatz muss unbedingt die gleiche Sicherheitskategorie verbaut > werden. Also IEC 60384-1 X2 oder X1 zwischen Phase und Neutralleiter und > IEC 60384-1 Y2 oder Y1 zwischen Phase/Neutral und Schutzleiter. Ob Du > wieder einen integrierten Netzfilter einbaust oder das Ganze offen > nachbildest sei Dir überlassen. Bei einem Bosch Bohrhammer habe ich den Kombi-Kondensator gleich ganz weggelassen. Allerdings mußte ich seither auch kein Loch mehr bohren. :) Aber den Knall in meiner Hand, eine Minute nach Beginn des Ausprobierens in gemütlicher Sitzposition, hätte ich nicht beim Bohren oben auf einer Leiter erleben wollen. Kaltgerätebuchse-Sicherung-Schalter-Filter-Kombinationen werden mir bezüglich des Einbauaufwandes immer sympathischer. Zumal man beim Selbstbau auf Platine im Fehlerfall mit spontaner atomarer Zerstreuung der Leiterbahnen rechnen muß, was bei ungünstig gewähltem Gehäusematerial (Zelluloid;) weitere Gefahren birgt. Den Sprach- und Sittenwächtern sei gesagt: Übrigens können auch Bierdosen explodieren: :) https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/schweden-bier-wegen-explosionsgefahr-zurueckgerufen-a-1296799.html
> Den Sprach- und Sittenwächtern sei gesagt: Übrigens können auch > Bierdosen explodieren: :) Die Schweden habens eben nicht drauf. Lustig immer deren Schnapsleichen auf einer Seefahrt zu sehen.
Das Problem existiert sogar in der Luftfahrt, mit durchaus ernsthaften Konsequenzen (beide Piloten sehr benommen beim Anflug.) http://avherald.com/h?article=49864ffb&opt=0 In zwei Fällen um 2016 abrauchende Folienkondensatoren in einem baugleichen Inverter, in einem anderen Fall von 2010 vermutlich ein Tantalkondensator. Erstaunlich war, daß man in den Piloten Kohlenmonoxid fand, also Anzeichen einer Vergiftung damit. Würde ich jetzt von einem 4µ-Folien-C und einer angeschmorten Platine nicht erwarten.
Hi, hörte so ein Ticken in der Lötstation nach Abschalten. Dann öffnete ich das Gehäuse und sah schon die gelbliche Brühe austreten aus dem Kondensator. Habe ihn demontiert und durch einen neueren Datums ausgewechselt. Da ich wissen wollte, wie nun genau ein "Snubber" 0,1 µF + 100 Ohm aufgebaut ist, habe ich ihn aufgesägt. Der Widerstand ist im Innern. Der heizt mir sozusagen den drumherum gewickelten Kondensator auf, wenn der leck wird. ciao gustav
Was lange hält bringt kein Geld.
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