Moin, da ich nun vermehrt längere und komplexere Texte mit Literaturverzeichnis, etc. machen muss, habe ich mir mal LaTeX angeschaut. Außerdem habe ich ein kleines Trauma von einer zerschossenen Writer-Datei, die 3h Lebenszeit für Wiederherrichten hätte ich auch besser investieren können, in LaTeX kann das prinzipbedingt nicht passieren. Da ich in meiner Freizeit gerne programmiere, ist die Code-Syntax für mich auch nicht so ein Problem. Hier meine Fragen: Wie kann ich die, in LO Writer wurde es Formatvorlagen genannt, ändern? Also Schriftart, Größe, Abstände, etc. für Überschriften, Bildunterschriften, normalen Text, etc. Ich habe mir auf Empfehlung eines ct-Artikels TexStudio und texlive installiert, ist das so gut, oder würdet ihr mir unter Linux eine andere Umgebung empfehlen? Bei Bildern und Tabellen kann man ja sagen, ob es oben auf der Seite, unten oder an der angegebenen Stelle angezeigt werden soll, den Sinn dahinter habe ich noch nicht ganz verstanden, warum sollte etwas woanders angezeigt werden, als ich im Code geschrieben habe? Wie gesagt, ich beschäftige mich seit gestern mit LaTeX, für euch ist das wahrscheinlich trivial, ich komme mir vor wie der größte Checker, wenn ich es geschafft habe, eine Liste einzufügen :-) Gruß
pit platt schrieb: > Bei Bildern und Tabellen kann man ja sagen, ob es oben auf der Seite, > unten oder an der angegebenen Stelle angezeigt werden soll, den Sinn > dahinter habe ich noch nicht ganz verstanden, warum sollte etwas > woanders angezeigt werden, als ich im Code geschrieben habe? Soll das ein Scherz sein? (Das ist ernst gemeint...) Wie willst du denn sonst ein Bild am oberen oder unteren Seitenrand platzieren? In die Mitte von einem Wort packen, wo der Seitenumbruch stattfindet, und dann für jeden geänderten Buchstaben im Text davor wieder die komplette float-Umgebung umkopieren? Merkste selber, oder? pit platt schrieb: > Ich habe mir auf Empfehlung eines ct-Artikels TexStudio und texlive > installiert, ist das so gut, oder würdet ihr mir unter Linux eine andere > Umgebung empfehlen? Texlive hab ich selbst noch nicht administriert (Benutzt aber schon), aber wird schon nicht so schwierig sein. TexStudio ist gut. pit platt schrieb: > Wie kann ich die, in LO Writer wurde es Formatvorlagen genannt, ändern? > Also Schriftart, Größe, Abstände, etc. für Überschriften, > Bildunterschriften, normalen Text, etc. Kannst du. Manches leichter (Generelle Schriftart und -größe), anderes mehr oder weniger intuitiv (u. U. musst du zusätzliche Pakete einbinden, wie KOMA).
pit platt schrieb: > [...] > Wie kann ich die, in LO Writer wurde es Formatvorlagen genannt, ändern? > Also Schriftart, Größe, Abstände, etc. für Überschriften, > Bildunterschriften, normalen Text, etc. Global sind diese Eigenschaften in verschiedenen Varianten Teil der Dokumentenklassen" die man mit dem Makro \documentclass{} auswählen kann. Da gibt es welche für Aufsätze, Briefe und Bücher und mehr. Allerdings solltest Du in der Praxis (Uni, Schule) zunächst mit den vorhandenen Einstellungen auskommen können. Darüber hinaus, kannst Du die Eigenschaften mit bestimmten Makros im Text für bestimmte Textteile beeinflussen. Wie diese Makros heissen, steht in - tataaaa :-) - einem Buch. Z.B. setzt Latex Text in "\bf{Hallo}" in Fettdruck. Es gibt auch ein Äquivalent, mit dem das ein- und ausgeschaltet werden kann (ohne den Text in die geschweiften Klammern setzen zu müssen. Ein schneller Einstieg ist unter https://de.wikibooks.org/wiki/LaTeX-Kompendium zu finden. Dort sind die meisten Befehle und gängigen Satzelemente beschrieben. Das reicht fürs erste halbe Jahr. (Meine ich). > > Ich habe mir auf Empfehlung eines ct-Artikels TexStudio und texlive > installiert, ist das so gut, oder würdet ihr mir unter Linux eine andere > Umgebung empfehlen? Das ist schwer zu sagen. Richtig schlechte Distributionen gibts wohl nicht. Ich kenne auch nur einige. Z.B. Miktex (das sich schlecht offline updaten lässt). Nimms einfach erstmal und gucke, wie Du damit klarkommst, würde ich sagen. > Bei Bildern und Tabellen kann man ja sagen, ob es oben auf der Seite, > unten oder an der angegebenen Stelle angezeigt werden soll, den Sinn > dahinter habe ich noch nicht ganz verstanden, warum sollte etwas > woanders angezeigt werden, als ich im Code geschrieben habe? > Das hängt mit der Philosophie des Systems zusammen, die ich hier grob nur als "Buchdruckers Traum" beschreiben will. Es haben sich viele Regeln für den Satz von Büchern etabliert, denen Tex folgen will (Merke: Tex ist das Basissystem, LaTex eine Erweiterung durch Makropakete). Andererseits sollst Du auch Deine eigenen Träume setzen können und deswegen kann man die Bildposition beeiflussen. :-) Eine sehr empfehlenswerte Lektüre ist m.M.n. als erstes Donald E. Knuths "Texbook" http://www.ctex.org/documents/shredder/src/texbook.pdf Dort wird gut erklärt warum gewisse Dinge so sind wie sie sind. Sozusagen, der theoretische Unterbau und die Basis-Makrosprache, das eigentliche "Tex". Für die Praxis mit LaTex empfehlen sich der "Begleiter" von Frank Mittelbach und die Bücher von Helmut Kopka. > > Wie gesagt, ich beschäftige mich seit gestern mit LaTeX, für euch ist > das wahrscheinlich trivial, ich komme mir vor wie der größte Checker, > wenn ich es geschafft habe, eine Liste einzufügen :-) > > Gruß Viel Vergnügen. Es macht Spaß damit zu arbeiten, ist aber manchmal auch (wie bei Word - lach) ein wenig anstrengend, wenn man etwas "exotisches" ereichen will. Dennoch ziehe ich Latex bei weitem vor.
pit platt schrieb: > Außerdem habe ich ein kleines Trauma von einer zerschossenen > Writer-Datei, die 3h Lebenszeit für Wiederherrichten hätte ich auch > besser investieren können, in LaTeX kann das prinzipbedingt nicht > passieren. LaTeX kann man auch schön mit git versionieren. Nur so als Tipp
pit platt schrieb: > Wie kann ich die, in LO Writer wurde es Formatvorlagen genannt, ändern? Am besten erst einmal: Gar nicht. Verschiebe es aufs Ende, wenn das Dokument fertig ist. Vorher kostet es Dich nur Zeit. Interessanterweise sehen die Standardvorlagen bei kurzen Texten oft nicht so toll aus, aber bei zunehmender Textlänge werden sie immer besser. pit platt schrieb: > TexStudio Kile habe ich als ganz gut in Erinnerung für große Projekte. TexStudio kenne ich nicht. pit platt schrieb: > Bei Bildern und Tabellen kann man ja sagen, ob es oben auf der Seite, > unten oder an der angegebenen Stelle angezeigt werden soll, den Sinn > dahinter habe ich noch nicht ganz verstanden, warum sollte etwas > woanders angezeigt werden, als ich im Code geschrieben habe? Andersherum: LaTeX positioniert gleitende Bilder frei dort, wo sie am besten passen. Du kannst ihm allerdings verbieten, Bilder an bestimmte Stellen zu machen. Und das ist auch der Sinn der Sache: Bilder dorthin bringen, wo sie auf der Seite am besten passen. Kämen die Bilder immer unmittelbar hinter dem Absatz wo darauf verwiesen wird, wären an Textstellen mit vielen Bildern riesige Leerräume, damit die Bilder noch auf die Seite passen.
TexStudio hat sich für mich nach einigem Herumprobieren als klare Favorit erwiesen. Habe bisher damit zwei Bücher gemacht, überwiegend reiner Text, paar Bilder, ab und zu Spaltensatz, und ein bisschen graphischen Schnickschnack. In meiner Linux-Distri wird alles standardmäßig an Packages vorgehalten, was ich irgendwie brauchen konnte, und vermutlich noch viel viel mehr; denke mal, dass das bei allen bekannteren Distris so ist. Jedenfalls habe ich den anfänglichen Versuch, vielleicht doch noch mit Writer auszukommen, sehr sehr schnell aufgegeben. Ein bisschen Arbeit muss man freilich in LatTeX schon investieren, aber bei konkreten Problemen findet man im Netz viele und schnelle Antworten. Wichtig ist natürlich, einigermaßen strukturiert zu arbeiten, die gesamte Textmenge in kleinere Einheiten, z.B. Kapitel, zu zerlegen, usw. usw. Jedenfalls kann LaTex bzw. TexStudio richtig Spaß machen.
Hallo, schau die mal Lyx an, das vereint die Vorteile von LaTex und WYSIWYG.
pit platt schrieb: > Bei Bildern und Tabellen kann man ja sagen, ob es oben auf der Seite, > unten oder an der angegebenen Stelle angezeigt werden soll, den Sinn > dahinter habe ich noch nicht ganz verstanden, warum sollte etwas > woanders angezeigt werden, als ich im Code geschrieben habe? Weil du eventuell ein Buch hast, was in billigem Schwarzweiß gedruckt werden soll, außer den farbigen Hochglanzseiten mit den Fotos in der Mitte. Oder weil deine Tabelle gerade so nicht mehr auf die Seite passt und du dann eine halbe "leere" Seite hast. In solchen Situationen braucht man immer eine Kompromisslösung. Das übliche Vorgehen in Word ist, dass man dann an Text oder Grafik so lange umherfeilt, bis es gerade noch passt. Das Ergebnis sieht dann mit einer bestimmten Word-Version (und einem bestimmten Druckertreiber!) recht gut aus, bei der nächsten Version nicht mehr. LaTeX wählt den von dir vorgegebenen Kompromiss aus. Es gibt übrigens auch die Möglichkeit, Objekte auch an die im Code angegebene Stelle zu zwingen ("H!" oder so). Das sieht aber oft doof aus. Wenn du einen anderen Font auswählst, sieht man dem Ergebnis nicht mehr direkt an, dass es mit LaTeX gesetzt wurde - es ist aber trotzdem von hoher Qualität. Das reicht in meiner Erfahrung meistens schon aus. Und ja, je länger der Text wird, desto besser funktioniert LaTeX; für kurze Texte lohnt sich die Entwicklungszeit meist nicht. Einmalige Dinge, wie z.B. Arbeitsblätter, Praktikumsprotokolle, Präsentationen o.ä. mache ich daher nicht mit LaTeX (Vorlesungsfolien ausgenommen, aber die werden oft benutzt).
Wahnsinn, das ist ja wirklich toll, wie schnell und kompetent hier geholfen wird! Bezüglich der Position von Bildern und Tabellen beginne ich zu verstehen… Nur ist dann die Frage, wo kommt es denn nun am besten hin? Oben oder unten? Da wird es ja nichts allgemeingültiges geben, ich denke aber mal, wenn sich ein Abschnitt um eine Grafik dreht, macht es Sinn, sie am Anfang zu stehen zu haben. Kann es denn passieren, dass LaTeX sie, wenn das Kapitel in der Mitte einer Seite anfängt, außerhalb des Kapitels platziert, oder kommt sie dann auf die nächste Seite? Mir ist aber noch eine weitere Frage gekommen: Wie schaffe ich es, eine Tabelle mit Umrandungen ohne Darstellungsfehler zu erhalten. Man hat im erzeugten PDF immer kleine Ecken in der Umrandung (siehe Anhang). Weiß wer einen Weg, um das zu verhindern? Den Tipp, seine Dokumente mit Git zu versionieren, ist super, vielen Dank dafür! Bei Lyx stört mich etwas, dass man dann den Vorteil des schnelleren Schreibens, wegen nicht mehr nötigen Mausbewegungen verliert. Viele Dank nochmal und viele Grüße!
piet platte schrieb: > Wie schaffe ich es, eine Tabelle mit Umrandungen ohne Darstellungsfehler Das ist gewollt. Viele "Besonderheiten" der Darstellung von LaTeX sind auf die Bedürfnisse des Buchdrucks zugeschnitten. Weil Office-Programme das nicht beherrschen (das ist dann eher die Domäne von DTP, Adobe InDesign kann und macht das auch), sieht das für das Office-gewohnte Auge ungewohnt aus. Zweck dieser Darstellung ist, daß sich beim Druck auf rauhem Papier keine "Kleckse" bilden, also die Ecke nicht nach außen ausfranst. Ich gehe allerdings davon aus, daß man bei zunehmendem Lernfortschritt auf die senkrechten Tabellenbegrenzungen ohnehin komplett verzichtet, weil sie auf Dauer eher stören als helfen.
Tarpan schrieb: > Das ist gewollt. Und das ist dann auch die Antwort auf 99% aller "Merkwürdigkeiten" in Latex. pit platt schrieb: > warum sollte etwas > woanders angezeigt werden, als ich im Code geschrieben habe? Gewöhne dich schon mal dran, dass Latex für dich entscheidet wo Bilder am besten hingehören. Es gibt den Parameter "h" mit dem Latex das Bild dort plazieren soll wo du es definierst. Ist aber nur eine Empfehlung die Latex normalerwiese ignoriert. Mit "h!" kannst du sagen, dass das Bild aber wirklich hier hin soll. Auch das ignoriert Latex eigentlich immer. Alles dafür dass der Satz sauber und ordentlich wird. Du machst den Inhalt, Latex macht das Format. Wenn dir das nicht passt hast du entweder viel Arbeit vor oder du suchst dir ein anderes Programm.
Klimatester schrieb: > s gibt den Parameter "h" mit dem Latex das Bild > dort plazieren soll wo du es definierst. Ist aber nur eine Empfehlung > die Latex normalerwiese ignoriert. Mit "h!" kannst du sagen, dass das > Bild aber wirklich hier hin soll. Es wäre zu ergänzen, das man ein Bild auch ohne Gleitumgebung einfügen kann. http://tex.lickert.net/tipps/optionh/optionh.html
piet platte schrieb: > [...] > > Bezüglich der Position von Bildern und Tabellen beginne ich zu > verstehen… Nur ist dann die Frage, wo kommt es denn nun am besten hin? > Oben oder unten? Da wird es ja nichts allgemeingültiges geben, ... Das ist es ja gerade! Ich habe das oben schon geschrieben. LaTex setzt nach den Regeln des Satzes. Setzt auch die Bilder dahin, wohin es "allgemeingültig üblich" ist - nach den Regeln des Buchsatzes. Ich möchte Dir nochmal, und diesmal etwas dringender :-) , das Texbook von Donald E. Knuth ans Herz legen. Dort wird erklärt, "warum" bestimmte Positionen für Absätze etc. und Bilder gewählt werden. Welche Umstände dabei berücksichtigt werden. > ... ich denke > aber mal, wenn sich ein Abschnitt um eine Grafik dreht, macht es Sinn, > sie am Anfang zu stehen zu haben. Kann es denn passieren, dass LaTeX > sie, wenn das Kapitel in der Mitte einer Seite anfängt, außerhalb des > Kapitels platziert, oder kommt sie dann auf die nächste Seite? Man sollte wissen, dass Kapitel - nach den Regeln des Satzes -, nie mitten auf einer Seite anfangen. (Bei Artikeln ist, bzw. kann das anders sein). Es gibt da sogar noch die Variation, dass Kapitel immer auf einer ungeraden Seite anfangen. Ich möchte Dir auch empfehlen, Deine Bücher mal daraufhin anzuschauen, wie sie gesetzt sind, wo Bilder sind etc. Es ist natürlich richtig, dass es gut wäre, wenn Bilder auf dem selben Seitenpaar, dass man gerade aufgeschlagen hat sind, auf dem sich der Text findet, der sich auf das Bild bezieht. Man kann LaTex auch dazu zwingen, ein Bild genau da zu platzieren, wo es im Quelltext vorkommt. Dann stimmt zumindest die Abfolge. Allerdings hat das häufig die Folge, dass recht viel leerer Platz auf gewissen Seiten unmittelbar vor (und teilweise auch nach) den Bildern erscheint. Das hängt u.a. von der Grösse des Bildes im Verhältnis zur Grösse der Druckseite ab.
1 | \begin{figure]{H} |
2 | \includegraphics{...} |
3 | \end{figure} |
Das LaTex dieses 'H' (für engl. "here") völlig ignoriert, kann ich so nicht bestätigen. Ich rate Dir, zunächst mal wenig in diese Dinge einzugreifen und das Resultat anzuschauen. Und dann erst zu entscheiden, ob und wie Du eingreifst. > Mir ist aber noch eine weitere Frage gekommen: > Wie schaffe ich es, eine Tabelle mit Umrandungen ohne Darstellungsfehler > zu erhalten. Man hat im erzeugten PDF immer kleine Ecken in der > Umrandung (siehe Anhang). Weiß wer einen Weg, um das zu verhindern? Das kann ich so nicht bestätigen. Habe eben nochmal ein mit LaTex gesetztes PDF angeschaut. Dennoch wird das Artefakt so bei Dir auftreten - ohne Frage. Da kommen wir dann in die Details. Vielleicht solltest Du mal eine andere Distribution versuchen. Denn die Ausgabetreiber (das Programm, dass ein DVI oder PDF-File erzeugt) sind dann doch nicht alle gleich. (Wie gesagt: Ich verwende MikTex - und da tritt dieses Artefakt nicht auf). > [...]
Karl schrieb: > Es wäre zu ergänzen, das man ein Bild auch ohne Gleitumgebung einfügen > kann. Hat aber andere Nachteile. Ich weiß nicht mehr welche, da ich Latex schon lange nicht mehr benutzt habe. Wahrscheinlich keine nummerierte Bildunterschrift mehr und damit unbrauchbar. Dann kann ich auch Word nehmen.
Karl schrieb: > Klimatester schrieb: >> s gibt den Parameter "h" mit dem Latex das Bild >> dort plazieren soll wo du es definierst. Ist aber nur eine Empfehlung >> die Latex normalerwiese ignoriert. Mit "h!" kannst du sagen, dass das >> Bild aber wirklich hier hin soll. > > Es wäre zu ergänzen, das man ein Bild auch ohne Gleitumgebung einfügen > kann. > > http://tex.lickert.net/tipps/optionh/optionh.html Ein wertvoller Hinweis, finde ich. Danke. (Ich habe mich damit solange rumgeschlagen, bis es funktioniert hat und habe bei einer float-Umgebung mit H meine Bemühungen erfolgreich beendet. Siehe unten). Dort steht, dass die Kontinuität des Leseflusses gewahrt werden soll. Es stehen in Deinem Fall, pit platt, also zwei einander widersprechende Ansichten gegenüber, was denn den Lesefluss ausmacht. Man könnte nämlich auch argumentieren, dass ein im Text erwähntes Bild, in der Regel, mittels Nummerierung und Unterschrift leicht zu finden ist. Auch scheint mir die Aussage, dass, wer 'h' verwendet, eigentlich gar keine float-Umgebung braucht, wichtig.
Klimatester schrieb: > Gewöhne dich schon mal dran, dass Latex für dich entscheidet wo Bilder > am besten hingehören. Es gibt den Parameter "h" mit dem Latex das Bild > dort plazieren soll wo du es definierst. Ist aber nur eine Empfehlung > die Latex normalerwiese ignoriert. Mit "h!" kannst du sagen, dass das > Bild aber wirklich hier hin soll. Auch das ignoriert Latex eigentlich > immer. Alles dafür dass der Satz sauber und ordentlich wird. Jaein. Wenn man den Parameter "h" nicht angibt, dann wird das Bild nie dort platziert, wo es im Code auftaucht. Der Parameter gibt LaTeX also zusätzliche Möglichkeiten. Der Code "H!" (Großbuchstabe) zwingt LaTeX, das Bild an dieser Stelle zu platzieren. Alle Varianten habe ich bereits sinnvoll benutzt. Je nach Stelle im Text kann nämlich Zusammengehörigkeit wesentlich wichtiger sein als ein schöner Satz. Außerdem sind viele Regeln der Buchdruckerei kontraproduktiv, wenn das Ergebnis ein niemals gedrucktes, ausschließlich am Bildschirm einspaltig gelesenes PDF ist. Aber grundsätzlich gilt: Willst du was, was LaTeX nicht will, hast du viel Arbeit vor dir.
S. R. schrieb: > Aber grundsätzlich gilt: Willst du was, was LaTeX nicht will, hast du > viel Arbeit vor dir. Ich benutze gerne das folgende Bild: Stell Dir vor, Du bist der Autor mit dem Domänenwissen und LaTeX ist einer der besten Schriftsetzer der Welt. Wenn Du partout Deine Vorstellungen des Aussehens durchsetzen willst, wird das anstrengend. Der Schriftsetzer befolgt jede Deiner Anweisungen und ansonsten die Regeln seiner Zunft. Und unterm Strich wird das meistens schlechter, als wenn Du ihn einfach in Ruhe seine Arbeit hättest machen lassen.
piet platte schrieb: > Wie schaffe ich es, eine Tabelle mit Umrandungen ohne Darstellungsfehler > zu erhalten. Man hat im erzeugten PDF immer kleine Ecken in der > Umrandung (siehe Anhang). Weiß wer einen Weg, um das zu verhindern? Das Paket "array" enthält überarbeitete und erweiterte Versionen des array- und des tabular-Environments: https://www.ctan.org/pkg/array Füge einfach die folgende Zeile irgendwo zwischen \documentclass{...} und \begin{document} ein:
1 | \usepackage{array} |
Das gibt schöne Ecken und erweiterte Formatierungsmöglichkeiten für Tabellen. PS: Vertikale Trennlinien in Tabellen sind etwas aus der Mode gekommen. Wenn du nur horizontale Linien verwendest (auch damit sollte man sparsam umgehen), stellt sich das Problem gar nicht erst.
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Bearbeitet durch Moderator
Ist es eigentlich normal, dass LuaLaTeX mit OpenType Schriftarten so einen Müll produziert? Finde ich schade.
1 | \documentclass{article} |
2 | \usepackage{unicode-math} |
3 | \usepackage{libertinus} |
4 | \begin{document}
|
5 | \[
|
6 | \left[\frac{W}{\overline{T}}\right] |
7 | \]
|
8 | \end{document}
|
pit platt schrieb: > Außerdem habe ich ein kleines Trauma von einer zerschossenen > Writer-Datei, die 3h Lebenszeit für Wiederherrichten hätte ich auch > besser investieren können, in LaTeX kann das prinzipbedingt nicht > passieren. Ganz schlechte Begründung, die disqualifiziert Dich für professionelle Softwareentwicklung, denn die Lösung gegen "Datei und Knie zerschiessen" heisst nicht LaTex sondern backup, besser noch Revisionsverwaltung (svn,cvs, git und Co).
Mit den Bilder musst du entscheiden Du hast einen Text und fügst zur Unterstützung des geschriebenen noch ein Bild dazu, ist es am Ende einer Seite meist besser aufgehoben. Hast du ein Bild das du dann in einem längeren Test erklärst ist es am Seitenanfang oft besser platziert was auch vom Druckbild oft am besten aussieht da ein Bild immer sehr die Seite dominiert. mehrere kleine Bilder und auch eher wenig Text ist es besser die Bild nicht verschieben zu lassen. Die Information Text zu Bild oder Bild zu Text gibt der Autor an. Den Rest macht dann TeX als Druck und Layoutexperte. Das ist ja der unterschied zu Word. Du sagst was es sein Soll ( Buch , Artikel, Brief...) kümmerst dich um den Inhalt und gibst noch die nötigen Steuerinformationen ( Titel, Kapitel, Zitat, Verweis..) und spielst nicht ständig an der Formatierung.
Nicht exakt zum Thema (wie benutze ich LaText, sondern warum?): ich hatte vor über 25 Jahren angefangen meine Dissertation mit LaTex zu schreiben, aber dann kam Framemaker für HP/UX und später ein Powerbook und damit war das Schreiben (vor allem von Formeln) ein Kinderspiel (an zerschossene Dateien erinnere ich mich nicht). Seither habe ich LaTex nicht mehr angeschaut. Leider kam 2004 die Entscheidung das nicht mehr für den Mac weiterzuwentwickeln und nur deshalb auf Windows umsteigen wollte ich nicht. Ich habe seither aber auch keinen Formelsatz mehr gebraucht, so dass andere WYSIWYG-Programme (z.B. LibreOffice) für den Alltag völlig ausreichen.
Walter T. schrieb: >> Aber grundsätzlich gilt: Willst du was, was LaTeX >> nicht will, hast du viel Arbeit vor dir. > Stell Dir vor, Du bist der Autor mit dem Domänenwissen > und LaTeX ist einer der besten Schriftsetzer der Welt. Und jetzt stell dir vor, dass ich zwar der Autor mit dem Domänenwissen, aber nicht der Verleger und vor allem nicht mein Chef bin. Schon sind da externe Anforderungen drin, die dieser beste Schriftsetzer der Welt erfüllen muss, egal ob das schön, korrekt oder angemessen ist. Die meisten wissenschaftlichen Veröffentlichungen kommen mit einem LaTeX-Template daher bzw. setzen eins voraus (z.B. IEEE), da ist das kein Problem. Das hört aber schon bei den Layoutvorgaben von Hochschulen auf, und bei Firmen sowieso. Mit Glück gibt es ein PowerPoint-Template, ansonsten eine mehr oder minder antike passend aussehende Datei. Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen Theorie, theorienaher Anwendung und allgemein gelebter Praxis. Für einige Bereiche ist LaTeX unschlagbar, in anderen eher nutzlos.
Kurze Anmerkung zu der Tabelle, normalerweise benutzt man gar keine vertikalen Striche. Sieht einfach besser aus, siehe z.B. https://tex.stackexchange.com/questions/112343/beautiful-table-samples oder https://texblog.org/2017/02/06/proper-tables-with-latex/ Und benutze das Paket booktabs. Schreibe erst das Kapitel o.ä. zuende und kümmer dich dann um die Formatierung. Alles andere ist verschenkte Zeit ;)
Moin, nochmal danke für eure Antworten! Insbesondere der Vergleich mit dem besten Schriftsetzer der Welt hat meinen grauen Zellen sehr geholfen. Erst der Inhalt dann die Formatierung, auch das werde ich versuchen zu beachten. Ich werde mal mein erstes "Werk" hier reinstellen. Guß.
Ich vergaß noch: Welche Dokumentenklasse würdet ihr mir empfehlen? Ich bin Schüler und mein Hauptanwendungsfall sind Texte über 5-20 Seiten, für kürzeres nehme ich Markdown. Ist article da das richtige?
scrartcl ist für kurze Texte ganz gut und orientiert sich auch etwas besser als die klassische "article"-Klasse an deutschen Gepflogenheiten (wie z.B. A4). Nicht zuletzt bietet KOMAscript, zu dem diese Klasse gehört, auch eine recht kompakte deutsche Doku. Nur von der Doku bitte nicht beirren lassen, daß man alles, was man einstellen kann, auch einstellen muß. Ich arbeite momentan an einem 197-Seiten-Dokument, und es gibt weniger als 60 Zeilen package-laden und Einstellungen.
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Hallo, ich mache gerade mein erstes Nicht-Test-LaTeX-Dokument :) Wir haben strenge Vorgaben bezüglich Layout, Formatierung, etc. bekommen. Zu Beispiel eine Tabelle (1x3) in der Kopfzeile mit Name, Klasse, Datum, Thema, etc. Dann die Frage, wie setze ich das um? Ich habe es geschafft, indem ich eine Kopfzeile mit einer Tabelle eingefügt habe. Dann aber das nächste Problem: Die Überschrift ist in den ganzen Standardklassen ja relativ opulent über 3 Zeilen (mittels \maketitle gemacht), usw. Klar, könnte ich jetzt den Titel per Hand eingeben, dann könnte ich aber auch Word verwenden ;) Ich brauche die Überschrift in Schriftgröße 16 zentriert und in der nächsten Zeile rechtsbündig das Datum ist Größe 12. Das würde ich durchaus hinbekommen, aber nicht ohne einige der großen Vorteile von LaTeX nicht zu nutzen. Danke für eure Geduld mit mir und viele Grüße!
piet platt schrieb: > Ich brauche die Überschrift in Schriftgröße 16 zentriert und in der > nächsten Zeile rechtsbündig das Datum ist Größe 12. Das würde ich > durchaus hinbekommen, aber nicht ohne einige der großen Vorteile von > LaTeX nicht zu nutzen. Wenn solche Vorgaben vorhanden sind, kannst Du die Vorteile nicht nutzen. Da bleibt nur nervige und mühselige Handformatierung. In Deinem Fall: Titelseite nicht mit \maketitle erzeugen, sondern mit der "titlepage"-Umgebung von Hand setzen.
Ich finde das Opensource-Programm LyX sehr spannend. Zum einem ist er ein Texteditor und die LaTeX-Codierung findet im Hintergrund statt. Auch lassen sich diverse Vorlagen und svg-Grafiken sehr leicht importieren. Die usepackages lassen sich ebenfalls leicht einbinden. Wenn man möchte, kann man hier aber auch im Code selber arbeiten. Eigentlich ideal für Anfänger. https://www.lyx.org/WebDe.Home Gruß Daniel
LyX wurde ja schon oben genannt. Ich habe das in meinen LaTeX-Anfängertagen auch mal für eine gute Idee gehalten. Heute halte ich es für die Kombination der Nachteile von WYSIWYG und LaTeX.
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piet platt schrieb: > Hallo, > ich mache gerade mein erstes Nicht-Test-LaTeX-Dokument :) > > Wir haben strenge Vorgaben bezüglich Layout, Formatierung, etc. > bekommen. Zu Beispiel eine Tabelle (1x3) in der Kopfzeile mit Name, > Klasse, Datum, Thema, etc. > Dann die Frage, wie setze ich das um? > Ich habe es geschafft, indem ich eine Kopfzeile mit einer Tabelle > eingefügt habe. > > Dann aber das nächste Problem: Die Überschrift ist in den ganzen > Standardklassen ja relativ opulent über 3 Zeilen (mittels \maketitle > gemacht), usw. > Klar, könnte ich jetzt den Titel per Hand eingeben, dann könnte ich aber > auch Word verwenden ;) > Ich brauche die Überschrift in Schriftgröße 16 zentriert und in der > nächsten Zeile rechtsbündig das Datum ist Größe 12. Das würde ich > durchaus hinbekommen, aber nicht ohne einige der großen Vorteile von > LaTeX nicht zu nutzen. > > Danke für eure Geduld mit mir und viele Grüße! Nun. Im Grunde ist das der Fall, für den LaTex geradezu gedacht ist. Formale Vorgaben für das Layout lassen sich definieren und funktionieren dann auch zuverlässig. (Anders als mit Word - wobei meine Erfahrungen damit schon älter sind -so etwa 2000 -, bei der gefühlt jede kleine Absatzverschiebung oder schon das einfügen eines Wortes das Layout völlig unstösst und man alles manuell nocheinmal zurechtrücken muss.) LaTex nach den mitgeliefierten Dokumentenklassen, bzw. nach dem Aufwand zu beurteilen, den man hat, eine solche dann an eine im Grunde andere Vorgabe anzupassen, wird ihm nicht gerecht, denke ich. Der formal richtige Weg wäre, eine den gewünschten Vorgaben möglichst nahe kommende Klasse abzuwandeln. Und zwar, um es deutlich zu sagen, nicht durch eingefügte Kommandos, welche die gewählte Klasse umgehen sondern, in dem man eine eigene Klasse definiert. Allerdings ist dieser Weg, der formal richtige, für einen Anfänger eher nicht zu empfehlen, weil er sich mit den ganzen Kommandos und Einflussmöglichkeiten noch gar nicht auskennt. In diesem Fall, dem eines Anfängers, ist es durchaus richtig, denke ich, eine vorhandene Klasse zu benutzen, und sie durch einzelne Kommandos zu umgehen, oder sogar auf die höheren Makros. wie Dokumentklassen. vorerst ganz zu verzichten. (Das hat ja Walter mit \titlepage schon so angedeutet). Der Vergleich zwischen einem Programm, dass man schon gut beherrscht (wie Word) und einem das man noch so gut wie gar nicht kennt, muss zwangsläufig immer zu Gunsten des ersten ausfallen, wenn man nur den aktuellen, den momentanen Aufwand betrachtet. Der Vergleich ist also nicht fair. Er führt in die Irre, weil man nach diesem Kriterium immer bei dem alten Programm bleiben muss. Er führt in die Irre, weil man so die Möglichkeiten und Vorteile des Neuen nie kennenlernt. Ich würde Dir also dazu raten, Dich für zwei oder drei solcher Arbeiten einmal durchzukämpfen. Nach der ersten wirst Du große Teile ohnehin weiterverwenden können. Und dann darangehen, Dir eine vorhanden Dokumentenklasse abzuwandeln. In der Zwischenzeit möchte ich Dir nocheinmal dringend (und das letzte Mal; auf die Dauer muss das nerven :-= ) empfehlen Donald E. Knuths "Texbook" zu lesen. Viel Erfolg.
Nach langer Zeit nochmal Hallo :) Ich erstelle gerade das erste mal ein größeres LaTeX-Dokument (ich gebe zu, das letzte hatte ich dann doch noch mit LO Writer gemacht :? ), hier habe ich nicht so enge Vorgaben, muss aber mit Gleichungen rumhantieren, etc., daher gehe ich davon aus, dass LaTeX sich diesmal dafür besonders gut eignet. Ich habe es geschafft, die Grafik in einer Gleitumgebung einzufügen (und das Positionierungsargument einfach weggelassen :) ) und stehe nun vor der Frage, wo ich das Gleitobjekt am besten hintue. Am Ende der section oder dort wo es in etwa hinsoll? Danke schonmal im Vorraus!
pit platt schrieb: > wo ich das Gleitobjekt am besten hintue. Da, wo es im Text zum ersten Mal erwähnt wird. Es gleitet schon von sich aus an die Stelle, wo es am besten Platz hat.
Das ist eine Frage, bei der man sich in die Rolle des Lesers versetzen könnte. Welche Position würdest Du als Leser in dem konkreten Fall bevorzugen? Du musst im wesentlichen folgende Faktoren gegeneinander abwägen: 1. Lesefluss und inhaltlicher Bezug zum Bild 2. Asthetik des Druckbildes - da hat eben jeder seine eigenen Ansichten - aber LaTex macht das seiner Konzeption nach so gut wie möglich, ohne das man eingreift. Erinnere Dich an meine Bemerkung dazu, dass D.E. Knuth bei dem Entwurf von Tex gezielt nach Regeln der Buchsetzer gearbeitet hat. 3. Was ist angesichts von Textgrösse und Bildgröße überhaupt möglich? (Du kannst z.B. ein seitenfüllendes Bild direkt nach dem darauf Bezug nehmenden Text platzieren, aber es wird doch eine eigene Seite einnehmen. Du kannst höchstens, mit dem Nachteil ganzer leerer Seiten, erzwingen das der Text und Bild auf zwei gegenüberliegenden Seiten positioniert werden. Ich fürchte, dass wird Dich nicht befriedigen. Aber man muss leider sagen, dass es eine optimale Lösung fast nie gibt. Und schon gar keine "Richtige". Ich selbst würde immer erstmal versuchen, ein Bild möglichst unmittelbar nach dem Text zu positionieren, der sich auf das Bild bezieht. Aber eine feste Regel ist das nicht.
Danke schonmal für eure Antworten! Kurze, etwas allgemeinere Frage: Hat die Position im Quelltext überhaupt einen Einfluss auf die letztendliche Position des Bildes (ein Weglassen der Positionsangabe vorrausgesetzt)? Ich habe jetzt das Gleitobjekt direkt nach dem Absatz positioniert, in dem es um das bild geht. Relativ kurz danach kommt eine neue subsection und das Bild wird in der subsection platziert. Das ist gewollt, oder? PS: Wenn ich mit \ref auf ein Bild referenziere, wird ja lediglich die Zahl eingefügt, gibt es auch ein Kommando, dass gleich "Abb. 1" einfügt (evtl. sogar in kursiver Schrift)?
Ich gebe zu, es waren doch mehrere Fragen, hier kommt noch eine :) Wenn ich das ganze mit git versioniere, brauche ich doch nur die Bilddateien und die .tex-Datei zu stagen (bzw. alle anderen im gitignore eintragen).
pit platt schrieb: > Danke schonmal für eure Antworten! > > Kurze, etwas allgemeinere Frage: > Hat die Position im Quelltext überhaupt einen Einfluss auf die > letztendliche Position des Bildes (ein Weglassen der Positionsangabe > vorrausgesetzt)? Ja. Allerdings in relativ weiten Grenzen. Das hast Du ja in Ansätzen schon bemerkt (siehe Deine folgende Fragte). Auf einer 100 Seiten Arbeit wird das Bild nach dem ersten Absatz sicher nicht auf der 100sten Seite platziert um mal bei einem Extrem zu beginnen. > Ich habe jetzt das Gleitobjekt direkt nach dem Absatz positioniert, in > dem es um das bild geht. Relativ kurz danach kommt eine neue subsection > und das Bild wird in der subsection platziert. Das ist gewollt, oder? Das ist nach Satz-Regeln gewollt. Wie schon erwähnt realisiert Tex genau diese Regeln. Die gehorchen eben nicht - ich wiederhole mich - dem Wollen des Autors. Ich möchte Dir nochmal - und das letzte Mal - die Lektüre des Buches von D.E. Knuth warm ans Herz legen. Deine Frage geht tief in die Grundlagen von Tex, auch wenn Dir das vielleicht nicht bewusst ist. Sie hat viele Aspekte, teils kontrollierbar, teils nicht oder nur indirekt. Daher wird herumprobieren zwar einen ersten Einblick aber kein tiefes Verständnis hervorbringen. > PS: Wenn ich mit \ref auf ein Bild referenziere, wird ja lediglich die > Zahl eingefügt, gibt es auch ein Kommando, dass gleich "Abb. 1" einfügt > (evtl. sogar in kursiver Schrift)? Die naheliegendste Möglichkeit ist:
1 | \label{<label-benennung>} |
2 | ... |
3 | \textit{Abb./ }\ref{<label-benennung>} |
<label-benennung> ist dabei irgendeine Zeichenfolge die im fertigen Text dann nicht mehr auftaucht. Siehe z.B.: https://golatex.de/wiki/%5cref
pit platt schrieb: > Ich gebe zu, es waren doch mehrere Fragen, hier kommt noch eine :) > > Wenn ich das ganze mit git versioniere, brauche ich doch nur die > Bilddateien und die .tex-Datei zu stagen (bzw. alle anderen im gitignore > eintragen). Ja. Das ist (erstmal) richtig, sofern Du keine weiteren Pakete benutzt. Z.B. benutzt das bibtex-Paket weitere Dateien, die erst beim LaTex-lauf "integriert" werden. Aber das siehst Du dann in der Dokumentation des jeweiligen Paketes.
pit platt schrieb: > Kurze, etwas allgemeinere Frage: > Hat die Position im Quelltext überhaupt einen Einfluss auf die > letztendliche Position des Bildes (ein Weglassen der Positionsangabe > vorrausgesetzt)? Ja. Positionsangabe weggelassen ist meist (je nach Dokumentklasse) das gleiche wie [tbp]. Was dann passiert, ist hier ganz gut beschrieben: https://www.latex-project.org/publications/2014-FMi-TUB-tb111mitt-float-placement.pdf Im Prinzip: Sobald latex den float (die figure) erreicht, wird ausgewertet, ob das Bild entsprechend der Spec (h, b oder t) auf die aktuelle Seite passt. Wenn nicht, kommt das Bild in eine "Holding Queue", die beim nächsten Seitenwechsel abgearbeitet wird. Spec p landet direkt in der "Holding Queue" und wird erst beim Seitenwechsel abgearbeitet. pit platt schrieb: > Wenn ich das ganze mit git versioniere, brauche ich doch nur die > Bilddateien und die .tex-Datei zu stagen (bzw. alle anderen im gitignore > eintragen). Im Prinzip alle Dateien, die du editierst. Neben der Bildern und .tex sind das oft eine .bib für Literaturangaben, manchmal eine .cls für angepasste Dokumentklassen... MfG, Arno
Theor schrieb: > Z.B. benutzt das bibtex-Paket weitere Dateien, die erst beim LaTex-lauf > "integriert" werden. Aber das siehst Du dann in der Dokumentation des > jeweiligen Paketes. Als Ergänzung: BibTeX (kein Paket) sollte heutzutage gemieden werden. Es ist veraltet und mit vielen Problemen beladen. Das Mittel der Wahl, um Bibliografien zu erstellen und Literatur im Text zu zitieren, ist BibLaTeX in Kombination mit Biber. Siehe dazu: http://mirrors.ctan.org/info/translations/biblatex/de/biblatex-de-Benutzerhandbuch.pdf ...Rolf
Rolf N. schrieb: > BibTeX (kein Paket) sollte heutzutage gemieden werden. Darüber sind die Meinungen sehr geteilt. Literaturverwaltungssysteme wie JabRef bauen auch heute noch auf Bibtex. pit platt schrieb: > Hat die Position im Quelltext überhaupt einen Einfluss auf die > letztendliche Position des Bildes Das Bild kommt auf keinem Fall auf einer Seite davor (zumindest bei keiner mit bekannten Dokumentenklasse). pit platt schrieb: > PS: Wenn ich mit \ref auf ein Bild referenziere, wird ja lediglich die > Zahl eingefügt, gibt es auch ein Kommando, dass gleich "Abb. 1" einfügt > (evtl. sogar in kursiver Schrift)? Schau Dir mal das Varioref-Package an.
Rolf N. schrieb: > Theor schrieb: >> Z.B. benutzt das bibtex-Paket weitere Dateien, die erst beim LaTex-lauf >> "integriert" werden. Aber das siehst Du dann in der Dokumentation des >> jeweiligen Paketes. > > Als Ergänzung: BibTeX (kein Paket) [...] > ...Rolf Du hast recht. BibTeX ist kein "Paket" in dem, im Zusammenhang mit LaTex üblichen Sinn, sondern ein Zusatzprogramm. Danke für den Hinweis. Arnos Kriterium - Dateien, die man editiert - ist in Bezug auf LaZex universell gültig, denke ich.
pit platt schrieb: > Da ich in meiner Freizeit gerne programmiere, ist die Code-Syntax für > mich auch nicht so ein Problem. Hast du es mal mit HTML und CSS versucht? Ich habe sowohl Word, als auch InDesign und Frame Maker hinter mir. LaTeX hat mich schon gleich zu Beginn abgeschreckt, bis ich da die CI des Unternehmens hinbekommen hätte... Ich habe mich damit angefreundet, die Export-Möglichkeit aus dem Web-Browser als Druck-PDF zu nutzen, mit CSS kann man Seitenumbrüche usw. wunderbar gestalten. Dadurch, dass ich direkt den Code bearbeiten kann, bin ich so flexibel wie noch nie. Und: Ich habe das Layout fest in der Hand, eine Bedienungsanleitung für ein Gerät soll schließlich nicht aussehen wie eine Doktorarbeit.
pit platt schrieb: > Am Ende der section oder dort wo es in etwa hinsoll? Ich packe die Bilder gerne in die unmittelbare Nähe der ersten Nennung im Text, wenn es dort vom her Platz passt. Bevorzugt knapp darüber, sodass der Leser erst das Bild anschaut (und das Label liest) und dann die Erklärung bekommt. Kommt die Nennung zuerst, riskiert man, dass der Leser erstmal anfängt zu suchen - solange es nicht direkt kommt. Gilt übrigens auch für Text: Erst den Verweis und dann die Erklärung finde ich frustrierender als andersrum (was dafür langweiliger sein kann). Liegt vielleicht an meiner Art, allgemein mit Text umzugehen. pit platt schrieb: > Wenn ich das ganze mit git versioniere, brauche ich doch nur die > Bilddateien und die .tex-Datei zu stagen (bzw. alle anderen im > gitignore eintragen). Sowie alles andere, an dem du rumspielst. Bei mir gehört zu einem LaTeX-Dokument zum Beispiel grundsätzlich ein Makefile, mit dem ich die PDF einfach neu bauen kann. Die können recht einfach sein und die Programme in passender Reihenfolge aufrufen (mehrfach, wegen JabRef und BibTex - damit kommt Make nicht mehr klar), aber inzwischen nutzen sie latexmk. Gibt sicherlich andere Wrapper.
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