Hallo an alle Ich beschäftige mich gerade mit der Frage, wie ich !messtechnisch! am besten die Bandbreite eines Operationsverstärker bestimmen könnte. Den Operationsverstärker als Spannungsfolger schalten, also Gain=1 und dann Frequenz durchsweepen und schauen was am Ausgang anliegt. Daraus Bodediagramm erstellen. Da stellt sich mir die Frage: in den Datenblättern wird doch immer die Open Loop Frequency Bandbreite angegeben?! Die kann ich doch gar nicht messen, da wegen der hohen Verstärkung der Ausgang doch abgeklippt werden könnte. Was sagt ihr zu meinem Ansatz? Vielen Dank
Jempes schrieb: > Operationsverstärker als Spannungsfolger schalten, also Gain=1 und > dann Frequenz durchsweepen und schauen was am Ausgang anliegt. kannst du machen. alternativ dazu kannst du auch die Anstiegszeit bei einem kleinen Spannungssprung anschauen und in die Bandbreite umrechnen. Jempes schrieb: > stellt sich mir die Frage: in den Datenblättern wird doch immer die > Open Loop Frequency Bandbreite angegeben?! Die in den Tabellen des Datenblattes steht eher das Gain Babdwidth Product. die Open Loop Bandbreite wird eher nur als typische Kurve gezeigt. sie liegt typisch im Bereich von 10Hz und wird kaum nachgemessen.
Am besten geht das als nichtinverterender Verstärker. Dort stellst du die Gegenkopplung auf V=11 ein, 1kOhm-o-10kOhm Dann die Frequenz des Generators hochdrehen, bis die Ausgangsspannung nur noch der Eingangsspannung entspricht, also v=1 geworden ist. Damit hast du ziemlich genau das GBW aus dem Datenblatt. Nicht zuviel Amplitude an den Eingang geben, da die Ausgangsspannung bei hohen Frequenzen slewrate begrenzt wird. Die Amplitude des Generators muss so klein sein, dass man bei der Grenzfrequenz deutlich unter der maxinmal möglichen slewrate bleibt.
Jempes schrieb: > Ich beschäftige mich gerade mit der Frage, wie ich > !messtechnisch! am besten die Bandbreite eines > Operationsverstärker bestimmen könnte. Definierte Verstärkung einstellen, Amplitudengang messen, rechnen. > Den Operationsverstärker als Spannungsfolger schalten, > also Gain=1 und dann Frequenz durchsweepen und schauen > was am Ausgang anliegt. Kannst Du machen. Hat den Nachteil, dass Du bis zu relativ hohen Frequenzen messen musst. > Daraus Bodediagramm erstellen. Da stellt sich mir die > Frage: in den Datenblättern wird doch immer die Open > Loop Frequency Bandbreite angegeben?! Ist das so?! In der Regel wird das Verstärkungs-Bandbreite-Produkt angegeben, und das ist meistens auch die nützlichere Information. > Die kann ich doch gar nicht messen, da wegen der hohen > Verstärkung der Ausgang doch abgeklippt werden könnte. Selbstverständlich geht das -- Du musst halt das Eingangs- signal entsprechend dämpfen. Das lässt sich mit passend ausgelegten Kettenleitern einfach und genau machen. Der Offset wird noch ein Problem, aber das ist mittels AC-Gegenkopplung lösbar. Prinzipiell ist aber die Verstärkung in weiten Grenzen frei wählbar; sie muss nur bei der Rechnung berücksichtigt werden.
> Den Operationsverstärker als Spannungsfolger schalten, > also Gain=1 und dann Frequenz durchsweepen und schauen > was am Ausgang anliegt. Das ist eine ganz schlechte Idee, weil viele Opamps bei Verstärkung x1 ein peaking im Frequenzgang machen. Da kommt eine zu hohe Grenzfrequenz heraus die nicht dem GBW entspricht.
Helmut S. schrieb: >> Den Operationsverstärker als Spannungsfolger schalten, >> also Gain=1 und dann Frequenz durchsweepen und schauen >> was am Ausgang anliegt. > > Das ist eine ganz schlechte Idee, weil viele Opamps bei > Verstärkung x1 ein peaking im Frequenzgang machen. Da > kommt eine zu hohe Grenzfrequenz heraus die nicht dem > GBW entspricht. Schwer vorstellbar, dass das größere Fehler hervorruft. Die -3dB gelten natürlich absolut -- und nicht gegenüber der Verstärkung im Maximum der Überhöhung.
Gerade bei modernen OPs hat man in der Nähe der GBW oft noch ein paar kleine Korrekturen / phase boosts, also nicht mehr eine ideale dominant pole compensation. D.h. die die GBW werte hängen schon ein wenig (einige 10 %) davon ab wo man misst. Im Zweifelsfall bei Gain 1 und >= 10 Messen. Das sollte auch mit der Schaltung für Gain 10 gehen: einmal bei -17 dB und einmal bei -3 dB.
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