Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Selektra-Lötspitzen


von Mark K. (mamikoe)


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Hallole,
hat jemand eine Idee, wo es noch (feine) Lötspitzen für 
Selektra-Lötkolben (Schaftdurchmesser 4mm) gibt? Leider ist das 
Unternehmen vor 2-3 Jahren in Liquidation gegangen, darüber ist nichts 
mehr zu bekommen.
Oder gibt es einen Trick, eine Methode, um Lötspitzen anderer 
Herstellers zu verwendenm irgendwie anzupassen, oder auf die Stümpfe 
alter Lötspitzen irgendwie "draufzupfrofen"?
Die Lötstation mit Kolben war recht teuer und fast für die Ewigkeit 
gemacht (hält jedenfallss schon über 20 Jahre) - aber wer hätte gedacht, 
daß es mal an Lötspitzen mangeln würde ... Manchmal ist teuer gekauft 
auch nicht besser  ....

Edit: Das mit dem Schaftdurchmesser ist so nicht richtig. 6,1mm ist der 
Außendurchmesser des Lötspitzenschafts. Der Schaft des Lötkolbens, auf 
den die Lötspitze aufgeschoben wird, ist dagegen konisch geformt und 
geht über eine Länge 13,5mm vorne von 3,4mm bis hinten auf 4,1mm. Das 
ist der Bereich, in dem die Lötspitzen sitzen; ganz hinten sind dann 
noch ca. 2-3mm über.
Aufgrund dieser konischen Form braucht man die Lötspitzen nur einfach 
aufschieben (und kann sie dennoch problemlos mit einem Hebler abhebeln) 
und dennoch sitzen sie schlüssig auf dem Kolben. Der Nachteil ist: So 
etwas gibt es nicht von Drittherstellern.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6033770 wurde vom Autor gelöscht.
von MG (Gast)


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Hallo,
ebay-> 264474408819, 254337458222 und 254417319078. Ja, billig ist 
anders.

von Mark K. (mamikoe)


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Ja danke, aber bei und google habe ich schon geschaut. Diese Spitzen 
sind zu dick, ich will doch keine Regenrinnen löten ;-). Deswegen steht 
oben auch "(feine)". Ich hatte bislang für normale SMD-Löterei 0,8mm und 
die sollten es auch weiterhin sein. Aber der Oreis wäre o.k., als es sie 
noch gab haben sie meiner Erinnerung auch so in dieser Preislage 
gekostet.

Abgesehen vom Wegschmeißen der Selektra-Gerätschaft und dem Kauf von 
etwas neuem sehe ich nur, andere Lötspitzen umzuarbeiten:

Da gibt es die Ersadur I-Tip PD 08 mit einem Innendurchmesser von 3,5mm. 
Wenn es irgendwo einen konischen Bohrer gibt, der bei ca. 3,4mm (oder 
halt auch weniger) beginnt und nach 20mm einen Durchmesser von 4,4mm 
hat, dann könnte ich diese Ersadur-Lötspitze passend aufbohren und wie 
ein originales Teil unmittelbar auf die konische Montagestelle des 
Lötkolbens setzen.

Ähnliches wäre mit der Ersadur 172BD möglich (leider eine 1,1mm-Spitze) 
allerdings von 5mm auf auf 6,1mm und dann auf eine der alten und vorne 
abgetrennten Selektra-Spitzen "aufgepropft". Da diese Spitze geschlitzt 
ist sollte das auch gut draufgehen und halten (na gut, das Aufschlitzen 
und Zusammenpressen der I-Tip-Spitzen wäre wohl auch möglich).

Und schließlich die billigen Fixpoint EP5-0,8 mit einem Innen-D von 6mm. 
Auch hier auf 6,1mm aufgebohrt etc. Oder halt so lassen und die alte 
Selektra-Spitze etwas abdrehen.

Spricht etwas gegen diese Manipulationen?

Man könnte natürlich auch ganz hardcoremäßig die alte Spitze von der 
zylindrischen Hülse absägen und eine Spitze von irgendeiner neuen Spitze 
anlöten - mit Hartlot, versteht sich. Leider kann ich nicht Hartlöten 
und ob das mit so etwas Kleinem überhaupt geht, ohne es durch die die 
hohen Temperaturen des Hartlötens gleich zu zerstören ....

: Bearbeitet durch User
von MG (Gast)


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Wenn Du bei http://www.elw-elektronik.de/ "Selektra" in die Suchmaske 
eingibst, kommen einige Treffer. Leider zum Teil ohne Artikelbild, also 
sieht man bei diesen nicht die Abmessungen. Vielleicht hast Du noch 
einen alten Katalog, um die Nummern zuzuordnen?
Zum Umarbeiten von anderen Lötspitzen: gerade Lötspitzen müsste man in 
eine Drehmaschiene einspannen können, um einen Konus hineinzuarbeiten.

von Mark K. (mamikoe)


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MG schrieb:
> Wenn Du bei http://www.elw-elektronik.de/ "Selektra" in die Suchmaske
> eingibst, kommen einige Treffer. Leider zum Teil ohne Artikelbild, also
> sieht man bei diesen nicht die Abmessungen. Vielleicht hast Du noch
> einen alten Katalog, um die Nummern zuzuordnen?

Schon nachgefragt. Außer den entsprechend markierten ist nichts da und 
kommt auch nicht mehr und die vorhandenen Größen - sieht man ja - sind 
zum Regenrinnenlöten geeignet ;-), aber nicht für Platinen bzw. SMD.

> Zum Umarbeiten von anderen Lötspitzen: gerade Lötspitzen müsste man in
> eine Drehmaschiene einspannen können, um einen Konus hineinzuarbeiten.

Eine vorhandene 3,5mm-Bohrung auf konisch bis 4,2mm? Das kann vielleicht 
ein Uhrmacher mit seinen Werkzeugen aber keine normale 
Heimwerkerdrehbank. Möglicherweise könnte ich den Lötkolben an der 
Stelle für die I-Tip auf 3,5mm abdrehen, aber auch wenn er das überlebt 
(ich weiß nicht, wie stark das Material dort ist) wäre das dann eine 
ziemlich endgültige Sache, die ich gerne vermeiden möchte. Und dann 
gehen die Lötspitzen natürlich nicht mehr so gut runter wie von dem 
Konus (sofern überhaupt noch).

von MG (Gast)


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Am Lötkolben würde ich auch nicht rumfeilen.
Zwei doofe Ideen hab ich noch:
- originale Selektra Dachrinnenspitzen schmalfeilen und dann galvanisch 
mit Eisen beschichten. Ein Prozess dafür ist im 
Beitrag "Lötspitzen nachgalvanisieren?" (vorletzter Beitrag) 
beschrieben.
- Unpassende Lötspitzen nur zylindrisch aufbohren und mit Kupferpaste 
montieren. Könnte beim Betrieb stinken.
Grad kommt noch eine dritte Idee: Du könntest so einen kleinen 
"Edelkorund" Schleifkörper für Proxxon/Dremel/etc. auf den von Dir 
nötigen Konus abrichten und dann damit "bohren"

von Mark K. (mamikoe)


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MG schrieb:
> Am Lötkolben würde ich auch nicht rumfeilen.

Drehen, drehen ... muß ja exakt rund werden, andernfalls wird es mit der 
Wärmeübertragung nichts. Aber bei dem kleinen 6er Kolben, den ich habe, 
erscheint mir das zu kritisch. Ich fürchte, daß ich damit alles 
kaputtmachen würde.

> Zwei doofe Ideen hab ich noch:
> - originale Selektra Dachrinnenspitzen schmalfeilen und dann galvanisch
> mit Eisen beschichten. Ein Prozess dafür ist im
> Beitrag "Lötspitzen nachgalvanisieren?" (vorletzter Beitrag)
> beschrieben.

Danke. Herrjeh! Dann kaufe ich lieber eine neue Apparatur.

> - Unpassende Lötspitzen nur zylindrisch aufbohren und mit Kupferpaste
> montieren. Könnte beim Betrieb stinken.

Du meinst zylindrisch gebohrte (also 4,2mm) auf den konisch Kolbenansatz 
und vorher in die Spitze etwas Kupferpaste pressen? Keine Ahnung, ob das 
überhaupt gehen würde, aber da ich die Spitzen durchaus nicht selten 
wechsele scheint mir das doch eher nicht so richtig handhabbar zu sein.

> Grad kommt noch eine dritte Idee: Du könntest so einen kleinen
> "Edelkorund" Schleifkörper für Proxxon/Dremel/etc. auf den von Dir
> nötigen Konus abrichten und dann damit "bohren"

Sind das die roten/rosfarbenen Teile? Einen kleinen mit Konus, aber viel 
zu steil, habe ich da. Wie bearbeitet man die? Wohl kaum mit der 
Drehbank ;-) Aber: Ich habe mit diesen Dingern noch nicht viel gemacht, 
aber mein Eindruck ist, daß sie mit der Benutzung "weniger" werden. Und 
da beim "aufdremeln" von 3,4 auf 4,2mm reichlich Material abgetragen 
wird, fürchte ich, daß nach einer Spitze das Korundteil nicht mehr 
wirklich brauchbar sein wird.

von Ralf-Peter G. (ralfpeter)


Angehängte Dateien:

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Hallo Mark K.

meinst Du diese Lötspitzen?

von Harald W. (wilhelms)


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Mark K. schrieb:

>> Am Lötkolben würde ich auch nicht rumfeilen.
>
> Drehen, drehen

Ich bin der Dreher eilig,
was ich nicht dreh, das feil´ ich.
:-)

von Vn N. (wefwef_s)


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Aufreibeneiner anderen Spitze mit einer Kegelreibahle? Die von dir 
geposteten Abmessungen würden ungefähr ungefähr 1:20 entsprechen... Am 
besten mal nachmessen, Selektra wird vermutlich auch eher 
Standardwerkzeug mit 1:20 verwendet haben, und nicht irgendein krummes 
Spezialmaß mit 1:19,xx...

Die könnte passen:
https://fromm-praezision.de/produkte/reibahlen/kegelreibahle/hss-1-20-spiral-genutet/2747/hss-kegelreibahle-1-20-form-b-zyl.schaft?c=212

Aufreiben bei einem Sackloch ist halt so eine Sache, vor allem weil die 
Ahle ca. 8mm Überlänge vorne hat, fraglich, ob sich die in der Lötspitze 
vorne noch ausgehen.

von Mark K. (mamikoe)


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Ralf-Peter G. schrieb:
> meinst Du diese Lötspitzen?

Inwiefern? Als die gesuchten Selektra-Lötspitzen?
Kann ich nicht sagen, sehen zwar ähnlich aus, entscheidend ist aber die 
konische Öffnung.

von Mark K. (mamikoe)


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vn n. schrieb:
> Aufreibeneiner anderen Spitze mit einer Kegelreibahle? Die von dir
> geposteten Abmessungen würden ungefähr ungefähr 1:20 entsprechen... Am
> besten mal nachmessen, Selektra wird vermutlich auch eher
> Standardwerkzeug mit 1:20 verwendet haben, und nicht irgendein krummes
> Spezialmaß mit 1:19,xx...

davon würde ich auch ausgehen. Der Ansatz ist keine 20mm lang, aber über 
die gesamte Länge gemessen und umgerechnet kommt es etwa auf 1:20.

Aber aufreiben ... ich bin kein Metaller, habe auch noch nie mit einer 
Reibahle gearbeitet, aber es heißt doch immer, daß man mit einer 
Reibahle nur den letzten höchstens 1/10 ganz genau hineinreibt. Und hier 
wären es ja im hinteren Bereich 0,8, also fast 1mm. Dafür sind Reibahlen 
aber nicht gemacht.
Vielleicht Kegelfräser bzw. konische Fräser .. Aber auch für gilt:

>
> Die könnte passen:
> 
https://fromm-praezision.de/produkte/reibahlen/kegelreibahle/hss-1-20-spiral-genutet/2747/hss-kegelreibahle-1-20-form-b-zyl.schaft?c=212

Der Preis! Mannomann! Und das ist noch nicht mal das Teuerste .... :-(

von Gerhard O. (gerhard_)


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Der beiliegende Link zeigt eine "Prothese" für eine METCAL Patrone. Hat 
eine Zeitlang ganz gut funktioniert. Eventuell wird es locker. Da bei 
der Metcal der Heizer ganz vorne ist, muss man aufpassen, daß nichts 
passiert. Die Patrone habe ich in der Drehbank wie gezeigt modifiziert 
und die Spitze stammt aus der Weller ET Serie (C). Ich wollte nur wissen 
ob so etwas machbar ist.

Beitrag "Eine Prothese fuer eine METCAL Loetpatrone"

Vielleicht laesst sich das bei der Selektra auch irgendwie machen.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Mark K. schrieb:

> Der Ansatz ist keine 20mm lang, aber über
> die gesamte Länge gemessen und umgerechnet kommt es etwa auf 1:20.
>
> Aber aufreiben ... ich bin kein Metaller, habe auch noch nie mit einer
> Reibahle gearbeitet, aber es heißt doch immer, daß man mit einer
> Reibahle nur den letzten höchstens 1/10 ganz genau hineinreibt. Und hier
> wären es ja im hinteren Bereich 0,8, also fast 1mm. Dafür sind Reibahlen
> aber nicht gemacht.

Deshalb macht man vorher auch eine Stufenbohrung.

von Mark K. (mamikoe)


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Gerhard O. schrieb:
> Der beiliegende Link zeigt eine "Prothese" für eine METCAL Patrone. Hat
> eine Zeitlang ganz gut funktioniert. Eventuell wird es locker. Da bei
> Beitrag "Eine Prothese fuer eine METCAL Loetpatrone"
> Vielleicht laesst sich das bei der Selektra auch irgendwie machen.

Du hast also sowohl den Lötkolben - die Patrone - vorne abgedreht als 
auch die Lötspitze passend aufgebohrt?
Abgesehen vom Abdrehen des Lötkolben, was ich nicht tun werde, habe ich 
oben ja mögliche Modifikationen verschieder Lötspitzen skizziert. Wobei 
ich nur die Lötspitzen berücksichtigen konnte, deren Maße ich gefunden 
habe.
Da ich keine über 50 Euro für den Versuch ausgeben werde, eine Lötspitze 
mit einer Öffnung von 3,5mm konisch aufzureiben, kommen faktisch nur 
solche in Betracht, deren Öffnung auf 6,1mm aufgebohrt werden kann, um 
sie auf eine alte Selektra ötspitze aufzupropfen. Gibt es da noch andere 
als ich oben genannt habe?

von Mark K. (mamikoe)


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Ralf-Peter G. schrieb:
> meinst Du diese Lötspitzen?

Die Selektra-Lötspitzen haben zwar vom Korpus her eine vergleichbare 
Länge, sind aber bis vorne hin zylindrisch mit nur einer schwachen 
Wölbung an der Front.
aber wie gesagt, entscheidend ist der Innenraum, konisch, von 3,4 bis 
4,2mm über ca. 18mm.

von MG (Gast)


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Bei ebay 223869242472 gibt es gerade ein 10er pack; zwischen lauter 
Dachrinnenlötspitzen auch 2 dünne und eine mitteldünne.

von Mark K. (mamikoe)


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Danke für den Hinweis, hat meine eingerichtete Suche auch schon 
ausgeworfen. Da ich mich mittlerweile für den Umstieg bzw. zusätzliche 
Benutzung einer JBC-Station entschieden habe ist das Problem nicht mehr 
so drängend.

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