Hallo zusammen, es wird wieder kälter, die Autobatterie schwächelt, und das Ladegerät hat seinen Geist aufgegeben. Es handelt sich um ein Eltron HS12/30, zu dem ich leider keine Schaltpläne gefundne habe. Wenn man die Batterie anklemmt, wird diese erkannt (LED leuchtet), ein Relais kickt und der PWM-Regler startet. Das allerdings nur ganz kurz, dann schaltet er wieder ab. Nach etwa 5 Sekunden gibt es einen erneuten Startversuch. Ich habe mir den Regler (UC3825DW) mal angesehen, das leider sehr kurze Datenblatt habe ich hier gefunden: http://www.ti.com/lit/ds/slus235a/slus235a.pdf Folgendes habe ich gemessen: 1 - Eror Amp INV: läuft auf ca. 2,5V hoch 2 - Error Amp NON-INV: konstant ca. 2,55V 3 - Error Amp OUT: läuft gleichzeitig mit Softstart hoch auf ca. 5,5V 4 - Clock: läuft 5 - RT: const. 6 - CT: läuft 7 - Ramp: Sägezahn ca. 150 kHz 8 - Softstart: läuft alle 5 sec auf ca. 3V hoch 9 - Ilim/SD: 0V (über 1k Ohm an GND) 10: GND 11: Out A: PWM läuft kurz nach Softstart an 12: PWR GND: GND 13: VC: VCC 14: OUT B: PWM läuft kurz nach Softstart an 15: VCC: konstant 19V 16: VREF: konstant 5V Mit dem Oszilloskop habe ich die Verläufe angeschaut und skizziert. Mir fällt auf, dass der Error Amp Out (3) sofort mit Softstart hoch läuft, die andern Signale erst nach einer Verzögerung. Die Ausgangsspannung des Netzteils, also die Klemmenspannung an der angeschlossenen Batterie, geht, solange die PWM läuft, auf 13,8V hoch. Nach Abschalten des Reglers, fällt sie wieder auf 12,8V. Was ich nicht verstehe: Error Amp INV (1) kommt über viele R's und C's vom Ausgang des Netzteils, ist also ein Feedback. Wenn die Regelspannung erreicht ist, sollte der Regler kurz abschalten, dann wieder einschalten etc. Warum aber schaltet der Regler aber komplett ab und erst nach etwa 5 Sekunden wieder an? Es wurden bereits alle Dioden geprüft, auch die Elkos. Ich hoffe nicht, da etwas übersehen zu haben. Die Betriebsspannungen sind OK. Jetzt weiß ich nicht, wie und wo ich weiter suchen soll und bitte hier um Unterstützung. Danke und Gruß Markus
Mark U. schrieb: > Relais kickt und der PWM-Regler startet. Das allerdings nur ganz kurz Bei einem 30A-Gerät würde ich mir mal das Relais genauer ansehen. Es könnte ein Verschleißteil sein? Mach mal Fotos wenn Du schon keinen Schaltplan hast.
Das Relais schaltet durch, es ist daran kein Spannungsabfall messbar. Fotos kann ich evtl. heute Abend machen.
Danke für den Hinweis. Aber damit finde ich leider auch keine Schaltungsunterlagen. Und die Firma wird sie wohl kaum raus rücken. Habe das Ladegerät jetzt noch mit einem Netzteil (+ Widerstand) getestet. Da verhält es sich genauso. Die Spannung am Netzteil wurde dabei langsam von 12V bis 13,5V hoch gedreht. Und das Netzteil hat's auch überlebt.
Guten Morgen, hier also die Bilder. Auf der Oberseite der Platine kommt links unten die Netzspannung rein, links oben wird sie gleichgerichtet und in den dicken Kondensatoren gespeichert. Der Trafo oben richtet die Netzspannung gleich, geht in den Regler rechts oben in der Ecke, der die Sekundärseite mit +12V versorgt (auch SMD auf der Unterseite der Platine). Der Trafo Pimär-Senkundärseite sitzt etwa in der Mitte. Am Kühlkörper mit der Wärmeleitpaste sind die Schalttransistoren angeschraubt. Am andern eine Gleichrichterdiode für die Sekundärseite, die Kondensatoren dazu sind unten in der Mitte. Das Relais neben der linken untere Ecke des Trafos schaltet die erzeugte Spannung auf den Ausgang, d.h. an die angeschlossene Batterie. Es ist noch ein Mikrocontroller auf der Platine (oben rechts mit Aufkleber), die Signalrelais darüber werden von ihm angesteuert. Auf der Unterseite der Platine ist alles SMD-bestückt. Das größte IC (links) ist der PWM-Schaltregler. Die andern sind D/A-Wandler (z.B. für Error Amp Referenz Pin 2) oder Operationsverstärker. Die ganze Logik (Mikrocontroller, Signalrelais, D/A-Wandler, Schieberegister etc.) scheint mir ohne Schaltplan undurchschaubar. Deshalb wollte ich jetzt erst mal verstehen, warum der PWM-Schaltregler komplett abschaltet und von vorne beginnt, anstatt bei Erreichen der Ausgangsspannung nur kurz zu unterbrechen und weiter zu regeln. Kann man das vielleicht an den beschriebenen Messungen erkennen, welches Signal dafür verantwortlich ist?
Im Prinzip kann man nur systematisch vorgehen und erst mal die Spannungen messen und Elkos ansehen. Evtl. ist das Problem die Anlaufschaltung des SNT? Den µC wird über Nacht keiner umprogrammiert haben. Wenn die Spannungen ok sein sollten, wären evtl. die Sensoren genauer anzusehen ob etwas weggebrannt ist.
Danke für die Hinweise, das waren so etwa auch meine Ideen: Spannungen wurden geprüft und sind stabil. Elkos wurden auch gemessen, die Spannungen dort sind auch glatt. Die Messwiderstände haben ihren Nennwert, da ist nichts durchgebrannt. Lötstellen wurden geprüft, nichts ist gerissen. Das einzige was auffiel ist, dass wenn die PWM läuft, auf allen Signalen viele und deutliche Glitches drauf sind. Das kann aber auch damit zusammen hängen, dass die einfach in das Messkabel zum Oszi einkoppeln. Da bin ich mir nicht sicher, in welchem Maße diese Glitches auch in der Schaltung vorhanden sind und welche Auswirkungen sie haben könnten.
Mark U. schrieb: > was auffiel ist, dass wenn die PWM läuft, auf allen Signalen > viele und deutliche Glitches drauf sind. Kleine, vertrocknete Stütz-Elkos sind manchmal recht schwer zu finden und kaum zu messen.
Prüf doch mal ob am µC ein Signal zu finden ist, das synchron mit den 5s läuft.
1.Evtl. stimmt eine Referenzspannung nicht und deswegen eine Notabschaltung? 2. Des Test-Akku würde ich mal mit dem Labornetzteil einige Minuten laden. Evtl. hat er Zellenschluss und wir wissen es noch nicht?
Gute Idee, ich schaue mir mal den Mikrocontroller an. Von dem weiß ich bisher nur, dass er die Signal-Relais ansteuert und nach Erkennen der Batterie die Ausgangsspannung (Batterieklemmen) über viele R-C's zum Schaltregler führt. Das mit der Referenzspannung (Pin 2) habe ich auch schon überlegt. Da kommt ein Wert vom D/A-Wandler (angesteuert vom uC) zu einem OP und von dort aus zu Pin 2. Aber selbst wenn diese Spannung nicht stimmt, sollte der Regler ja nur kurz abschalten, dann gleich wieder los laufen, wenn die Schwelle unterschritten wird. Manche Regler haben ja einen Stop-Eingang oder ähnliches. Im Datenblatt des Schaltreglers finde ich aber nichts, das auf eine Notabschaltung schließen lässt. Oder habe ich da etwas übersehen?
Ach so, der Akku wurde mit einem andern Ladegerät aufgeladen, auch mikrocontrollergesteuert. Das hat gut funktioniert. Dann wurde er wieder etwas entladen, um eine Spannung von unter 13V zu haben.
Am Mikrocontroller sehe ich nur, dass die blinkende LED angesteuert wird. Wie ist das Blockdiagramm zu verstehen (ganz oben, erster Beitrag)? Da laufen Signale gegeneinander (z.B. Ilim/SD und Output Inhibit), dann sind da Symbole wie ein OP aber ohne +/- Bezeichnung. Kann man aus dem Blockdiagramm ableiten, in welchen Fällen der Schaltregler abschaltet und neu startet?
Mark U. schrieb: > Kann man aus dem Blockdiagramm ableiten, in welchen Fällen der > Schaltregler abschaltet und neu startet? Klar kann man das. An I_lim hängt wirklich nur ein Pulldown? Versuch auch mal zu ermitteln was an Softstart hängt.
Vielen Dank für diesen Tip, werde ich alles machen. Zum Verständnis: Wenn Softsart LOW ist, verursacht das, dass der Schaltregler stopt?
So, jetzt verstehe ich etwas besser, was hier passiert: Einschalten: Mikrocontroller (PIC16C716) schickt digitalen Wert an D/A-Wandler Ausgang D/A-Wandler 0V -> 1V Signal geht weiter an OP Ausgang OP 0V -> 5V über Dioden und RC's weiter zum Schaltregler Pin 8 (Soft Start) Soft Start Rampe läuft hoch, PWM beginnt Soft Start Rampe konstant auf ca. 5V nach etwa 300ms wird abgeschaltet Das Abschalten funktioniert genauso, nur dass eben der Mikrocontroller den D/A-Wandler auf 0V zurück setzt. Über den OP geht Soft Start dann sofort auf 0V und die PWM schaltet ab. Gestern hatte ich das Oszilloskop falsch eingestellt und deshalb nichts gesehen. Der Mikrocontroller geht nicht über Reset, jedenfalls nicht ausgelöst über den entsprechenden Pin. Pin 18 des uC läuft mit der Ausgangsspannung mit. Er bekommt sein Signal nämlich über viele R's und C's vom Ausgang des Schaltreglers (Batterieklemmen). Wenn man diesen Pin (mittels eines Widerstands) auf 0V oder 5V klemmt, ändert sich nichts am Verhalten des Netzteils. Die Funktionen der übrigen Pins des uC sind bekannt (Einlesen von Schaltern, Bedienung von Output-Schieberegister, D/A-Wandler, Relais). Für mich sieht nun so aus, als ob der Mikrocontroller ein falsches Signal erhält und daraufhin abschaltet. Das Signal kommt über Pin 18 rein. Es ist aber unbekannt, wie dieses aussehen soll. Die Bauteile in diesen Pfaden wurde nochmal angeschaut, die Elkos nochmal gemessen. Dabei fiel nichts auf. Wenn Soft Start über einen Widerstand mit 5V verbunden wird, läuft der Schaltregler durch und hält seine Soll-Spannung. Da offenbar die ganzen Sicherheitsabschaltungen über Soft Start laufen, ist diese Maßnahme aber wenig sinnvoll. Ach ja, Pin 9 des Schaltreglers (Ilim/SD) ist über 1k mit GND verbunden. Es wurde die Platine genau angeschaut, so gut es geht durchleuchtet. Es geht keine weitere Leiterbahn von diesem Pin weg, auch keine Durchkontaktierung. So langsam habe ich den Eindruck, dass die Logik hinter dem Netzteil nicht zu entwirren ist und ein Abbruch des Reparaturversuchs kurz bevor steht...
Mark U. schrieb: > Für mich sieht nun so aus, als ob der Mikrocontroller ein falsches > Signal erhält und daraufhin abschaltet. So ähnlich war mein Verdacht nun auch. Jetzt ist bloß die Frage ob der Eingang weiter vorn durch F.23-Schäden (Überspannung) etwas geschädigt sein könnte? Schutzdioden krank?
DAnke für diesen Hinweis, das prüfe ich noch. Melde mich voraussichtlich morgen wieder.
Habe das jetzt doch noch gemacht, bevor ich weg muss. Auf der Platine gibt es einige Schutzdioden, die paarweise vom Signal sowohl nach V+ als auch nach GND gehen. Auf dem Foto sind beispielhaft drei Dioden gezeigt. Bei der oberen müsste laut Messung die Kathode unten sein, man kann auch ganz schwach den Ring erkennen. Die beiden unteren scheinen die Kathode oben zu haben. Gemessen wurde folgendes, ich hoffe, die Tabelle ist lesbar: Multimeter + oben, - unten - oben, + unten Diode oben 0,7 V OK kein Durchgang Diode unten links 0,9 V Beschaltung? 0,7 V OK Diode unten rechts 1,3 V Beschaltung? 0,3 V ?? schwarze Diode rechts: Freilaufdiode Relais 0,7V / kein Durchgang Die für die unteren Dioden gemessenen Spannungen in der ersten Spalte sehen seltsam aus, das kommt wahrscheinlich von der Beschaltung. Jedoch weiß ich nicht, was ich mit dem Messwert von 0,3V anfangen soll. Deshalb wurde diese Diode mal ausgelötet, da messe ich auch 0,3V, in Sperrichtung kein Durchgang. Welche Dioden sind das, die nur 0,3V Durchgangsspannung haben?
Mit den Messwerten kann ich jetzt noch nichts anfangen. Aber von der Statistik her sind alle Anschlüsse nach außen öfter betroffen als der Rest einer Schaltung. So gesehen würde ich hier noch nicht aufgeben. Oft wird Verpolung und Batteriespannung geprüft und evtl. verglichen mit .... Nochmals genau von den Batterieklemmen aus verfolgen? Interessant wäre ja warum er nach 5s abschaltet. Spannung zu hoch,zu niedrig oder verpolt oder einen Test nicht bestanden? Dann könnte man ja mit einem Hilfswiderstand die Werte testweise verbiegen.
Manche Sachen sind mit dem Multimeter nie zu finden. Wahrscheinlich würde ich jetzt den Hameg anwerfen und den Komponententester an diese Dioden halten ob ein schöner Winkel im eingelöteten Zustand sichtbar wird.
Hallo, jetzt habe ich nochmal ein paar Stunden mit der Fehlersuche verbracht, insbesondere nochmal die Dioden geprüft. Außerdem von der Batterieklemmen her die Leiterbahnen verfolgt, die Bauteile dort geprüft, die Lötstellen auch. Alle Keramik-Kondensatoren wurden auf Kurzschluss geprüft. Natürlich ist auch möglich, dass einer keine Kapazität mehr hat, aber dazu müsste ich sie alle auslöten, und zudem sind die Sollwerte nicht bekannt. Habe statt der Batterie auch nochmal das Netzteil genommen, um verschiedene Spannungen zu simlulieren. Leider bin ich aber nicht weiter gekommen und breche an dieser Stelle ab. Meine Vermutung ist, dass der Mikrocontroller einen falschen Messwert bekommt, vielleicht sogar einen Kurvenverlauf prüft. Aber was jetzt wirklich das Problem ist und natürlich wie man es beheben kann, bleibt im Dunkeln. Ganz umsonst war der Reparaturversuch aber nicht: Ich habe einiges gelernt. Vielen Dank für alle Tips!
Schaue doch bitte, ob irgendwo in den Unterlagen zu den Chips etwas über Hazard Detection oder so ähnlich steht. Der kleine Chip bp2832 aus LED-Lampen hat zum Beispiel so etwas. Der schlägt zu, wenn zu viele Rippel, bzw. wilde Schwingungenpeaks an den Schaltflanken, vorliegen, da er dies intern erkennt und schaltet auch je nach Stärke nach fünf Sekunden bis sofort ab. Ursache ist meist ein Elko, der nicht mehr Low ESR ist. Dafür braucht man in der Regel ein Oszi um das zu sehen. Mit viel Erfahrung klappt das auch mit dranhängen einer RC-Kombination (mittelohmig, jeweils an beiden Zuleitungen) mit Gleichrichterdioden für hohe Frequenzen und LED als Anzeige parallel zu den Elkos.
Mark U. schrieb: > der Mikrocontroller einen falschen Messwert bekommt Schade. Vor dem Wegwerfen würde ich nochmals die kleinen Stütz-Elkos tauschen auf Verdacht. Selbst wenn die gemessene Kapazität stimmt, kann der ESR schlecht sein. Dann stimmen natürlich Meßwerte auch nicht, wenn Rippel sie verfälschen.
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