Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Was gibt es noch für "Bastler" Wireless µC Breakout Board? Mit BLE?


von Michi (Gast)


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Hallo,

ich hab schon einige mehr oder weniger komplexe Basteleien und Projekte 
mit dem ESP8266 (ESP01, ESP12F) realisiert. Bisher alles mit NodeMCU 
Lua.

Ich möchte jetzt gerne einfache Wireless Sensoren bauen, die Umweltdaten 
messen und diese möglichst lange mit nicht allzu großen Batterien 
betreiben können. Den ESP8266 kann man ja dahingehend in viele 
Richtungen optimieren, aber so Dinge wie Sampling im Sleep usw. kann man 
da ja nicht machen. Der ESP32 hätte BLE und auch das Sampling im 
Sleep-Mode. Wäre aber auch irgendwie ein Overkill, nur um ein paar Daten 
zu messen und die Werte zu übertragen, oder nicht? Ich suche etwas, das 
man so einfach wie die ESP flashen und einfach loslegen kann.

Was gibt es sonst noch für Module, mit denen man ebenso einfach 
experimentieren und basteln kann, wie mit den ESPs und wo man auch eine 
gute Unterstützung bei anbinden von i2c Sensoren usw. bekommt? In einer 
ähnlichen Bastlerpreisklasse?

Oder hab ich nur noch nicht lange genug darüber nachgedacht und könnte 
mit ein bisschen mehr Hirnschmalz meinen ESP8266 auch ein Jahr lang an 
2xAA-Batterein betreiben und trotzdem alle 10s Daten senden?

Oder was nimmt man da am besten?

von sid (Gast)


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ESP12F braucht angeblich
20µA im deep sleep und 56mA für gesendete 1024byte..
sind bei 1024byte alle zehn sekunden bei etwa 100Mbit
mit handshake und geschiss ist das Dingen also in der Stunde etwa 
45sekunden in Betrieb
braucht also etwas weniger als 0,75mAh
aufs Jahr also etwa 6500mAh oder hab ich mich jetzt verrechnet?
zwei AA reichen nicht,
zwei ordentliche 18650 sollten aber ;)

oh moment der sensor selbst braucht ja auch strom ...
uhm...

von Michi (Gast)


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Danke @sid. Also ist ein ESP12F, ein LiFePo4 und ein kleines Solarpanel 
vielleicht sogar für jahrelangen Betrieb geeignet, wenn ich mich nur ein 
bisschen mehr anstrenge!? (und du dich nicht verrechnet hast) :)

von Stefan F. (Gast)


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Michi schrieb:
> Oder hab ich nur noch nicht lange genug darüber nachgedacht und könnte
> mit ein bisschen mehr Hirnschmalz meinen ESP8266 auch ein Jahr lang an
> 2xAA-Batterein betreiben und trotzdem alle 10s Daten senden?

Das kannst du mit keinem WLAN Modul. WLAN frisst eine Menge Strom, 
außerdem musst du dich nach jeder Schlaf-Phase neu ins Netz einbuchen. 
Das kostet Zeit und Strom.

sid schrieb:
> oder hab ich mich jetzt verrechnet?

Passt schon.

von sid (Gast)


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naja die Frage ist vermutlich
was der Sensor selbst so braucht,
dann ob ein einzelnes Sample reicht oder ob man besser aus mehreren den 
Durchschnitt nimmt etc.
Ausserdem sollte man in der Tat mal messen wieviel Saft son Handshake 
ausmacht (bei der gewünschten Entfernung zum Router; ich hab ja nur 
geschätzt quasi)
wieviel Messdaten tatsächlich übertragen werden müssen,
ob man eigene ÜbertragungsProtokolle verwenden kann (zum Verkürzen der 
Datenmenge)
Verbindunsgsprotokoll wird ja vom Router vorgegeben nehm ich mal an.
Dazu könnte man einen offenen Wlan Kanal laufen lassen,
(sagen wir n Datenloggenden Raspberry oder so der selbst als Accesspoint 
fungiert für die Sensoren, Internet dann nur über Kabel falls nötig)
das verkürzt dann wieder den Handshake etwas.

Stefan F. schrieb:
> Das kannst du mit keinem WLAN Modul. WLAN frisst eine Menge Strom,
> außerdem musst du dich nach jeder Schlaf-Phase neu ins Netz einbuchen.
> Das kostet Zeit und Strom.

Naja die Dashbutton Dinger (so bescheiden wie ich die Idee fand)
hatten das aber echt raus... eine AAA und der hat sich auch bei jedem 
Klick anmelden müssen; da musste man schon genau hingucken wenn man das 
Zucken im Wlan sehen wollte ;)
Schade dass ich den weggeworfen hab.. hätte jetzt doch gerne mal 
reingeguckt :(

von Michi (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Das kannst du mit keinem WLAN Modul. WLAN frisst eine Menge Strom,
> außerdem musst du dich nach jeder Schlaf-Phase neu ins Netz einbuchen.
> Das kostet Zeit und Strom.

Deswegen ja auch die Frage nach BLE. Mit einer fixen IP müsste es ja 
nach dem aufwachen recht fix gehen, oder nicht?

von Stefan F. (Gast)


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Michi schrieb:
> Mit einer fixen IP müsste es ja
> nach dem aufwachen recht fix gehen, oder nicht?

Das macht leider keinen großen Unterschied. Bei mir verkürzt es die 3-5 
Sekunden 2,5-4,5 Sekunden.

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo Michi,

Michi schrieb:
> Ich möchte jetzt gerne einfache Wireless Sensoren bauen, die Umweltdaten
> messen und diese möglichst lange mit nicht allzu großen Batterien
> betreiben können.

ist das aktuelle Schlagwort für derartige Anforderungen nicht "LoRa"? 
Ich kann Dir allerdings nicht sagen, ob es Module gibt, die Deiner 
Preisvorstellung entsprechen.

Eine grobe Übersicht über LoRa findest Du z. B. hier:
https://www.semtech.com/lora

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Michi (Gast)


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Guido C. schrieb:
> ist das aktuelle Schlagwort für derartige Anforderungen nicht "LoRa"?

"[...]protocol offers an efficient, flexible and economical solution to 
real-world problems in rural and indoor use cases, where cellular and 
Wi-Fi/BLE based networks are ineffective."

Das trifft bei meiner Problemstellung, die Umweltsensoren in 
unmittelbarer Nähe (max. ~25m) und im Haus selbst zu betreiben, nicht 
wirklich zu. Aber ein ganz interessanter Link, danke.

von N. M. (mani)


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Für Bluetooth gibt es doch von Nordic, TI oder mittlerweile NXP 
Controller auch genügend Chips mit einem kleinen Cortex plus Funk.

Ansonsten hätte ich gesagt mach es wie die Industrie oder die von der 
Hausautomatisierungsfront.
Die setzen viel auf Zigbee oder Thread.
Muss um Welten stromsparender sein. Mein 10USD Umweltsensor halt schon 
über ein Jahr mit einer kleinen Knopfzelle. Und bei Sensoren wie 
Fensterschalter o.ä. ist das bestimmt nochmal weniger Strom was die 
brauchen.

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