Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mosfet Kaskode


von JohnDoe (Gast)


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Hallo,

ich habe irgendwie ein Brett vor dem Kopf!

Wenn ich eine Kaskode aus sagen wir 2 NPN-Transistoren habe, dann ist 
das Kollektorpotential des unteren Transistors in Emitterschaltung fest. 
Und zwar direkt einsichtig, weil der obere Transistor eine feste 
Basisspannung hat und sein Emitter ja 0.6V darunter sitzt. (Was ja die 
Kollektorspannung des unteren ist)

Wenn ich aber jetzt 2 Mosfets habe, dann stehe ich auf dem Schlauch. Da 
gibt es doch analog gar keinen fixen Bezug zwischen Gatespannung und 
Source Spannung? Wie kann denn das Source des oberen Transistors dann 
einen festen Bezug zu dessen Gatepotential haben?

von Jörg H. S. (jhsb)


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Hi,

das ist analog wie bipolar, im Prinzip stellt sich die zum Strom 
passende  Gate-Source-Spannung ein. Auch die Basis-Emitter-Spannung ist 
nicht konstant, sondern eine Exponential-Funktion des Emitterstroms. 
Meist ist das im Arbeitspunkt ca. 0,6V je nach Strom.

LG  Jörg

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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JohnDoe schrieb:
> Wenn ich aber jetzt 2 Mosfets habe, dann stehe ich auf dem Schlauch. Da
> gibt es doch analog gar keinen fixen Bezug zwischen Gatespannung und
> Source Spannung?
Denk das einfach mal mit bipolaren Transistoren durch, die erst ab einer 
Basis-Emitterspanung von 2..4V (statt 0,5..0,7V) anfangen zu leiten...

: Bearbeitet durch Moderator
von JohnDoe (Gast)


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Ok also der untere Transistor (die Emitter Schaltung) würde durch die 
Ansteuerung einen bestimmten Strom benötigen und dadurch stellt sich 
dann eine gate-source Spannung ein.
Ist erst mal für mich überhaupt nicht intuitiv zu begreifen, woher der 
Transistor das 'weiß'.
Normalerweise stellt man sich ja eher den Kanal vor der DURCH die Ugs 
geformt wird und einen Strom durchlässt.

Ist es dann so, dass bei Fet eine größere Varianz der Drain 
Spannung(verglichen mit Bipolar) herrst, weil der nicht so steil ist?

von Jens G. (jensig)


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JohnDoe (Gast)

>Ok also der untere Transistor (die Emitter Schaltung) würde durch die
>Ansteuerung einen bestimmten Strom benötigen und dadurch stellt sich
>dann eine gate-source Spannung ein.
>Ist erst mal für mich überhaupt nicht intuitiv zu begreifen, woher der
>Transistor das 'weiß'.

Na von der Gate-Sourcespannung Ugs, die den Strom durch ihn bestimmt. 
Wenn der unter T mehr Strom zieht, dann zieht es seinen C, und S des 
Mosfet runter, damit erhöht sich die Ugs, und damit macht er seinen 
Kanal niederohmiger, und zieht damit sein S und damit C des unteren T 
entsprechend hoch, bis sich ein Gleichgewicht aus beiden ergibt.

>Ist es dann so, dass bei Fet eine größere Varianz der Drain
>Spannung(verglichen mit Bipolar) herrst, weil der nicht so steil ist?

Wie steil der ist, sagt das DB über den Wert der Steilheit, in dId/dUgs. 
Damit kannste dann ausrechnen, wie die Varianz ist.
Gilt natürlich alles nur, sobald der Mosfet anfängt zu leiten (Ugs über 
Ugs_thres)

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Jens G. schrieb:

> Na von der Gate-Sourcespannung Ugs, die den Strom durch ihn bestimmt.
> Wenn der unter T mehr Strom zieht, dann zieht es seinen C, und S des
> Mosfet runter, damit erhöht sich die Ugs, und damit macht er seinen
> Kanal niederohmiger, und zieht damit sein S und damit C des unteren T
> entsprechend hoch, bis sich ein Gleichgewicht aus beiden ergibt.

Das heisst aber, der MOSFET arbeitet im Linearbetrieb. Das mögen
aber viele "moderne" MOSFETs nicht. Sie sind nur für den reinen
Schaltbetrieb geeignet.

von Jens G. (jensig)


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Harald W. (wilhelms) schrieb:

>> Na von der Gate-Sourcespannung Ugs, die den Strom durch ihn bestimmt.
>> Wenn der unter T mehr Strom zieht, dann zieht es seinen C, und S des
>> Mosfet runter, damit erhöht sich die Ugs, und damit macht er seinen
>> Kanal niederohmiger, und zieht damit sein S und damit C des unteren T
>> entsprechend hoch, bis sich ein Gleichgewicht aus beiden ergibt.

>Das heisst aber, der MOSFET arbeitet im Linearbetrieb. Das mögen

Ja klar, was sonst? Ok, kannst das Ding natürlich auch als Schaltstufe 
benutzen, aber dann wird der Zusammenhang der Spannungen nicht mehr so 
ganz klar.

>aber viele "moderne" MOSFETs nicht. Sie sind nur für den reinen
>Schaltbetrieb geeignet.

Ich glaube nicht, daß der TO über Leistungselektronik spricht, sondern 
erstmal nur allgemein.

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