HI Ich simuliere gerade eine einfache Gleichrichterschaltung (Einweg) und möchte ohne Simulation den Kondensatorstrom berechnen. Wie es scheint fliesst beim Aufladen ein Strom von ca. 0.96A durch den Kondensator. Die Formel dafür wäre dUc/dt*C = I Ich kenne aber weder dUc noch dt. Wie müsste ich hier vorgehen?
tester schrieb: > Ich kenne aber weder dUc noch dt. Wie müsste ich hier vorgehen? Deine Quelle ist doch ein Sinus und die Frequenz ist auch bekannt. mfg Klaus.
Wirklich genau kannst du das nur numerisch lösen, weil die Diodenkennlinie eine e-Funktion ist.
Klaus R. schrieb: > tester schrieb: >> Ich kenne aber weder dUc noch dt. Wie müsste ich hier vorgehen? > > Deine Quelle ist doch ein Sinus und die Frequenz ist auch bekannt. > mfg Klaus. Das heisst, ich kann in dem Bereich, wo der Kondensator geladen wird eine Tangente anlegen? Helmut S. schrieb: > Wirklich genau kannst du das nur numerisch lösen, weil die > Diodenkennlinie eine e-Funktion ist. Ja, stimmt, aber ich gehe hierbei von Ud = 0 aus, also ideal gerechnet, müsste ich dann etwa auf den selben Wert kommen.
> Ja, stimmt, aber ich gehe hierbei von Ud = 0 aus, also ideal gerechnet,
müsste ich dann etwa auf den selben Wert kommen.
Da musst du nur richtig rechnen.
Dein erstes Problem ist es den Startzeitpunkt zu berechnen. Den musst du
halt numerisch bestimmen. Den Endezeitpunkt musst du auch numerisch
berechnen.
Für diesen Bereich gilt dann idealisiert
i(t) = C*due(t)/dt +ue(t)/R
ue(t) ist deine gleichgerichtete Sinusspannung. Auch da solltest du eine
idealisierte Quelle ohne Innenwiderstand nehmen sonst wird es schon
wieder viel komplizierter.
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Der Verlauf des Stromes der idealen Diode und der Formel stimmen überein. Mit der idealen Gleichrichterdiode und der Formel kommt ein deutlich höherer Spitzenstrom heraus als mit einer realen Diode. Deshalb scheint mir das kein sinnvoller Weg zu sein. Da müsste man mindestens noch einen Serienwiderstand (0.1Ohm) dazunehmen. Dann wird aber die Formel deutlich komplizierter. i(t) = C*due(t)/dt +ue(t)/R Diese Formel umgesetzt mit einer Bi-Quelle. I=if(time>1.183m & time<1.253m, 5V*2*pi*1000*cos(2*pi*1000*time)*100u+5*sin(2*pi*1000*time)/100, 0) Im Anhang die Schaltung für LTspiceXVII.
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tester schrieb: > Wie es scheint fliesst beim Aufladen ein Strom von ca. 0.96A durch den > Kondensator. Beim ersten Ladezyklus ist der Strom allerdings deutlich höher. Eine erste Abschätzung kann man über die Impedanz des Kondensators bei 1 KHz machen: Xc = 1/(2 x PI x 1000 Hz x 0,0001 uF) = 1,59 Ohms I = 5V / 1,59 Ohms = 3,15A Größer kann der Strom nicht werden.
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Joe F. schrieb: > tester schrieb: >> Wie es scheint fliesst beim Aufladen ein Strom von ca. 0.96A durch den >> Kondensator. > > Beim ersten Ladezyklus ist der Strom allerdings deutlich höher. > > Eine erste Abschätzung kann man über die Impedanz des Kondensators bei 1 > KHz machen: > > Xc = 1/(2 x PI x 1000 Hz x 0,0001 uF) = 1,59 Ohms > > I = 5V / 1,59 Ohms = 3,15A > > Größer kann der Strom nicht werden. Der erste Puls ist natürlich viel größer. Im Anhang ein screenshot in dem ich die Simulation mit .TRAN so geändert habe, dass auch der erste Puls gezeigt wird.
Sorry aber das ist so ein klassisches Beispiel wie man an der Realität vorbeisimulieren kann. Der begrenzende Faktor des initialen Ladestroms nach dem Einschalten ist der Innenwiderstand der Quelle (meist Trafo) und der Innewiderstand (ESR) des Kondensators. So ist das Ergebnis völlig an der Realität vorbei.
Udo S. schrieb: > Sorry aber das ist so ein klassisches Beispiel wie man an der Realität > vorbeisimulieren kann. tester schrieb: > Ich simuliere gerade eine einfache Gleichrichterschaltung (Einweg) und > möchte ohne Simulation den Kondensatorstrom berechnen. Der TO hat wohl mit Absicht eine idealisierte Schaltung gewählt, damit es bei der Berechnung nicht zu kompliziert wird. Wie Helmut schon darauf hinwies, die reale Diode ist etwas komplizierter. Das die Spannungsquelle einen Innenwiderstand hat und der Kondensator einen ESR hat, kann man in LTspice ganz einfach umsetzen. mfg klaus
Klaus R. schrieb: > Das die Spannungsquelle einen Innenwiderstand hat und der > Kondensator einen ESR hat, kann man in LTspice ganz einfach umsetzen. > mfg klaus Ja Klaus R. schrieb: > Der TO hat wohl mit Absicht eine idealisierte Schaltung gewählt Da gibt es doch den schönen Spruch von Einstein: Man solle Dinge so einfach wie möglich machen, aber nicht einfacher. Die beiden Innenwiderstände sind in den meisten realen Schaltungen DIE bestimmende Größe. Dann kann man eher die Diode als Ideal annehmen, die wirkt sich nur logarithmisch aus, die Widerstände linear.
Udo S. schrieb: > Der begrenzende Faktor des initialen Ladestroms nach dem Einschalten ist > der Innenwiderstand der Quelle (meist Trafo) und der Innewiderstand > (ESR) des Kondensators. Das ist so eben nicht richtig. Wie man sieht gibt es auch bei idealisierten 0 Ohm Bauteilen eine Grenze, alleine durch die physikalische Tatsache, dass ein Kondensator einen Wechselstromwiderstand darstellt. Bei 1000 Hz/100uF ist der mit ca. 1.6 Ohm signifikant groß. Im Verhältnis zu diesem Wert spielt der Innenwiderstand eines Kondensators/Netzteils eher eine untergeordnete Rolle.
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Es kommt auf den Einschaltzeitpunkt an: während der negativen Halbwelle, im positiven Scheitelpunkt oder irgendwo dazwischen. Wenn sich zwischen Schalter und Gleichrichter noch ein Trafo befindet, wird das Ganze noch etwas komplizierter.
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