Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik BLDC vs. DASM


von Thomas (Gast)


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Hallo,

ich habe mich letztens gefragt, was der grundlegende Unterschied 
zwischen einem BLDC und einer DSAM ist.

Die Umrichtertechnik für beide Motoren ist im Prinzip identisch.
Für beide Motoren wird ein um 120° Phasenverschobenes Drehfeld erzeugt.
Über eine Sinus-Dreieck PWM kann man schließlich einen Sinus annähern. 
Auf diese Weise müssten doch auch beide Motoren problemlos 
funktionieren.


DASM:

- 30-150Hz~ Grundfrequenz (nicht die Modulationsfrequenz am Umrichter 
gemeint, die beträgt in der Regel mehrere kHz)
- Asynchron
- Üblich für Netzspannung 230/400V
- Hohe Leistung
- Variable Polpaarzahl
- Modulation: Sinus-Dreieck


BLDC:
- ? Hz
- Asynchron
- Üblich für kleine Spannungen 12-48V
- Geringe Leistung
- Variable Polpaarzahl
- Modulation PWM mit variabler Duty-Cycle?


Kann mir jemand helfen, den physikalisch-elektrischen Unterschied klar 
zu machen? So ganz sehe ich da bis auf Leistung und Betriebsspannung 
keinen technischen Unterschied.

Grüße
Thomas

von Daniel (Gast)


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Ein BLDC ist ein synchron Motor und mit einer an die 
Drehgescheschwindigkeit angepassten Frequenz. Der Duty-Cycle wird je 
nach benötigtem Drehmoment variiert.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Eine BLDC ist eine Synchronmaschine mit Permanentmagneten. Entgegen 
manchen Geruechten gibt es BLDC bis mindestens mehrere zehn kW.
Es waere interessant, ob es ein oberes Limit gibt, und worin das 
besteht.

von Thomas (Gast)


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Habe noch ein mal recherchiert.

Es handelt sich dabei um eine Synchronmaschine, die einen 
Permanentmagneten im Rotor hat.

Warum spricht man dabei von einem DC Motor? Im Grunde ist es doch eine 
durch ein Wechselfeld gesteuerte Maschine.

Grüße

von A-Freak (Gast)


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> Warum spricht man dabei von einem DC Motor?

BLDC -> BrushLess Direct Current

Ein BLDC ist ein Gleichstrommotor bei dem die Kommutierung nicht durch 
mechnische Schleifbürsten sondern durch MOSFET-Brücken erfolgt.

von A. Z. (donvido)


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Thomas schrieb:
> Warum spricht man dabei von einem DC Motor?

Wenn die Kommutierung/Drehfeldänderung in Abhängigkeit vom Rotorwinkel 
geschieht, gleicht das Verhalten des BLDC dem eines DC Motors.

Mehr Spannung => mehr Drehzahl.

: Bearbeitet durch User
von Illi (Gast)


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Für mich wäre eher die Frage interessant, was der Unterschied zwischen 
einem Drehstrom-Synchronmotor und einem BLDC ist?

Gruß Illi

von Thomas (Gast)


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Habe jetzt noch ein Mal recherchiert.

Es handelt sich dabei um eine Synchronmaschine, die einen 
Permanentmagneten im Rotor hat.

Warum spricht man dabei von einem "DC"-Motor? Im Grunde ist es doch eine 
durch ein Wechselfeld gesteuerte Maschine.

Grüße

von Thomas (Gast)


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Bitte die letzte Nachricht (18.11.2019 09:12) von mir ignorieren, mein 
Browser hat da was durcheinander gebracht.

Illi schrieb:
> Für mich wäre eher die Frage interessant, was der Unterschied zwischen
> einem Drehstrom-Synchronmotor und einem BLDC ist?

Genau das interessiert mich nun auch!

von Mr. Meeseeks look at me (Gast)


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>was der Unterschied zwischen einem Drehstrom-Synchronmotor und einem BLDC >ist?

>Warum spricht man dabei von einem DC Motor?

Um Leute zu verwirren und technischen Unfrieden zwischen 
Diskussionsparteien zu schaffen.

Unter BLCD verbirgt sich eine Kombination aus Synchronmaschine und 
Steuergerät.
Ein Steuergerät kann dabei alles möglich sein - etwas äußerst primitives 
rein über Hardware mittels Hallsensoren gesteuertes Teil wie 
Computerlüfter, ein Controller der stumpf nach Tabelle 3 sinus-bwertete 
PWM erzeugt und hofft, dass der Rotor nachkommt, oder etwas welches 
Anhand von Hallsensoren den elekrischen Winkel bestimmt und nach 
Vorgaben an Drehzahl und Drehmoment entsprechend (fast immer )dreiphasig 
PWM erzeugt, oder eine Software, welche durch Ausmessen von Strom und 
Spannung die Kommutierung macht.

von A. Z. (donvido)


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Bei einer Synchronmaschine muss der Rotorwinkel nicht bestimmt werden
(starre Kopplung der Drehzahl und der Winkellage an die Betriebsfrequenz 
[https://de.wikipedia.org/wiki/Synchronmotor]).

von Pandur S. (jetztnicht)


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Das Feld steht im Raum. Deswegen die Clark-Park Transformation.

Das stimmt allerding auch fuer die Synchronmaschine. Dort gibt es einen 
Polrad Winkel.

von Alex E. (tecnologic) Benutzerseite


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Thomas schrieb:
> Illi schrieb:
>> Für mich wäre eher die Frage interessant, was der Unterschied zwischen
>> einem Drehstrom-Synchronmotor und einem BLDC ist?
>
> Genau das interessiert mich nun auch!

Es gibt keinen. Der BLDC ist eine Teilmenge der 
Drehstrom-Synchronmaschinen.
Physikalisch wie Mathematisch gelten für beide die selben Gleichungen.

von Tom (Gast)


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Ein BLDC ist, wie der Name schon sagt, ein bürstenloser 
Gleichstrommotor. Er wird nur blockkommutiert und ist daher ein 
"umgedrehter" Gleichstrommotor ohne Kommutator.

Ein permanent erregter Synchronmotor (PSMS) ist pysikalische - 
zumindestens sehr - ähnlich dem BLDC Motor aufgebaut, wird aber über die 
exakte Rotorwinkelposition sinusförmig kommutiert. Daher auch der Name 
Synchronmotor, im Gegensatz zum BLDC.

von Klaus (Gast)


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Mr. Meeseeks look at me schrieb:
> Ein Steuergerät kann dabei alles möglich sein ....

In deiner Liste hast du ein, relativ häufig vorkommendes, Konzept 
vergessen: das mechanische Steuergerät. Es ist eine geniale Anordnung 
von Bürsten und Kontaktflächen, das abhängig vom Rotorwinkel die Spulen 
schaltet. Man nennt es Kommutator.

MfG Klaus

von Mr. Meeseeks look at me (Gast)


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Ich sags ja, der BLCD ist ein Begriff, damit sich Leute streiten können 
- in dem Sinne leg ich doch gleich mal los :>

Hart technisch gesprochen gibt es keine bürstenlosen 
Gleichstrommaschinen - Punkt (und davon den "." beliebig viele).
Der reine bürstenlose Motor ohne alles weitere wird sich nicht bewegen - 
nie nicht und rheinisch superlativisch gesprochen "am wenigsten 
überhaupt".


Der verlinkte Wikiartikel ist unpräzise - er geht implizit von einer 
starren Versorgerfrequenz aus - dass jemand hingeht und eine 
Synchronmaschine am Industrienetz ohne - OHNE Frequenzumrichter 
betreiben will. Wird ja auch beschrieben, dass die Maschiene mit einem 
Anlasserkäfig als Asynchronmaschine gestartet wird.
Abgesehen vom ebenfalls beschriebenen Nachlaufwinkel bleibt die 
elektrische Drehzal (ungleich der mechanischen) gleich zur 
versorgerfrequenz.
Will man die Drehzahl verändern, braucht man einen Frequenzumrichter, 
welcher immer - IMMER (und zwar so was von) auf irgendeine Art eine 
Positionserkennung macht (Clark-Park mit Messwerten oder Hallsensoren 
oder einfach Nulldurchgangserkennung wie z.B. ModellbauSTELLER)

von MaWin (Gast)


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Siehe: http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.10.1

Der BLDC ist ein Synchron (nicht asynchron) PMSM Motor mit 
Kommutatorelektronik für Gleichstromversorgung.

Im Gegensatz zur ASM hat er wegen Permanentmagnet statt Rotorspule nicht 
die Möglichkeit, seine Stromaufnahme an das bei der Drehzahl benötigte 
Drehmoment anzupassen, also muss er elektronisch geführt werden um nicht 
aus dem Tritt zu kommen.

Wie ein bürstenbehafteter Gleichstrommotor werden die Spulen einfach bei 
Drehwinkel +30 Grad umgeschaltet, als Folge der Drehung, nicht als 
Ursache der Drehung. Die Drehzahl ergibt sich aus der effektiven 
angelegten Spulenspannung.

von Thomas (Gast)


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Tom schrieb:
> Ein permanent erregter Synchronmotor (PSMS) ist pysikalische -
> zumindestens sehr - ähnlich dem BLDC Motor aufgebaut, wird aber über die
> exakte Rotorwinkelposition sinusförmig kommutiert. Daher auch der Name
> Synchronmotor, im Gegensatz zum BLDC.

Verstehe ich nicht.

Wir sind uns doch einig, dass die Synchronmaschine, sowie ein BLDC über 
keinen Schlupf verfügt. Der Läufer folgt mit gleicher Drehzahl dem am 
Stator anliegendem Drehfeld. Also handelt es sich doch bei beiden 
Maschinen über einen Drehstrom Synchronmotor.

Den Begriff "DC", oder "Gleichstrom" hat meiner Meinung nach nichts im 
Namen verloren denn:

Bei beiden Maschinen ändert sich die Polarität der Phasen periodisch 
(Wechselspannung) die jeweils bei 3 Leitern um 120° phasenverschoben 
sind (Drehstrom)

Wie schon oben geschrieben kann ich verstehen wenn man sagt:

Man kann den Motor direkt an einer Gleichspannung betreiben - dennoch 
gibt es dort einen Umrichter, der über eine Brücke das ganze wieder in 
eine Wechselspannung wandelt.



Betrachtet man aber nur den Motor und nicht die vorgeschaltete 
Elektronik, Speisespannung (AC oder DC), dann sind meiner Meinung nach 
beide Motoren identisch.

von A-Freak (Gast)


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ein Synchronmotor hat drei Klemmen, nennen wir sie "U" "V" und "W". 
Daran wird ein extern vorgegebener Drehstrom angeschlossen und der Rotor 
folgt synchron dem Drehfeld.

ein bürstenbehafteter Gleichstrommotor hat zwei Klemmen, nennen wir sie 
"Plus" und "Minus". Durch diese wird ein Gleichstrom geschickt der durch 
Schleifkohlen und Kommutator auf jeweils die nächste passende Spule 
geschaltet wird und damit ein Drehmoment erzeugt

ein bürstenloser Gleichstrommotor hat zwei Klemmen, nennen wir sie 
"Plus" und "Minus". Durch diese wird ein Gleichstrom geschickt der durch 
MOSFET-Brücken auf jeweils die nächste passende Spule geschaltet wird 
und damit ein drehmoment erzeugt.

von Tom (Gast)


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Thomas schrieb:
> Wir sind uns doch einig, dass die Synchronmaschine, sowie ein BLDC über
> keinen Schlupf verfügt. Der Läufer folgt mit gleicher Drehzahl dem am
> Stator anliegendem Drehfeld. Also handelt es sich doch bei beiden
> Maschinen über einen Drehstrom Synchronmotor.

Der normale Gleichstrommotor wäre nach dieser Argumentation auch ein 
Drehstrommotor, da der Kommutator die angelegte Gleichspannung umpolt.

Genau dieses Umpolen muss beim BLDC auch gemacht werden 
(Blockkommutierung). Da aber nur die Polärität geändert wird, heißt er 
Gleichstrommotor.
Beim PMSM erfolgt die Kommutierung sinusförmig. Der Rotor läuft dann 
synchron  zu diesem Drehfeld.

von Thomas (Gast)


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A-Freak schrieb:
> ein Synchronmotor hat drei Klemmen, nennen wir sie "U" "V" und "W".
> Daran wird ein extern vorgegebener Drehstrom angeschlossen und der Rotor
> folgt synchron dem Drehfeld.

Nicht zwingend, wenn ich die Verschaltung anpassen kann, sind es sogar 6 
Pole. Sofern intern im Stern oder Dreieck verschaltet natürlich nur 3. 
Ein BLDC hat, sofern er 3 Spulen besitzt ebenfalls 6 bzw. 3 Klemmen.

> ein bürstenbehafteter Gleichstrommotor hat zwei Klemmen, nennen wir sie
> "Plus" und "Minus". Durch diese wird ein Gleichstrom geschickt der durch
> Schleifkohlen und Kommutator auf jeweils die nächste passende Spule
> geschaltet wird und damit ein Drehmoment erzeugt

Darüber wird hier nicht gesprochen. Das ist klar. DC-Motor mit Polwender 
und Bürsten. Hat hier nichts mit dem Thema zu tun.

> ein bürstenloser Gleichstrommotor hat zwei Klemmen, nennen wir sie
> "Plus" und "Minus". Durch diese wird ein Gleichstrom geschickt der durch
> MOSFET-Brücken auf jeweils die nächste passende Spule geschaltet wird
> und damit ein drehmoment erzeugt.

Das hätte ich einer 6. Klasse auch so erklärt :-). Danke!

Was du ausdrücken willst ist: Die Kommutierung erfolgt durch die 
Schalter und nicht durch einen Polwender - ist auch klar.

MaWin schrieb:
> Siehe: http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.10.1
>
> Der BLDC ist ein Synchron (nicht asynchron) PMSM Motor mit
> Kommutatorelektronik für Gleichstromversorgung.

Danke MaWin.

Also fassen wir zusammen: BLDC = Synchronmotor mit Permanentmagnet.
Beides wird mit einem Wechsel / Drehstrom angesteuert.

Sofern ich einen PMSM habe, muss ich die Postion des Rotors für die 
Regelung zwingend erfassen richtig?

Die Drehzahl wird aber letztendlich doch nicht über die Spannung, 
sondern über das Statordrehfeld und Polpaarzahl bestimmt, oder ist dies 
nicht korrekt?

Das von dir verlinkte FAQ behauptet was anderes.

von Egon D. (Gast)


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Tom schrieb:

> Der normale Gleichstrommotor wäre nach dieser
> Argumentation auch ein Drehstrommotor, da der
> Kommutator die angelegte Gleichspannung umpolt.

Nein.

Im inneren eines mit Gleichspannung betriebenen
Kommutatormotors ist KEIN Drehfeld vorhanden.

von Tom (Gast)


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Egon D. schrieb:
> Tom schrieb:
>
>> Der normale Gleichstrommotor wäre nach dieser
>> Argumentation auch ein Drehstrommotor, da der
>> Kommutator die angelegte Gleichspannung umpolt.
>
> Nein.
>
> Im inneren eines mit Gleichspannung betriebenen
> Kommutatormotors ist KEIN Drehfeld vorhanden.

Das sagte ich ja: Beim BLDC gibt es eben kein Drehfeld. Darauf wollte 
ich hinaus.

von Egon D. (Gast)


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Tom schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> Tom schrieb:
>>
>>> Der normale Gleichstrommotor wäre nach dieser
>>> Argumentation auch ein Drehstrommotor, da der
>>> Kommutator die angelegte Gleichspannung umpolt.
>>
>> Nein.
>>
>> Im inneren eines mit Gleichspannung betriebenen
>> Kommutatormotors ist KEIN Drehfeld vorhanden.
>
> Das sagte ich ja: Beim BLDC gibt es eben kein
> Drehfeld. Darauf wollte ich hinaus.

Das ist aber falsch -- im Inneren eines BLDC gibt
es NATÜRLICH ein Drehfeld.

von Tom (Gast)


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Egon D. schrieb:
> Das ist aber falsch -- im Inneren eines BLDC gibt
> es NATÜRLICH ein Drehfeld.

DAS ist jetzt Haarspalterei. Je nachdem, wo ich meine Systemgrenzen 
setze, habe ich bei allen diesen Motoren (auch PMSM!) Gleichspannung, 
und sei es nur auf dem Zwischenkreis...

von MaWin (Gast)


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Thomas schrieb:
> Sofern ich einen PMSM habe, muss ich die Postion des Rotors für die
> Regelung zwingend erfassen richtig?

Ja, notfalls sensorlos elektronich per BackEMF.

> Die Drehzahl wird aber letztendlich doch nicht über die Spannung,
> sondern über das Statordrehfeld und Polpaarzahl bestimmt, oder ist dies
> nicht korrekt?

Über die Spannung, doppelte Spannung = doppelte Drehzahl bis dahin was 
er verträgt.
Wie viel upm/V ist modellabhängig, klar auch Polzahlabhängig aber due 
ist fix.

> Das von dir verlinkte FAQ behauptet was anderes.

Das richtige.

von Thomas (Gast)


Angehängte Dateien:

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Tom schrieb:
> Das sagte ich ja: Beim BLDC gibt es eben kein Drehfeld. Darauf wollte
> ich hinaus.

Einen BLDC könnte ich wie in der Abbildung steuern.
Das ist doch ein Drehfeld von 3 Phasenversetzten Wechselspannungen. Oder 
habe ich die letzten Jahr irgendwas komplett falsch gelernt?

von Wolfgang S. (Gast)


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Schaun wir mal welche Ströme zwischen U, V und W fließen.

Egal ob die ursprüngliche Versorgungsspannung eine Gleich- oder 
Wechselspannung ist.

von Egon D. (Gast)


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Thomas schrieb:

> Verstehe ich nicht.

Da gibt es auch nichts zu verstehen.

Ami-Ausdrücke für technische Sachverhalten sind oft
genug blödsinnig und eine Verschandelung der Sprache;
es hat keinen Zweck, sich darüber aufzuregen.

Beispiele?
"Flash memory" speichert keineswegs Blitze, "flash
converter" wandelt keine Blitze um -- aber der "photo
flash" erzeugt TATSÄCHLICH einen Blitz.
Es gibt Assemblersprachen, da ist das Kürzel für das
Komplement "NEG"; konsequenterweise wird die Negation
mit "CPL" bezeichnet.
Und über die "state machine" will ich mich gar nicht
aufregen...


> Wir sind uns doch einig, dass die Synchronmaschine,
> sowie ein BLDC über keinen Schlupf verfügt. Der Läufer
> folgt mit gleicher Drehzahl dem am Stator anliegendem
> Drehfeld. Also handelt es sich doch bei beiden
> Maschinen über einen Drehstrom Synchronmotor.

Amis sind aus mir unbekannten Gründen nicht in der Lage,
zwischen der "rotierenden elektrischen Maschine" (also
dem MOTOR im engeren Sinne) und dem ANTRIEB zu trennen.

Das ganze Problem verschwindet, wenn man bereit ist,
BLDC als Abkürzung für "bürstenlosen DC-ANTRIEB"
aufzufassen.
Der MOTOR ist in diesem Falle ein normaler permanent-
erregter Synchronmotor; der ANTRIEB besteht aus dem
Motor und einem angeflanschten Umrichter.


> Den Begriff "DC", oder "Gleichstrom" hat meiner Meinung
> nach nichts im Namen verloren denn:

Naja... das Argument, dass die ANTRIEBSEINHEIT ja
tatsächlich mit Gleichstrom betrieben wird und auch das
Betriebsverhalten eines DC-Motors aufweist, ist ja nicht
ganz von der Hand zu weisen.


> Man kann den Motor direkt an einer Gleichspannung betreiben

Nein :)
Man kann den ANTRIEB direkt an einer Gleichspannung betreiben;
der MOTOR kommt aber erst hinter dem Umrichter.

von Vn N. (wefwef_s)


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Thomas schrieb:
> Tom schrieb:
>> Das sagte ich ja: Beim BLDC gibt es eben kein Drehfeld. Darauf wollte
>> ich hinaus.
>
> Einen BLDC könnte ich wie in der Abbildung steuern.
> Das ist doch ein Drehfeld von 3 Phasenversetzten Wechselspannungen.

Richtig.

An alle anderen:
Es ist ja ungluablich, wieviele Minderbemittelte hier ihr Unwissen mit 
Stolz zur Schau stellen.

von Egon D. (Gast)


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Tom schrieb:

> Egon D. schrieb:
>> Das ist aber falsch -- im Inneren eines BLDC gibt
>> es NATÜRLICH ein Drehfeld.
>
> DAS ist jetzt Haarspalterei.

Durchaus nicht.

Kollektormotoren haben KEIN Drehfeld (und drehen
sich trotzdem); Drehfeldmotoren HABEN ein Drehfeld
(und drehen sich nur deswegen).

Beide Bauarten rotierender elektrischer Maschinen
funktionieren magnetisch unterschiedlich!

Genau deswegen ist die Bezeichnung "bürstenloser
Gleichstrommotor" technisch grober Schwachsinn.

von Thomas (Gast)


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Okay...

Vielen Dank zunächst für die reghafte Diskussion!

Man kann doch aber sagen, dass ein 3-phasiger "BLDC" nichts anderes ist, 
als ein 3-phasiger Synchronmotor mit einem Permanentmagneten im Rotor 
richtig?

Dieser ließe sich wahrscheinlich auch nicht ohne weiteres am starren 
Netz ohne Regelung betreiben richtig (warum das so ist müsste ich mir 
noch mal in Ruhe anlesen)?

Trotzdem handelt es sich doch um einen Drehstrommotor, wenn man vom 
"BLDC" spricht?

Im Grunde hat ein gewöhnlicher Synchronmotor die Rotorwicklungen über 
Schleifringe rausgeführt, womit schließlich das Magnetfeld vom Rotor 
erzeugt wird. Hier nicht vorhanden, da Permanentmagnet.



Hier wie ich finde ein gutes Beispiel mit Kaskadenregelung und Parke / 
Clarke - Transformation.

http://embeddedlightning.com/wp-content/uploads/2015/01/pi_regler7.png

von MaWin (Gast)


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Thomas schrieb:
> Vielen Dank zunächst für die reghafte Diskussion!
>
> Man kann doch aber sagen...

Klarer Fall von Nichts verstanden.

von Egon D. (Gast)


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Thomas schrieb:

> Man kann doch aber sagen, dass ein 3-phasiger "BLDC"
> nichts anderes ist, als ein 3-phasiger Synchronmotor
> mit einem Permanentmagneten im Rotor richtig?

Nein, das kann man nicht.

Ein Synchronmotor ist ein MOTOR, während ein BLDC eine
ANTRIEBSEINHEIT ist, die aus einem MOTOR und einem
baulich mit ihm vereinigten UMRICHTER besteht.

von Sly_marbo (Gast)


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BLDC ist denk ich viel mehr ein Marketingbegriff als eine Technische 
bezeichnung. Dabei bezeichnet BL einfach die Tatsache, dass der Motor 
ohne Bürsten auskommt -> also verschleißfrei ist, und DC halt das er mit 
Gleichstrom/Spannung versorgt wird. Als motor wir dann nicht der rein 
MEchanische teil bezeichnet, sondern die Kombination aus Motor und 
Elektrischer Komutierung. BLDC bezeichnet also immer eine Kompination 
aus Motor + Frequenzumrichter. Ich kenn die Klassisch als 3 
Phasenmotoren mit Rotorlagerkennung über Hallsensoren. Denke das heute 
aber weit mehr Technologiene und Kombinationen aus Ansteuerung + Motor 
als "BLDC" verkauft werden.

von Thomas (Gast)


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MaWin schrieb:
> Thomas schrieb:
>> Vielen Dank zunächst für die reghafte Diskussion!
>>
>> Man kann doch aber sagen...
>
> Klarer Fall von Nichts verstanden.

Ach MaWin, vielleicht hast du einfach nicht verstanden, was ich nicht 
verstanden habe. An meinen Aussagen ist doch alles richtig :-). Ich 
mein, davor war einiges unklar, aber das haben wir doch nun alles 
besprochen.

Wenn ich bei diversen Seiten einen "BLDC" Motor bestelle, bekomme ich in 
der Regel ein mechanisch drehbares Ding mit 3 Anschlüssen für wenige 
Euro.


Daher ist die Aussage:
Man kann doch aber sagen, dass ein 3-phasiger (MOTOR!!! der unter den 
Namen) "BLDC" (verkauft wird) nichts anderes ist,
als ein 3-phasiger Synchronmotor mit einem Permanentmagneten im Rotor
richtig?

RICHTIG!


Dieser ließe sich wahrscheinlich auch nicht ohne weiteres am starren
Netz ohne Regelung betreiben richtig (warum das so ist müsste ich mir
noch mal in Ruhe anlesen)?

RICHTIG!


Trotzdem handelt es sich doch um einen Drehstrommotor, wenn man vom
"BLDC" spricht?

RICHTIG!


Also, was davon ist falsch verstanden? :-)

Mir ging es hier nie um die gesamte Einheit! Ich wollte nur den Motor 
betrachten, nicht den Umrichter.

Daher ist es einfach falsch falsch falsch falsch falsch!!!111eins! Wenn 
jemand einen MOTOR, der sich dreht, einen Permanentmagneten im Rotor 
besitzt und über 3 Anschlüsse für die internen Spulen verfügt - und das 
OHNE einen UMRICHTER, als BLDC-Motor bezeichnet.

Sly_marbo schrieb:
> BLDC ist denk ich viel mehr ein Marketingbegriff als eine Technische
> bezeichnung....

Richtig Sly_marbo, so sehe ich das nun auch. Zu deinem Rest stimme ich 
auch zu.




vn n. schrieb:
>> Einen BLDC könnte ich wie in der Abbildung steuern.
>> Das ist doch ein Drehfeld von 3 Phasenversetzten Wechselspannungen.
>
> Richtig.
>
> An alle anderen:
> Es ist ja ungluablich, wieviele Minderbemittelte hier ihr Unwissen mit
> Stolz zur Schau stellen.


Auch da stimme ich zu.
Dann haben wir doch nun alles geklärt.

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