Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Einlesbare Schaltvorgänge Arduino


von Ilo995 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich arbeite akutell an einem Projekt, bei welchem ein Gegenstand sehr 
schnell (Mittels Lichtschranke) erkannt werden muss.

Leider sind die Schaltfrequenzen von Lichtschranken maximal ca. 5 kHz.
Für die meisten Anwendung ist dies auch ausreichend, aber wieso gibt es 
keine Lichtschranken mit höhren Schaltfrequenzen?

Außerdem habe ich schon oft gelesen, dass man eine Lichtschranke mit 
einem Laser und einer Photodiode selber bauen kann.
Die Photodiode SFH 203 hat laut Datenblatt eine Ansprechzeit von 5 ns, 
was ausreichend sein sollte. Wenn ich nun diese Photodiode an ein 
Arduino anschließe, was wäre die größtmögliche Abtastrate mit der dieser 
Eingang abgefragt werden kann?

Außerdem wäre es noch interessant, ob es möglich wäre, eine 
Lichtschranke mit einer hohen Schaltfrequenz (>50 kHz) auf eine andere 
Art zu bauen.

Viele Dank im Voraus.

Viele Grüße
Oliver

von Walter K. (walter_k488)


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Bei den Basteleien mit ‚schwebender Kugel ’ verzichtet man komplett auf 
Lichtschranken und arbeitet stattdessen mit Lichtquelle und  PV Modul, 
das im Schatten der Kugel mehr oder weniger, je nach POS der Kugel liegt 
.. und arbeitet regelungsrechnisch mit der Analogspannung des PV Moduls

von Jens M. (schuchkleisser)


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5ns ist so gerade schnell genug, aber ein Arduino als Abfrage?

Da musst du aber ganz scharf dranlangüberlegen, ob du wirklich 100MHz 
maximale optische Abtastrate brauchst, um dann einen 8-bit-Prozessor der 
üblicherweise mit 16Mhz läuft damit zu füttern.
Mal davon ab, das die Technik hinter der Diode auch so schnell sein 
muss. Protip: ist sie nicht.

Um ontopic zu bleiben: Wenn du das Signal der LS in den Interupt 
einspeist, kannst du binnen weniger Takte reagieren, leider mit etwas 
Jitter.
Ich bin mir aber sicher, das deine Lichtschranke auch mit 5kHz schnell 
genug ist, oder du benutzt grundsätzlich falsche Sensorik.

Immerhin kann ein mit 100km/h fahrendes Fahrzeug von deiner 
5kHz-Lichtschranke auf höchstens 5mm exakt erfasst werden. Muss es 
wirklich sub-Mikrometer sein? Wie ist es da mit der Strahlbreite?

von Ilo995 (Gast)


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Danke für eure schnellen Antworten.

Leider sind die 5 kHz nicht schnell genug. Die Genauigkeit sollte etwa 
bei 10 µm liegen.
Es ist klar, dass es andere mögliche Sensoren gibt, die das Problem 
besser lösen. Jedoch sind Lichtschranken günstig und sollen dadurch für 
die Testversuche verwendet werden.

100MHz Abtastrate benötige ich natürlich nicht. Wollte damit nur sagen, 
dass die Photodiode schnell genug für mein Vorhaben sein sollte.

Jetzt bin ich auf der Suche, meine Photodiode im Bereich von ca. 50 kHz 
abzutasten und beim betätigen der Photodiode schnellstmöglich ein 
Ausgangssignal zu erhalten.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Ab an den ADC damit.
Oder ein Komparator, pingeligst auf Umgebungstemperatur und 
Umgebungshelligkeit abgeglichen.
Den Rest macht deine Software.

Wie schnell ist 10µm?

Die kommerziellen Geräte sind nicht so langsam weil das Licht langsam 
ist... ;)

von Ilo995 (Gast)


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Dann werde ich mich mal in diesem Bereich genauer einlesen. Danke 
schonmal.

die 50 kHz erhalte ich durch die Geschwindigkeit des zu messenden 
Gegenstands (0,5 m/s) und der Genauigkeit von 10 µm.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Ich bin mal gespannt ob du die Lichtschranke soweit tunen kannst, das 
die eindeutig ein statisches Objekt auf zwei 10µm voneinander entfernten 
Positionen eindeutig mit ja/nein melden kann, ohne das das vom Wetter, 
Mondstand, Erdmagnetfeld, Datum, dem aktuellen Kantinenplan und deinem 
Blutdruck abhängt.

Das wäre glaub ich die erste Herausforderung, Abtastrate dann als 
Schritt 2.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Ilo995 schrieb:
> ... der Genauigkeit von 10 µm.
Dann solltest du dein Augenmerk auf die Qualität des Lichtstrahles 
richten. Vor dem Detektor dürfte ein Pin-Hole der Erkennungschärfe auf 
die Sprünge helfen.

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Wolfgang schrieb:
> Ilo995 schrieb:
>> ... der Genauigkeit von 10 µm.
> Dann solltest du dein Augenmerk auf die Qualität des Lichtstrahles
> richten. Vor dem Detektor dürfte ein Pin-Hole der Erkennungschärfe auf
> die Sprünge helfen.

 Bei 10µm Genauigkeit wird selbst ein Pin-Hole kaum helfen.
 Und was heisst 10µm Genauigkeit überhaupt?

 Dein Objekt hat sich um 10µm bewegt und du willst imstande sein, dies
 zuverlässig zu erkennen?

 Dein Objekt kommt von irgendwo und wird innerhalb von 10µm erkannt,
 also:
   (Position_X  +/- 10µm) ergibt kein Signal
   (Position_X) gibt Signal?

 Übrigens ist Auflösung und Genauigkeit nicht dasselbe.

 P.S.
 Ein durchschnittliches menschliches Haar ist etwa 40 bis 80µm dick,
 das wären etwa 4 bis 8 Impulse pro Haar?

 P.P.S.
Jens M. schrieb:
> Positionen eindeutig mit ja/nein melden kann, ohne das das vom Wetter,
> Mondstand, Erdmagnetfeld, Datum, dem aktuellen Kantinenplan und deinem
> Blutdruck abhängt.

 Dem kann ich mich nur anschliessen.

: Bearbeitet durch User
von Hugo H. (hugohurtig1)


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Ilo995 schrieb:
> Genauigkeit von 10 µm.

Da muss der "Gegenstand" aber auch sehr präzise gefertigt sein. 
Staubfrei darf es natürlich auch sein und Fettfinger etc. dürfen auch 
nicht im Spiel sein.

Frage: Was und wozu?

von Stefan F. (Gast)


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Ilo995 schrieb:
> aber wieso gibt es
> keine Lichtschranken mit höhren Schaltfrequenzen?

Weil sie nicht auf Staub und Radiowellen reagieren sollen. Je träger, 
umso weniger Fehlfunktionen.

> Wenn ich nun diese Photodiode an ein Arduino anschließe, was wäre die
> größtmögliche Abtastrate mit der dieser Eingang abgefragt werden kann?

So etwa 1 MHz sollte ohne größere Umschweife gehen - wenn du nicht 
digitalRead() oder pulseIn() benutzt. Allerdings willst du dabei sicher 
die Zeiten messen und irgendwie weiter verarbeiten. Das geht nicht so 
schnell.

> Außerdem wäre es noch interessant, ob es möglich wäre, eine
> Lichtschranke mit einer hohen Schaltfrequenz (>50 kHz) auf
> eine andere Art zu bauen.

Die Lichtquelle muss entweder sehr viel heller sein, als das 
Umgebungslicht oder mit einer Frequenz moduliert werden, die wesentlich 
über der Abtastrate liegt. Bis 500 kHz Modulationsfrequenz ist ohne 
besondere Maßnahmen machbar.

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