Hallo zusammen, Ich habe mir eine kleine Endstufe mit dem TDA7264 gebastelt. Beschaltung aus dem Datenblatt. Der TDA wird mit "no “pop” at turn on/off" beworben. Sobald ich jedoch die 20 230V Versogungspannung kappe (Trafonetzeil mit +/- 15 V) kommt ein ordentlicher "pop". Was muss ich ändern um das zu vermeiden ohne zusatzschaltung wenn der das ja auch so können sollte? Über Hinweise wäre ich dankbar.
Ein Plopp im Sinne des Datenblatts wäre ein mitgehen der Ausgangsspannung mit abfallender Versorgungsspannung, Auslenkung also mit gleichem Gefälle, das sollte man mit einem (zumindest 2, besser 3-Kanal Oszilloskop) sehen bzw. eben nicht sehen können. Du wirst 'Kratzer', Peaks auf dem Ausgangssignal haben, viel schnellere Impulse als das Abfallen der Versorgung. Vermutlich produziert der Trafo über seine Induktivität einen Gegen-EMK Spannung die über den öffnenden Ausschalterkontakt einen Funken reisst, der (Funk heisst ja nicht ohne Grund so) drahtlos in den Eingangskreis deines Verstärkers (Leitung zum Lautstärkepoti) heftige Transienten reinhaut, die du als Plopp hörst. Versuche mal den Eingangspin direkt am IC kurzzuschliessen. Ploppt es immer noch, schalte Elkos (100uF) direkt an V+ und V- des IC zu seinem Massepin (Eingangs-0), und lege Drosseln (100uH) in die Versorgungsstromzuleitung von den dicken Siebelkos zu diesen Abblockelkos.
Danke, das mit dem Funken klingt plausibel. Ich schalte die Endstufe über ein Relais aus und ein. Nur beim Abschalten/Abfallen vom Relais kommt es zu dem hörbaren Plopp.
Wenn du schon mit einem Relais die Versorgung der Endstufe schaltest, kannst du mit demselben Signal doch gleich den Mute-Eingang vom 7264 versorgen. Wenn man das Relais noch um ein paar 100ms verzögert, sollte da wirklich Ruhe sein.
Lars schrieb: > Der TDA wird mit "no “pop” at turn on/off" beworben. Wie hast du den Mute/Stand-By beschaltet?
Der Standby/Mutepin liegt über einen 1:1 Spannungsteiler an Vs+, bekommt also 7,5V. Warum ich ihn nicht direkt auf Masse gelegt habe (die Endstufe lag schon einige Zeit fertig rum) weiß ich gerade nicht mehr. Das Relaia wird über externe 5V geschaltet. Um mit den 5V auch den Mutepin anzusteuern bräuchte ich dann vermutlich einen noch einen Optokoppler, oder?
Ich habe mal den Schaltplan beigefügt. Über LSP1 und LSP2 lässt sich das Relais manuel brücken, falls keine externe Einschaltung der Endstufe gewünscht ist.
Ein Relais das dauernd eingeschaltet ist und dann noch auf AGND hängt.
Denke ich kann mit dem Plopp auch leben aber können die Lautsprecher das auch? Will eigentlich an der Schaltung nichts groß mehr ändern zumal ich dafür erst Bauteile beschaffen müsste.
Lars schrieb: > Denke ich kann mit dem Plopp auch leben aber können die Lautsprecher das > auch? Kann man so lassen, ist halt Scheisse.
Georg A. schrieb: > Kann man so lassen, ist halt Scheisse. Die Aussage ist leider genauso wenig hilfreich wie: MaWin schrieb: > Ein Relais das dauernd eingeschaltet ist und dann noch auf AGND hängt. Wieso, weshalb, warum?
Die Frage ist doch Folgende: Kommt der Plopp exakt mit dem Ausschalten oder verzögert? Wenn exakt mit dem Ausschalten, hat MaWin schon alles gesagt, das Relais hilft dann auch auch nichts. Entstörmaßnahmen sind gefragt. Im zweiten Fall hast Du eine Race-Kondition zwischen: Fällt das Relais als erstes ab oder kommt erst der Plopp? Das ist unschön und müsste besser gelöst werden (exaktere Schaltschwelle). Relais vs. AGND: Du erzeugst Dir einen DC-Offset auf dem AGND und koppelst Störungen von der Versorgungsspannung ebenfalls in AGND ein. Wenn Du das Relais intelligenter anschließen würdest und es aus dem Schaltplan ersichtlich ist und der Schaltplan auch exakt mit dem Aufbau übereinstimmt, muss man über mögliche negative Beeinträchtigungen ("Scheisse") halt gar nicht erst nachdenken.
Lars schrieb: > Georg A. schrieb: >> Kann man so lassen, ist halt Scheisse. > > Die Aussage ist leider genauso wenig hilfreich wie: Naja, entweder ploppts und es stört dich oder du baust ein paar Bauteilchen ein und die Stromversorgung etwas um, sodass es nicht passiert. Aber mit > Will eigentlich an der Schaltung nichts groß mehr ändern zumal ich > dafür erst Bauteile beschaffen müsste. ploppts halt weiter. Dein Problem, deine Entscheidung.
Das Relais kann man doch ohne Problem sofort beim Wegfall der Betriebsspannung abfallen lassen. Dazu kann man sich eine schwach gesiebte Hilfsspannung direkt vom Netztrafo holen oder ein Schaltsignal von der Hauptwicklung vor dem Brückenverstärker der Endstufe gewinnen. Mit dem Relais und einer Einschaltverzögerung wird man auf jeden Fall einen Einschalt-Plopp los und kann auch recht einfach prüfen, ob die Endstufen in Ordnung sind. Im Fehlerfall (z.B. Gleichspannung am Ausgang) werden dann die Pappen geschützt. Wenn der Ausschalt-Knacks aber durch eine Störung kommt, z.B. der Schaltfunken beim Abschalten des Haupttrafos führt zu dem Plopp, wirds schwer. Viele Hifi-Hersteller tricksen an dem Punkt mithilfe eines kleinen Standby-Netzteils. Da werden beim Abschalten zuerst die Ausgangsrelais abgeschaltet, der Trafo für die Endstufe erst eine Sekunde später. Der dabei entstehende Plopp kommt so nicht mehr bis zu den Pappen durch.
Ben B. schrieb: > Das Relais kann man doch ohne Problem sofort beim Wegfall... Man kann sich auch diesen ganzen Quatsch aus dem Bastelschaltungen des letzten Jahrhunderts sparen und einfach den Mute-Pin richtig beschalten. Da bietet einem der Hersteller schon die Möglichkeit, und dann erfinden die Leute hier irgendwelche Relaisklapperschaltungen weil sie keine Datenblätter lesen können.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.