Hallo, ich möchte anhand des 50Hz Brummens nachträglich herausfinden, ob ein Video live gesendet wurde oder ob es sich um eine Aufzeichnung gehandelt hat, die zu einem früheren Zeitpunkt aufgenommen wurde. Die Kriminalpolizei soll wohl in der Lage sein, bei Drohanrufen oÄ., die ein brauchbares 50Hz Signal enthalten, Zeitpunkt und ggf sogar den Ort der Aufnahme zuzuordnen, angeblich reichen ein paar Sekunden Audio aus. Die Netzfrequenz ist ja bekanntlich nicht konstant, sondern variiert um einen kleinen Betrag, wodurch sich mehr oder weniger eindeutige Fingerprints ergeben, die man gegen eine Datenbank abgleichen kann. Die Aufnahme, anhand der ich das ausprobieren möchte, geht ca. 15 Minuten und es geht nur darum, zu ermitteln, ob sie zu der angegebenen Zeit aufgenommen wurde oder nicht (wenn nicht, ist es nicht wichtig zu wissen, wann sie tatsächlich aufgenommen wurde, es geht nur um ja oder nein). Das erste Problem ist, dass ich den tatsächliche Netzfrequenzverlauf im entsprechenden Zeitraum nicht kenne, habe leider auch keine Datenbank gefunden, nur Verläufe vom aktuellen Tag. Aufnahme ist knapp 3 Tage her. Daher würde ich nach anderen Aufnahmen suchen, die mit großer Wahrscheinlichkeit tatsächlich in dem entsprechenden Zeitraum angefertigt wurden und dann nach einer Korrelation suchen. Das zweite Problem ist die verlustbehaftete Kompression (Opus) und die Unsicherheit, ob denn tatsächlich genug 50Hz Signal in der Aufnahme vorhanden ist. Habe ein bisschen mit dem Audiotool sox herumprobiert und es ließ sich auf jeden Fall schonmal ein 50Hz Signal extrahieren. Ob ich jetzt nur die 50Hz Komponente eines breitbandigen Rauschens oder tatsächlich das Netzbrummen herausgefiltert habe, würde ich gerne als allererstes überprüfen. Das dritte Problem ist, dass ich quasi Null Ahnung von DSP habe und mich erst in die Materie hineinarbeiten muss. Einerseits gibt es bestimmt fertige Software/Libraries, die als Input die rohen Audiodaten nehmen plus ein paar Parameter und die Abweichung von den 50Hz ausspucken, andererseits würde ich trotzdem gerne die Mathematik dahinter verstehen - wie kompliziert wäre das, das komplett in C zu programmieren, wenn man die Theorie verstanden hat? Meine Fragen: -Kennt jemand eine Datenbank, in der zumindest der Frequenzverlauf der letzten 3 Tage abrufbar ist? -Wie (mit welchem Tool) kann ich erstmal möglichst einfach überprüfen, ob ein nennenswerter 50Hz Anteil in der Aufnahme vorhanden ist? In dem Spektrogram, das SOX erstellt, kann ich es nicht zweifelsfrei erkennen und ich bekomme es nicht so eingestellt, dass nur der Bereich um 50Hz abgebildet ist. Wenn ich die Filter verwende, kommt zwar ein 50Hz Signal raus, aber ich habe keine Ahnung, was diese Filter machen und ob es nicht auch einfach nur gefiltertes Rauschen sein könnte. -Handelt es sich hier einfach um eine FM-Modulation wie beim UKW Radio? Reicht es aus, die Mathematik der FM-(De)Modulation zu verstehen, um den Verlauf der Netzfrequenz aus der Aufnahme berechnen zu können? Danke schonmal
Moin, Hm - und wie kannst du sicherstellen, dass du die Aufnahme mit exakt der selben Geschwindigkeit abspielst, in der sie aufgenommen wurde? Da hab' ich doch leichte Zweifel am Gesamtproblem... Gruss WK
R+W Charging schrieb: > Wie (mit welchem Tool) kann ich erstmal möglichst einfach überprüfen, Spectrum Lab sollte sich ganz gut eignen > ob ein nennenswerter 50Hz Anteil in der Aufnahme vorhanden ist? wird es nicht sein > Wenn ich die Filter verwende, kommt zwar ein 50Hz Signal > raus, aber ich habe keine Ahnung, was diese Filter machen und ob es > nicht auch einfach nur gefiltertes Rauschen sein könnte. welches Filter, wie steil, und wie stark ist das "Signal" in dB? Wenn ich Spectrum Lab über mein Mikro laufen lasse sind da -100 bis -80dB bei 50Hz, da ist nichtmal wirklich Rauschen. Da eigentlich alles und jeder ein 50/100HZ Filter hat wirst du dort nichts finden. Wenn die Aufnahme von einem 30 Jahre altem Gerät mit leicht defekten Elkos kommt und das Mikro auf dem brummenden Trafo lag hast du vllt. Glück, sonst vergiss es.
Dergute W. schrieb: > Hm - und wie kannst du sicherstellen, dass du die Aufnahme mit exakt der > selben Geschwindigkeit abspielst, in der sie aufgenommen wurde? > Da hab' ich doch leichte Zweifel am Gesamtproblem... Abspielen muss er sie ja nicht, aber Interpretieren. Damit kommt der Jitter aber trotzdem einmal rein. (Beim Abspielen hat man den zweimal). Und ja, die ganzen Geschichte ist ziemlich aussichtslos, da einerseits ein 50Hz-Brummen in guten Aufnahmen überhaupt nicht enthalten ist (und auch die Oberwellen nicht, die den eigentlichen Fingerprint abgeben) und zweitens gerade Videoaufzeichnungssysteme alles andere sind, als Frequenzstabil. Hinzu kommt, dass das Audio entweder mit geringer Qualtität aufgenommen und beigemischt wird oder - wie in deinem Fall - bei einem broad cast parallel, verzögert und mehrfach umgearbeitet wird. Es gibt verschiedene Aufnahme- und Tonformate, zwischen denen hin- und hergeschaltet wird. Dabei kommt es öfters zu Signalbrüchen und -Verschiebungen, d.h. es werden gerne mal samples weggeworfen, resampelt und in Musikpausen neu synchronisiert. Daher wird man dort durchaus Phasensprünge sehen, die nicht Folge von Schnitten sind. Schnitte hat man aber zudem auch noch, weil der Regisseur gerne mal zwischen verschiedenen Kameras hin- und herschaltet. Der Tonmeister am Mischpult wird dasselbe tun, weswegen Mikrofonspuren aktiv werden, die eine andere Phase haben, obwohl kein Trick angewendet wurde. Die Kameraspuren laufen auch auf Festplatten, wo sie in Echtzeit geschnitten werden. Wenn der Regisseur umschaltet, hat er immer einige Sekunden Reserve. Auch haben Kameras unterschiedliche Verzögerungen. Da kommen locker 10-20 ms zustande, wenn er umschaltet. Tausend Möglichkeiten, warum bei einer Livemischung Sprünge in den Phasen auftauchen können. Oder in kurzen Worten: Vergiss es!
Ich habe diese Geschichte ehr anders herum gehört, daß man an der Modulation von den 50Hz einen Fingerabdruck von den Bandlaufwerken erkennen konnte auf denen etwas aufgezeichnet und wiedergegeben wurde. So in der Art bei 8Hz wars das Tascam mit Direktantrieb, bei 1,7Hz der Riemen vom Revox, und manchmal sogar einzelne Geräte an spezifischen Verhältnissen.
Videoprofi schrieb: > zweitens gerade Videoaufzeichnungssysteme alles andere sind, als > Frequenzstabil. Das stimmt nicht, Du hast heute mindestens die Genauigkeit eines einfachen Quarzoszillators wenn Du Heimequipment der letzten 30 Jahre hast, und bei Studioaufzeichnungen hast Du in aller Regel sogar eine Atomzeitbasis. Die Taktgenerierung beim Fernsehen ist solch ein wichtiges Thema, dass man sie wirklich ernst nimmt.
jemand anderes schrieb: > Ich habe diese Geschichte ehr anders herum gehört, daß man an der > Modulation von den 50Hz einen Fingerabdruck von den Bandlaufwerken > erkennen konnte Ja natürlich, weil es kontinuierlich läuft und nur ein einziges Gerät ist. Bei TV-Video-Produktionen sind aber unterschiedliche Mikrofone, Mischpulte und Kameras beteiligt, zwischen denen hin und hergeblendet wird. Dabei gibt es ständig Phasensprünge. Beim Bild wird das so gelöst, dass die Bilder am Bildmischpult in Puffer laufen und dort passend abgeholt werden. Dabei werden überzählige Bilder verworfen oder einzelnde doppelt gesendet. Es wird dabei über die Bilder hinweg neu gesampelt. Vor dem Umschalter sind alle Bilder synchron und beim Umschalten wird genau zum VSYNCH geswitched. Der Ausgangsvideostrom ist somit perfekt, enthält aber Bilder die gedriftet sind, weil jede Kamera für sich driftet, wenn auch nur wenig.
Christian B. schrieb: > Das stimmt nicht, Du hast heute mindestens die Genauigkeit eines > einfachen Quarzoszillators Jede hat aber ihren eigenen Quarz und ein eigenes Sendetiming, d.h die eine sendet gerade den Bildanfang, die andere ist in der Bildmitte. Das muss gesynched werden und es passiert durch Bildmischpuffer, die mindestens ein komplettes Bild speichern können. Mit dem Mechanismus wird z.B. auch die 60Hz / 59,9Hz Problematik erledigt. D.h es wird jedes 1000ste Bild verworfen oder doppelt gesendet. Das ist nötig, denn einige Kameras können keine echten 60Hz senden, sondern laufen auf 1000/1001. Hinzu kommt, dass auch noch SD-Kameras und HD-Kameras mit 720p im Einsatz sind, während einige schon auf HD+ und andere UHD(+) laufen, also 3840x2160 oder gar 4096x2048 liefern, was runterskaliert werden muss. Jede Kamera hat deshalb eine eigene Latenz von Bildpunkten und Bildern, viele werden datenkomprimiert, was erst ausgepackt werden muss. Dazu arbeiten manche auf 72Hz-Standard, wenn sie für Filmproduktionen konzipiert sind. Es wird also alles munter zusammengeschnippelt und umgesampelt. Bei der Audiospur ist es etwas anders, da würde man einen Knacks hören, wenn man umschaltet. Deshalb fadet der Prozessor über einige 10ms die Spuren, was nicht auffällt, sondern dazu führt, das ein neues Mikrofon ohne Knacksen in den Mix hinzutreten kann und der Zuhörer einen kontinuierlichen Datenstrom hört. Da es aber ein Mikro von einem anderen Ort ist, nimmt es den gleichen Schall früher oder auf und hat eine andere Phase. Eine Störung verschiebt sich also in der Phase und hat auch noch einen anderen Klang, wegen dem Kammfilter. Genau genommen können sich Störungen sogar weglöschen, wenn die Abstände passen. Deshalb muss man aufpassen, dass Mikrofone nicht einen ähnlichen Pegel haben, wenn sie in derselben Distanz eine Person aufnehmen. Ich will nicht bestreiten, dass es möglich ist, ein bestimmtes Störprofil zu erkennen, wenn Mikros lange genug offen sind und es auch aus verschiedenen Mikrospuren herauszusuchen. Das ist sogar recht einfach möglich. Ich sage nur, dass das Vorhandensein von solchen Brüchen und Sprüngen kein Indiz dafür ist, ob etwas live war, oder nicht oder etwas anderes fremdes reingeschnitten wurde. Im Gegenteil: Die TV-Produzenten lassen gerne ein gleichmäßiges Hintergrundgeräusch aus Naturklängen laufen, das zuletzt in den broad cast stream hinzugemischt wird, damit es sich gleichmäßig anhört. Beim Fernsehgarten werden Hintergrundmikros hinzugemischt, welche Zuschauergemurmel bringen, oft aus einer Schleife, damit ein gleichmäßiger Sendepegel herrscht und beim ungeschickten Umschneiden nicht etwa mal gar kein Mikro offen ist und kurz Totenstille im Kanal herrscht. Man kriegt also tonmäßig gfs. einen super sauberen Audiokanal, indem wahrscheinlich auch irgendwo saubere 50Hz rumlungern, die man detektieren könnte. Dann würde eine Analysesoftware herausbekommen, dass es live ist, obwohl jeder weiß, dass der Fernsehgarten eine riesige fake-Animation ist und einmal im Quartal 12 Sendungen aufeinmal mit Zombies aus den 90ern aufgezeichnet werden. Beweis: Erst letztens waren wieder die Amigos zu sehen, welche schon vor über 10 Jahren abgekratzt sind.
Danke schonmal für die Antworten, ich setze mich jetzt mal an die Audiospur und schaue erstmal, wieviel Netzbrummen da überhaupt drin ist. Es handelt sich um einen 15 minütigen Monolog ohne relevanten Inhalt und ohne Schnitte mit einer einzigen Kamera und einem Mikrofon. Equipment ist vermutlich eher semi-professionell bzw. etwas hochwertigere Hobbyqualität. Übertragen wurde die Sendung nur auf Youtube, nicht im Fernsehen. Wen es interessiert: https://www.youtube.com/watch?v=SikDnNngwQw Der Moderator hat in der Vergangenheit über mehrere Jahre einen Fernsehsender betrieben, bis er uA. wegen Betrug und Insolvenzverschleppung verurteilt wurde. Er sendet je regelmäßig eine Live Sendung, in der Zuschauer auch anrufen können, an diesem Tag jedoch gab es nur diesen Monolog, der aber seiner Aussage nach live gewesen sei. Ich wollte das als Anlass nehmen, das mal auszuprobieren, ob das wirklich möglich ist, die Zeit der Aufnahme herauszubekommen. Wenn aber wirklich alles weggefiltert ist, wäre es kein Beinbruch, dann würde ich selber was mit brauchbarem 50Hz Signal aufnehmen, weil es mich doch irgendwie fasziniert, die Mathematik dahinter zu verstehen und ich bisher so gut wie keine Erfahrung in der Richtung gesammelt habe.
Videoprofi schrieb: > Der Ausgangsvideostrom > ist somit perfekt, enthält aber Bilder die gedriftet sind, weil jede > Kamera für sich driftet, wenn auch nur wenig. Bei normalen Studioproduktionen sind alle Kameras über das PGM-SDI-Signal von der Regie gesynced, da gibts keine Drift. Musste früher zu analogen Zeiten erst recht sein, da es da keine Framebuffer gab.
R+W Charging schrieb: > vermutlich eher semi-professionell Also auch kein Studio mit bester Stromversorgung und Taktquelle? Da muss nur in der Umgebung eine kräftige Solaranlage, Umrichter oder BHKW stehen, damit es dir das 50Hz Spektrum so weit zerdrückt dass du nichts mehr damit anfangen kannst. Ohne Referenz aus der Sendezeit halte ich das für unmöglich. Mach das doch anders: Bau dir einen Referenz Quelle, z.B. Mikrofon neben altem Netztrafo und speise die in deinen PC. Dann kannst du eine Sendung einschalten und prüfen ob die aktuelle "Signatur" deiner Stromleitung da irgendwie zu finden ist. Plane aber schon ausreichend RAM ein um die Signale mehrere Sekunden gegeneinander verschieben zu können.
Es gibt die akustische Maschinenüberwachung, da kann man angeblich ein defektes Zahnrad in einem Getriebe finden. Stichwort "Cepstrum", es gibt einen alten Artikel dazu in der Bruel&Kjaer Hauszeitschrift. https://www.bksv.com/media/doc/13-150.pdf es gab noch ein paar Artikel aus der Zeit.
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R+W Charging schrieb: > Das erste Problem ist, dass ich den tatsächliche Netzfrequenzverlauf im > entsprechenden Zeitraum nicht kenne, habe leider auch keine Datenbank > gefunden, nur Verläufe vom aktuellen Tag. Aufnahme ist knapp 3 Tage her. > Daher würde ich nach anderen Aufnahmen suchen, die mit großer > Wahrscheinlichkeit tatsächlich in dem entsprechenden Zeitraum > angefertigt wurden und dann nach einer Korrelation suchen. Ich schneide seit 2017 die Netztfrequenz Welle für Welle mit. Ich stelle gerne Daten zur Verfügung. Anbei ein Beispiel. Cheers Detlef
Heißt der Vergleich dann Kreuzkorrelation? Kann man das automatisieren? Mich erinnert es an den Baumringkalender der Archäologen.
Das sind nur Daten für eine Stunde, 180000Zeilen. Auf zwei Jahre hochgerechnet also über 3 Milliarden Zeilen wenn ich recht gerechnet habe. Kann man eine Aussage machen über das Spektrum der Schwankungen, das muss ja eine obere Grenzfrequenz haben und vielleicht eine typische Schwankungsbreite, was Statistiker so mit big data anstellen. Könnte in der Viertelstunde die der hier aus seinem Backsteinkasten schaut schon ausreichend Material für einen "Fingerabdruck" stecken?
Der Backsteinrahmen erinnert mich an eine Westernkomödie von 1969 mit James Garner https://de.wikipedia.org/wiki/Auch_ein_Sheriff_braucht_mal_Hilfe als Sheriff, der einen Ganoven in ein noch nicht fertiges Gefängnis einsperrt - die Gitterstäbe fehlen noch. Zum Glück ist der Trottel nicht besonders helle und auch seine Brüder verstehen nicht warum er trotzdem drin bleibt.
Christoph db1uq K. schrieb: > Das sind nur Daten für eine Stunde, 180000Zeilen. Auf zwei Jahre > hochgerechnet also über 3 Milliarden Zeilen wenn ich recht gerechnet > habe. > Ja, ist ein Haufen Holz, aber 1:7 komprimierbar. 3TB Platte für 99E machts möglich. > Kann man eine Aussage machen über das Spektrum der Schwankungen, das > muss ja eine obere Grenzfrequenz haben und vielleicht eine typische > Schwankungsbreite, was Statistiker so mit big data anstellen. Kann man, kann ich aber nicht. Das ist ja auch kein gaussverteilter stochastischer Prozess, Mittelwert und Varianz sind zeitvariabel. Von Jan. 2018 bis März 2018 haben z.B. die Kroaten den Serben den Strom nicht bezahlt, daraufhin war die Frequenz monatelang zu niedrig, da hat das Netz 16891 Wellen verloren, 338 Sekunden, plot anbei. Cheers Detlef
Danke Detlef Noch eine Story zu den 50 Hz im Videosignal: Zu analogen TV-Zeiten gab es ein Frequenznormal von DK2DB, das benutzte den Bildsynchronimpuls, des ZDF, wenn ich noch recht weiß. Die hatten den an ein Atomfrequenznormal angebunden. Die Kommerzkanäle hatten weniger genaue Referenzen, bei einem konnte er sogar das Umschalten von einer Bandmaschine zur anderen feststellen.
jemand anderes schrieb: > bei 1,7Hz der > Riemen vom Revox, kannst du mir mal die Typenbezeichnung des Revox Tonbandgerätes nennen? Ich kenne nur Revox und Studergeräte, welche einen Kapstanmotor direkt unter der Kapstanwelle besitzen. Die Drehzahl der Motoren sind auch nicht von der Netzfrequenz abhängig, sondern haben eine PLL, bzw FLL. Ralph Berres
Videoprofi schrieb: > Bei TV-Video-Produktionen sind aber unterschiedliche Mikrofone, > Mischpulte und Kameras beteiligt, zwischen denen hin und hergeblendet > wird. Dabei gibt es ständig Phasensprünge. > > Beim Bild wird das so gelöst, dass die Bilder am Bildmischpult in Puffer > laufen und dort passend abgeholt werden. Dabei werden überzählige Bilder > verworfen oder einzelnde doppelt gesendet. Es wird dabei über die Bilder > hinweg neu gesampelt. Vor dem Umschalter sind alle Bilder synchron und > beim Umschalten wird genau zum VSYNCH geswitched. Der Ausgangsvideostrom > ist somit perfekt, enthält aber Bilder die gedriftet sind, weil jede > Kamera für sich driftet, wenn auch nur wenig. Das ist allerdings nur im semiprofessionellen Umfeld so. Framestore ist immer eine Krücke. Mittlerweile "leider" eine sehr preiswerte Krücke, so dass semipro Material, wie z.B. von Blackmagic design ausreichend viele Framestores mitbringen. Geil ist das aber nicht. Im echten Broadcastbetrieb synchronisiert man die Kameras nach wie vor sogar über ein analoges Videosignal/Genlock. Bei PAL ist das der Blackburst, bei HD oft TriLevel Sync oder auch noch ein PAL Blackburst. Dieser Studiotakt wird zentral erzeugt, im ganzen Haus Verteilt und die Phasenverschiebungen durch Kabelkilometer werden ausgeglichen. Hierzu kann man bei jedem Genlockfähigen Gerät die Phase des Gerätes im Verhältnis zum Genlock fein einstellen. Oft wird der Mastertakt von einem GPS Signal abgeleitet. Hier werden die Kameras nicht nur auf den Frame genau synchronisiert sondern auf die Zeile genau. Viel mehr als zwei Zeilen Phasenverschiebung zwischen zwei Kameras sind inakzeptabel. Am Messplatz kann man dann wunderbar nachmessen, ob alle Geräte synchron laufen. Der Mischer "frisst" nur synchrone Signale.
Philip S. schrieb: > Viel mehr als zwei Zeilen > Phasenverschiebung zwischen zwei Kameras sind inakzeptabel. Es gibt Fälle wie beim Stereobetrieb, da sind nicht einmal 2 Pixel akzeptabel, allerdings nur, wenn man sie in einander mischen möchte.
R+W Charging schrieb: > Die Kriminalpolizei soll wohl in der Lage sein, bei Drohanrufen oÄ., die > ein brauchbares 50Hz Signal enthalten, PSTN ist fast tot. VoIP mit DECT hat gar keinen Netzkontakt. Mobiltelefone haben kein Netzbrummen. unter 300 Hz wird da eh nix übertragen ausser Rauschen. Die technische Abteilung einer Ermittlungsbehörde die das beweissicher kann, will ich sehen. Wieso meinst du das da ein Netzbrummen im Videomaterial ist? Kameras versorgt man gerne mit Batterien. > Ob ich jetzt nur die 50Hz Komponente eines breitbandigen Rauschens oder > tatsächlich das Netzbrummen herausgefiltert habe, würde ich gerne als > allererstes überprüfen. Dann man los. Wenn du so weit bist: Ist es ein rosa oder weisses Rauschen das du da in deiner Aufnahme hast? > Das dritte Problem ist, dass ich quasi Null Ahnung von DSP habe und mich > erst in die Materie hineinarbeiten muss. Dann man los. > Meine Fragen: > -Kennt jemand eine Datenbank, in der zumindest der Frequenzverlauf der > letzten 3 Tage abrufbar ist? Energinet.dk stellt seine Daten vom UCTE frei zugänglich. Die Auflösung von 1/100 Hz wird dir aber nicht reichen. > -Wie (mit welchem Tool) kann ich erstmal möglichst einfach überprüfen, > ob ein nennenswerter 50Hz Anteil in der Aufnahme vorhanden ist? s.o. > -Handelt es sich hier einfach um eine FM-Modulation wie beim UKW Radio? s.o.
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Philip S. schrieb: > Das ist allerdings nur im semiprofessionellen Umfeld so. Leider läuft viel von solchen "Semiprofi" im echten Leben. > Framestore ist immer eine Krücke. > Mittlerweile "leider" eine sehr preiswerte Krücke, Und viele Produzenten verstehen noch nichtmal das es eine Krücke ist. > Im echten Broadcastbetrieb synchronisiert man die Kameras nach wie vor Der Sittenverfall bei Produktionen geht immer weiter. HSE24 macht "echten Broadcastbetrieb" und die verdienen damit Geld - also sind sie professionell. Deren Kameras laufen nicht synchron. > Oft wird der Mastertakt von einem GPS Signal abgeleitet. klar, kennst du was genaueres? > Hier werden die Kameras nicht nur auf den Frame genau synchronisiert > sondern auf die Zeile genau. Viel mehr als zwei Zeilen > Phasenverschiebung zwischen zwei Kameras sind inakzeptabel. Solche Qualitätsansprüche findest du leider selten. Ich wäre ja schon froh wenn framegenau synchronisiert würde. Aber auch das schaffen viele kommerzielle Produktionen nicht. Solch Billiggezappel muss ich mir nicht ansehen und schalte ab. Die Olympiade in Tokio soll in 7680 × 4320 60fps produziert werden. Um jede Zeile zu syncen darf dein Zeitfehler 3,85 ns nicht überschreiten. GPS hat einen mittleren Fehler von 10 ns. > Am Messplatz kann man dann wunderbar nachmessen, ob alle Geräte synchron > laufen. Der Mischer "frisst" nur synchrone Signale. Sony und Panasonic werden wohl eine Lösung gefunden haben. Olympische Spiele sind seit langem eine Leistungsschau der Rundfunktechnik. 1936 : Berlin, erste live-TV 1972 : München live und in Farbe via Sattelit 2012 : London - 3D - war eine Sackgasse Ob 8k 60fps die Olympiade sehenswerter machen werden weiss ich nicht.
Sebastian L. schrieb: > Ob 8k 60fps die Olympiade sehenswerter machen werden weiss ich nicht. Wenn sie wie zuletzt bei der LA WM wieder Kameras in die Startblöcke einbauen, dann kann man bei den Läufern die Nasenhaare zählen :-)
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