Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik EZ11 durch EZ12 ersetzen


von Martin M. (wellenkino)


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Gleichrichterröhre EZ11 ersetzen durch EZ12

Da ich mich mit den Gleichrichtern nicht so perfekt auskenne:
Ich hab hier ein SRV bei dem die EZ11 kaputt ist und keine Ersatzröhre 
da, dafür aber genug EZ12.
Auf dem Trafo ist eine unbelegte 6.3V Wicklung mit dickem Draht, der 
etwas höhere Heizstrom der EZ12 wär also kein Problem.

Wie ist das bitte mit dem Eigenwiderstand der beiden. kann ich die 
sorglos ersetzen oder kommt meine EZ12 mit höherer Ausgangsspannung 
daher?

danke.
lG Martin

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ohne Dein Gerät zu kennen: kannst Du machen.
OPlatz muß natürlich vorhanden sein.
Sockelbelegung stimmt überein, Heizstrom ist 600mA mehr, (EZ11 0,29A, 
EZ12 0,85A).
Du kannst ja vorsichtshalber noch 300 Ohm jeweils in die Anodenleitungen 
legen, wenn der Ladekondensator den max. 32µ im Wert zu nahe kommt.

Gruß aus Berlin
Michael

von Martin M. (wellenkino)


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herzl. Dank Michael, Umbau ist im Gange.

SRV, das ist der alte RC Summer von PTE (Dr. Rohde & Dr. Schwarz)
dieser hier ist von 1946.
Mein ältestes Exemplar in der Oszillatorsammlung :-)
Es besteht aus einer EBF11 die als Phasenschieber schwingt und einer 
nachgesetzten EL11 für den Ausgang Sowie Gleichrichtung und 2 dicken 
Stabis.
Ich leg der EZ12 das sie eine eigene Heizwicklung bekommt die Heizung 
über einen 100k an Kathode, so gibts auch keine Probleme mehr mit 
Isolation.
Bei der EZ11 hing noch die EBF11 mit dran und ein Entbrummer gegen 
Masse, d.h. die Heizisolation der EZ11 hatte die vollen 260V anliegen.

lG Martin

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Man kann auch die EZ11 aus dem Sockel nehmen und 2 Dioden 1N4007 in 
Reihe mit 47R/2W einlöten. So hab ich mal die AZ12 im Beethoven 
(Stern-Radio Rochlitz) ersetzt.
Meist ist der Kitt schon brüchig, so daß man den Glaskolben nicht 
zerbrechen muß.

von Erwin D. (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Man kann auch die EZ11 aus dem Sockel nehmen und 2 Dioden 1N4007 in
> Reihe mit 47R/2W einlöten.

Kann man zwar machen, aber das ist doch Stilbruch!

von Martin M. (wellenkino)


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die EZ12 passt rein, also gut so.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Martin M. schrieb:
> die EZ12 passt rein, also gut so.

Wenn ich mal garnichts zu tun habe, gehe ich mal suchen, eine EZ11 
könnte noch noch haben, müßte sie dann nur mal auf den Funke W18 
stecken.
Falls Du wegen der Originalität Interesse hast, schick mir mal als 
Erinnerung eine PM.

Max. Ufk bei der EZ11 ist 350V, bei der EZ12 550V, sind ja für solche 
Anwendungen gebaut. Dein Widerstand zwischen Heizung und Kathode ist 
machbar, so ist der Faden wenigstens auf einem definierten Potenzial.
Allerdings muß jetzt die Isolation der Heizwicklung sich mit der 
Spannung auseinandersetzen. Man könnte aber eben die Heizung auch 
einseitig direkt auf Masse legen.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von qwertz (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Man kann auch die EZ11 aus dem Sockel nehmen und 2 Dioden 1N4007 in

Die Röhre hat den Vorteil, dass die Anodenspannung nicht
während der Anheizphase hoch läuft.

von oszi40 (Gast)


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Statt einer Röhre jetzt 2 Si-Dioden einzubauen ist gar keine gute Idee!

Da die anderen Röhren noch nicht heizen, hat die Anodenspannung zu wenig 
Last und läuft zu schnell hoch. In ungünstigen Fällen sterben Deine 
Elkos an Überspannung!!! Blick in Jogis Röhrenbude: 
http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/GL-Roehren/EZ-Seite/EZ.htm

von michael_ (Gast)


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Nein!
Da waren immer 2 Spannungen aufgedruckt.
Damals waren die Bauelemente noch nicht so sensibel wie jetzt.
Geht schon.

von Peter D. (peda)


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qwertz schrieb:
> Die Röhre hat den Vorteil, dass die Anodenspannung nicht
> während der Anheizphase hoch läuft.

Das ist in der Regel überhaupt kein Problem. Die Elkos in Röhrengeräten 
hatten extra 2 Spannungsangaben aufgedruckt, z.B. 450/500V.
Auch wurden oft direkt geheizte Gleichrichter (AZ11/12) oder Selener 
verwendet.
Die AZ11/12 dürften preislich deutlich günstiger als die EZ11/12 gewesen 
sein. Daher wurden sie häufig verwendet.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Peter D. schrieb:
> qwertz schrieb:
>> Die Röhre hat den Vorteil, dass die Anodenspannung nicht
>> während der Anheizphase hoch läuft.
>
> Das ist in der Regel überhaupt kein Problem. Die Elkos in Röhrengeräten
> hatten extra 2 Spannungsangaben aufgedruckt, z.B. 450/500V.
> Auch wurden oft direkt geheizte Gleichrichter (AZ11/12) oder Selener
> verwendet.
> Die AZ11/12 dürften preislich deutlich günstiger als die EZ11/12 gewesen
> sein. Daher wurden sie häufig verwendet.

Ich sage da mal jein... Oft waren bei indirekt geheizten 
Gleichrichterröhren nur 350/375V drin, 450V waren damals noch 
problematisch und damit teurer.
Tarfospannung war auch recht passend ausgelegt, kommt heute also noch 
das Problem dazu, daß wir heute 230V Netzspannung haben und nicht alle 
Geräte auf 240V umstellbar sind. Ich bin da bei meinen alten Radios auch 
recht großzügig, man sollte es aber komplett beachten. Die Geräte werden 
heute ja meist wesentlich seltener als damals benutzt, da spielt auch 
noch das Thema Formierung dann mit rein. Eine Kontrolle schadet da also 
nicht.

Gruß aus Berlin
Michael

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