Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kleinleistung <10W ins Netz einspeisen


von Finn (Gast)


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Hi.

Ich habe etwas überlegt, wie man vielleicht relativ einfach kleinere 
Leistungen ins Netz einspeisen könnte.
Ich würde nun gerne darüber diskutieren, ob ein solches Vorhaben 
technisch realisierbar ist bzw Sinn macht. Die 
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist erst mal hinten angestellt.


1. Wenn man einen MKP Kondensator ans Netz hängt, wird dieser ja 
zunächst aufgeladen. In diesem Moment wird Wirkleistung aufgenommen.
Das geht bis zum Scheitelwert so.
Also bis der Kondensator auf ca 325 V aufgeladen ist.
Dann kommt der abfallende Teil der Halbwelle. Bis zum Erreichen des 
Nulldurchgangs gibt der Kondensator nun die in ihm gespeicherte Energie 
wieder an das Netz ab, er liefert in dem Moment Wirkleistung.
Bei der negativen Halbwelle passiert dieser Vorgang ebenso.

In Summe hat der Kondensator nun also die Hälfte der Zeit Wirkleistung 
aufgenommen, und die andere Hälfte der Zeit wieder abgegeben. Bis auf 
ein paar kleine Verluste ist das, was in den Kondensator rein geflossen 
ist, auch wieder zurück ins Netz geflossen. In Summe wurde also 
praktisch keine Wirkleistung "verbraucht", sondern es wurde nur 
Blindleistung aufgebracht, entsprechend dem Strom der die gesamte Zeit 
geflossen ist.


2. Würde man nun hin gehen, und würde den Kondensator durch eine andere 
Quelle aufladen und am Scheitelpunkt auf das Netz aufschalten, so würde 
dann die darin gespeicherte Energie ins Netz fließen. Man hätte keine 
Leistung bezogen, gibt aber welche ab, also würde man in dem Moment 
Energie einspeisen.

Man würde zwar keinen schönen Sinusförmigen Strom einspeisen, sondern 
nur pulsierend, aber bei den geringen Mengen wäre das wohl zu 
vernachlässigen.



Liege ich mit dieser Überlegung richtig?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Finn schrieb:
> Liege ich mit dieser Überlegung richtig?
Im Prinzip ja.

> 2. Würde man nun hin gehen, und würde den Kondensator durch eine andere
> Quelle aufladen und am Scheitelpunkt auf das Netz aufschalten, so würde
> dann die darin gespeicherte Energie ins Netz fließen. Man hätte keine
> Leistung bezogen, gibt aber welche ab, also würde man in dem Moment
> Energie einspeisen.
Alerdings wäre es unvergleichlich einfacher, den Kondensator mit ein 
paar Volt zu laden und im Nulldurchgang aufs Netz zu schalten und dort 
einzuspeisen. Auch dann geht die Energie ja aus dem Kondensator weg ins 
Netz und kommt dort irgendwo an...

Zu solchen Überlegungen siehe auch den 
Beitrag "Re: handwärme-peltier-energie in stromnetz einspeisen"

: Bearbeitet durch Moderator
von Finn (Gast)


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Ja, man müsste dem Kondensator nicht auf 235V aufladen, wenn man z.B. 
nur auf 50 V auflädt, ginge das auch. Der Kondensator hat dann ja schon 
eine "Vorladung" bevor er auf Netz geschaltet wird, und gibt in Folge 
dann mehr Leistung ab als aus dem Netz bezogen wurde.

Wenn man nun hin ginge, einen Kondensator auf z.B. 50 V aufläd, diesen 
ganz kurz nach dem Nulldurchgang auf das Netz schaltet, (Also zu einem 
Zeitpunkt, wo die Spannung noch unter 50V ist), geht dann natürlich 
auch.
Dann würde im Moment, wo man durch schaltet, schon was "Raus gehen", da 
die Momentanspannung am Kondensator ja höher ist als die momentane 
Netzspannung.

Das würde entsprechend auch am Ende der Halbwelle so funktionieren.

Am Anfang der Halbwelle einspeisen müsste eigentlich sogar effektiver 
sein, weil die ganzen SNT ohne PFC mit mit Gleichrichter + 
Glättungskondensator ja auch fast nur auf der steigenden Flanke 
"ziehen". Auf der fallenden Flanke und im Nulldurchgang liefert dann der 
Glättungskondensator

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