Forum: PC Hard- und Software NTFS-Partition mit Hardlinks kopieren


von Walter T. (nicolas)


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Hallo zusammen,

ich will den Inhalt einer Festplatte mit jede Menge NTFS-Hardlinks auf 
eine andere, größere Platte kopieren. Kennt jemand einen Weg mit 
Windows-7- oder Windows-10-Bordmitteln?

rsync ist auch vorhanden, aber da bin ich mit den Parametern unter 
Windows überhaupt nicht bibelfest.

von c-hater (Gast)


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Walter T. schrieb:

> ich will den Inhalt einer Festplatte mit jede Menge NTFS-Hardlinks auf
> eine andere, größere Platte kopieren. Kennt jemand einen Weg mit
> Windows-7- oder Windows-10-Bordmitteln?

Mit Bordmitteln geht das nicht. Aber es gibt Shell-Erweiterungen für 
Hardlinks, Junctions usw. Mindestens eine dieser Erweiterungen 
unterstützt auch das Kopieren von Hardlinks und Junctions, sofern die 
Ziele innerhalb der kopierten Ordnerstruktur liegen.

Nennt sich "link shell extension". Zu finden hier:

https://schinagl.priv.at/nt/hardlinkshellext/linkshellextension.html

Die Sache beim Kopieren ist etwas gewöhnungsbedürftig. Zuerst taucht der 
normale Kopierdialog auf. Wenn der fehlerfrei fertig hat, taucht ein 
weiterer Dialog mit dem Titel "Smart copy" o.s.ä. auf, der dann die 
Hardlinks und Junctions nachzieht.

Diese Arbeitsweise ist ziemlich ungünstig. Das normale Kopieren kopiert 
nämlich zuerst mal tatsächlich die Inhalte, auf die Hardlinks und 
Junctions verweisen. D.h.: die brauchen dann tatsächlich erstmal 
mehrfach Speicherplatz im Ziel. Erst dieses Smart copy löscht dann 
diesen Unsinn im Ziel wieder, um es durch die (sinngemäß angepaßten) 
Links zu ersetzen.

Die ganz Sache kann also nur genutzt werden, wenn auf der Zielplatte 
genug freier Speicher vorhanden ist, sonst scheitert der Explorer und 
"Smart copy" rennt garnicht erst los.

Gerade, wenn die Quellplatte in der Vergangenheit genutzt wurde, um mit 
rsync viele Generationen Backups anzulegen, geht die Sache leider 
praktisch immer schief...

Für diesen Fall würde ich also vorschlagen, die Platte schlicht als 
Image zu kopieren und hinterher die Partition zu vergrößern. Das ist 
nicht nur viel einfacher und viel weniger kritisch, es geht auch um 
vieles schneller...

von Usuru (Gast)


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Warum mit Windows-Bordmitteln? Clonezilla ist dein Freund, das ist dafür 
gemacht.

von Rolf M. (rmagnus)


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Clonezilla macht Festplatten-Images, kein Kopieren von einzelnen 
Dateien.

von Franko S. (frank_s866)


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Dafür schreibt man sich schnell ein entspr. Script. Bist du Sekretärin 
oder Ingenieur?

von Usuru (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Clonezilla macht Festplatten-Images, kein Kopieren von einzelnen
> Dateien.

Er will eine Festplatte auf eine grössere umziehen incl. Hardlinks. Wo 
ist das Problem?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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direkt clonen, mit einem Image braucht man ggf. eine 3. Festplatte.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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c-hater schrieb:
> Mit Bordmitteln geht das nicht.

Wirklich? Erst werden Hardlinks als tolles Feature angeboten, aber wenn
man sie tatsächlich nutzen möchte, wird man im Regen stehen gelassen.
Das soll mal einer verstehen :)

In Linux geht das natürlich mit Bordmitteln (cp -d) und das nicht nur
für die hauseigenen Filesysteme, sondern auch für NTFS. Der Quellcode
ist offen, MS könnte also einfach nachschauen, wie so etwas von Profis
implementiert wird ;-)

c-hater schrieb:
> "link shell extension"
> ...
> Diese Arbeitsweise ist ziemlich ungünstig. Das normale Kopieren kopiert
> nämlich zuerst mal tatsächlich die Inhalte, auf die Hardlinks und
> Junctions verweisen. D.h.: die brauchen dann tatsächlich erstmal
> mehrfach Speicherplatz im Ziel.

Anstatt sich mit solch zweifelhaften Tools herumzuschlagen, würde ich
einfach Linux booten und die Operationen, die Windows nicht unterstützt,
von dort aus machen. Evtl. geht es auch mit WSL. Am besten einfach mal
ausprobieren.

Usuru schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Clonezilla macht Festplatten-Images, kein Kopieren von einzelnen
>> Dateien.
>
> Er will eine Festplatte auf eine grössere umziehen incl. Hardlinks. Wo
> ist das Problem?

Das dateiweise Kopieren hat gegenüber dem Klonen einige Vorteile:

- Die Daten werden nebenbei defragmentiert.
- Eventuelle Fehler in der Dateistruktur werden nicht übernommen.
- Falls die Daten schon alt sind, und man hat seither das OS upgedatet,
  kommt man möglicherweise in den Genuss einer besseren Organisation der
  Dateien auf der Platte.

Kurz: Man erhält auf der Zielplatte eine nagelneue, perfekt saubere
Dateistruktur.

von Walter T. (nicolas)


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Ich hatte es am Ende tatsächlich mit Clonezilla + GParted gemacht, aber 
ein Weg unter Windows wäre mir lieber gewesen, weil der Rechner dann 
noch nebenbei nutzbar gewesen wäre.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (prof7bit)


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Rolf M. schrieb:
> Clonezilla macht Festplatten-Images, kein Kopieren von einzelnen
> Dateien.

Er will laut Ausgangspost eine ganze Partition kopieren. Hinterher kann 
man problemlos die Partitionen noch vergrößern (die neue Platte wird ja 
wahrscheinlich nicht kleiner sein als die alte).

von Joachim B. (jar)


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Yalu X. schrieb:
> In Linux geht das natürlich mit Bordmitteln (cp -d)

dann mache ich unter debian was falsch

suche im Dateimanager verreckt immer in rekursiven/symbolischen Links.
(oder geht dem nur der Speicher aus? ohne Meldung versteht sich)
Dateisuche ist mir unter debian fast nie gelungen, jedenfalls nicht auf 
dem NAS

: Bearbeitet durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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Joachim B. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> In Linux geht das natürlich mit Bordmitteln (cp -d)
>
> dann mache ich unter debian was falsch
>
> suche im Dateimanager verreckt immer in rekursiven/symbolischen Links.

Ja, da machst du was falsch. Ein Symlink, der auf sich selbst verweist, 
ist kaputt und gehört entfernt.
Freilich wäre es gut, wenn das das Programm "Dateimanager" das erkennen 
und  abbrechen würde. Du kannst ja mal einen Bugreport absetzen.

Yalu X. schrieb:
> c-hater schrieb:
>> Mit Bordmitteln geht das nicht.
>
> Wirklich? Erst werden Hardlinks als tolles Feature angeboten, aber wenn
> man sie tatsächlich nutzen möchte, wird man im Regen stehen gelassen.
> Das soll mal einer verstehen :)

Das hat mich schon immer gewundert. Windows unterstützt eigentlich seit 
Ewigkeiten Hardlinks und Symlinks, aber selbst nach Jahrzehnten noch 
dermaßen schlecht, dass man out-of-the-box eigentlich nix damit anfangen 
kann.

von Teo D. (teoderix)


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Rolf M. schrieb:
> dass man out-of-the-box eigentlich nix damit anfangen
> kann.

Warum auch, um Symlinks sollen(müssen) die sich selbst kümmern. 
Hardlinks sind nur Krücken fürs BS und sollten von Programmen/Usern 
nicht benötigt werden, bzw tunlichst die Finger von gelassen werden.... 
wenn er nicht weiß was und vor allem warum er es tut.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Teo D. schrieb:
> Warum auch, um Symlinks sollen(müssen) die sich selbst kümmern.

Warum sollte nicht auch ein gewöhnlicher Benutzer in den Genuss dieser
Möglichkeit kommen dürfen?

> Hardlinks sind nur Krücken fürs BS

Warum sind das Krücken?

> und sollten von Programmen/Usern nicht benötigt werden,

Warum nicht?

> bzw tunlichst die Finger von gelassen werden.... wenn er nicht weiß
> was und vor allem warum er es tut.

Und was ist, wenn er das weiß?

von Teo D. (teoderix)


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Yalu X. schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> Warum auch, um Symlinks sollen(müssen) die sich selbst kümmern.
>
> Warum sollte nicht auch ein gewöhnlicher Benutzer in den Genuss dieser
> Möglichkeit kommen dürfen?

....

Teo D. schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> dass man out-of-the-box eigentlich nix damit anfangen
>> kann.
>
> Warum auch, um Symlinks sollen(müssen) die sich selbst kümmern.

Wie soll sich ein BS um Links auf anderen Systemen kümmern?

Yalu X. schrieb:
>> Hardlinks sind nur Krücken fürs BS
>
> Warum sind das Krücken?

Nenn mir eine vernünftige Anwendung, die nicht nur Inkompatibilitäten 
beheben soll!

von Rolf M. (rmagnus)


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Teo D. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>>> Hardlinks sind nur Krücken fürs BS
>>
>> Warum sind das Krücken?
>
> Nenn mir eine vernünftige Anwendung, die nicht nur Inkompatibilitäten
> beheben soll!

Inkrementelle Backups per rsnapshot wären ein Beispiel. Ansonsten nutze 
ich Hardlinks in der Praxis tatsächlich eher selten, dafür Symlinks umso 
öfter.

: Bearbeitet durch User
von Jemand (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Teo D. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
> Hardlinks sind nur Krücken fürs BS
>
> Warum sind das Krücken?
>
> Nenn mir eine vernünftige Anwendung, die nicht nur Inkompatibilitäten
> beheben soll!
>
> Inkrementelle Backups per rsnapshot wären ein Beispiel.

Vernünftig wäre ein ordentliches Dateisystem das Snapshots beherrscht.

von Rolf M. (rmagnus)


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Jemand schrieb:
> Vernünftig wäre ein ordentliches Dateisystem das Snapshots beherrscht.

Das kann man ja gerne - zusätzlich zu den Backups - auch haben.

von Bernd K. (prof7bit)


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Rolf M. schrieb:
> Jemand schrieb:
> Vernünftig wäre ein ordentliches Dateisystem das Snapshots beherrscht.
>
> Das kann man ja gerne - zusätzlich zu den Backups - auch haben.

Nein. Snapshots auf der Backupplatte ersetzen dort die Hardlinkfarm. So 
war das gemeint. Hab ich auch so im Einsatz, geht schneller und rattert 
nicht so extrem. Und mit btrfs kann man's dabei auch gleich noch 
transparent komprimieren, geht dann nochmal ne ganze Ecke schneller und 
passt mehr drauf.

Komprimierte inkrementelle Backups auf die man jederzeit wahlfrei 
zugreifen kann, ohne irgendwelche spezielle Software. Also quasi das 
vollkommene Ideal.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Joachim B. schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>> In Linux geht das natürlich mit Bordmitteln (cp -d)
>
> dann mache ich unter debian was falsch

Mit Sicherheit.

> suche im Dateimanager verreckt immer in rekursiven/symbolischen Links.

Was nennst du eigentlich "Dateimanager"? Und was nennst du "Suche" in 
einem solchen? Das wird irgendein kaputter Gnome oder KDE Krempel sein, 
aber was hat das mit Linux zu tun? (außer daß es unter Linux "läuft")

Verrecken "find" oder "locate" wegen Links? Ach, kennst du gar nicht? 
Siehst du, das machst du falsch. Du willst zwar Linux benutzen, läßt 
dich  dann aber nicht auf dessen unvertraute (aber idR überlegene) 
Konzepte ein, sondern verwendest irgendwelche halbgaren Hipster-Tools, 
deren Versagen du dann Linux anlastest.

> Dateisuche ist mir unter debian fast nie gelungen, jedenfalls nicht auf
> dem NAS

Weder find noch locate geben einen ScheiXX darauf, ob sie auf lokalen 
oder Netzwerk-Filesystemen suchen müssen. Außer daß letzteres "live" 
natürlich langsamer ist und daß updatedb (der Indexer für locate) per 
Default so konfiguriert ist, daß er nur lokale Filesysteme indiziert. 
Aber wenn du auf dem NAS eine Shell hast, kannst du find oder locate 
natürlich auch dort ausführen.

von Manfred (Gast)


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Walter T. schrieb:
> ein Weg unter Windows wäre mir lieber gewesen,

Schaue Dir mal FastCopy an: https://fastcopy.jp/en/
Die Beschreibung genau angucken, das muß nicht installiert werden 'use 
the extract button'!

FastCopy kann man unter Windows mit der Maus bedienen, aber auch per 
Kommandozeile (Batchdatei) steuern.

Ich nutze es seit einigen Jahren und mag es, hebe aber warnend den 
Finger: Sync mit falschen Parametern kann Daten löschen, also immer erst 
den Button 'Listing' und angucken, was FastCopy tun will. Beim 
Kommandozeilenaufruf dreimal gucken - tolles Tool, aber nicht 
Kindersicher.

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