Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tablet im Dauerbetrieb: Akku vorgaukeln


von Sebastian B. (sebastian_b56)


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Hallo liebes Forum!

Ich habe bei mir im Büro ein kleines Samsung Tablet an der Wand hängen, 
das 24/7 läuft und ein paar Dinge anzeigt.
Nach nun anderthalb Jahren durchgehend am Ladegerät ist (erwartbar) vor 
kurzem der Akku aufgebläht.

Statt nun einen neuen Akku einzusetzen und das selbe Problem in 2 Jahren 
wieder zu haben, will ich keinen neuen Akku einsetzen.

Ich habe den Lithium-Ionen Akku jetzt aus dem Tablet ausgebaut und die 
Akkuschutzschaltung (Ich vermute auf Basis eines FS312FG IC o.ä., der IC 
ist nicht markiert) aus dem Akku herausoperiert. Der Plan ist jetzt, dem 
Tablet einen Akku vorzugaukeln, indem ich an die beiden 
Akku-Verbindungen der Ladeschutzschaltung 4 V anlege.. (Vermutlich würde 
ja alles so in dem Bereich 3.8-4.1 gehen?)

Ab liebsten würde ich dazu auch wieder die 5V von einem USB-Stecker 
nehmen, da ich an der Wand, wo das Tablet hängt eine solche Buchse 
installiert habe. Dazu sind mir 3 Möglichkeiten eingefallen:

- Eine simpler Spannungsteiler, um aus den 5V aus der USB-Leitung 4V zu 
machen. Ich dachte da an 4 Ohm, 1 Ohm, da die USB-Buchse eh nur 1A 
liefert.

- Die 5V mittels Zenerdiode auf 4V bringen.

- Ein fertiger, kleiner Step-Down-Konverter um aus 5V 4V zu machen

Welche der 3 Möglichkeiten würdet ihr bevorzugen? Gibt es 
Fallen/Erfahrungen? Geht eine der Sachen gar nicht? Übersehe ich 
irgendwo etwas?

Liebe Grüße,

Sebastian

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich würde einfach mal 2 Silizium Dioden probieren.
In Serie geschaltet fällt an ihnen etwa 1,2-1,4V ab und könnte so aus 
den 5V eine passende Spannung machen.

von Harald (Gast)


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Oft ist noch ein temperaturabhängiger Widerstand verbaut, der bei 
Raumtemperatur 10k hat. Den muss man meist auch simulieren. Zeig mal den 
Anschluss des Batteriepacks.

von Wolfgang (Gast)


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Sebastian B. schrieb:
> - Eine simpler Spannungsteiler, um aus den 5V aus der USB-Leitung 4V zu
> machen. Ich dachte da an 4 Ohm, 1 Ohm, da die USB-Buchse eh nur 1A
> liefert.

Damit vermeidest du auch sicher Feuchtigkeitsprobleme. So eine solide 
Grundheizleistung von 5W ist ein sicheres Mittel gegen kondensierende 
Feuchte, weil der Taupunkt angehoben wird. Die Heizleistung solltest du 
auch mit zur Raumheizung nutzen, damit es dem Tablet nicht zu warm wird.

von Olaf (Gast)


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> Welche der 3 Möglichkeiten würdet ihr bevorzugen?

Ich wuerde vermuten das nichts davon funktioniert weil der Akku auch
als Puffer gegen kurzeitige Belastungen agiert.


Sinnvoller waere es vermutlich wieder einen Akku einzubauen und die 
Ladeschaltung so anzupassen das sie nicht mehr bis auf 4.2V, sondern nur 
noch bis auf 3.8 oder 4.0V laedt.

Olaf

von Pfuscher (Gast)


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Ich hatte mal einen Rasierer, bei dem der (NiCd?)-Akku defekt war. Ich 
habe als Ersatz den größten Elko eingebaut, den ich gefunden habe, und 
das Gerät noch ein paar Jahre mit Netzkabel betrieben.

von Olaf (Gast)


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> Ich habe als Ersatz den größten Elko eingebaut,

Bei einem Tablett muss man den Elko aber dann vorher platt buegeln. :-D

Aber okay, es gibt ja auch diverse SMd Tantals oder Kerkos. Allerdings 
wird man wohl vorher mal messen muessen und auch den Schaltregler 
entsprechend designen muessen.

Olaf

von Udo S. (urschmitt)


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Schon mal nachgeschaut ob man bei dem Tablet ein Batteriemanagement hat 
und dort die Ladegrenzen/Schwellwerte einstellen kann.
Falls ja, neuer Akku rein und die Ladegrenzen/Schwellwerte entsprechend 
einstellen daß der Akku nicht ständig auf 100% geladen wird.

Pfuscher schrieb:
> ch hatte mal einen Rasierer, bei dem der (NiCd?)-Akku defekt war.

Da ein Tablet sich von so einem Rasierer mindestens genauso stark 
unterscheidet wie Du dich von Einstein, lässt sich die Vorgehensweise 
nicht einfach so 1:1 übertragen :-)

von Bernd K. (prof7bit)


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Sebastian B. schrieb:
> Nach nun anderthalb Jahren durchgehend am Ladegerät ist (erwartbar) vor
> kurzem der Akku aufgebläht.

Es ist traurig daß sowas als "erwartbar" hingenommen wird denn das ist 
es eigentlich nicht.

von Sebastian B. der zweite (Gast)


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Vielleicht könnte man auch einfach eine Zeitschaltuhr vorschalten und so 
wenigstens Zyklen fahren. Das gefällt dem Akku mit Sicherheit besser. 
Z.B. ein Tag am Netz, ein Tag Akkubetrieb (je nachdem wie lange der Akku 
hält).

von chris (Gast)


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Ich habe auch so eine Tablet mit afugeblähtem Akku, einfach Akku Raus,
Ladegerät angesteckt und alles funktioniert wie es soll.
Ist aber keine Samsung. Also einfach mal probieren.
Eigentlich haben alle Android die Funktion dass sie ohne Akku 
funktionieren
und man braucht diese Betriebsart für gewisse Updates, da dann das 
Android
ein anderes PID/VID präsentiert und damit mehr Sachen freigeschalten 
sind.
Danach wurde das Tablet an die Wand aufgehängt in einem Photorahmen und
verrichtet dort gewisse Dinge. Front und Back-Kamera wurden 
ausgetauscht,
eine opencv SW macht Bewegungsmelder und schaltet den Bildschirm ein und 
aus.

von Dieter (Gast)


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Im Tablett ist mehr Platz und darum brennen die Akkus nicht wie beim 
Smartphone, das deshalb aus dem Verkehr gezogen wurde. Die Ladeschaltung 
hat auch einen kleinen hau weg. Ist die gleiche wie beim erwaehnten 
Smartphone. Bei Dir als Daueranladerbetreiber kommt das natuerlich auf.

von Manuel X. (Gast)


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chris schrieb:
> Eigentlich haben alle Android die Funktion dass sie ohne Akku
> funktionieren
> und man braucht diese Betriebsart für gewisse Updates, da dann das
> Android
> ein anderes PID/VID präsentiert und damit mehr Sachen freigeschalten
> sind.

Das eine hat mit dem anderen soviel zu tun wie eine Kuh mit Eier legen.


Dieter schrieb:
> Im Tablett ist mehr Platz und darum brennen die Akkus nicht wie beim
> Smartphone, das deshalb aus dem Verkehr gezogen wurde. Die Ladeschaltung
> hat auch einen kleinen hau weg. Ist die gleiche wie beim erwaehnten
> Smartphone. Bei Dir als Daueranladerbetreiber kommt das natuerlich auf.

Deutsch? oder... keine Ahnung.. is das Posting vielleicht verschlüsselt?

Ein Problem eines Smartphones von vor 3! Jahren auf ein Tablet zu 
projizieren, von welchem nur der Hersteller und das mutmaßliche Alter 
bekannt sind.

Kannst du mir auch die Lottozahlen für Freitag kurz wahrsagen?

-----

Viele Android Geräte funktionieren tatsächlich auch ohne Akku einfach 
mit angeschlossenem Netzteil. Problematisch kann hier dann allerdings 
sein das eben keine Pufferung mehr da ist. Je nach Einsatzzweck sollte 
man das einfach mit berücksichtigen.

Alternativ wirklich das Gerät über eine Zeitschaltuhr etc. betreiben. 
Funktioniert hier wunderbar, allerdings mit KNX und abhängig vom 
Ladezustand.

von Dieter (Gast)


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Beide Hersteller als Zulieferer produzieren noch weiter. Die Produkte 
sind in einer PowerBank vom Discounter vor fast einem Jahr. Die hat sich 
natuerlich auch aufgeblaeht. Das Teil liegt nun gelagert im Bad, so dass 
nix anbrennen kann.

von Stefan F. (Gast)


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Tausche den Akku einfach aus. Normalerweise blähen die sich nicht auf, 
du kannst daher davon ausgehen, dass es bei einem einmaligen Austausch 
bleiben wird.

von Piter K. (kurczaq)


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mach eben eine Diode (2x antiparallel) in die Leitung zum Akku rein, 
dann kommt dort nicht die volle Spannung an.

von Stefan F. (Gast)


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Piter K. schrieb:
> mach eben eine Diode (2x antiparallel) in die Leitung zum Akku
> rein,
> dann kommt dort nicht die volle Spannung an.

Was dazu führen kann, dass die Lade-Elektronik einen defekten Akku 
meldet. Versuch macht klug.

von Piter K. (kurczaq)


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Stefan F. schrieb:
> Piter K. schrieb:
>> mach eben eine Diode (2x antiparallel) in die Leitung zum Akku
>> rein,
>> dann kommt dort nicht die volle Spannung an.
>
> Was dazu führen kann, dass die Lade-Elektronik einen defekten Akku
> meldet. Versuch macht klug.

würde ja nicht stören, solange der Akku bei Bedarf immer noch Energie 
abgibt.

von batman (Gast)


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Wie soll er das?
Auf 4.2-0.7V=3.5V geladen und dann mit 3.5-0.7V=2.8V abgegebener 
Spannung.

von Dieter (Gast)


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batman schrieb:
> Auf 4.2-0.7V=3.5V

Diodenkennlinie bitte ansehen. Relevant beim Dauerladebetrieb ist der 
Spannungsabfall bei 0.1 mA. Die Spannung wird beim Laden durchaus 
erreicht.

von batman (Gast)


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Falls das BMS so kleine Ströme überhaupt lädt.

von sakatoon (Gast)


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Wieso nicht mit einem Step-Down aus einem ausreichend potenten 12V 
Netzteil(3A sollten reichen?!) 4-4,2V machen und die dann direkt an die 
Akkukontakte packen. dann müsste man nur noch den Temperatursensor 
simulieren.

Samsung Tablets sind übrigens erfahrungsgemäß sehr zickig, wenn von der 
Akkuseite Spannungen im Bereich der Tiefenentladung kommen. Da 
verweigern die dann jeden Ladevorgang und verhalten sich wie komplett 
defekt, was an sich ja auch irgendwo sinnvoll ist..

von Piter K. (kurczaq)


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batman schrieb:
> Wie soll er das?
> Auf 4.2-0.7V=3.5V geladen und dann mit 3.5-0.7V=2.8V abgegebener
> Spannung.

kannst ja Shottkys nehmen, dann liegt die SchlussSpannung nur 0.2V unter 
der normalen LadeschlussSpannung. Dürfte keinen Fehler auslösen aber der 
Akku wird nicht überladen.

von Dieter (Gast)


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Piter K. schrieb:
> kannst ja Shottkys nehmen,

Dieter schrieb:
> batman schrieb:
>> Auf 4.2-0.7V=3.5V
>
> Diodenkennlinie bitte ansehen. Relevant beim Dauerladebetrieb ist der
> Spannungsabfall bei 0.1 mA. Die Spannung wird beim Laden durchaus
> erreicht.

Trifft hier auch zu.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Piter K. schrieb:
...
> kannst ja Shottkys nehmen
...

Schottky, Walter Schottky

Nicht zu verwechseln mit William Bradford Shockley.

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