Forum: HF, Funk und Felder Unbekannter TFK- Transistor, wer kennt ihn ?


von Edi M. (edi-mv)



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Ich bin auf der Suche nach einem Ersatz für einen 2N3866, wie hier schon 
bekannt, in Funktionsgeneratoren zusammen mit 2N5160 verbaut, und genau 
so einen Funktionsgenerator habe ich in Arbeit.

Ich bekam von einem Sammler eine Schachtel mit einer Auswahl Telefunken- 
Transistoren, da sollte was Passendes bei sein.
Einige Exemplare eine optisch genau gleichen Bauform waren dabei, aber 
mir vollkommen unbekannt, und ich fand keine Daten in meiner Literatur.

Der Transistor ist der TFK S267T.
Definitiv ein npn- Transistor, Anschlußfolge wie 2N3866 (EBC)

Kennt jemand diesen Transistor ?

Schöne Beigabe übrigens einige Glas- Transistoren von Telefunken.
Ich konnte mich nicht beherrschen, bei einem den Lack abzukratzen.
Wunderschön, der Systemaufbau ist zu sehen, wie bei einer Röhre.
Keine Gelfüllung, der Kistall spiegelblank poliert, wenn  der Transi in 
Betrieb ist, kann man die Elektronen durchhüpfen sehen.

Wenn man allerdings einen heutigen Computer mit solchen Transis 
bestücken wollte, wäre die Prozessorplatine so groß wie ein Fußballfeld.

:
von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Bei Ebay kostet der 2N3866  1E + 1,90E Versand.
                        Gruß  Hans

von Christopher K. (djmaster_d)


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Hi..
Ich glaube zu wissen das ich noch 25Stk vom 2N3866 zuhause auf Lager 
habe. Bei Interesse kannst du dich gerne melden.
lg

von Edi M. (edi-mv)


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@Christopher, ich habe eine Mail geschickt.

Bleibt die Frage nach dem seltsam bezeichneten Telefunken- Transistor...
hat jemand so eine Bezeichnungsweise bei TFK gesehen ?

Vielleicht ein experimenteller Transistor ? Oder ein Spezialtransi, etwa 
UHF- Kleinleistungsstufen, dann könnte der ja tatsächlich dem 2N3866 
ähnlch sein (Ft > 500 MHz), oder Impulsstufen von Fernsehern o. ä.  ?

von Ralph B. (rberres)


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Der 2N3866 dürfte noch gut erhältlich sein.

Schwieriger wird es eine Lieferquelle für den 2N5160 zu finden.

Der ist in der Tat rar und teuer.

Dieses Transistorpärchen wurde in den 70ger und 80ger Jahren als 
Endtransistoren von Funktionsgeneratoren und als Gegentaktverstärker in 
aktiven KW Antennen namhafter Firmen eingesetzt.

Der OC614 ist übrigens ein Germaniumtransistor mit einer Transitfrequenz 
von 20MHz. Der ist maximal für Mittelwelle brauchbar, ( wenn man sich 
diese Nostalgieware überhaupt noch antun will ).

Halt ein Sammlerstück für die Truhe.

Ralph Berres

von Edi M. (edi-mv)


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Hallo, @Ralph Berres,

Ich habe einen Funktionsgenerator von EMG.

https://www.radiomuseum.org/r/elektronik_function_generator_tr_045_4.html

Den hatte ich in den 70er/ 80er Jahren in meiner RFT- Werkstatt, griff 
ihn ab, als er durch ein neueres Modell  ersetzt wurde. Stand über 20 
Jahre bei mir in der Warteschleife, weil ich so ein Gerät meist nicht 
brauche, ich hatte ihn einst versehentlich mit Anlegen des Tastkopfes an 
hohe Gleichspannung abgeschossen.
Leider geht die Endstufe auch galvanisch an den Ausgang, nur über 
Widerstandsspannungsteiler.
Der eigentliche Generator ist ein IC, der ist ok.

Sind eine Handvoll Transis drin, alle galvanisch gekoppelt, 2 kleinere 
Typen als Vorverstärker, 3866/5160 als Treiber, und 5160/3866 als 
Endstufe.
Ein 2N3866 hatte C/E- Schluß, beim anderem war ein Anschlußdraht am 
Gehäuseboden ab. Die 2N5160 sind ok.

Dieses Transi- Komplementärpärchen ist mit Ft > 500 Mhz, Ic max 400 mA 
und Ft > 500 MHz angegeben.
Ich denke, die 500 MHz sind dabei entscheidend, um die Flankensteilheit 
der Impulse erhalten nzu können.

Glastransis:
Ich baue öfter mit uralten Teilen, statt die in der Vitrine verstauben 
zu lassen.
Die Glastransis werde ich auch aktivieren, weil sie so schön aussehen, 
einige für die Vitrine hbe ich auch noch.
ja, für Mittelwelle werden die wohl gehen- ich denke, ein kleiner NF- 
Verstärker, 2 x VV, 2 x Gegentakt, ist eine gute Anwendung, ich habe 
noch ein Spitzentransistor- Audion, da könnten diese Transis noch ein 
bißchen tätig werden.

http://edi.bplaced.net/?Edi%60s_Specials___Transistoren_der_ersten_Generation-_Spitzen-_und_Flaechentransistoren-_International_und_in_der_DDR___Spitzentransi_im_Versuch-_Oszillator_und_Audion

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Edi M. schrieb:
> Ein 2N3866 hatte C/E- Schluß, beim anderem war ein Anschlußdraht am
> Gehäuseboden ab. Die 2N5160 sind ok.

sei froh! die 2N3866 sind jedenfalls einfacher zu bekommen als die PNP 
Transistoren.

Edi M. schrieb:
> Ich denke, die 500 MHz sind dabei entscheidend, um die Flankensteilheit
> der Impulse erhalten nzu können.

Ja unter anderem. Die Collektor-Basis-Kapazität spielt hier auch eine 
Rolle.
( Millerkapazität ).

Edi M. schrieb:
> ja, für Mittelwelle werden die wohl gehen-

wurden hauptsächlich in 455KHz Zf verwendet.

Edi M. schrieb:
> ich denke, ein kleiner NF-
> Verstärker, 2 x VV, 2 x Gegentakt, ist eine gute Anwendung,

da waren wohl OC71 OC72 es gab noch irgendein Entransistor aus der OC 
Reihe, welche einige 100mW Leistung im NF Bereich konnte.


Später waren es AC151 AC122 AC117 AC118

Habe ich alles hinter mir. So nostalgisch bin ich nicht angehaucht.

Bei mir verstauben die wenigen Germaniumtransistoren die ich noch habe 
im Regal. Verwenden tue ich sie nicht mehr.

Bei mir sind heute eher BC107 bzw die aktuellen Nachfolger BC546 
angesagt.

Aber auch das wird immer mehr durch IC-Lösungen abgelöst.


Ralph Berres

von Edi M. (edi-mv)


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Ja klar, die Zeit ist ja nicht stehengeblieben.
Macht aber trotzdem Spaß, so alte Teile noch zu aktivieren.

IC kann jeder.  Oder eine Baugruppe in/ an den PC stecken oder 
anschließen, und nur noch konfigurieren, und  vllt. bißchen 
programmieren. Oder Simulatorprogramm benutzen.

Mit so 'nem Spitzentransi- oder Röhren- Audion ist man doch so direkt an 
der Welle, wie ein Surfer, der durch einen Wellentunnel rast.
:-)

von äxl (Gast)


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Hallo,
2N5160 hab ich 3-4 Stück da.
Wie teuer werden die gehandelt?
Gruß
Äxl

von äxl (Gast)


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Den mit ohne Farbe kannst du jetzt als Fototransistor verweden.

von Ralph B. (rberres)


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von Edi M. (edi-mv)


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äxl schrieb:
> Den mit ohne Farbe kannst du jetzt als Fototransistor verweden.

Nicht nötig. Dafür habe ich Ge-Fotodioden, auch so große Glaskörper.

https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_gp120.html

von Harald W. (wilhelms)


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Edi M. schrieb:

> Schöne Beigabe übrigens einige Glas- Transistoren von Telefunken.
> Ich konnte mich nicht beherrschen, bei einem den Lack abzukratzen.

Gut, jetzt hast Du Dir einen Fototransistor gebaut.

von Edi M. (edi-mv)


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Harald W. schrieb:
> Gut, jetzt hast Du Dir einen Fototransistor gebaut.

Ja. Macht wahrscheinlich nichts, wenn der OC im NF- Verstärker jubelt.

Ich suchte einst einen Fehler, der nicht da war, der damit zu tun hatte.
Es gab ICs von unseren russischen Freunden, z. B. im Autoradio "A200", 
die hatten ein kakbraunes Gehäuse (ich meine natürlich Kakao), die 
machten da einen wandernden Leuchtpunkt als Skale, auch Suchlauf, usw., 
die streikten, wenn sie Licht bekamen.
Leiterplatte hochgeklappt -> Licht - keine Funktion. Leiterplatte 
runter, alles ok.
Nach langer Suche nach miesen Lötstellen oder gebrochenem Draht fand ich 
die Ursache. Die Leuchtstärke der Arbeitsplatzbeleuchtung reichte schon, 
um die russischen ICs auszuknipsen.

Übrigns kann man mit Fototransis experimentieren, z. b. kann man 
Glühlampenlicht modulieren, und den modulierten Lichtstrahl zur 
Nachrichtenübermittlung nutzen. Habe ich mal gemacht, es ging sogar mit 
Auto- Birnen von Rücklicht und auch Scheinwerfer. Geht über große 
Distanzen, aber freie Sicht ist nötig, sowie eine gute Optik.
Die Netzmodulation einfacher Glühbirnen, sowie die der Lichtmaschine bei 
Autoscheinwerfern kann man über etliche Kilometer hörbar machen.

Weil damals (70er Jahre) schon einige auf den Trichter gekommen waren, 
hatte der Grenzschutz an der Berliner Mauer Geräte, die solche 
Nachrichtenübermittlungen aufspüren konnten.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mit einem Zoom-Teleskop 10..30fach von Fotoquelle und einer BP100 
Fotodiode anstelle des Auges konnte ich eine etwa 100m entfernte 
Strassenlampe brummen hören. Das war bisher mein einziges Experiment zur 
optischen Sprachübertragung.

Damals gab es auch als Spielzeug ein Lichtsprechgerät, in dem einfach 
ein biegsamer Spiegel als Mikrofonmembrane im Strahlengang eingebaut 
war, das man direkt von hinten besprechen musste.

von Edi M. (edi-mv)



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So, wieder eine gute Tat vollbracht, einen Oldtimer in Gang gesetzt.

Funktionsgenerator funktioniert wieder, mit dem unbekannten telefunken- 
Transi, ein Treiber war noch defekt, den muß ich auch noch beschaffen- 
MPS3640, Kunststoffgehäuse, auch so ein Unikum, pnp und Ft > 500 MHz.
Den habe ich vorerst durch KF517 ersetzt.

Die Ersatztransis bringen den Generator erst mal zum Laufen, werden 
gerade spürbar warm, und sollten bei niedrigen Frequenzen und Sinus 
gehen, für hohe Frequenzen und impuls dürften die originalen Transis für 
die nötige Flankensteilheit sorgen.

Bild Leiterplatte und die Endstufe- ich habe die Transi- Beine 
verlängert.
Bei einem Endstufen- Transi war ein Bein abgebrochen, der funktioniert 
eigentlich, kriegt man aber nicht mehr angelötet. Ein Treiber war 
abgeschossen, sowie der pnp der Vorstufe.

Kleine Spielerei, der Funktionsgenerator ist AM und FM modulierbar, hier 
FM Mitte 1 KHz, mit niedriger Modulationsfrequenz, "Kojak- Sirene":

https://vimeo.com/379076891

: Bearbeitet durch User
von Edi M. (edi-mv)


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Nachtrag zum Telefunken- Transistor S267T : Ein Transistor- Spezi hat 
geschrieben, daß er weltweit keine Daten ermitteln konnte, er vermutet 
einfach Prototyp- oder Nullserien- Exemplare.

von Holger R. (holgerr)


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Moin
ich hab mal in den 60 gelernt, Lack abkratzen von Transistoren
zerstört diese und machen Fehlfunktionen, weil die kein Licht mögen.
Transistoren kann mann mit der UBE und Licht steuern.
Holger

von michael_ (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Nachtrag zum Telefunken- Transistor S267T : Ein Transistor- Spezi hat
> geschrieben, daß er weltweit keine Daten ermitteln konnte, er vermutet
> einfach Prototyp- oder Nullserien- Exemplare.

Der vergoldete Boden lässt das vermuten.

S - Silizium
2 - 2. Woche
67 - Jahr
T - ??? /Transistor)

von Manfred (Gast)


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michael_ schrieb:
>> einfach Prototyp- oder Nullserien- Exemplare.
> Der vergoldete Boden lässt das vermuten.

Was für eine komische Weisheit ist das denn?

Vergoldete Beinchen und Boden waren bis geschätzt in die 80er Jahre 
Standard, hier liegen noch viele davon in den Schubfächern.

Ich habe unter anderem BC141/16, die genauso aussehen wie der S267 auf 
dem Bild.

von michael_ (Gast)


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Mindestens in der DDR wurden die für Nullserien in so ein Gehäuse 
eingebaut.

In meiner Erinnerung ist das der SF150 (150V) und der GF200.

GF200 (?) war wohl der erste Mesa-Transistor.
Den Basteltyp habe ich noch. Mein Laden Krumpe hatte immer mal solche 
Raritäten.

Sind so nicht in Serie gegangen.

von Edi M. (edi-mv)


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Holger R. schrieb:
> Moin
> ich hab mal in den 60 gelernt, Lack abkratzen von Transistoren
> zerstört diese und machen Fehlfunktionen, weil die kein Licht mögen.
> Transistoren kann mann mit der UBE und Licht steuern.
> Holger

So schlimm isses nich- nee, wirklich nich.

So eine Lichtstärke, daß es einen Glastransi ohne schwarzen Lack 
komplett killt, kriegt man im Normalfall nicht hin .
Einfluß kann es aber haben.

Ein Beispiel ist weiter oben, im Beitrag vom  12.12.2019 14:51.

Der S67T hat einen vergoldeten Boden und vergoldete Anschlüsse- wie auch 
viele andere Transistoren dieser Zeit, wie etwa der 2N3866. Gehäuse 
TO39.
Vom Gehäuse her kein Unterschied.

DDR- Transis im Metallgehäuse dieser Größe hatten oft einen Epoxydharz- 
Boden, Gehäuse TO5. Ich habe bei einigen Typen auch solche mit 
Metallboden.

von max123 (Gast)


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Der 2N3866 ist ein Overlay-Transitor. Er hat viele Emittoren,
an denen  kleine Widerstände in Serie geschlossen sind. Diese
Emitoren sind danach parallel geschaltet . Das erhöht die Wirksamkeit 
des Emitters.
Daher ist der 2n3866 für HF Endstufen geeignet.

von Hp M. (nachtmix)


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Edi M. schrieb:
> DDR- Transis im Metallgehäuse dieser Größe hatten oft einen Epoxydharz-
> Boden, Gehäuse TO5. Ich habe bei einigen Typen auch solche mit
> Metallboden.

M.E. hatten auch solche Transistoren einen Metallboden in Form einer 
umgedrehten Bratpfanne, auf den der Die gelötet wurde.
Aber anstatt die B und E Beinchen mit kleinen Glasperlen durch 
entsprechende Löcher im Boden durchzuführen, hat man die "Pfanne" mit 
Glas voll gegossen.

Ein Epoxidharz-Verguss wäre nicht hermetisch dicht gewesen, und dann 
hätte man gleich ein Kunststoffgehäuse nehmen können.

von Edi M. (edi-mv)


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Hp M. schrieb:
> M.E. hatten auch solche Transistoren einen Metallboden in Form einer
> umgedrehten Bratpfanne, auf den der Die gelötet wurde.
> Aber anstatt die B und E Beinchen mit kleinen Glasperlen durch
> entsprechende Löcher im Boden durchzuführen, hat man die "Pfanne" mit
> Glas voll gegossen.
> Ein Epoxidharz-Verguss wäre nicht hermetisch dicht gewesen, und dann
> hätte man gleich ein Kunststoffgehäuse nehmen können.

Interessant- wußte ich nicht. Aber wann knackt man auch den Boden eines 
Transis...
:-)

Jedenfalls sind die Transis des Funktionsgenerators bis in den UHF- 
Bereich brauchbar, 2N3866,2N5160, und Vorstue MPS3640 je nach Datenblatt 
>400 MHz, >500 MHz oder 800 Mhz.
2N3866 bekomme ich, den kleinen Vorstufentransi muß ich bestellen.

Im niedrigen Bereich geht es erst mal mit den ersatztypen, wobei ich 
nicht weiß, was der S67T hergibt, aber bevor ich da eine Meßorgie 
starte, tausche ich gegen die vorgesehenen Typen.

Ein Radiofreund fand übrigens einen >400 MHz pnp- Vorstufentransi, der 
für dem MPS als Ersatz gehen könnte: KT326, russisch, da habe ich jede 
Menge von.

von Manfred (Gast)


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Edi M. schrieb:
> Der S67T hat einen vergoldeten Boden und vergoldete Anschlüsse -
> wie auch viele andere Transistoren dieser Zeit,
> Vom Gehäuse her kein Unterschied.
>
> DDR- Transis im Metallgehäuse dieser Größe hatten oft
> einen Epoxydharz-Boden, Gehäuse TO5.

Jetzt muß ich doch mal zur Digitalknipse greifen:

Es hängt vmtl. vom Herstellungsjahr ab, BC161 habe ich sowohl in Gold 
als auch Zinn.

BSY90 im gleichen Gehäuse haben einen vergossenen Boden, gab es also 
auch von westlichen Herstellern.

TO-18 (BC109) habe ich in Gold mit vergossenem Boden.

Bei TO-92 waren lange Zeit vergoldete Beinchen üblich, mein optischer 
Liebling ist der BC256 PNP.

von Mani W. (e-doc)


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Edi M. schrieb:
> So eine Lichtstärke, daß es einen Glastransi ohne schwarzen Lack
> komplett killt, kriegt man im Normalfall nicht hin .
> Einfluß kann es aber haben.

Mein erster MW-Radio hat immer gut funktioniert in einem
Holzkistchen, wenn ich den am Abend meinen Eltern hören lassen wollte,
war es aber dann aus mit dem Empfang, weil Kistchen geöffnet und
Glühlampenlicht...

War eine gute Lernphase, weil von irgend einem OCxxx die Lackschicht
abgekratzt war, aber ein schwarzer Eddingstift behob das Problem...

Einen solchen Transistor killen könnte man nur in einer Schaltung,
die im leitfähigen Zustand eine Überlast ergibt, aber so eine
Schaltung mit OC-Transis hat es sicher nicht gegeben...

von C. W. (chefkoch)


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Zu dem ominösen Transistor kannst Du mal den Inhaber von 
http://www.ic-ts-histo.de kontaktieren. Er war früher zeitweise 
Beschaffer von Halbleitern bei einem anderen Geschäftsbereich von 
Telefunken. Wenn Dir einer einen Tipp geben kann dann er, auch wenn der 
Transistor nicht auf seiner Homepage auftaucht.

von Edi M. (edi-mv)



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Danke, @C.W., habe den Betreffenden angeschrieben.

Mani W. schrieb:
> Mein erster MW-Radio hat immer gut funktioniert in einem
> Holzkistchen, wenn ich den am Abend meinen Eltern hören lassen wollte,
> war es aber dann aus mit dem Empfang, weil Kistchen geöffnet und
> Glühlampenlicht...
> War eine gute Lernphase, weil von irgend einem OCxxx die Lackschicht
> abgekratzt war, aber ein schwarzer Eddingstift behob das Problem...

Schon erstaunlich, daß es den Transi "abgewürgt" hat.
Ich wollte meinen Glastransi in einem Plexiglagehäuse
schön sichtbar auf einem Aufbau plazieren, und schön anleuchten...
(Gehäuse wie im Foto)

Ist aber bei mir der einzige entlackte OC- ich habe noch einige schwarze 
Exemplare, die Verwendung des entlackten Trasis ist nicht unbedingt 
nötig.

von Soul E. (Gast)


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Edi M. schrieb:

> So eine Lichtstärke, daß es einen Glastransi ohne schwarzen Lack
> komplett killt, kriegt man im Normalfall nicht hin .
> Einfluß kann es aber haben.

Killen im Sinne von zerstören wirst Du nicht schaffen (ausser der 
Emitterstrom ist nicht begrenzt). Aber der "Phototransistor" steuert 
halt auf, was ggf unerwünscht sein kann.

von Manfred (Gast)


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Edi M. schrieb:
>> weil von irgend einem OCxxx die Lackschicht abgekratzt war,
> Schon erstaunlich, daß es den Transi "abgewürgt" hat.

Nö. Eine meiner frühen Basteleien war ein OC_irgendwas in eine 
Stabtaschenlampe eingebaut, als Empfänger einer Lichtschranke.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Edi M. schrieb:
> Schon erstaunlich, daß es den Transi "abgewürgt" hat.
> Ich wollte meinen Glastransi in einem Plexiglagehäuse
> schön sichtbar auf einem Aufbau plazieren, und schön anleuchten...
> (Gehäuse wie im Foto)

naja, daß Halbleiterübergänge prinzipiell auf Licht reagieren, sollte 
sich doch aber rumgesprochen haben? Bei richtiger Beschaltung wird es 
ihn nicht beschädigen, der Arbeitspunkt dürfte aber irgenwo landen, wo 
nicht viel spielt.

Gruß aus Berlin
Michael

von Edi M. (edi-mv)


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Michael U. schrieb:

> naja, daß Halbleiterübergänge prinzipiell auf Licht reagieren, sollte
> sich doch aber rumgesprochen haben?

Gibt es irgendwie Probleme beim Lesen ???
Ich weiß das, siehe Beitrag vom  12.12.2019 14:51.

von Edi M. (edi-mv)


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Michael U. schrieb:

> naja, daß Halbleiterübergänge prinzipiell auf Licht reagieren, sollte
> sich doch aber rumgesprochen haben?

Gibt es irgendwie Probleme beim Lesen ???
Das streitet niemand ab, auch ich weiß das, siehe Beitrag vom 
12.12.2019 14:51.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Im alten Kosmos Radiomann (oder Radio & Elektronik?) gab es auch von 
Heinz Richter die Anleitung, dem OC... den Lack abzukratzen und als 
Fototransistor zu verwenden.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen,

im Radiomann war das nicht. Davon besitze ich noch das Handbuch
von ca. 1963. Vom Kasten nichts mehr vorhanden - wenn man es
gewusst hätte.
Ich erinnere mich an einen gelben Teller aus Plastik mit Fähnchen,
die in die Grundplatte passten. Darauf so ein 'schwarzer Lümmel',
den man kaum wagte anzufassen. ;-)

@ Edi:
Wenn du noch ein paar von diesen 'schwarzen Lümmeln' haben möchtest,
ich habe noch einige. Alles Noname bis auf einen echten OC71; den
möchte ich aber aus Nostalgiegründen nicht abgeben.

@ Cristoph:
bzgl. Heinz Richter...???; dicke Bücher, toll zu lesen, nichts
verstanden, alles viel zu hoch und das Zeug bekam man Anfang der
1960er Jahre auch nicht zu kaufen.

73
Wilhelm

von Edi M. (edi-mv)


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Wilhelm S. schrieb:
> @ Edi:
> Wenn du noch ein paar von diesen 'schwarzen Lümmeln' haben möchtest,
> ich habe noch einige. Alles Noname bis auf einen echten OC71; den
> möchte ich aber aus Nostalgiegründen nicht abgeben.

Danke für das Angebot- ich habe aber mehrere Exemplare.

von Joachim B. (jar)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> OC... den Lack abzukratzen

OC hatte ich nie in den Fingern, wir hatten als Lehrlinge immer 
BC107/108/109  den Blechdeckel abgesägt, ging auch.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Ich habe nur den Ergänzungskasten, den gab es mal auf der Stuttgarter 
Hobbyelektronik zum Rauswurfpreis. Hier die erste Seite zur 
Fotoelektronik aus dem "Anleitungsbuch".

: Bearbeitet durch User
von holm (Gast)


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michael_ schrieb:
> Mindestens in der DDR wurden die für Nullserien in so ein Gehäuse
> eingebaut.
>
> In meiner Erinnerung ist das der SF150 (150V) und der GF200.
>
> GF200 (?) war wohl der erste Mesa-Transistor.
> Den Basteltyp habe ich noch. Mein Laden Krumpe hatte immer mal solche
> Raritäten.
>
> Sind so nicht in Serie gegangen.

Krumpe...Hainichen?

Gruß,
Holm

von holm (Gast)


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michael_ schrieb:
> Mindestens in der DDR wurden die für Nullserien in so ein Gehäuse
> eingebaut.
>
> In meiner Erinnerung ist das der SF150 (150V) und der GF200.
>
> GF200 (?) war wohl der erste Mesa-Transistor.
> Den Basteltyp habe ich noch. Mein Laden Krumpe hatte immer mal solche
> Raritäten.
>
> Sind so nicht in Serie gegangen.

Krumpe...Hainichen?

Gruß,
Holm

Mani W. schrieb:
> Edi M. schrieb:
>> So eine Lichtstärke, daß es einen Glastransi ohne schwarzen Lack
>> komplett killt, kriegt man im Normalfall nicht hin .
>> Einfluß kann es aber haben.
>
> Mein erster MW-Radio hat immer gut funktioniert in einem
> Holzkistchen, wenn ich den am Abend meinen Eltern hören lassen wollte,
> war es aber dann aus mit dem Empfang, weil Kistchen geöffnet und
> Glühlampenlicht...
>
> War eine gute Lernphase, weil von irgend einem OCxxx die Lackschicht
> abgekratzt war, aber ein schwarzer Eddingstift behob das Problem...
>
> Einen solchen Transistor killen könnte man nur in einer Schaltung,
> die im leitfähigen Zustand eine Überlast ergibt, aber so eine
> Schaltung mit OC-Transis hat es sicher nicht gegeben...

Och..ich habe mal einen russischen Taschenrechner reparieren sollen, war 
eine Litze ab, wieder angelötet..aber das Ding machte nur Mist.
Entnervt zusammengeschraubt und in die Ecke gelegt.
Am nächsten Tag machte meine Schwester mit dem Ding Hausaufgaben, hab 
ihr gesagt das ding mache doch nur Müll.."wieso, geht doch?"
Später hab ich das ding wieder auseinander genommen und vergeblich den 
Wackelkontakt gesucht..bis mir die Korrelation der Fehlerhäufigkeit mit 
dem Abstand zur Schreibtischlampe spanisch vorkam...
Die Russen haben gerne farlbich seltsam anmutendes Vergußmaterial für 
die Chips benutzt, gerne was zwischen Kackbraun und Kuhfladengrün.. und 
ich habe indessen schon einige davon erlebt die mit einem schwarzen 
Lackklecks übergejaucht wurden...

Gruß,
Holm

von michael_ (Gast)


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Mittweid, an der Marktecke.
Eine Goldgrube.

Ich sehe heute noch die Schachtel mit den runden Spitzentransistorn vor 
mir.
Ach ja, hätte man doch...

von holm (Gast)


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Was mir noch einfällt: in irgend einem DDR Bastelbuch gabs mal ne 
Anleitung wie man aus einem Selengleichrichter Fotoelemente baut.
Die einzelnen Platten mußten vorsichtig über einer Gasflamme erwärmt 
werden und mit Zellstoff o.Ä. die Zinnschicht abgewischt werden, danach 
mit Kontaktfeder und Schraube (isoliert) wieder zusammenbauen, fertig 
war das Fotoelement. Ging auch nach einiger Übung. Ohne Übung konnte man 
nachvollziehen warum das Ding auch Gleich_riecht_er heißt.

Gruß,
Holm

von michael_ (Gast)


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Hatte sich aber mit dem Bastlerbeutel "Selen-Fotoelemente" erledigt.

Ich hatte leider nur runde Scheiben drin.

http://www.blunk-electronic.de/BB/pdf/Selen_Fotoelemente.pdf

von ~Mercedes~ (Gast)


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Holm meinte:

> Was mir noch einfällt: in irgend einem DDR Bastelbuch gabs mal ne
> Anleitung wie man aus einem Selengleichrichter Fotoelemente baut.



Hagen Jakubaschk, das grosse Elektronikbastelbuch.

mfg

von Edi M. (edi-mv)


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~Mercedes~ schrieb:
> Holm meinte:
>
>> Was mir noch einfällt: in irgend einem DDR Bastelbuch gabs mal ne
>> Anleitung wie man aus einem Selengleichrichter Fotoelemente baut.
>
> Hagen Jakubaschk, das grosse Elektronikbastelbuch.
>
> mfg

Ja, Jaku's Buch, der Klassiker,den habe ich so oft in der Bibliothek 
ausgeliehen, und etliche Mahnungen zum Zurückbringen abgefaßt...

Und nach der Anleitung habe ich das mit den Selenen auch gemacht.

Das meint aber wohl keine Zinnschicht, sondern Lackschichten, die man 
durch Erwärmen runterkriegen soll. Meist lichtundurchlässige rote oder 
blaue Lacke.
Gab aber auch Selene, bei denen das Selen nicht lackiert war.

Das mit dem Erwärmen war aber grenzwertig... meist war das Selen gleich 
mit runtergewischt. Ich habe das nie richtig hinbekommen, ohne ein Stück 
Selenschicht mit abzuwischen.
Ok, mit 9 oder 10 war ich da etwas grobmotorischer... aber man hat's 
eben versucht. Und gin g ja auch.

Ich bekam dann Schweißgeräte- Gleichrichterplatten, 10 x 10 cm, später 
auch im A4- Format, ohne Lack- die brachten dann schon Power, für die 
Stromversorgung kleiner Radiobastelsachen, wie Audions, reichte das 
schon aus.

von ~Mercedes~ (Gast)


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Doch, @Edi,

Zinn ist da auch drauf, nämlich die oberste
Kontaktier - Deckschicht unterm Lack.
Die muß dann auch "abgewischt" werden mit
Ausnahme eines ringes zur Kontaktierung
mit dem Bolzen.


mfg

von Edi M. (edi-mv)


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~Mercedes~ schrieb:
> Doch, @Edi,
>
> Zinn ist da auch drauf, nämlich die oberste
> Kontaktier - Deckschicht unterm Lack.
> Die muß dann auch "abgewischt" werden mit
> Ausnahme eines ringes zur Kontaktierung
> mit dem Bolzen.
>
> mfg

OK, kann sein.
Ist aber eine Weile her, und heute besteht die Notwendigkeit... eher 
nicht.
:-)

: Bearbeitet durch User
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von Edi M. (edi-mv)


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Nachtrag: Ich bekam Mails von Mitlesern, die mich auf den Transistor bei 
Radiomuseum.org hinweisen, daß der also bekannt sei.

Nee... isser nich.
Das- ist einer meiner S267T, den ich einem Transistor- Sammler gegeben 
habe, dieser hat ihn in die RMorg- Datenbank eingetragen- nur das Bild, 
ohne Daten, da keine bekannt sind.

Der Transi befand sich in einem Werkstatt- Vorrat von DDR- Transistoren 
aus den Jahren etwa 1975- 1982, Ich habe Bücher und Tabellen jener Zeit 
(Foto), Streng "Transistordaten", Telefunken "Electronic Components", 
Intermetall Handbuch und Vergleichstabellen, und andere- nirgends ist 
ein Telefunken- Transistor dieser Bezeichnung, überhaupt einer mit 
dieser Bezeichnungsart, gelistet, auch der Transistor- Spezi von RMorg 
konnte sinen Angaben nach weltweit nichts über diesen Transi ermitteln- 
also wohl ein Versuchs- oder Nullserientyp.
Wie dieser Transistor in einen DDR- Werkstattvorrat kam, ist nicht 
bekannt- ich besitze aber auch Teile internationaler Herkunft, aus dem 
Laborbereich des Betriebes "Werk für Fernsehelektronik", Berlin, für 
Laborzwecke schafften die schon einiges an.

Wie ich schon vermutete, ist die Grenzfrequenz des unbekannten Transis 
nicht besonders hoch, ich verwende ihn zur Zeit noch als Erstz für einen 
>500 MHz- Typ in einem Funktionsgenerator, da wird diese Einschränkung 
deutlich.

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