Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lipo Ladegerät


von Bismar (Gast)


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Hallo

Bin am überlegen ein Lipo Ladegerät zu bauen.
3 bis 4 Zellen

Habe im Internet gelesen das die Gefahr besteht beim überladen.
Zellenspannung zu hoch.
Deswegen gibt es eine Balance Schaltung .

Was spricht eigentlich dagegen das man die Zellen, welche in Serie 
geschaltet ist, über die herausgeführten Balance Anschlüsse im Wechsel , 
im Takt eine nach der anderen zu laden?
Zelle1 kurzzeitig Spannung geben
Ausschalten
Spannung per Ad Wandler messen
Nächste Zelle laden
Ausschalten
Spannung messen

Sollte eine Zelle schon ihre Landespannung haben,so wird sie im Kreis 
übersprungen

Und nicht über die komplett Akku Spannung ?

Mit freundlichen Grüßen
Bismar

von Guest (Gast)


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Da spricht nix dagegen, außer das du dann x Mal Zellenanzahl länger zum 
Laden brauchst. Deshalb macht das niemand.

von Rollerfahrer (Gast)


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Die Frage ist, ob sich das wirklich lohnt!
Fertige Teile bekommt man für wenig Geld! Da hast du dann die 
Möglichkeit der Anpassung von Parametern wie Zellenzahl, Zellentyp, 
Strom, Vmax etc pp.
Ich würde es nicht selber bauen!

von Robert B. (rbu)


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Von der Werbung abzusehen... Habe das Teil gerade selbst gekauft.
Bei www.nkon.nl/de/ gibt es "Folomov A2" Ladegerät und beispielsweise 
passende Akkus "Lithium Werks (former A123 systems) ANR26650M1-B 2500mAh 
- 70A LifePo4" erschwinglich dazu.

https://www.nkon.nl/de/charger-18/battery-charger/lifepo4/folomov-a2-quick-charger.html
Du kannst die Platine aus dem Gehäuse nehmen und so wie Du vor hast 
alles der Reihe nach beladen. Die meist relativ dünnen Drähte der 
Balancer-Anschlüsse könnten eine hohe Stromstärke nicht vertragen, dafür 
hilft das Berechnen oder das umsichtige Ausprobieren.

Übrigens da ist auch "Folomov A4" für die notwendigen 3-4 Zellen.

von Robert B. (rbu)


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Das Gehäuse lässt sich mit einem Kreuzschrabendreher öffnen. Innen ist 
eine Platine in der Größe etwa 6 x 6 cm. Sie arbeitet vom Gleichstrom 12 
V, 3A. Das 250V Netzteil sollte man lieber zu lassen.

von MeierKurt (Gast)


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Bismar schrieb:
> Hallo
>
> Bin am überlegen ein Lipo Ladegerät zu bauen.
> 3 bis 4 Zellen
>
Warum? Nimm ein IMax B6 oder Baugleiche ab irgendwas über 12€.

> Habe im Internet gelesen das die Gefahr besteht beim überladen.

Das klingt jetzt nicht so, als ob du besonders weit in die Materie 
LiPo-Akkus vorgedrungen bist.
Das verstehe ich nicht. Denn das Netz ist voller Infos dazu, für jeden 
Einstiegslevel.

> Zellenspannung zu hoch.
> Deswegen gibt es eine Balance Schaltung .
>
> Was spricht eigentlich dagegen das man die Zellen, welche in Serie
> geschaltet ist, über die herausgeführten Balance Anschlüsse im Wechsel ,
> im Takt eine nach der anderen zu laden?

Wenn du lange Zeit hast, dann kannste sowas machen, ist aber nicht 
besonders intelligent. Die Balancer-Anschlüsse sind nicht für den vollen 
Ladestrom gemacht, daher kannste darüber nicht besonders schnell laden.
Ein LiPo-Lader sollte auch eine Entladefunktion mit nicht zuwenig Strom 
haben, Stichwort Lager-Spannung und Akku-Test.

Im richtigen Ladegerät lädt man einfach mit Dampf alle Zellen in Reihe, 
checkt dabei die Zellspannung und fängt mit dem Balancen an, wenn die 
erste Zelle eine bestimmte Spannung erreicht hat. Daneben wäre es nicht 
verkehrt, die Akkutemperatur zu überwachen.

> Und nicht über die komplett Akku Spannung ?
>
Kauf ein B6 (Imax B6 und seine Nachbauten) - die gibts auch mit 
eingebauten Netzteil, als Mehrfachlader undsoweiter - ansonsten läufts 
mit ca. 12V DC und kann daneben auch andere Akkuarten 
laden/entladen/messen
.
Bei den billigen China-Dingern sollte man darauf achten, dass die sich 
bei der Zellspannung nicht vermessen - es gibt dort also ggf. noch etwas 
zu basteln (das Netz hilft da weiter, B6 ist sowas wie Standard, könnte 
sogar OpenSource sein, sooft wie das kopiert wurde). Als Zubehör gibts 
neben diversen Adaptern auch einen externen Temperatursensor.

Such einfach nach IMax B6
Das Ding kostet aus Shenzen im privaten Einzelimport mit Versand keine 
15€ bei ebay... Bei Amazon ab 18€ und bei Conrad 44€...
Den Selbstbau halte ich nur für sinnvoll, wenn man mit den angestrebten 
Parametern außerhalb des bezahlbaren liegt - oder aber man ein 
automatisches Akkumanagement, bzw -überwachung basteln will.
Also bspw für fette Modellbau-LiPos, bei denen eine intelligente Pflege 
(Absenkung auf Lagerspannung nach einer bestimmten Zeit der 
Nichtbenutzung des vollgeladenen Akkus, Automatisches Laden, um zum 
Zeitpunkt x volle Akkus zu haben, usw.) lebensverlängernd wirken kann.

von MeierKurt (Gast)


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Robert B. schrieb:
> Von der Werbung abzusehen... Habe das Teil gerade selbst gekauft.

Aha. Na das ist ja jetzt ganz toll interessant...

> Bei www.nkon.nl/de/ gibt es "Folomov A2" Ladegerät und beispielsweise
> passende Akkus "Lithium Werks (former A123 systems) ANR26650M1-B 2500mAh
> - 70A LifePo4" erschwinglich dazu.
>
Aha. Schön. Danach war nicht gefragt worden - klassisches "Thema 
verfehlt". Der TO möchte LiPos (2S und 3S laden)

> 
https://www.nkon.nl/de/charger-18/battery-charger/lifepo4/folomov-a2-quick-charger.html
> Du kannst die Platine aus dem Gehäuse nehmen und so wie Du vor hast
> alles der Reihe nach beladen. Die meist relativ dünnen Drähte der
> Balancer-Anschlüsse könnten eine hohe Stromstärke nicht vertragen, dafür
> hilft das Berechnen oder das umsichtige Ausprobieren.
>
Unsinn. Jede Wette, dass die Zellen im Folomov (die Sorte Ladegeräte 
gibts übrigens auch erheblich billiger) einzelne Ladeschaltungen haben 
und nicht in Reihe geschaltet sind. Das ist aber Voraussetzung, wenn man 
den herkömmlichen Balanceranschluß sinnvoll benutzen möchte.
Falls man wirklich immer nur eine Zelle (und das mit ca. 1A) laden 
möchte, gibts für nen Euro bekanntlich diverse Platinchen mit '4056 o.ä. 
- das ist aber nix für den avisierten Zweck.

> Übrigens da ist auch "Folomov A4" für die notwendigen 3-4 Zellen.

Aha. Wahnsinn.

von Harald W. (wilhelms)


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Bismar schrieb:

> Bin am überlegen ein Lipo Ladegerät zu bauen.
> 3 bis 4 Zellen
> Was spricht eigentlich dagegen das man die Zellen, welche in Serie
> geschaltet ist, über die herausgeführten Balance Anschlüsse im Wechsel ,
> im Takt eine nach der anderen zu laden?

Du kannst ja auch 3...4 Ladegeräte mit 230V-Eingang einzeln an die
Balanceranschlüsse anschliessen. Dann geht das Laden schneller.

von Bernd K. (prof7bit)


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Bismar schrieb:
> Was spricht eigentlich dagegen das man die Zellen, welche in Serie
> geschaltet ist, über die herausgeführten Balance Anschlüsse im Wechsel ,
> im Takt eine nach der anderen zu laden?

Umständliche Umschalt-Hardware und längere Ladezeit da man jede einzelne 
Zelle nicht über ihren zulässigen Ladestrom hinaus foltern kann. Und 
dazu kommt noch daß die Balancer-Anschlüsse bei handelsüblichen 
Batterien nur als dünne Drähtchen an nem kleinen JST-Steckerchen 
rausgeführt sind, da kann (sollte) man keine etlichen Ampere 
drüberdonnern, dafür sind die nicht gemacht.

von Bernd K. (prof7bit)


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MeierKurt schrieb:
> IMax B6 oder Baugleiche ab irgendwas über 12€.

Nein.

Das ist erstens klobige Vorkriegstechnologie (selbst die originalen), 10 
mal so groß und schwer für den Strom den es liefert und zweitens ist der 
Markt verseucht von Produktfälschungen deren Kalibrierung reine 
Glückssache ist und deren Strommessung glatt gelogen ist (um die 
falschen Angaben auf der Verpackung vorzugaukeln), dementsprechend 
liefert bei diesen Fälschungen auch die Kapazitätsmessung Fantasiewerte. 
Ein echtes B6 gibt es nicht für 12€, das kostet 35€ aufwärts. Finger weg 
von diesem Kernschrott.

Kauf stattdessen ein ISDT.

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