Forum: Offtopic Was (ver-)brennt eigentlich in einem Lichtbogen?


von Stefan F. (Gast)


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Die Frage steht im Titel. Zweite Frage: Gibt es Lichtbögen im Luftleeren 
Raum?

: Verschoben durch Moderator
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Stefan F. schrieb:
> Die Frage steht im Titel.

Da verbrennt nichts. "Verbrennt" im Sinne von "oxydiert aka reagiert mit 
Sauerstoff".

> Zweite Frage: Gibt es Lichtbögen im Luftleeren Raum?

Im idealen Vakkum nicht. Aber das gibts nicht.

von Pandur S. (jetztnicht)


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In den Luft produziert man Stickoxide und Ozon. Im Vakuum <10^-3 mBar 
gibt es keine Lichtbogen (Plasma) mehr, weil zuwenig stossende 
Ladungstraeger da sind. Bei 10^-2mBar sind allerdings schoene Gasfarben 
zu sehen, wie das Nordlicht.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan F. schrieb:
> Die Frage steht im Titel.
Die Elektrode(n) sind prinzipiell Verschleißteile.
Das Licht kommt allerdings nicht von den sich abnutzenden Elektroden, 
sondern durch die Energieumwandlung von Strom.

> Gibt es Lichtbögen im Luftleeren Raum?
https://www.google.com/search?q=lichtbogen+vakuum
Wobei "luftleer" eigentlich nur das Abhandensein des Gasgemisches "Luft" 
fordert, aber nicht die Abwesenheit eines jeden anderen Gases...  ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Axel S. schrieb:
> Da verbrennt nichts

Ich merke gerade, das war mißverständlich formuliert.

Um einen Lichtbogen zu erhalten, braucht nichts zu verbrennen. Wenn 
allerdings etwas brennbares (im Zweifel reichen die Elektroden) und 
Sauerstoff vorhanden sind, dann wird das normalerweise verbrennen. Heiß 
genug ist es ja.

von Stefan F. (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Da verbrennt nichts.

Lothar M. schrieb:
> Das Licht kommt allerdings nicht von den sich abnutzenden Elektroden,
> sondern durch die Energieumwandlung von Strom.

Meinst ihr damit, dass die Energie des Stromes (nicht die Elektronen 
selbst) in Licht umgewandelt wird?

Die dabei verbrennenden Elektroden und was mit der Luft passiert ist 
also nur ein Seiteneffekt auf Grund des Lichtbogens. War das so gemeint?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Geht es genau um Kohlebogenlampen?

https://de.wikipedia.org/wiki/Bogenlampe
"Unter Bogenlampe versteht man:
*allgemein eine Gasentladungsröhre bzw. Gasentladungslampe, die im 
Bereich der Bogenentladung betrieben wird
*speziell eine Kohlebogenlampe"

https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlebogenlampe

https://de.wikipedia.org/wiki/Gasentladungsr%C3%B6hre

Für die Kohlenbogenlampe gilt, dass das Plasma zunächst weniger 
sichtbares Licht abgibt als die Elektroden, erst wenn seltene Erden 
beigemischt sind, wird der eigentliche Bogen sichtbar. Für das Plasma 
wird die Umgebungsluft gebraucht, ohne die dürfte nichts leuchten.

von Stefan F. (Gast)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Geht es genau um Kohlebogenlampen?

Ich dachte eher an Schaltkontakte und Jakobsleitern.

von Georg A. (georga)


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Stefan F. schrieb:
> Jakobsleitern

Die werden es im Vakuum ohnehin schwer haben...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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In Gasen entsteht das Licht doch, wenn ich die Moleküle anrege (durch 
Ionisation) und sie dann in den nicht angeregten Zustand zurückkehren, 
wobei sie Energie in Form von Licht abgeben. Oder nicht?

von Sven B. (scummos)


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Ben B. schrieb:
> In Gasen entsteht das Licht doch, wenn ich die Moleküle anrege (durch
> Ionisation) und sie dann in den nicht angeregten Zustand zurückkehren,
> wobei sie Energie in Form von Licht abgeben. Oder nicht?

Hm, ich wage mal zu behaupten, dadurch entsteht Licht quasi immmer ... 
;)

Mir fallen jetzt direkt nicht wirklich Prozesse ein, die Licht erzeugen, 
die nicht auf diese Beschreibung passen. Thermisches Licht, Laserlicht, 
Gasentladungslampen, ... immer werden Moleküle oder Atome durch 
irgendeinen Prozess angeregt und emittieren dann bei Rückkehr in den 
Grundzustand Licht.

Also würde ich auch sagen, verbrennen tut hier nichts, oder zumindest 
nicht notwendigerweise etwas. Es leuchtet, weil die durch das Feld 
ionisierten Atome und Moleküle im Plasma sich abregen und dabei 
strahlen. Ohne Materie (im Vakuum) wird's diesen Prozess nicht geben, 
also dürfte auch nichts leuchten. Außer bei sehr hohen Feldstärken 
dürfte da aber ohnehin auch kein Strom fließen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Sven B. schrieb:
> Mir fallen jetzt direkt nicht wirklich Prozesse ein, die Licht erzeugen,
> die nicht auf diese Beschreibung passen.

Bremsstrahlung, Tscherenkow-Licht

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich weiß jetzt nicht mit völliger Sicherheit ob freie Elektronen ein 
absolutes Vakuum durchqueren können, vermute aber ja. Dann wäre ein 
Stromfluß dort möglich wenn man die Kathode dazu bringt, Elektronen zu 
emittieren wie in einer Elekronenröhre.

von (prx) A. K. (prx)


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Ben B. schrieb:
> Ich weiß jetzt nicht mit völliger Sicherheit ob freie Elektronen ein
> absolutes Vakuum durchqueren können, vermute aber ja.

Was sollte sie daran hindern?

> Dann wäre ein
> Stromfluß dort möglich wenn man die Kathode dazu bringt, Elektronen zu
> emittieren wie in einer Elekronenröhre.

Wobei Elektronenemission auch ohne thermische Energiezufuhr (aka 
Heizung) funktioniert, wenn das elektrische Feld stark genug ist: 
Feldemission. Grundprinzip wie im Flash-Memory.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ok, hatte ich recht. Ohne gut emittierende Kathode wird da aber nur sehr 
wenig Strom fließen. Ich dachte jetzt an nennenswerte Mengen Strom.

von Sven B. (scummos)


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A. K. schrieb:
> Bremsstrahlung

Entsteht dabei in der Praxis Licht? Das ist viel kurzwelliger, oder? 
Klar, geht prinzipiell schon, aber ist jetzt kein üblicher Prozess.

> Tscherenkow-Licht

Passt m.E. auch auf die "Atome werden angeregt und emittieren dann 
Licht"-Brschreibung.

von (prx) A. K. (prx)


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Leuchten werden dabei aber höchstens die Elektroden, nämlich wenn 
glühend heiss, nicht aber der Elektronenstrom im Vakuum.

von (prx) A. K. (prx)


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Sven B. schrieb:
>> Tscherenkow-Licht
>
> Passt m.E. auch auf die "Atome werden angeregt und emittieren dann
> Licht"-Brschreibung.

"This peculiar radiation can evidently not be explained by any common 
mechanism such as the interaction of the fast electron with individual 
atom or as radiative scattering of electrons on atomic nuclei."

https://en.wikipedia.org/wiki/Cherenkov_radiation#Basics

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Bei der Bremsstrahlung weiß ich es nicht genau, weil diese auch bei der 
Ablenkung von Elektronen bzw. geladenen Teilchen auftritt 
(Synchrotronstrahlung). Das wäre auch in einem absoluten Vakuum möglich.

von Harald W. (wilhelms)


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Ben B. schrieb:

> Ich weiß jetzt nicht mit völliger Sicherheit ob freie Elektronen ein
> absolutes Vakuum durchqueren können, vermute aber ja. Dann wäre ein
> Stromfluß dort möglich wenn man die Kathode dazu bringt, Elektronen zu
> emittieren wie in einer Elekronenröhre.

Ja, so wie es in jeder Radioröhre passiert.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich war mir nicht sicher, ob in einer Elektronenröhre ein absolutes 
Vakuum herrscht. In solchen extremen Umgebungen gibt es ja einige 
Prozesse, die nur im Grenzbereich funktionieren und bei Unterschreiten 
einer Grenze zum Erliegen kommen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ben B. schrieb:
> Ich weiß jetzt nicht mit völliger Sicherheit ob freie Elektronen ein
> absolutes Vakuum durchqueren können

Was sollte sie daran hindern? Die Frage ist vielmehr, wo die Elektronen 
herkommen und ob das absolute Vakuum dann noch eins ist, wenn Elektronen 
darin herumfliegen.

Und noch mehr ist die Frage, durch welchen Prozeß das einsame Elektron 
im Vakuum Energie verlieren könnte, die dann in Form von Photonen frei 
werden könnte.

Denn das hier:

Sven B. schrieb:
> "Atome werden angeregt und emittieren dann Licht"

ist nicht ganz korrekt. Die Atome werden nicht (allein?) angeregt. In 
erster Linie wird ein Elektron angeregt. Es verläßt die Hülle "seines" 
Atoms. Jetzt kann man natürlich trefflich spekulieren, ob der ionisierte 
Atomrumpf ebenfalls angeregt ist, oder nur das Elektron.

Das Photon wird jedenfalls dann emittiert, wenn ein Ion und ein Elektron 
rekombinieren. Und die Phtotonenergie entspricht der Differenz der 
Energie des freien Elektrons zum gebundenen. Das Atom ist daran nur 
dahingehend beteiligt, daß es das Energienieveau definiert, das das 
Elektron am Ende haben kann.

Da das absolute Vakuum aber nun definitionsgemäß nichts enthält, womit 
das Elektron interagieren könnte (vulgo: nichts enthält, was das 
Elektron abbremsen könnte) kriegt es seine Energie nicht los. Ergo: kein 
Licht.

von (prx) A. K. (prx)


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Ben B. schrieb:
> Ich war mir nicht sicher, ob in einer Elektronenröhre ein absolutes
> Vakuum herrscht.

Röhren werden evakuiert, damit möglichst viele Elektronen auf dem Weg 
zur Anode auch durchkommen, statt unterwegs auf Hindernisse zu stossen. 
Je weniger Hindernisse, desto besser.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Ben B. schrieb:

> Ich war mir nicht sicher, ob in einer Elektronenröhre ein absolutes
> Vakuum herrscht. In solchen extremen Umgebungen gibt es ja einige
> Prozesse, die nur im Grenzbereich funktionieren und bei Unterschreiten
> einer Grenze zum Erliegen kommen.

Ich weiss nicht, was Du unter "absoluten Vacuum" verstehst.
Der Prozess der Elektronenleitung funktioniert jedenfalls
auch noch im UHV bei 10 E-12 mBar problemlos.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Absolutes Vakuum würde ich dem Fall mit "keine Atome bzw. Atomkerne 
enthalten" definieren.

von (prx) A. K. (prx)


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Ben B. schrieb:
> Absolutes Vakuum würde ich dem Fall mit "keine Atome bzw. Atomkerne
> enthalten" definieren.

Landläufig wird es jedoch als Abwesenheit von Materie definiert. aber 
auf eine Definition mehr oder weniger kommt es nicht an: ;-)
https://en.wikipedia.org/wiki/Quantum_vacuum_(disambiguation)

von Joachim B. (jar)


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Harald W. schrieb:
> Ich weiss nicht, was Du unter "absoluten Vacuum" verstehst.

ich auch nicht, sobald 2 notwändige Elektroden vorhanden sind ist das 
Vakuum ja nicht absolut. Mit genügender Feldstärke sollte man jedem 
Material Elektronen entreissen können die ungehindert fliegen, aber 
Licht?
Licht waren doch immer Photonen die beim Zurückfallen von Elektronen auf 
ihre Schale ausgesendet werden, im gleicher Frequenz wie bei Anregung, 
war die Anregung Röntgenstrahlung gibt es wohl kein sichtbares Licht?

Ich müsste echt noch mal an der Quelle recherchieren -> 
Röntgenspektroskopie!

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> Licht waren doch immer Photonen die beim Zurückfallen von Elektronen auf
> ihre Schale ausgesendet werden,

Nicht immer. Siehe oben.

> im gleicher Frequenz wie bei Anregung,

Der Leuchtstoff einer Leuchtstoffröhre wandelt UV in sichtbares Licht: 
"Fluoreszenz ist die spontane Emission von Licht kurz nach der Anregung 
eines Materials durch Elektronenübergang. Dabei ist das emittierte Licht 
in der Regel energieärmer als das vorher absorbierte."

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> ich auch nicht, sobald 2 notwändige Elektroden vorhanden sind ist das
> Vakuum ja nicht absolut. Mit genügender Feldstärke sollte man jedem
> Material Elektronen entreissen können die ungehindert fliegen, aber
> Licht?

Im Lichtbogen wird nicht das Licht (die Photonen) im Bogen 
transportiert, sondern Elektronen und Ionen. Licht entsteht ggf als 
Folge davon.

von Joachim B. (jar)


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A. K. schrieb:
> wandelt UV in sichtbares Licht

UV ist ja nun dem sichtbaren Licht nahe, was ist aber wenn man durch 
pure Feldstärke Elektronen aus Elektroden im Vakuum herausreisst?

Was soll da Licht bringen?
Was passiert bei Röntgenspektroskopie, auch da kein sichtbares Licht.

Ich verstehe die Frage vom TO nicht, für einen Lichtbogen muss ja 
Energie in elektromagnetischer Strahlung der Nähe von vom Licht 
vorhanden sein.
Wenn der Enerieeintrag im Vakuum aus "Licht" besteht kommt wohl wieder 
"Licht" raus.

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> UV ist ja nun dem sichtbaren Licht nahe, was ist aber wenn man durch
> pure Feldstärke Elektronen aus Elektroden im Vakuum herausreisst?

Dann hast du Elektronen, aber keine Photonen.

> Was soll da Licht bringen?

Nichts. Ausser du kriegst den Strom gross genug, dass die Elektroden 
glühen.

> Ich verstehe die Frage vom TO nicht, für einen Lichtbogen muss ja
> Energie in elektromagnetischer Strahlung der Nähe von vom Licht
> vorhanden sein.

Im Lichtbogen sind normalerweise heisse Atome. Die können Licht 
erzeugen. Im Vakuum fehlen die Atome.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Ihr seid echt Klasse.

Bevor ich Frage stellte, las ich den Wikipedia Artikel (teilweise) und 
habe nur Bahnhof verstanden. Physik ist nicht so mein Ding. Aber durch 
eure Antworten kommt da langsam Licht ins Dunkel (hehe).

Also wenn ein Elektron seine Energie abgibt, entsteht ein Photon. 
Logischerweise kann ein Photon keine Masse haben, sonst würde das 
Elektron dabei auseinander fallen.

Aber wenn ein Photon keine Masse hat, besteht es doch nur aus Energie, 
oder nicht? Wieseo nennt es dann Elementar- teilchen? Für mich ist ein 
Teilchen ein Ding, dass man aufhäufen und anfassen kann. Energie kann 
man aber nicht anfassen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Tja ich glaube da ist sich die Physik noch nicht sicher. Licht hat 
sowohl Eigenschaften von elektromagnetischen Wellen als auch von 
Teilchen.

von (prx) A. K. (prx)


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Man bewegt sich dabei in einem Rahmen, für den die menschliche 
Vorstellungswelt nicht geschaffen ist. Entsprechend grotesk und 
widersprüchlich wirken die Modellvorstellungen. Sie versuchen, den 
mathematischen Charakter moderner Physik in die Vorstellungswelt zu 
übertragen. Aus diesen Modellvorstellungen dann allerdings Schlüsse zu 
ziehen, ist gefährlich.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Stefan F. schrieb:
> Aber wenn ein Photon keine Masse hat,

Es hat keine Ruhemasse, bewegt sich aber mit Lichtgeschwindigkeit.

> besteht es doch nur aus Energie,

Wegen der Äquivalenz von Masse und Energie

  https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84quivalenz_von_Masse_und_Energie

kann einem Photon durchaus eine Masse

zugeordnet werden, die aber verschwinden würde, wenn man das Photon auf
die Geschwindigkeit 0 abbremsen würde (falls dies möglich wäre).

Man hat oft die Vorstellung, bei den Teilchen (Photonen, Elektronen
usw.) handle es sich um nichts anderes als mikroskopisch kleine Murmeln,
was dazu verleitet, sie ausschließlich mit den Gesetzen der klassischen
Mechanik beschrieben zu wollen. Das klappt aber nur eingeschränkt:

  https://de.wikipedia.org/wiki/Welle-Teilchen-Dualismus

von Joachim B. (jar)


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Ben B. schrieb:
> ich glaube da ist sich die Physik noch nicht sicher

ich weiss das die Physik sich da noch nicht sicher ist!
Galt früher das Atom als kleinstes teilbares war man später weiter im 
Glauben -> Atomkern, Elektronen.
Dann wurde der Atomkern gespalten und man fand Positronen und Neutronen.
Nun ist man wieder weiter und fand Quarks
https://www.chemie.de/lexikon/Quark_%28Physik%29.html

siehe weiter
https://de.wikipedia.org/wiki/Quantenobjekt

und man ist in der klassischen Physik noch nicht am Ende angelangt!

Siehe auch Astrophysik Urknall -> kein Raum keine Zeit, das übersteigt 
unseren Horizont, vor allem mit dem aus dem Nichts entstehen!

Ist als wenn 2 dimensionale Schattenwesen die dritte Dimension verstehen 
sollen!

von Stefan F. (Gast)


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Mein Horizont endet bei der Vorstellung das es

a) Teilchen mit Masse
b) Energiewellen ohne Masse

gibt. Wenn ich eine Pistolenkugel abschieße habe ich beides zusammen.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass ab und b möglicherweise das Selbe 
ist, nur in zwei unterschiedlichen Zuständen. Wenn das so ist, müsste 
man Energie in Materie umwandeln können, und umgekehrt. Oder zumindest 
müsste man das irgendwo beobachten können.

Sind wir bei der Erklärung von Licht wirklich schon bei so 
geheimnisvollen Themen wie der String-Theorie?

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan F. schrieb:
> Wenn das so ist, müsste
> man Energie in Materie umwandeln können, und umgekehrt. Oder zumindest
> müsste man das irgendwo beobachten können.

Kann man auch. H2O ist leichter als die entsprechende Menge H2+O2, 
wenngleich sehr wenig. Deutlicher ist das Massedefizit bei Kernspaltung 
und -fusion.

von Joachim B. (jar)


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Stefan F. schrieb:
> Sind wir bei der Erklärung von Licht wirklich schon bei so
> geheimnisvollen Themen wie der String-Theorie?

42

von (prx) A. K. (prx)


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In Hiroshima betrug der Massendefekt grob 1g, d.h. 1g Materie wurde in 
Energie umgewandelt.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Stefan F. schrieb:

> Wenn das so ist, müsste man Energie in Materie umwandeln können,

Ja, wenn Du eine endotherme chemische Reaktion hast, musst Du
Energie zuführen, damit dies Reaktion stattfindet. Das dann
entstehende Produkt ist dann schwerer als die Ausgangsprodukte.
Der Massezuwachs ist allerdings so gering, das er kaum messbar
ist.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Stefan F. schrieb:
> wenn ein Photon keine Masse hat, besteht es doch nur aus Energie,
> oder nicht? Wieseo nennt es dann Elementar- teilchen? Für mich ist
> ein Teilchen ein Ding, dass man aufhäufen und anfassen kann.

Die Physik hat sich seit den Tagen des Welle-Teilchen Dualismus durchaus 
weiterentwickelt. Bei Photonen ist das Problem besonders deutlich, weil 
sich manche Effekte wie Interferenz am Doppelspalt nur in der 
Modellierung als Welle verstehen lassen, andere Effekte wie der 
Photoeffekt aber nur in der Modellierung als Teilchen.

Die derzeit angesagten Quantenfeldtheorien legen nahe, daß es klassische 
Teilchen als lokalisierbare, punktförmige Objekte überhaupt nicht gibt. 
Und das gilt nicht nur für Photonen, sondern auch für Elektronen und 
alle anderen Elementarteilchen.

Diese Theorien haben den Vorzug, die beobachtbare Realität gut zu 
beschreiben. Aber auch den Nachteil, vollkommen unintuitiv zu sein.

von Tobias W. (eagle2010)


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Zur Ursprungsfrage: Ein Lichtbogen ist nichts anderes als ein Plasma, 
d.h. er besteht aus Ladungsträgern, also Elektronen und/oder Ionen.
Es gibt durchaus auch im Vakuum einen Lichtbogen, denn z.B. bei 
Vakuum-Leistungsschaltern brennt der Lichtbogen in einer evakuierten 
Schaltkammer. Dort stammen die Ladungsträger ausschließlich aus den 
Kontakten. Auch der Vakuum-Lichtbogen leuchtet - das habe ich selbst 
schon gesehen. Schließlich ist auch dort ein mehrere 1000 °C heißes 
Plasma vorhanden.

von Sven B. (scummos)


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Mh, ich zweifle. Plasmen bestehen in der Regel aus ionisierten Atomen, 
sind also insgesamt elektrisch neutral. Ein optisch hinreichend dichter 
Bereich mit nur Elektronen würde -- das habe ich jetzt nur im Kopf 
überschlagen -- mit extrem hoher Kraft auseinander gedrückt werden und 
sich sofort zerlegen. Außerdem wäre mir nicht direkt klar, wo das Licht 
herkommt.

Ich vermute, dass hier das Restgas im "Vakuum" leuchtet.

von Joachim B. (jar)


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Sven B. schrieb:
> Mh, ich zweifle.
>
> Ich vermute, dass hier das Restgas im "Vakuum" leuchtet.

Tobias W. schrieb:
> Vakuum-Leistungsschaltern

ich zweifle mit, das Vakuum wurde vermutlich nicht gegettert wie in 
Radio Röhren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Getter

von Stefan F. (Gast)


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Vielen Dank für eure rege Beteiligung. Ich hatte befürchtet, dass meine 
Frage als "Kinderkacke" abgewiesen wird. Aber es kam doch eine Menge 
Interessantes dabei heraus. Ich bin halt kein Physiker, aber neugierig 
wie eine Katze.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Elektronenröhren sind aber auch nicht komplett "leer", wenn man sie 
massiv überlastet, entsteht auch ein bläuliches Leuchten.

von Joachim B. (jar)


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Ben B. schrieb:
> Elektronenröhren sind aber auch nicht komplett "leer", wenn man sie
> massiv überlastet

nun ja auch gegetterte Röhren ziehen an den Pressglassockeln Luft und 
irgendwann ist auch das Gettermaterial aufgebraucht.
Höchstvakuum wird sowieso nie erreicht, denn lt. Definition ist es das 
Fehlen aller Materie!
Also im Weltall hinter der Expansionsgrenze, falls sich die 
Physikmodelle nicht irren.
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/07/14/wie-gross-ist-das-universum/

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> Also im Weltall hinter der Expansionsgrenze, falls sich die
> Physikmodelle nicht irren.

Da gibts doch nicht einmal nichts. ;-)

Genau genommen gibts auch kein "da", denn dafür braucht es einen Raum, 
und ohne den gibts kein "nichts".

: Bearbeitet durch User
von Gerald K. (geku)


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A. K. schrieb:
> heisse Atome.

heisst Atome = Plasma

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Man kann Plasma als einen Zustand von Materie betrachten. Also ja.

von Gerald K. (geku)


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Ben B. schrieb:
> Man kann Plasma als einen Zustand von Materie betrachten

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Plasma_(Physik)

von Joachim B. (jar)


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A. K. schrieb:
> Da gibts doch nicht einmal nichts. ;-)

und da gedenke ich fast vom Atheist zum Gläubigen zu werden, oder wir 
sind doch alle nur eine Computersimulation.

Urknall, kein Raum, keine Zeit, alles aus Nichts entstanden, das 
übersteigt nicht nur meinen Horizont, selbst in der Astrophysik bekomme 
ich keine Antworten.

: Bearbeitet durch User
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