Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Jobangst-Die Hysterie ist übertrieben


von Franko Potento (Gast)


Lesenswert?

Es gab die Angst vor dem technologischen Wandel schon in den 60er- und 
auch 90er-Jahren als die Computertechnologie eingeführt wurde. Es gibt 
Titelseiten der Nachrichtenmagazine von damals, die könnten Sie eins zu 
eins auch heute veröffentlichen. Es hat sich jedoch immer gezeigt, dass 
auch neue Berufe entstanden und dass die Gesamtbeschäftigung tendenziell 
eher gestiegen ist. Ich denke daher, dass die Hysterie, die an manchen 
Stellen betrieben wird, übertrieben ist. Ich blicke positiv in die 
Zukunft.


https://www.focus.de/finanzen/karriere/berufsleben/digitalisierung-am-arbeitsmarkt-muss-ich-mich-staendig-weiterbilden-um-mitzuhalten-das-sagt-ein-experte-zur-digitalisierung_id_9326028.html

: Gesperrt durch Moderator
von Mark (Gast)


Lesenswert?

Es werden auch weiterhin neue Jobs entstehen, die heute noch keiner 
kennt. Aber in Summe wird es immer weniger Jobs geben, denn das ist das 
Prinzip des technischen Fortschritts. Die Produktivität wird immer 
steigen, mit immer weniger Personal. Man kann auch keinen alten Schuster 
zum Computerexperten umschulen. Es werden immer welche auf der Strecke 
bleiben. Selbst als Elektro-Ingenieur findet man heute ja keinen Job, 
wenn die Beziehungen und die Berufserfahrung nicht zu 98% passen. Nur 
mit einem Studienabschluss gibt sich heutzutage doch kein Arbeitgeber 
mehr zufrieden. Ich sehe das nicht ganz so durch deine rosarote Brille. 
Aber als ich noch jung war, Mitte bis Ende meines Studiums, war ich auch 
noch so naiv wie du.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Franko.

Franko Potento schrieb:

Das ist leider eine sehr vereinfachte Darstellung.

> Es hat sich jedoch immer gezeigt, dass
> auch neue Berufe entstanden und dass die Gesamtbeschäftigung tendenziell
> eher gestiegen ist.

Es mögen zwar neue Berufe entstanden sein, aber nicht für die Leute, die 
in den 80ern mit und wegen der damaligen Digitalisierung arbeitslos 
wurden, und zu alt waren.

Erfahrungsgemäß sind ab 45-50 Jahre normale Leute zu alt, um noch die 
Kurve auf eine neue Technologie zu bekommen. Das heisst nicht, dass sie 
zu alt sind, sie zu erlernen, aber das sie meistens zu alt sind, um sie 
so zu erlernen, dass sie beruflich darin bestehen können.

Weiter sind die neuen Berufe deutlich komplexer und anspruchsvoller. Es 
wird also ein erhöter Sockel von Leuten geben, deren Leistungsfähigkeit 
nicht ausreichend ist und auch nicht ausreichend gefördert werden kann, 
um ihnen einen dauerhaften Job zu geben.

Dafür fehlen dann ausgebildete und leistungsfähige Leute.


> Ich denke daher, dass die Hysterie, die an manchen
> Stellen betrieben wird, übertrieben ist.

Die jetzige Entspannung der Situation auf dem Arbeitsmarkt ist wohl eher 
dem demografischen Wandel zu verdanken. Das wird sich aber wieder anders 
einpendeln.

> Ich blicke positiv in die
> Zukunft.

Positiv denken ist ein Grundübel. Die meisten Trickbetrüger nutzen 
positives Denken aus.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Franko Potento (Gast)


Lesenswert?

Mark schrieb:
> Ich sehe das nicht ganz so durch deine rosarote Brille.
> Aber als ich noch jung war, Mitte bis Ende meines Studiums, war ich auch
> noch so naiv wie du.

Das ist ja auch nicht meine Meinung.
Ich wollte nur eine Diskussion zu dem Thema anstoßen und eure Meinung 
lesen....

von Franko Potento (Gast)


Lesenswert?

Bernd W. schrieb:
> rfahrungsgemäß sind ab 45-50 Jahre normale Leute zu alt, um noch die
> Kurve auf eine neue Technologie zu bekommen. Das heisst nicht, dass sie
> zu alt sind, sie zu erlernen, aber das sie meistens zu alt sind, um sie
> so zu erlernen, dass sie beruflich darin bestehen können.

Das sehe ich anders.
Man bekommt das vom Personlaer nur eingeredet, das man ab 50 zu alt für 
was Neues ist.
Die Wahrheit ist man ist einfach nur nicht mehr so naiv wie mit 20 oder 
30.
Der Chef würde mehr Widerspruch bekommen und das ist oft nicht 
gewünscht.

Beitrag #6078350 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Franko.

Franko Potento schrieb:

> Das sehe ich anders.
> Man bekommt das vom Personlaer nur eingeredet, das man ab 50 zu alt für
> was Neues ist.

Nein. Für mich zumindest gilt das so, und ich sehe viele andere, denen 
es genauso geht.

> Die Wahrheit ist man ist einfach nur nicht mehr so naiv wie mit 20 oder
> 30.
> Der Chef würde mehr Widerspruch bekommen und das ist oft nicht
> gewünscht.

Hat man nicht eher gelernt, ausser in absoluten Notfällen die Klappe zu 
halten, weil man sonst draussen ist?

Die große Klappe und die Naivität was eigenes Leistungsvermögen angeht 
ist ja sonst eher die Domäne von Jungspunden.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von kik (Gast)


Lesenswert?

Mark schrieb:
> Es werden auch weiterhin neue Jobs entstehen, die heute noch
> keiner
> kennt. Aber in Summe wird es immer weniger Jobs geben, denn das ist das
> Prinzip des technischen Fortschritts. Die Produktivität wird immer
> steigen, mit immer weniger Personal. Man kann auch keinen alten Schuster
> zum Computerexperten umschulen. Es werden immer welche auf der Strecke
> bleiben. Selbst als Elektro-Ingenieur findet man heute ja keinen Job,
> wenn die Beziehungen und die Berufserfahrung nicht zu 98% passen. Nur
> mit einem Studienabschluss gibt sich heutzutage doch kein Arbeitgeber
> mehr zufrieden. Ich sehe das nicht ganz so durch deine rosarote Brille.
> Aber als ich noch jung war, Mitte bis Ende meines Studiums, war ich auch
> noch so naiv wie du.

Die Geschichte zeigt, dass deine Aussage Schwachsinn ist.

Trotz technischem Fortschritt und steigender Produktivität ist die 
Beschäftigung immer weiter gestiegen!

Es hilft auch nichts, sich gegen neue Technologien zu wehren. Früher 
haben die wütenden Arbeiter die Webstühle kaputt gemacht, daraufhin 
kamen noch bessere...

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Nachtrag:

Bernd W. schrieb:
eil man sonst draussen ist?
>
> Die große Klappe und die Naivität was eigenes Leistungsvermögen angeht
> ist ja sonst eher die Domäne von Jungspunden.

Sie sind ja auch tatsächlich leistungsfähiger, aber anders als sie 
meinen.

Dagegen hilft mir die Erfahrung des Alters nicht unbedingt weiter, weil 
das, worin ich Erfahrung habe, ist ja bei dem schnellen 
Technologiewandel immer veraltet.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo kik.

kik schrieb:

> Trotz technischem Fortschritt und steigender Produktivität ist die
> Beschäftigung immer weiter gestiegen!

Dazu kenne ich zu viele Langzeitarbeitslose, die ja auch aus der 
Statistik meist entfernt werden.
Und wenn ich sehe, was ich für Mühe hatte mit 50 eine neue Stelle zu 
finden....

>
> Es hilft auch nichts, sich gegen neue Technologien zu wehren. Früher
> haben die wütenden Arbeiter die Webstühle kaputt gemacht, daraufhin
> kamen noch bessere...

Warte ab. Der Klimawandel könnte machen, dass die Menscheit wieder auf 
Steinzeitnievau runter muss.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic (Keule schwenkend)
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von Frosch im Wasser (Gast)


Lesenswert?

kik schrieb:
> Trotz technischem Fortschritt und steigender Produktivität ist die
> Beschäftigung immer weiter gestiegen!

Jo, durch Hungerlohnjobs.
Immer mehr des BIP bleibt bei der "Elite" hängen, Hauptgrund 
Rationalisierung.
Man will den Frosch im jetzt schon warmen Wasserglas auf der Herdplatte 
beruhigen, der sieht, dass sich die Elite jetzt schon wieder am 
Thermostat zu schaffen machen will.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Frosch.

Frosch im Wasser schrieb:

> Immer mehr des BIP bleibt bei der "Elite" hängen, Hauptgrund
> Rationalisierung.
> Man will den Frosch im jetzt schon warmen Wasserglas auf der Herdplatte
> beruhigen, der sieht, dass sich die Elite jetzt schon wieder am
> Thermostat zu schaffen machen will.

Schreib nicht "Elite". Den Begriff verwenden Rechtsradikale. Schreib 
"Leistungsträger", das ist die echte Konkurenz.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Mark schrieb:
> Die Produktivität wird immer steigen, mit immer weniger Personal.

Solange steigender Konsum mit steigender Produktivität Schritt hält, 
geht die Rechnung trotzdem auf. Zum Problem wird es, wenn zu viele Leute 
zur Ansicht konvertieren, dass sie eigentlich nichts mehr brauchen.

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo A. K.

A. K. schrieb:

> Solange steigender Konsum mit steigender Produktivität Schritt hält,
> geht die Rechnung trotzdem auf. Zum Problem wird es, wenn zu viele Leute
> merken, dass sie eigentlich nichts mehr brauchen.

Mit dem "brauchen" ist das schon jetzt so eine Sache.....

Aber der Konsum stößt ja auch an Resourcen- und ökologische Grenzen.

Da wird es dann nicht weitergehen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von kik (Gast)


Lesenswert?

Jede Generation meint, dass sie an einem gewissen Peak angelangt ist und 
das Ende naht, weiter geht es trotzdem immer...

Warum verschwendet ihr alle so viel Zeit, über so einen Unsinn zu 
diskutieren... Nutzt lieber das, was wirklich sehr knapp ist, nämlich 
eure Lebenszeit.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Bernd W. schrieb:
> Aber der Konsum stößt ja auch an Resourcen- und ökologische Grenzen.

Tut er, ist aber eine andere Baustelle. Steigende Produktivität kann 
auch mit reduziertem Ressourcenverbrauch einhergehen.

: Bearbeitet durch User
von Bimbo. (Gast)


Lesenswert?

Immer mehr Berufsfelder der Grundversorgung bleiben auf der Strecke und 
werden auch in den nächsten 20 Jahren der Digitalisierung zum Opfer 
fallen. 1960 arbeiteten wieviel Prozent noch in der Landwirtschaft? 
Inzwischen sind es nur noch <=1%. Ähnlich wird es allen überflüssigen 
Bürojobs gehen. Magistrat, Rathaus, HR, etc. Aber auch in der 
Textilindustrie, Bauindustrie sieht es ähnlich aus.

Gleichzeitig wollen jedoch die Vermieter, Banken und Eigentümer weiter 
ihren Kuchen abhaben und ordentlich absahnen. Daher müssen zwangsläufig 
neue Jobs entstehen - denn die alte Einnahmequelle der Arbeiterklasse 
fällt ja immer mehr weg. Aber schon heute handelt es sich bei einem 
Großteil der Berufe um Bullshit Jobs, was - auf andere Felder verteilt - 
in Zukunft zunehmen wird. Schon heute ist der Großteil vom dem was 
unsere Fakultät hier entwickelt überflüssiger Nonsense und eine 
Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Das mögt ihr alle anders sehen.

Dass die Beschäftigungszahlen immer mehr steigen ist kein positiver 
Trend. Das Problem ist, dass es immer weniger gut bezahlte Jobs gibt und 
die Renten sinken. Alle müssen mehr und länger arbeiten. Zum 
Zweitjob kommt der Drittjob hinzu.

Eigentlich ist es vollkommen paradox: Der Wunsch aller ist es doch 
weniger zu arbeiten. Man muss aber trotz technischen Fortschritts mehr 
und länger arbeiten. Eine politische Partei, welche in ihrer Agenda 
das Ziel aufnehmen würde "Wir brauchen weniger Arbeitsplätze" würde aber 
selbst unter der Bevölkerung keinen Zuspruch bekommen und bei der 
nächsten Wahl unter 5% kommen, so heißt das Cred doch: Arbeit, Arbeit 
über alles. Dabei sollte es gerade das Ziel sein, Arbeitsplätze durch 
Automation zu reduzieren und den Wohlstand evtl. sogar noch zu erhöhen. 
Damit wäre auch der Umwelt geholfen.

Stattdessen rennen alle dem Sinnbild der modernen Arbeitswelt hinter - 
einem Bild, was von Gott gegeben genommen wird, jedoch erst eine 
Schöpfung der letzten 200 Jahre ist. Davor hat man soviel gearbeitet wie 
man eben musste. Heute rennt man sein halbes Leben lang in einen 9 
Stunden Job an 80% der Jahrestage und kriegt vom eigentlichen Leben nix 
mehr mit. Ist das nicht traurig?

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Franko Potento schrieb:
> Es hat sich jedoch immer gezeigt, dass
> auch neue Berufe entstanden

ja Mechatroniker, eine Mischung aus KFZ-Elektriker und KFZ-Mechaniker.
Von beidem kann der aber nur die Hälfte.

Ergebnis aus 2 Berufen mach einen, weniger Pesonal, aber auch weniger 
Reparaturtiefe.
Wer kann denn heute noch auf Bauteilebene reparieren?
Folge, es werden Platinen, Module, Steuergeräte getauscht bis der Fehler 
gefunden ist oder der Kunde monetär aufgeben muss.
Die Kunden zahlen die Zeche ja, notfalls muss ein neues Auto her, der 
Rest wird nach Afrika verschifft, auch eine Art Nachhaltigkeit.
Kurze PKW Zyklen freut die Kreditwirtschaft.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Es sollten die Sozialleistungen (ALG 1 und ALG 2) gegen eine Art 
Bildungsgeld ersetzt werden. Es sollte auch kein bedingungsloses 
Grundeinkommen geben. Die Regelarbeitszeit sollte 20 h/Woche betragen.

Wer sich 40 h/Woche weiterbildet, bekommt 1500 € Brutto pro Monat vom 
Staat. Wer berufstätig ist, kann sich immer noch 20 h/Woche 
weiterbilden.

So wäre sichergestellt, dass niemand abgehängt wird.

von Bimbo. (Gast)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> Die Kunden zahlen die Zeche ja, notfalls muss ein neues Auto her, der
> Rest wird nach Afrika verschifft, auch eine Art Nachhaltigkeit.

Und dort kriegen die Afrikaner das Auto wieder lauffähig.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Bimbo. schrieb:
> Und dort kriegen die Afrikaner das Auto wieder lauffähig.

Auch jene, die schon mehr aus Soft- als aus Hardware bestehen? Ich denke 
nicht, dass diese Form des Recyclings noch lange funktionieren wird.

von Bimbo. (Gast)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Auch jene, die schon mehr aus Soft- als aus Hardware bestehen? Ich denke
> nicht, dass diese Form des Recyclings noch lange funktionieren wird.

Weiß ich nicht, was auch eher ein drummer Kommentar meinerseits. 
Möglicherweise basteln die sich da irgendwas zurecht oder da kommt n 
anderer Motor rein...

von Elektrofan (Gast)


Lesenswert?

> 1960 arbeiteten wieviel Prozent noch in der Landwirtschaft?
> Inzwischen sind es nur noch <=1%. Ähnlich wird es allen
> überflüssigen Bürojobs gehen.

> Magistrat, Rathaus, ...
Letzteres wird schon vom Bundestag locker ausgeglichen.
https://de.wikipedia.org/wiki/19._Deutscher_Bundestag#Mitglieder_des_Bundestages

Auch die Lohnsumme wird daher weiter steigen (jedenfalls für "die");
die regelmässigen "Diäten"-"Anpassungen" dieser sog. "Volksvertreter"
liegen in ähnlicher Grössenordnung, wie ein Hartz-4-Satz
komplett beträgt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Abgeordnetenentsch%C3%A4digung#Abgeordnetenentsch%C3%A4digung

Der aus diesen Gegebenheiten resultierende Frust erschliesst sich
natürlich nicht jedem:
https://www.youtube.com/watch?v=Ah3Y6rLIFfE

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Joachim.

Joachim B. schrieb:

> Wer kann denn heute noch auf Bauteilebene reparieren?

Das ist für eine Firma selbst dann meistens unökonomisch, wenn die 
Platine ausgebaut auf dem Tisch liegt, der Fehler bekannt ist, das 
Bauteil im Lager liegt und Werkzeug und Know How für die Reparatur 
vorhanden sind.

Darum wird es zunehmend seltener gemacht.

Folge: Mangels Übung geht das Know How verloren, und es lohnt sich noch 
weniger.

Arbeitszeit ist einfach zu teuer im Verhältnis zum Materialwert.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo A. K.

A. K. schrieb:

>> Und dort kriegen die Afrikaner das Auto wieder lauffähig.
>
> Auch jene, die schon mehr aus Soft- als aus Hardware bestehen? Ich denke
> nicht, dass diese Form des Recyclings noch lange funktionieren wird.

Dort werden für kleines Geld neue, einfachere, digitale Steuerungen ohne 
so Flausen wie Wegfahrsperren ec. in die Autos eingebaut. Und die 
kriegen die da auch zum Laufen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

Beitrag #6078514 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Nachtrag:

Bernd W. schrieb:

> Arbeitszeit ist einfach zu teuer im Verhältnis zum Materialwert.

Dieses verhältnis zwischen teurer Arbeit und billigen Sachwerten 
bezeichnen wir übrigens als "Wohlstand".

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

Beitrag #6078521 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

kik schrieb:
> Trotz technischem Fortschritt und steigender Produktivität ist die
> Beschäftigung immer weiter gestiegen!

Echt?

Beitrag #6078532 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Bernd W. schrieb im Beitrag #6078521:
> Schlussfolgerung: Menschen sind halt nicht intelligent genug, in grossem
> Stil zusammenzuarbeiten.

Sind sie schon, aber es wird wie überall versucht sich selbst in den 
Vorteil zu bringen und die anderen halt mehr im "Nachteil" landen zu 
lassen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Elektrofan.

Elektrofan schrieb:

> Auch die Lohnsumme wird daher weiter steigen (jedenfalls für "die");
> die regelmässigen "Diäten"-"Anpassungen" dieser sog. "Volksvertreter"
> liegen in ähnlicher Grössenordnung, wie ein Hartz-4-Satz
> komplett beträgt:
>
> 
https://de.wikipedia.org/wiki/Abgeordnetenentsch%C3%A4digung#Abgeordnetenentsch%C3%A4digung

Kennst Du Abgeordnete oder Stadträte und dergleichen persönlich oder 
hast diesen Job selber gemacht?
Tatsache ist, dass das Arbeitspensum eigentlich überfordernd ist, und Du 
eine Menge an Ausgaben hast.

So gesehen bist Du als Abgeordneter eigentlich schlecht dran.

Du kannst allerdings Verbindungen knüpfen und hast eventuell 
Informationen, die Dir zu guten Geschäften verhelfen.
Darum muss jede Art von Regierung und Verwaltung möglichst breit 
öffentlich Überwacht werden.

Das Argument "Datenschutz" wird zunehmend dazu missbraucht, um solche 
Informationen vor der Bevölkerung und z.B. auch Stadträten zu 
verheimlichen. Insbesonders da, wo viele hoheitliche und städtische 
Aufgaben privatisiert wurden, weil für dem Etikett nach 
privatwirtschaftlichen Organisationen bestehen teilweise keine 
Einblicksrechte.

Das macht es z.B. sehr schwer bis unmöglich, die Effizienz einer 
Stadtverwaltung von z.B. Duisburg mit der von z.B. Monheim zu 
vergleichen und die Schwachpunkte (wo Geld verschwindet) zu 
lokalisieren.

Darum ist mehr Tranzparenz und mehr Demokratie erforderlich. Es wird am 
meisten in Autokratien in die eigene Tasche gewirtschaftet, weil da 
werden die Regeln so gemacht, dass das im wesentlichen legal ist.....

Du must Abgeordnete gut bezahlen. Weil sie das Geld meistens in ihren 
Job reinvestieren und damit sie weniger anfällig gegenüber Kungeleien 
sind.

Das es hier nicht gut ist, ist kein Argument dafür, es mit einer 
Autokratie oder Diktatur noch viel schlimmer zu machen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Cha-woma.

Cha-woma M. schrieb:

>> Schlussfolgerung: Menschen sind halt nicht intelligent genug, in grossem
>> Stil zusammenzuarbeiten.
>
> Sind sie schon, aber es wird wie überall versucht sich selbst in den
> Vorteil zu bringen und die anderen halt mehr im "Nachteil" landen zu
> lassen.

Diese Tendenz ist ja im Konkreten Fall die "mangelnde Intelligenz" ;O)

Spieltheorie: https://de.wikipedia.org/wiki/Gefangenendilemma

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

Bimbo. schrieb:
> Heute rennt man sein halbes Leben lang in einen 9 Stunden Job an 80% der
> Jahrestage und kriegt vom eigentlichen Leben nix mehr mit. Ist das nicht
> traurig?

Was ist schon "das eigentlich Leben"?
Immerhin macht man während der Arbeit, je nach ausgeübtem Beruf (den man 
nach seinen Interessen selbst ausgewählt hat!) und eigener Einstellung 
dazu, etwas mehr oder weniger Sinnvolles.

Hat man keine Arbeit, dann wissen viele Leute jedenfalls nichts wirklich 
Sinnvolles mit ihrer vielen Zeit anzufangen; das kann man bei 
Langzeitarbeitslosen gut beobachten (ist dann oft auch wieder ein 
Geldproblem, aber nicht ausschließlich).

Daher sehe ich meinen Job einfach als Teil meines Lebens an, was er ja 
de facto auch ist, also keine "verlorene" Zeit. Abgesehen vom Geld, 
welches er einspielt, macht er mir durchaus auch das Öfteren Spaß. Also 
passt das schon - ich bin ja sogar freiwillig von einer 35h-Woche auf 
40h hochgegangen. Die Work-Life-Balance muss halt für einen selbst 
irgendwo stimmen.

Im Übrigen gibt es eine Lösung für dein Problem, wenn du findest, dass 
dein Job zu viel deiner Lebenszeit einnimmt: Halbtags arbeiten, darauf 
gibt es sogar einen rechtlichen Anspruch in Deutschland.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Qwertz schrieb:

> Hat man keine Arbeit, dann wissen viele Leute jedenfalls nichts wirklich
> Sinnvolles mit ihrer vielen Zeit anzufangen; das kann man bei
> Langzeitarbeitslosen gut beobachten (ist dann oft auch wieder ein
> Geldproblem, aber nicht ausschließlich).

Das würde ich so nicht sagen, obwohl ich auch lieber etwas anderes 
machen würde als die deutschen standard Hobbys Fussball, Saufen und 
Daddeln.

Aber es steht mir nicht zu, dort über andere zu richten, und Dir steht 
das auch nicht zu.

>
> Daher sehe ich meinen Job einfach als Teil meines Lebens an, was er ja
> de facto auch ist, also keine "verlorene" Zeit. Abgesehen vom Geld,
> welches er einspielt, macht er mir durchaus auch das Öfteren Spaß.

Ich habe momentan auch einen Job, der mir Spass macht. Das ich mit 8h an 
der Grenze meiner Konzentration und psychischen Leistungsfähigkeit bin, 
ist eine andere Sache. Mein Job verbindet mich auch mit der Welt (sonst 
würde ich jeglichen Kontakt meiden und sehr schnell sehr weit abdriften) 
und verleiht einem auch einen Rest sozialen Status.

> Die Work-Life-Balance muss halt für einen selbst
> irgendwo stimmen.

Das ist halt das Problem. Was machen z.B. die Leute, bei denen die 
Balance bei 30h erreicht ist?

> Im Übrigen gibt es eine Lösung für dein Problem, wenn du findest, dass
> dein Job zu viel deiner Lebenszeit einnimmt: Halbtags arbeiten, darauf
> gibt es sogar einen rechtlichen Anspruch in Deutschland.

Aber dann bekommt man für halbe Zeit im allgemeinen nur ein drittel bis 
ein viertel des Gehaltes. Es hängt von den sonstigen Lebensumständen ab, 
ob das damit funktioniert. Oder man wird bei der nächsten Gelegenheit 
komplett entsorgt, weil so eine Halbtagsstelle nicht in das Konzept der 
Firma passt. Egal ob rechtlicher Anspruch oder nicht.

Abgesehen davon: aus irgendeinem Grunde finden die meisten Leute die 
halbtags arbeiten keine Stelle mehr, wo man sie wieder vollzeit arbeiten 
lässt, wenn es ihnen wieder besser geht. Viele müssen dann mit zwei 
verschiedenen Halbtagsstellen in zwei verschiedenen Firmen (Was ein 
zusätzliches stressiges Fahrereiproblem ist) vorlieb nehemn, und 
Schichtarbeit passend zu Synchronisieren ist unmöglich. Womit für diese 
Leuten dann nur ein drittel der offenen Stellen wirklich offen ist.



Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6078598 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bimbo. (Gast)


Lesenswert?

Qwertz schrieb:
> Was ist schon "das eigentlich Leben"?

Alles ausserhalb dem künstlich am Leben erhaltenen Hamsterrad.

Qwertz schrieb:
> Immerhin macht man während der Arbeit, je nach ausgeübtem Beruf (den man
> nach seinen Interessen selbst ausgewählt hat!) und eigener Einstellung
> dazu, etwas mehr oder weniger Sinnvolles.

Viele können aber nicht das, was sie gerne machen würden machen. Und der 
springende Punkt ist eben, dass immer mehr Berufe nicht sinnvoll sind, 
sondern quasi eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. ich würde auch nicht 
nochmal Ingenieur werden, hätte ich nochmal die Wahl.

Qwertz schrieb:
> Hat man keine Arbeit, dann wissen viele Leute jedenfalls nichts wirklich
> Sinnvolles mit ihrer vielen Zeit anzufangen; das kann man bei
> Langzeitarbeitslosen gut beobachten (ist dann oft auch wieder ein
> Geldproblem, aber nicht ausschließlich).

Das ist korrekt. Es muss aber ein Mittelmaß zwischen 0h und 40h gefunden 
werden. 40h gehört abgeschafft - ausser für die, die das wollen (wie 
dir).

Qwertz schrieb:
> Daher sehe ich meinen Job einfach als Teil meines Lebens an, was er ja
> de facto auch ist, also keine "verlorene" Zeit. Abgesehen vom Geld,
> welches er einspielt, macht er mir durchaus auch das Öfteren Spaß. Also
> passt das schon - ich bin ja sogar freiwillig von einer 35h-Woche auf
> 40h hochgegangen. Die Work-Life-Balance muss halt für einen selbst
> irgendwo stimmen.

Das sehen viele bestimmt ganz anders, auch wenn dieses Stigma gerne 
umgangen wird. Mein Job ist mein Broterwerb, nichts weiter. Nur die 
allerwenigsten sehen ihren Job als Teil ihres Lebens an. Zumindest nicht 
zum Positiven wie bei dir. Ich arbeite keine 40h mehr und würde das auch 
bei einem Job der mir Spaß macht nicht mehr machen. Es gibt genug andere 
schöne Dinge zu tun, warum auf eine Sache so festnageln und sich davon 
abhängig machen?

Qwertz schrieb:
> Im Übrigen gibt es eine Lösung für dein Problem, wenn du findest, dass
> dein Job zu viel deiner Lebenszeit einnimmt: Halbtags arbeiten, darauf
> gibt es sogar einen rechtlichen Anspruch in Deutschland.

Das mache ich quasi. Und mit einem Ingenuersgehalt kann man auch so 
leben - und nicht nur überleben. Und während alle Kollegen malochen 
gönne ich mir auch mal 4 Tage Wochenende, nachdem ich 3 Tage Vollzeit 
gearbeitet habe.

Es gibt genug Möglichkeiten und die wenigsten Hobbys brauchen 
(dauerhaft) eine hohe Summe an Geld. Man kann musizieren, nähen, 
basteln, Sport machen, Segeln (ok..), Reisen, Kochen, ehrenamtlich 
Arbeiten.....

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Heizkostenverteiler.

Heizkostenverteiler schrieb im Beitrag #6078598:

> Natürlich wird das funktionieren. Zwar nur hier in Deutschland, weil
> man hier eben alles mit sich machen läßt -aber egal: Wir retten nicht
> nur das Klima, wir retten die Welt! Jawoll!

Bleib mal auf dem Teppich. Was hier in Deutschland an Klimaschutz 
gemacht wird, ist weniger als halbherzig. Es ist eine winzige Dosis. 
Gerade soviel, das sie nicht übermäßig weh tut aber als 
Konjunkturspritze wirkt....im wesentlichen für die Autoindustrie.

Anfangen müsste man eigentlich damit, den Sprit so teuer zu machen, dass 
sich Pendeln mit dem Auto nicht mehr lohnt. Und keine versüssenden 
Zückerchen mit Steuererleichterungen oder so.

Dann würden

1) Wesentlich mehr Leute auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen müssen 
und

2) viele Firmen zumindest Filialen im Umfeld der großen Städte 
einrichten oder komplett umziehen. Es macht keinen Sinn, das z.B. viele 
Firmen in Düsseldorf sitzen und alle Leute dorthin pendeln, wenn sie 
genausogut im Umfeld angesiedelt werden könnten, wo die Leute wohnen.


>>  Der Klimawandel ist real und menschengemacht .

> Der Klimawandel ist real. Punkt. Menschen können dagegen nichts machen.
> Punkt.

Wichtig an diesem Punkte ist aber zu erwähnen, dass Menschen es durchaus 
noch könnten, etwas dagegen zu unternehmen. Allerdings wird dass nicht 
funktionieren, wenn wir nicht bereit sind, hungernd und frierend im 
Dunkeln zu sitzen.

Hier schafft sich also die komplette Menschheit ab, und nicht nur 
"Deutschland". ;O)


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6078665 wurde von einem Moderator gelöscht.
von olli (Gast)


Lesenswert?

Franko Potento schrieb:
> Das sehe ich anders.
> Man bekommt das vom Personlaer nur eingeredet, das man ab 50 zu alt für
> was Neues ist.
> Die Wahrheit ist man ist einfach nur nicht mehr so naiv wie mit 20 oder
> 30.
> Der Chef würde mehr Widerspruch bekommen und das ist oft nicht
> gewünscht.

Mit 50 kann man durchaus noch viel leisten und lernen.
Es gibt 9-jährige, die bereits auf der Universität studieren.
Das Problem ist, dass beides statistisch unwahrscheinlich ist. Es gibt 
für jeden Job ein "ideales" Alter, darunter oder darüber hat man es 
immer schwerer. Es kommt als gar nicht darauf an, was man kann, weil man 
gar nicht erst eine Chance bekommt sich zu behaupten.

von kik (Gast)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:
> kik schrieb:
>> Trotz technischem Fortschritt und steigender Produktivität ist die
>> Beschäftigung immer weiter gestiegen!
>
> Echt?

Offensichtlich ja ...

von Bimbo. (Gast)


Lesenswert?

kik schrieb:
> Offensichtlich ja ...

Was wie gesgat kein positiver Trend ist.

von Test (Gast)


Lesenswert?

Von einem Mindestlohn-Job (1200€ netto im Monat) bekommt man in 
Großstädten heutzutage doch gerade noch so die 1000€ Miete für die 
2-Zimmer-Bruchbude bezahlt. Übrig bleiben dann 200€, von denen man dann 
alles andere finanzieren darf. Viel Spaß.

Ich frag mich, was das für Zeiten waren, als ein Mann als 
Alleinverdiener von seinem Gehalt in einem Job eine 4-köpfige Familie 
ernähren konnte. Heutzutage reicht das Gehalt nichtmal mehr für einen 
allein.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

olli schrieb:
> Mit 50 kann man durchaus noch viel leisten und lernen.

Mancher entscheidet sich schon mit 30 für ein eng begrenztes Spektrum 
und hofft, darin bis zur Rente glücklich zu bleiben. Andere wiederum 
bleiben neugierig, suchen die Abwechslung, lernen stets Neues dazu - und 
stellen fest, dass es geht.

> für jeden Job ein "ideales" Alter, darunter oder darüber hat man es
> immer schwerer.

Zu simpel. Es gibt Tätigkeiten, in denen sowohl "jugendliche Frische" 
als auch Erfahrung hilfreich sind. Und zwar im Team.

von Tom K. (xpac)


Lesenswert?

Bimbo. schrieb im Beitrag #6078665:
> Ich bin aber nicht davon überzeugt, dass wir mit unseren Mitteln das
> Klima beeinflussen können,

Sehe ich auch so.
CO2 Bepreisung verteuert Heizung, Benzin etc, soll also den leuten die 
bisherige Nutzung vergraulen um auf Elektro umzusteigen.

Aber wo ist die Elektro Alternative?

..und je länger wir warten, je teurer wird es.
Was wird teurer? Der Elektro Umbau?

Menschen verbrauchen Resourcen....und es gibt viele Menschen.

Betreff "Jobangst" "Digitalisierung", da geistert dieses Wort 
"Digitalisierung" durch alle Kanäle.
Ja mein Gott, heisst nichts weniger als Maschinen übernehmen einfache 
Tätigkeiten in Fabriken, Büros etc.

"künstliche Intelligenz" ist ein neues Hype-Wort.

Im Prinzip müssen wir uns verabschieden von "lebenslanger Job" bei einer 
Firma.

Flexibilität ist angesagt.

Das bedeutet aber auch....Umstellung der ganzen Sozialsysteme.
Alles beruht auf "Beitragszahler", das ist schlecht.
Gut...Wachstum ist vielleicht auch schlecht, aber immerhin ein Motor.
Der Mensch strebt ja nach irgendwas.

Wir müssen uns wohl darauf einstellen das einige Menschen keinen Job 
haben werden....Grundeinkommen?

von kik (Gast)


Lesenswert?

Tom K. schrieb:
> Betreff "Jobangst" "Digitalisierung", da geistert dieses Wort
> "Digitalisierung" durch alle Kanäle.
> Ja mein Gott, heisst nichts weniger als Maschinen übernehmen einfache
> Tätigkeiten in Fabriken, Büros etc.
>
> "künstliche Intelligenz" ist ein neues Hype-Wort.
>
> Im Prinzip müssen wir uns verabschieden von "lebenslanger Job" bei einer
> Firma.
>
> Flexibilität ist angesagt.


Dein Beitrag könnte halt auch aus den 80ern oder 90ern stammen!

Damals haben nämlich tatsächlich Maschinen einfache Tätigkeiten 
übernommen. Das ist also nichts neues...

KI, der Begriff und die ganzen Erkenntnisse sind auch nichts neues... 
Aktuell aber immer noch nicht ausgereift genug.

Einen lebenslangen Job bei einer Firma hat man auch schon seit 
mindestens einer Generation nicht mehr und Flexibilität ist schon seit 
Dekaden notwendig.

Alte Diskussion, die immer wieder neu aufgewärmt wird... Mir gefällt es 
heute jedenfalls besser als z.B. 2005 oder in den 90ern.

von Irrational (Gast)


Lesenswert?

Test schrieb:
> Von einem Mindestlohn-Job (1200€ netto im Monat) bekommt man in
> Großstädten heutzutage doch gerade noch so die 1000€ Miete für die
> 2-Zimmer-Bruchbude bezahlt.

Wie viele kennst du die den Mindestlohn bekommen? Denkst du dass es 
damals (wann eigentlich?) keine Armut gab? Die 1000 Miete sind etwas 
hochgegriffen. Das waere hoechstens in den Top10 der deutschen 
Grossstaedte so. Dort ist der Lohn aber gewoehnlich hoeher. In den 
Vororten dieser Staedte sind die Mieten deutlich niedriger.

Aber typisch 1-Welt-Probleme. 1/3 der Weltbevoelkerung haben kein 
fliessend Wasser, hungern und du findest 1200 EUR netto monatlich wenig.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

kik schrieb:
> Einen lebenslangen Job bei einer Firma hat man auch schon seit
> mindestens einer Generation nicht mehr und Flexibilität ist schon seit
> Dekaden notwendig.

Kommt drauf an, für welche Altersgruppe du das betrachtest. Das 
Unternehmen verabschiedet nach wie vor Leute in die Rente, die dort als 
Azubi oder Ähnlichem begonnen haben, insgesamt gesehen und in der IT. 
Für jene, die dort jung beginnen, stehen die Chancen schlechter.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Test schrieb:
> Ich frag mich, was das für Zeiten waren, als ein Mann als
> Alleinverdiener von seinem Gehalt in einem Job eine 4-köpfige Familie
> ernähren konnte

so will keiner mehr leben, Opa lief 20km mit Bauholz nach Hause wo das 
Haus gebaut wurde damit er 20 Pfennig für die Strassenbahn sparte, Oma 
ackerte sich im Sommer 15 Stunden täglich kaputt mit sähen, ernten und 
einwecken damit alle über den Winter kommen, sie starb mit 60!
Im 800m² Grundstück war alles bepflanzt was essbar war, + Tierhaltung, 
bis das Futter für die Hühner teuerer wurde als der Eierpreis.
Geld gab mein Opa nur für Dinge aus die nicht selber gemacht werden 
konnte.
Dafür hatte er als Alleinverdiener auch 3 eigene Kinder und 2 andere 
zusätzlich aufgenommen.

Meine Hochachtung hat er über den Tod hinaus! Trotz geschummelter 
48h/Woche.
Klar gab es die aber nicht immer bei Maurern, blaumachen wurde ja von 
den Tuchmachern übernommen.

von kik (Gast)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> kik schrieb:
>> Einen lebenslangen Job bei einer Firma hat man auch schon seit
>> mindestens einer Generation nicht mehr und Flexibilität ist schon seit
>> Dekaden notwendig.
>
> Kommt drauf an, für welche Altersgruppe du das betrachtest. Das
> Unternehmen verabschiedet nach wie vor Leute in die Rente, die dort als
> Azubi oder Ähnlichem begonnen haben, insgesamt gesehen und in der IT.
> Für jene, die dort jung beginnen, stehen die Chancen schlechter.

Ja, die jetzt in die Rente verabschiedet werden, betrifft das auch 
nicht.

Aber wer jetzt anfängt, wird mit Sicherheit dort nicht in die Rente 
verabschiedet werden!

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

kik schrieb:
> Aber wer jetzt anfängt, wird mit Sicherheit dort nicht in die Rente
> verabschiedet werden!

Wobei das so pauschal für Berufe der Fall sein kann, die im 
forentypischen Spektrum liegen. Ausserhalb davon nicht unbedingt.

von Tom K. (xpac)


Lesenswert?

kik schrieb:
> Aber wer jetzt anfängt, wird mit Sicherheit dort nicht in die Rente
> verabschiedet werden!

Jaa...und?

Umbau des Sozialsystems !  ist angesagt!

von Manfred (Gast)


Lesenswert?

Franko Potento schrieb:
> Es gab

Wieviele Dumtrottelthreads macht dieser Affenarsch denn noch auf?

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

kik schrieb:
> Ja, die jetzt in die Rente verabschiedet werden, betrifft das auch
> nicht.
>
> Aber wer jetzt anfängt, wird mit Sicherheit dort nicht in die Rente
> verabschiedet werden!

Ich liege wie die meisten hier ja irgendwo dazwischen, und ich kann mir 
durchaus gut vorstellen, dass mein aktueller Arbeitgeber auch der letzte 
sein wird. Aber gut, das ist in der Tat nicht planbar, wer weiß schon 
wie sich Dinge langfristig entwickeln. Auf eine goldene Uhr zum 
xx-jährigen Jubiläum bin ich auch nicht scharf.

von Msd (Gast)


Lesenswert?

Franko Potento schrieb:
> 60er- und
> auch 90er-Jahren als die Computertechnologie eingeführt wurde.

Franko Potento schrieb:
> Ich blicke positiv in die
> Zukunft.

Der war gut, versuchs nochmal.

Da du in den 60ern anscheinend schon fähig warst die wirtschaftliche 
Lage zu deuten bzw. Nachrichten aufzunehmen warst du damals also 
vielleicht so um die 15 Jahre alt.

Das heißt du bist heute 75 Jahre alt.

Erzählst uns hier also dass du auf Grund der beruflichen Situation 
positiv in die Zukunft siehst.

Ja sichi...

Das haben die schlauen Leute hier aber wohl wieder nicht mitbekommen.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Aber wenn es den Ingenieuren so schlecht geht, warum machen sie dann 
nicht einfach einen Schwerpunktstreik?

Ingenieure könnten sich zu einer Vereinigung zusammenschließen, welche 
über Mitgliedsbeiträge finanziert gezielt einzelne Ingenieure aus 
kritischen Positionen herauskauft, sodass gerade dort'ein mangel 
entsteht, wo es der Wirtschaft am meisten weh tut. Dann müsste der 
Arbeitgeber die Bedingungen (Homeoffice, Urlaub, Gehalt, Arbeitszeit) 
der jeweiligen Position verbessern. OK, das wäre zwar Erpressung, aber 
das sind wir ja schon von der Politik gewohnt.

von Propionat (Gast)


Lesenswert?

Stefan H. schrieb:
> Aber wenn es den Ingenieuren so schlecht geht, warum machen sie dann
> nicht einfach einen Schwerpunktstreik?

weil man seit jahrzehnten nur menschen mit einem sklaveninstinkt 
einstellt? das ist doch die einzige begründung für die ganzen 
eingebildeten HR tussies, menschen die potentiel wiederstand leisten 
könnten fleissig herauszufiltern :<

von the incredible michael detector (Gast)


Lesenswert?

Propionat schrieb:
> weil man seit jahrzehnten nur menschen mit einem sklaveninstinkt
> einstellt? das ist doch die einzige begründung für die ganzen
> eingebildeten HR tussies, menschen die potentiel wiederstand leisten
> könnten fleissig herauszufiltern :<

Ey, gut angestrengt! Respekt Michi!

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Stefan H. schrieb:
> Ingenieure könnten sich zu einer Vereinigung zusammenschließen, welche
> über Mitgliedsbeiträge finanziert gezielt einzelne Ingenieure aus
> kritischen Positionen herauskauft

VDE?
lach.....

von Pro Master (Gast)


Lesenswert?

Mark schrieb:
> Man kann auch keinen alten Schuster
> zum Computerexperten umschulen.

Es braucht nur einen Experten für das Touch-Interface. Dann können sich 
Hunderte, ja gar Tausende, Bachelor Professionals daran wie an ihrem 
Smartphone austoben und manch einer der Jüngeren sich als Digital Native 
fühlen.

von klausi (Gast)


Lesenswert?

Pro Master schrieb:
> Mark schrieb:
>> Man kann auch keinen alten Schuster
>> zum Computerexperten umschulen.
>
> Es braucht nur einen Experten für das Touch-Interface. Dann können sich
> Hunderte, ja gar Tausende, Bachelor Professionals daran wie an ihrem
> Smartphone austoben und manch einer der Jüngeren sich als Digital Native
> fühlen.

Ach ja, die hippen Bätschelor Bubis, die auf der Suche sind.. nach mies 
bezahlten Jobs.. ein Job, der ihnen die Leasingrate zahlt.. für das neue 
E-Auto.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Propionat schrieb:
> weil man seit jahrzehnten nur menschen mit einem sklaveninstinkt
> einstellt?

Und jene ohne Sklaveninstinkt leben von H4? Oder wo bleiben die?

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Und jene ohne Sklaveninstinkt leben von H4? Oder wo bleiben die?

Das sind die verhassten Fridays-For-Future-Leute. Sie bekommen zwar 
ständig Mordrohungen, aber wenn sie dann älter sind, werden einige von 
ihnen gut bezahlte Posten in der Politik oder 
Erneuerbare-Energien-Konzerne haben.

Man muss halt wissen, wo und wie man aufmucken kann.

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

Stefan H. schrieb:
> Aber wenn es den Ingenieuren so schlecht geht, warum machen sie dann
> nicht einfach einen Schwerpunktstreik?

Es geht ihnen ja überhaupt nicht schlecht. Bitte das Geheule hier im 
Forum nicht als repräsentativ annehmen. Die allermeisten Ingenieure 
haben einfach gar keinen Grund groß zu streiken. Ich würde es in meiner 
Position auch nicht tun.

von Six Sigma Gabriel (Gast)


Lesenswert?

Qwertz schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>> Aber wenn es den Ingenieuren so schlecht geht, warum machen sie dann
>> nicht einfach einen Schwerpunktstreik?
>
> Es geht ihnen ja überhaupt nicht schlecht. Bitte das Geheule hier im
> Forum nicht als repräsentativ annehmen. Die allermeisten Ingenieure
> haben einfach gar keinen Grund groß zu streiken. Ich würde es in meiner
> Position auch nicht tun.

Weil wenn Ingenieure streiken merkt das so gut wie keinerr. Anders, ist 
es, wenn Lokführer oder Piloten, Ärzte, Erzieher, Lehrer ... streiken. 
Das hat sofort auf die übrige Bevölkerung ein Impact Ich vermisse in 
meinem Alltag auch keine Ingenieure. Also ist die Wirkung eines 
Ingenieurstreiks nicht groß. Und selbst wenn es so wäre. Ingenieure sind 
eher einzelgänger die sich alle für die schlausten halten, weil sie so 
schwere Sachen angeblich können und die können sich nicht vorstellen wie 
Zusammenhalt positiv sein kann.

von Sigi (Gast)


Lesenswert?

Qwertz schrieb:
> Ich würde es in meiner
> Position auch nicht tun.

Zu viel zum sterben und zu wenig zum leben?

Interessant dass du hier immer wieder zum besten gibst, dass du gut 
verdienst aber es scheint trotzdem zu wenig zu sein, dass du keinesfalls 
riskieren willst am Ende mit weniger dazustehen, weil du die Klappe 
aufgerissen hast.

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

Sigi schrieb:
> Qwertz schrieb:
> Ich würde es in meiner
> Position auch nicht tun.
>
> Zu viel zum sterben und zu wenig zum leben?

Nein. Ich komme sehr gut zurecht.

> Interessant dass du hier immer wieder zum besten gibst, dass du gut
> verdienst aber es scheint trotzdem zu wenig zu sein, dass du keinesfalls
> riskieren willst am Ende mit weniger dazustehen, weil du die Klappe
> aufgerissen hast.

Das verstehst du falsch. Es ist nicht die Angst mit weniger dastehen zu 
können, die mich nicht streiken lässt, sondern es fehlt schlicht die 
Motivation, für was ich streiken sollte. Mir genügen mittlerweile die 
automatischen Erhöhungen über die Tarifrunden (Inflationsausgleich plus 
x) vollauf. Ein AT-Vertrag liegt bei meinem Arbeitgeber auch nicht mehr 
in weiter Ferne, aber das muss ich mir noch gut überlegen, ob das für 
mich passt; ich habe nämlich gar keine Ambitionen auf weitere große 
Karriere, ich bin zufrieden, so wie es ist.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Qwertz schrieb:
> Es geht ihnen ja überhaupt nicht schlecht. Bitte das Geheule hier im
> Forum nicht als repräsentativ annehmen. Die allermeisten Ingenieure
> haben einfach gar keinen Grund groß zu streiken. Ich würde es in meiner
> Position auch nicht tun.

Nicht ganz! Es geht uns noch nicht schlecht. Viele Neuerungen werden 
erst in 5, 10, 20 oder mehr Jahren wirksam, je nachdem in welchem 
Stadium sich das befindet (Forschung oder Entwicklung).

Wenn sich nun heute niemand mehr bereit erklärt etwas neues anzufangen, 
dann kommt eben viel später nichts mehr.

Unsere Bevölkerung besteht fast nur noch aus Menschen, die bald in Rente 
gehen. Die wenigsten von denen werden sich mit Kernfusion, KI oder 
Quantencomputern beschäftigen wollen, denn wenn das kommt, leben sie 
schon gar nicht mehr.

Generell wird auch nicht viel probiert. Will man etwas innovatives 
ausprobieren, trägt man das volle Risiko selbst. Risikokapital ist in 
Deutschland nicht von Bedeutung. Man muss eigentlich schon so viel in 
Marktforschung investieren, dass man es gleich selbst finanzieren kann. 
Die Leute investieren lieber in Beton anstatt Innovation.

Kein Mensch will e-Autos, auch dann nicht, wenn die Batterien günstig, 
langlebig und frei von seltenen Erden sind. Auch wenn die Reichweite 
einmal 800 km beträgt und das Laden nur wenige Minuten dauern wird, 
werden sich viele Menschen aus Prinzip kein e-Auto kaufen, weil zu viel 
Elektronik, zu wenig Ansehen usw.

Echter Fortschritt ist generell nicht so beliebt. Man muss eben Träume 
statt Lösungen verkaufen. Oder warum vertrauen die Menschen eher auf 
Homöopathie, Geistheilung, Bioresonanz, Akupunktur, Osteopathie und 
Astrologie anstatt Schulmedizin?

von Ursel (Gast)


Lesenswert?

Stefan H. schrieb:
> Risikokapital ist in
> Deutschland nicht von Bedeutung.

Das liegt aber vor allem daran, dass Deutschland mittelständisch geprägt 
ist. "Hidden champion" widerspricht sich halt mit der Strategie eines 
typischen Risikokapitalgebers.

Wobei Deutschland doch hin und wieder mal ein Einhorn hervorbringt. 
Siehe z.B. Teamviewer.

Stefan H. schrieb:
> Kein Mensch will e-Autos, auch dann nicht, wenn die Batterien günstig,
> langlebig und frei von seltenen Erden sind. Auch wenn die Reichweite
> einmal 800 km beträgt und das Laden nur wenige Minuten dauern wird,
> werden sich viele Menschen aus Prinzip kein e-Auto kaufen, weil zu viel
> Elektronik, zu wenig Ansehen usw.

Doch. Sobald ein Elektroauto günstiger ist, kaufen das die Leute auch in 
der großen Masse. Laut neuesten Studien werden Elektroautos 2024 auch in 
der Anschaffung günstiger. Bei Berücksichtigung der Gesamtkosten 
funktioniert das für manche Fahrprofile auch heute schon. Bei Pendlern 
die am Arbeitsplatz kostenlos laden können z.B.

Und dementsprechend investieren auch alle Autokonzerne schon seit Jahren 
in die Elektromobilität. Spätestens seit dem Hype um 2010 geht es in der 
Branche richtig ab - auch wenn der Verbraucher davon noch recht wenig 
merkt. Das liegt aber auch hauptsächlich daran, dass die Gesetzgebung in 
Europa dazu geführt hat, dass die Autokonzerne erst nächstes und 
übernächstes Jahr so richtig los legen dürfen.

von Jens G. (jensg)


Lesenswert?

Franko Potento schrieb:
> Bernd W. schrieb:
> Die Wahrheit ist man ist einfach nur nicht mehr so naiv wie mit 20 oder
> 30.
> Der Chef würde mehr Widerspruch bekommen und das ist oft nicht
> gewünscht.

Jemand von über 50 lässt sich nicht mehr so leicht lenken, manipulieren, 
wie es bei Jüngeren ist. So vermeidet man Konflikte und verzichtet 
gleichzeitig auf Berufserfahrung.  ... kann dann super über 
Fachkräftemangel schimpfen, da das vorhandene Potential nicht erkannt 
und genutzt wird.

von Ursel (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
> Jemand von über 50 lässt sich nicht mehr so leicht lenken, manipulieren,
> wie es bei Jüngeren ist.

Oder ist einfach starrsinnig geworden. Und verwendet eine angebliche 
Naivität von Jüngeren als Ausrede für seine Starrsinnigkeit. Wobei das 
Alter, unter dem Leute naiv sind, immer schön an das eigene Alter 
angepasst wird.

Sorry, aber so naiv sind jüngere nicht, um Euch den Quatsch abzukaufen. 
Gebt einfach zu, starrsinnig zu sein.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


Lesenswert?

Ursel schrieb:
> Gebt einfach zu, starrsinnig zu sein.

Würde das deine Lebenslüge erträglicher gestalten?

von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Ursel schrieb:
> Gebt einfach zu, starrsinnig zu sein.
>
> Würde das deine Lebenslüge erträglicher gestalten?

Eben. Gerade Ingenieure sind nicht für Starrsinnigkeit bekannt, da es 
ein kreativer Beruf ist.

von Ursel (Gast)


Lesenswert?

Qwertz schrieb:
> Eben. Gerade Ingenieure sind nicht für Starrsinnigkeit bekannt, da es
> ein kreativer Beruf ist.

Auf der anderen Seite beklagen sich hier viele ältere Ingenieure über 
schwindende Jobchancen. Und als Begründung kommen genau die gleichen 
Sprüche wie hier, von wegen "weniger naiv" uns so. Also genau der 
gleiche Grund: Starrsinn. Für einen Ingenieur natürlich tödlich. Aber 
sie sind eben auch nicht immun dagegen.

Davon abgesehen gibt es den Beruf des "Ingenieurs" nicht. Entwickler, 
Vertriebler und Qualitätsmanager sind nur drei von hunderten völlig 
unterschiedlichen Berufe, die von Ingenieuren ausgeübt werden.

von Jens G. (jensg)


Lesenswert?

Ursel schrieb:
> Qwertz schrieb:
> Auf der anderen Seite beklagen sich hier viele ältere Ingenieure über
> schwindende Jobchancen.

Die geringeren Jobchancen sind leider real und statistisch nachweisbar. 
Personalentscheider sind bei älteren Bewerbern oftmals sehr 
zurückhaltend.

Bei mir persönlich hat sich die Jobsuche bei Arbeitslosigkeit auf bis zu 
10 Monate verlängert. Vor 10 Jahren waren es noch bis zu 3 Monate. Bin 
50+.

: Bearbeitet durch User
von Ursel (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
> Die geringeren Jobchancen sind leider real und statistisch nachweisbar.
> Personalentscheider sind bei älteren Bewerbern oftmals sehr
> zurückhaltend.

Was sich durch Alterstarrsinn auch logisch erklären lässt.

Darauf auch noch stolz zu sein oder es sich schön zu reden ist dann 
sicherlich kein Vorteil.

von Jens G. (jensg)


Lesenswert?

Ursel schrieb:
> Jens G. schrieb:
> Was sich durch Alterstarrsinn auch logisch erklären lässt.
>
Vorurteile zu haben ist immer ein Problem.

Ich habe die Zeit der Arbeitslosigkeit zur Weiterbildung genutzt und 
habe deshalb auch wieder einen Arbeitgeber gefunden.

"Get up, stand up .. don't give up." .. Bob Marley.

: Bearbeitet durch User
von Ursel (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
> Vorurteile zu haben ist immer ein Problem.

Ist nur kein Vorurteil. Gibt ja auch genügend ältere Ingenieure, die das 
Problem nicht haben. Die brauchen auch keine Monate, um einen neuen Job 
zu finden.

Jens G. schrieb:
> Ich habe die Zeit der Arbeitslosigkeit zur Weiterbildung genutzt und
> habe deshalb auch wieder einen Arbeitgeber gefunden.

Bleibt immer noch die Frage wie zur Hölle man es als Ingenieur schafft, 
arbeitslos zu werden.

von Jens G. (jensg)


Lesenswert?

Ursel schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Vorurteile zu haben ist immer ein Problem.
>
> Bleibt immer noch die Frage wie zur Hölle man es als Ingenieur schafft,
> arbeitslos zu werden.

Durch Abbruch von Projekten, oder durch wirtschaftlich schwierige Zeiten 
von Unternehmen, oder auch Auftragsmangel.

von Ursel (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
> Durch Abbruch von Projekten, oder durch wirtschaftlich schwierige Zeiten
> von Unternehmen, oder auch Auftragsmangel.

Führen aber nicht zu einer Entlassung, außer vielleicht in irgendwelchen 
Super-Kleinklitschen.

Davon abgesehen hat man als Ingenieur dann innerhalb kürzester Zeit 
einen neuen Job.

Beitrag #6081851 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6081852 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jürgen (Gast)


Lesenswert?

Ursel schrieb:
> Davon abgesehen hat man als Ingenieur dann innerhalb kürzester Zeit
> einen neuen Job.

Nur wenn man jünger als 40 ist und die Berufserfahrung ganz genau auf 
die neue Stelle passt.

von Ursel (Gast)


Lesenswert?

Jürgen schrieb:
> Nur wenn man jünger als 40 ist und die Berufserfahrung ganz genau auf
> die neue Stelle passt.

Nein, das funktioniert bis zur Rente noch. Und darüber hinaus. Ich kenne 
einen 65-jährigen, der sich vor Aufträgen kaum retten kann, nachdem er 
sich in der Rente noch etwas freiberuflich arbeiten wollte. Und 
teilweise kommen da auch völlig fachfremde Dinge rein (SPS programmieren 
für einen Hardwareentwickler). Übrigens direkt über Kunden, ohne 
Vermittler.

Übrigens schreibt kaum ein Unternehmen exakt für eine Stelle aus. Das 
Anforderungsprofil ist eher das Abteilungsprofil. Und selbst wenn die 
Stelle für ein Projekt ausgeschrieben wird, arbeitet man häufig gar 
nicht daran, sondern ersetzt einen Kollegen, der im Projekt mit 
arbeitet. Von daher kann man auch gar nicht genau passen oder nicht 
passen.

von Jens G. (jensg)


Lesenswert?

Ursel schrieb:
> Jens G. schrieb:
>> Durch Abbruch von Projekten, oder durch wirtschaftlich schwierige Zeiten
>> von Unternehmen, oder auch Auftragsmangel.
>
> Führen aber nicht zu einer Entlassung, außer vielleicht in irgendwelchen
> Super-Kleinklitschen.

Meine letzte Arbeitsstelle war eine .. "Super-Kleinklitsche". Mit meiner 
Person hat die Entwicklung von Elektronik in diesem Unternehmen 
aufgehört.

von Jürgen (Gast)


Lesenswert?

Ursel schrieb:
> Nein, das funktioniert bis zur Rente noch. Und darüber hinaus. Ich kenne
> einen 65-jährigen, der sich vor Aufträgen kaum retten kann, nachdem er
> sich in der Rente noch etwas freiberuflich arbeiten wollte. Und
> teilweise kommen da auch völlig fachfremde Dinge rein (SPS programmieren
> für einen Hardwareentwickler). Übrigens direkt über Kunden, ohne
> Vermittler.

Hört sich nach einem Einzelfall an. Ist also nicht relevant.

von Ursel (Gast)


Lesenswert?

Jens G. schrieb:
> Meine letzte Arbeitsstelle war eine .. "Super-Kleinklitsche". Mit meiner
> Person hat die Entwicklung von Elektronik in diesem Unternehmen
> aufgehört.

Ja dann sollte man sich vielleicht mal ernsthaft fragen, wieso man nur 
in solchen Läden an Jobs kommt.

Am Alter liegt es jedenfalls nicht.

von Ursel (Gast)


Lesenswert?

Jürgen schrieb:
> Hört sich nach einem Einzelfall an. Ist also nicht relevant.

Ist es aber nicht, sondern die allgemeine Situation des Arbeitsmarkts 
für (gute) Ingenieure.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Ursel schrieb:
> Nein, das funktioniert bis zur Rente noch. Und darüber hinaus. Ich kenne
> einen 65-jährigen, der sich vor Aufträgen kaum retten kann, nachdem er
> sich in der Rente noch etwas freiberuflich arbeiten wollte. Und
> teilweise kommen da auch völlig fachfremde Dinge rein (SPS programmieren
> für einen Hardwareentwickler). Übrigens direkt über Kunden, ohne
> Vermittler.

Was heißt Aufträge? Es handelt sich also um einen Selbstständigen oder 
Freiberufler. Und die Kontakte zum Kunden hat er durch seine früheren 
Tätigkeiten. Es handelt sich also nicht um eine normale Anstellung bei 
einem neuen Arbeitgeber.

Ursel schrieb:
> Ist es aber nicht, sondern die allgemeine Situation des Arbeitsmarkts
> für (gute) Ingenieure.

Ganz sicher nicht. Und was ist ein guter Ingenieur? Wie beurteilt man 
das vor der Einstellung?

von Ursel (Gast)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> Was heißt Aufträge? Es handelt sich also um einen Selbstständigen oder
> Freiberufler.

Also die Aufmerksamkeitsspanne eines Ingenieurs sollte schon länger als 
zwei Sätze sein:

Ursel schrieb:
> der sich vor Aufträgen kaum retten kann, nachdem er
> sich in der Rente noch etwas freiberuflich arbeiten wollte.

Stefan schrieb:
> Es handelt sich also nicht um eine normale Anstellung bei
> einem neuen Arbeitgeber.

Wenn man monatelang arbeitslos ist sollte man doch wenigstens einmal auf 
die Idee kommen, auch Aufträge als Freelancer zu suchen.

Stefan schrieb:
> Ganz sicher nicht. Und was ist ein guter Ingenieur? Wie beurteilt man
> das vor der Einstellung?

"Gut" war vielleicht wirklich zu krass formuliert - "halbwegs brauchbar" 
trifft es schon eher. Was wahrscheinlich für >90% der Ingenieure gilt. 
Eine aussagekräftige Bewerbung schreiben und im Gespräch nicht als 
absoluter Vollpfosten rüber kommen reicht normalerweise, um nach 
drei/vier Anläufen einen Job zu bekommen.

Naja, und als Ingenieur ist natürlich Mobilität Voraussetzung. Im 
schlimmsten Fall bundesweit.

von Jürgen (Gast)


Lesenswert?

Ursel schrieb:
>> Nur wenn man jünger als 40 ist und die Berufserfahrung ganz genau auf
>> die neue Stelle passt.
>
> Nein, das funktioniert bis zur Rente noch. Und darüber hinaus. Ich kenne
> einen 65-jährigen, der sich vor Aufträgen kaum retten kann, nachdem er
> sich in der Rente noch etwas freiberuflich arbeiten wollte.

Eine freiberufliche Tätigkeit ist in diesem Fall kein neuer Job, sondern 
ein Glücksfall, der sich aus der früheren Arbeitssituation ergeben kann. 
Also keines Falls allgemeingültig.

> Ist es aber nicht, sondern die allgemeine Situation des Arbeitsmarkts
> für (gute) Ingenieure.

Nein! Es sind spezielle Einzelfälle.

von Ursel (Gast)


Lesenswert?

Jürgen schrieb:
> Eine freiberufliche Tätigkeit ist in diesem Fall kein neuer Job, sondern
> ein Glücksfall, der sich aus der früheren Arbeitssituation ergeben kann.
> Also keines Falls allgemeingültig.

Der springende Punkt war, dass er Kram gemacht hat, wofür die 
Unternehmen keine normalen Mitarbeiter bekommen haben. Also so viel 
Transferleistung habe ich von Ingenieuren schon vorausgesetzt.

Jürgen schrieb:
> Nein! Es sind spezielle Einzelfälle.

Nein, Ingenieure, die keinen Job finden, sind die Einzelfälle. Erst 
einmal sind nämlich rund 99% in einem festen Arbeitsverhältnis. Die 
meisten werden schlichtweg nie arbeitslos, sondern wechseln den Job nur 
aus ungekündigter Position.

von Jürgen (Gast)


Lesenswert?

Ursel schrieb:
> "Gut" war vielleicht wirklich zu krass formuliert - "halbwegs brauchbar"
> trifft es schon eher. Was wahrscheinlich für >90% der Ingenieure gilt.
> Eine aussagekräftige Bewerbung schreiben und im Gespräch nicht als
> absoluter Vollpfosten rüber kommen reicht normalerweise, um nach
> drei/vier Anläufen einen Job zu bekommen.
>
> Naja, und als Ingenieur ist natürlich Mobilität Voraussetzung. Im
> schlimmsten Fall bundesweit.

Dummes Geschwätz, mehr kann man dazu wirklich nicht sagen. Hast keine 
Ahnung was andere bereit sind zu unternehmen. Da ist ein Umzug das 
wenigste. Ich habe schon etliche, die solche Reden schwingen, eine 
Vermittlungsprovision im 5stelligen Bereich angeboten. Komisch, dass ich 
danach nichts mehr von diesen Schwätzern gehört habe.

von Ursel (Gast)


Lesenswert?

Jürgen schrieb:
> Dummes Geschwätz, mehr kann man dazu wirklich nicht sagen. Hast keine
> Ahnung was andere bereit sind zu unternehmen. Da ist ein Umzug das
> wenigste.

Es ist natürlich keine Garantie, einen Job zu kriegen. Wenn man sonst 
auf ganzer Linie ein Versager ist bringt das nichts.

Jürgen schrieb:
> Ich habe schon etliche, die solche Reden schwingen, eine
> Vermittlungsprovision im 5stelligen Bereich angeboten. Komisch, dass ich
> danach nichts mehr von diesen Schwätzern gehört habe.

Die Vermittlungsprovision bringt nichts wenn man danach eine 
fünfstellige Summe weniger verdient. Und würde kaum jemand bewegen, 
einen guten Job aufzugeben.

Gib die Vermittlungsprovision doch einem guten arbeitslosen Ingenieur. 
Der wird sie sicherlich dankend annehmen. Du wirst nur keinen finden, 
weil es die nicht gibt.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

An der Sache mit der Naivität scheint schon etwas dran zu sein. Ich 
beobachte selbst immer wieder, dass gerade naive Menschen mehr Erfolg 
haben. Sie verkaufen sich eben besser, aber ohne, dass es ihnen bewusst 
ist.

Welche Aussage könnte wohl eher von jemandem stammen, der völlig 
unerfahren und weltfremd ist?

"Bis 2040 werden wir ausschließlich erneuerbare Energien nutzen und 
diese werden günstiger sein als konventionelle Formen, weil man keinen 
Brennstoff wie Kohle oder Uran kaufen muss."

oder eher:

"Erneuerbare Energien sind teuer, weil man sie speichern muss. Die 
Gestehung ist nur schwer planbar. Selbst im Jahr 2040 ist nur ein 
Strommix mit Kernenergie möglich."

Welche der beiden Aussagen könnte nun eher von einem naiven Ingenieur 
stammen? Und welche der Aussagen kommt politisch am besten an?

Was würde ein naiver Ingenieur im Vorstellungsgespräch antworten, wenn 
der Arbeitgeber sagen würde: "Bei uns macht die Arbeit wirklich Spaß. 
Wir haben spannende Projekte. Wir sagen mit KI vorher, wann Solar- und 
Windkraft verfügbar sind. Dein Beitrag ist nicht nur irgend ein Job! Er 
ist wichtig für die gesamte Menschheit. Wir haben auf Twitter das Foto 
von der FFF-Demo gesehen. Uns ist Umweltschutz auch sehr wichtig, wir 
haben ja nur den einen Planeten. Du, ich kann ja sicher "Du" sagen, weil 
wir sind ja alle Kumpels, flache Hierarchien und so, Du weißt schon. Du 
kannst bei uns auch an Open Source mit entwickeln. Wir machen Open 
Science, weil wir glauben, dass man so wichtige Themen nicht geheim 
halten sollte. Wir haben auch keine festen Arbeitszeiten. Wir nennen das 
auch nicht 'Arbeit', sondern produktive Freizeit. Ich bin auch nicht 
Dein Chef, sondern Dein Mentor. Wir haben ganz besonders anspruchsvolle 
Ziele, nämlich die Welt retten. Mit unserem Digitale-Nomaden-Programm 
kannst Du auch, wenn Du im Urlaub bist Deine Projekte voranbringen. Weil 
wir Dich so respektieren, schenken wir Dir sogar eine Bahncard25. Du 
erhältst ein 'Gehalt' von 24k€/Jahr. Nennen wir es eher 'Stipendium'. 
Wir sind auch keine Anzugträger. Bei uns gibt es keinen Dresscode. Wir 
sind ja hier nicht in einem langweiligen 9to5-Hamsterrad-Job in einem 
'Büro'. Wir verbringen hier im 'Innovation-Space' unsere produktive 
Freizeit. Da lässt nicht jeder um 5 den Stift fallen und geht einfach. 
Bei uns geht das auch mal bis Nachts um 1. Es gibt auch gratis 
Club-Mate."

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Bernd W. schrieb:
> Positiv denken ist ein Grundübel. Die meisten Trickbetrüger nutzen
> positives Denken aus.

Naja, besser positiv denken und vom Trickbetrüger ausgenommen werden 
(der ja auch erstmal positiv denk, dass er nicht im Knast landet), als 
negativ denkend sich von der Brücke zu stürzen. Positiv denken ist also 
ein evolutionär erforderliches Grundübel.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Frosch im Wasser schrieb:
> Jo, durch Hungerlohnjobs.
> Immer mehr des BIP bleibt bei der "Elite" hängen, Hauptgrund
> Rationalisierung.

Nein Hauptgrund ist eine neo-liberale Politik, die erst die 
Rahmenbedingungen dafür geschaffen hat.

von Al-Koholoida (Gast)


Lesenswert?

Karl schrieb:
> Frosch im Wasser schrieb:
>> Jo, durch Hungerlohnjobs.
>> Immer mehr des BIP bleibt bei der "Elite" hängen, Hauptgrund
>> Rationalisierung.
>
> Nein Hauptgrund ist eine neo-liberale Politik, die erst die
> Rahmenbedingungen dafür geschaffen hat.

think positiv:
die grenzen sind offen, auch du kannst jederzeit nach botswana, gabon 
oder mosambique auswandern :<

von Curby23523 N. (Gast)


Lesenswert?

Ursel schrieb:
> Naja, und als Ingenieur ist natürlich Mobilität Voraussetzung. Im
> schlimmsten Fall bundesweit.

Also ich bin kein Nomade. Ich habe jeden meiner Arbeitgeber gesagt, dass 
ich 0% Reisebereitschaft habe und jeder hat das akzeptiert. Evtl. auch 
weil die mussten.

von F. B. (finanzberater)


Lesenswert?

olli schrieb:
> Es gibt für jeden Job ein "ideales" Alter, darunter oder darüber hat man es
> immer schwerer. Es kommt als gar nicht darauf an, was man kann, weil man
> gar nicht erst eine Chance bekommt sich zu behaupten.

Man muss halt auch selbst etwas für den Erhalt der geistigen 
Leistungsfähigkeit tun. Sport und gesunde Ernährung beispielsweise. Ich 
war ja im Studium Jahrgangsbester und habe Übungsaufgaben geknackt, an 
denen die Mitkommilitonen verzweifelt sind. Die Lösungen dazu sind mir 
meist während eines Waldspaziergangs eingefallen, nicht am Schreibtisch.

Creativity in the Wild: Improving Creative Reasoning through Immersion 
in Natural Settings

https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0051474

von Bimbo (Gast)


Lesenswert?

Ursel schrieb:
> Jürgen schrieb:
>> Nein! Es sind spezielle Einzelfälle.
>
> Nein, Ingenieure, die keinen Job finden, sind die Einzelfälle. Erst
> einmal sind nämlich rund 99% in einem festen Arbeitsverhältnis. Die
> meisten werden schlichtweg nie arbeitslos, sondern wechseln den Job nur
> aus ungekündigter Position.

Mittlerweile ist die Funktion abgeschaltet, früher konnte man auf der 
Seite der Agentur für Arbeit auf eine Datenbank der verfügbaren 
Kandidaten zugreifen. Und siehe da: Unzählige Seiten mit arbeitslosen 
Ingenieuren jeden Alter und Fachrichtung.

Aussortierte sind nicht sichtbar. Mit denen kommt man normalerweise erst 
in Berührung, wenn man selber aussortiert wird.

von F. B. (finanzberater)


Lesenswert?

Stefan H. schrieb:
> Aber wenn es den Ingenieuren so schlecht geht, warum machen sie dann
> nicht einfach einen Schwerpunktstreik?

Mir geht es nicht schlecht. Würdet ihr euer Geld in jungen Jahren 
anlegen, statt es zu verprassen, müsstet ihr euch im Alter von 50 Jahren 
auch keine Sorgen um eure Zukunft mehr machen. Da man nicht mehr jedes 
Angebot annehmen müsste, um zu überleben, bliebe den Arbeitgebern nur 
die Wahl zwischen einem besseren Angebot oder den Job unbesetzt zu 
lassen. Aber da ihr euer Geld lieber verprasst, müsst ihr halt mit den 
Konsequenzen leben.


> Ingenieure könnten sich zu einer Vereinigung zusammenschließen, welche
> über Mitgliedsbeiträge finanziert gezielt einzelne Ingenieure aus
> kritischen Positionen herauskauft, sodass gerade dort'ein mangel
> entsteht, wo es der Wirtschaft am meisten weh tut.

Warum sollte ich jemanden, der sein Geld verprasst hat, aus einer 
kritischen Position herauskaufen, in die er sich selbst hinein 
manövriert hat?


> Dann müsste der
> Arbeitgeber die Bedingungen (Homeoffice, Urlaub, Gehalt, Arbeitszeit)
> der jeweiligen Position verbessern. OK, das wäre zwar Erpressung, aber
> das sind wir ja schon von der Politik gewohnt.

Ihr müsst halt so wie ich eure Verhandlungsposition gegenüber dem 
Arbeitgeber verbessern, damit ihr nicht jeden Drecksjob annehmen müsst.

von F. B. (finanzberater)


Lesenswert?

Qwertz schrieb:
> Die allermeisten Ingenieure
> haben einfach gar keinen Grund groß zu streiken. Ich würde es in meiner
> Position auch nicht tun.

Ja, ihr zahlt wahrscheinlich nicht einmal selbst IGM-Beiträge, aber 
beteiligt euch als Trittbrettfahrer an den Gehaltserhöhungen, für die 
der IGM-Pöbel gestreikt und Mitgliedsbeiträge bezahlt hat. Bin ja mal 
gespannt, ob der IGM-Pöbel da noch mitspielt, wenn er demnächst selbst 
entlassen wird, aber die Ingenieure weiter ihre Gehaltserhöhung wollen.

von Ohje (Gast)


Lesenswert?

F. B. schrieb:
> Würdet ihr euer Geld in jungen Jahren anlegen, statt es zu verprassen,
> müsstet ihr euch im Alter von 50 Jahren auch keine Sorgen um eure
> Zukunft mehr machen.

Was soll dieses staendige "ihr"? Kennst du die Leute persoenlich, bist 
ein Troll oder einfach nur daemlich?

F. B. schrieb:
> Warum sollte ich jemanden, der sein Geld verprasst hat, aus einer
> kritischen Position herauskaufen, in die er sich selbst hinein
> manövriert hat?

Weil du Obstdieb und Flaschensammler im Gegensatz zu den meisten hier 
schon mal gefeuert wurdest, dich also selbst in so eine Situation 
manoevriert hast.

Finanziell unabhaengig in 3 Jahren, wenn man 2016 angefangen hat mit 
einer niedrigen 5-stelligen Summe zu investieren? Glaubt dir garantiert 
niemand. Besonders nicht weil du mit BYD im Minus bist und andere Kaeufe 
verschweigst. Selbst mit 20% Zinseszins total unrealistisch.

von F. B. (finanzberater)


Lesenswert?

Six Sigma Gabriel schrieb:
> Ingenieure sind eher einzelgänger die sich alle für die schlausten halten,

Dass sich alle für die Schlausten halten, kann ich bestätigen. Ist ja 
auch sehr schön hier im Forum zu beobachten, wie sich die ganzen 
Studienversager einreden, ihre schlechten Noten im Studium würden nichts 
über ihre Befähigung zum Ingenieur aussagen.

von F. B. (finanzberater)


Lesenswert?

Ohje schrieb:
> Weil du Obstdieb und Flaschensammler im Gegensatz zu den meisten hier
> schon mal gefeuert wurdest, dich also selbst in so eine Situation
> manoevriert hast.

Die Firma war ein halbes Jahr nach meiner Entlassung insolvent. 90 % der 
Mitarbeiter wurden innerhalb der letzten 3 Jahre vor meiner Kündigung 
entlassen oder haben selbst gekündigt.


> Finanziell unabhaengig in 3 Jahren, wenn man 2016 angefangen hat mit
> einer niedrigen 5-stelligen Summe zu investieren?

Es war eine mittlere bis hohe 5-stellige Summe. Genau genommen lag das 
Anfangskapital bei ca. 70-80k. Inzwischen bin ich schon lange 
sechstellig und nahezu komplett investiert. Dementsprechend hoch sind 
logischerweise auch die Gewinne.


> Glaubt dir garantiert niemand. Besonders nicht weil du mit BYD im Minus
> bist und andere Kaeufe verschweigst.

Also einige der Käufe, die ich hier bereits erwähnt habe, waren:

E.ON (+50 %)
PNE (mit 90 % Gewinn verkauft)
secunet (+300 %)
adesso (+70 %)
Encavis (+50 %)
Energiekontor (+50 %)
7C Solarparken (+70 %)
Trade Desk (+300 %)
Norilsk Nickel (+50 %)
BHP Billiton (+40 %)
Morphosys (+100 %)
BYD (-7 %)

Kannst ja im Archiv nachschauen, wenn du das nicht glaubst.


> Selbst mit 20% Zinseszins total unrealistisch.

Als Untergrenze meines diesjähringe Gewinns lässt sich aus meinen 
Angaben abschätzen: 100k * 20 % = 20k. Davon 25% Kapitalerträge 
abgezogen ergibt netto 15k. Tatsächlich liegt der reale Gewinn natürlich 
noch deutlich darüber, da sowohl das angelegte Kapital als auch die 
Rendite deutlich höher liegen als diese Untergrenzen.

: Bearbeitet durch User
von Qwertz (Gast)


Lesenswert?

F. B. schrieb:
> Würdet ihr euer Geld in jungen Jahren anlegen, statt es zu verprassen,
> müsstet ihr euch im Alter von 50 Jahren auch keine Sorgen um eure
> Zukunft mehr machen.

"Ihr"? In meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind alle Akademiker gut 
situiert, da wird ganz selbstverständlich Geld für die Zukunft angelegt.

Ich glaube eher, du verwechselt hier "Geld verprassen" mit "sein Leben 
in der Gegenwart genießen". Letzteres ist nämlich sehr wichtig, denn 
sonst lebt man immer nur für die Zukunft, die vielleicht niemals so 
kommt wie erhofft. Daher sollte man sich im Rahmen seiner Möglichkeiten 
ruhig öfter etwas gönnen (meine Sparquote ist zu hoch, aber ich arbeite 
daran).

Deshalb kann man aber trotzdem parallel Vermögen aufbauen, als Ingenieur 
oder Informatiker hat man dazu ja in aller Regel die Mittel zur 
Verfügung. Das funktioniert wunderbar.

Beitrag #6082453 wurde von einem Moderator gelöscht.
von F. B. (finanzberater)


Lesenswert?

Qwertz schrieb:
> Ich glaube eher, du verwechselt hier "Geld verprassen" mit "sein Leben
> in der Gegenwart genießen".

Ich weiß von mindestens zwei Kollegen, dass sie keinerlei Ersparnisse 
hatten. Andere haben ihr Gehalt für dicke Autos, teure Handys oder 
Kaffeemaschinen für 1,5k ausgegeben. Ob da am Ende noch was übrig 
geblieben ist, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall nicht genügend, um 
von den Kapitalerträgen leben zu können. Wobei die meisten ihr Geld 
nicht einmal angelegt haben. Bei einigen war der Neid deutlich zu 
spüren, als ich ihnen von meinen Gewinnen erzählt habe.

Nebenbei sind meine Gewinne plus Gehalt nach drei Jahren hartem 
Sparprogramm inzwischen so hoch, dass ich auch angefangen habe, mein 
Geld zu verprassen. Meine Excel-Datei zeigt mir am Monatsende trotzdem 
noch ein fettes Plus an. Diesen Monat voraussichtlich wieder 10k. Jetzt 
werden die Früchte für drei Jahre der Entbehrungen geerntet.

von Aaron (Gast)


Lesenswert?

masta3 schrieb im Beitrag #6082453:
> Ich finde die Hochschulen sollten vorher die Leute richtig raussieben
> nicht nach NC Noten, sondern richtig schauen, ob der Mensch für diesen
> Beruf Eignungen hat, die später alle zufrieden stellen können.

Dafür sind die Hochschulen zu weit vom praktischen Bedarf entfernt, 
wissen gar nicht was in der Industrie erwartet wird, Lehrmethoden und 
Lehrinhalte haben sich seit Jahrzehnten nicht angepasst, weil dann die 
Professoren auch mal wieder was hätten lernen müssen. So wird eben seit 
30 Jahren das selbe Skript runter gebetet. Das mag für absolute 
Grundlagenvorlesungen OK sein, denn die Theorie ändert sich nicht und 
ist heute genau so wichtig wie früher, aber für weiterführende und 
spezielle Fachvorlesungen geht das einfach nicht.

Dieser Beitrag ist gesperrt und kann nicht beantwortet werden.