Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Brückengleichrichter für 12V 1A 200kHz


von Andy (Gast)


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Moin moin,

Ich wollte mich mal erkundigen was man für Dioden für einen 
Gleichrichter nehmen kann, für 12 V 1A und 200kHZ Sinus Signal. Was 
passiert, wenn die Dioden zu langsam sind? Ich hab noch 1N4007 Dioden 
aus alten Projekten über gehen diese? Im Datenblatt wird nur was für 
50-60 Hz Beschreiben.

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe.

: Verschoben durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andy schrieb:
> gehen diese?
Im Grunde schon, wegen der langen Sperrverzugszeit (Reverse Recovery 
Time) wird der Gleichrichter halt schlecht funktionieren und knackige 
Verluste haben.

> für 12 V 1A und 200kHZ
> Im Datenblatt wird nur was für 50-60 Hz Beschreiben.
Also mehr als 3 Zehnerpotenzen daneben...  ;-)
Das ist fast, wie wenn du einen 10k Ohm Widerstand brauchst und dich 
fragst, ob du stattdessen auch den 10 Ohm Widerstand einbauen kannst, 
den du grade zur Hand hast.

> für 12 V 1A und 200kHZ
Du solltest dich da bei den Schottkydioden umsehen.

von oszi40 (Gast)


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Andy schrieb:
> Was passiert, wenn die Dioden zu langsam sind?

Langsame Dioden haben zu hohe Kapazität. Experiment: Nimm statt der 
Diode 1 bis 10nF und miss was ankommt bei Deinen 200 kHz. Besser sind, 
wie bereits oben geschrieben, Schottkydioden, wie man sie in vielen 
Schaltnetzteilen als Organspender finden kann. 
http://www.trifolium.de/netzteil/kap8.html

von Andy (Gast)


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Danke schonmal für eure Tipps. Muss ich bei den schottkydioden auf 
irgendwas achten, außer auf Spannung und Strom?

von saa (Gast)


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Andy schrieb:
> Muss ich bei den schottkydioden auf
> irgendwas achten, außer auf Spannung und Strom?

Im Grunde nicht. Sind alle ziemlich schnell, und
prinzipiell bis in den MHz-Bereich als Leistungs-
gleichrichter benutzbar.

Bei Si-Dioden gibt es dagegen große Unterschiede.


(Kommen diese 12VAC@200kHz aus einem Ferrittrafo?
Falls ja: Wieso nicht Mittelpunktgleichrichtung
und/oder aktiv/synchron- Gleichrichtung nutzen?)

von anderer Forist (Gast)


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SB3100

von Jens G. (jensig)


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Lothar M.

>Andy schrieb:
>> gehen diese?
>Im Grunde schon, wegen der langen Sperrverzugszeit (Reverse Recovery
>Time) wird der Gleichrichter halt schlecht funktionieren und knackige
>Verluste haben.

"Im Grunde schon" würde ich nicht unbedingt sagen. Von der 
Gleichrichtereigenschaft wird bei 200kHz wohl nix mehr übrig sein, und 
wird wohl eher wie eine PIN-Diode wirken - also aus Sicht der Quelle 
schlicht ein Widerstand.

von Dieter (Gast)


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Wenn das 200kHz sinusförmiger Verlauf wären, dann 1N400x sind zu 
langsam. 1N4148 schaffen die Frequenz noch, aber da müßtest Du mehrere 
über symmetrierungswiderstände parallel schalten. Wenn nicht doch noch 
PWM-Flanken und damit ungünstigere Verhältnisse vorliegen sollten.

Vor dem Kauf frage besser wegen des Typs der Schottky Diode hier noch 
einmal nach.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jens G. schrieb:
> Von der Gleichrichtereigenschaft wird bei 200kHz wohl nix mehr übrig sein
Je nach Hersteller hat die 4007 eine trr bis zu 30µs, bei 5µs Zykluszeit 
kommt die tatsächlich nicht mehr zum Sperren. Das meinte ich mit den 3 
Zehnerpotenzen...

Der hier hat es bei 50kHz versucht und wundert sich, dass er einen 
Heizkörper gebaut hat:
https://electronics.stackexchange.com/questions/97780/using-normal-diodes-to-rectify-high-frequency-waveforms

von Dieter P. (low_pow)


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Die Dioden der Reihe 1N4000 gibt es auch als UF4000 Reihe.
Die ultrafast Reihe sollte das können, eine Frequenzangabe
gibt es nur als Maximum reverse recovery time mit 50ns bis UF4004
und 75ns für UF4005 - UF4007.
Wenn geringe Verluste in Durchlassrichtung gewünscht werden,
bleiben aber nur Schottky-Dioden, wie erwähnt.

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