Forum: Haus & Smart Home Kondenswasserbildung an Fußpfetten


von Elias (Gast)


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Ich war vorhin bei meinen Eltern um etwas Weihnachtsschmuck für sie vom 
Dachboden zu holen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die beiden 
Fußpfetten feucht waren. Der restliche Dachstuhl ist trocken, von daher 
vermute ich Kondenswasser.

Kurz zum Haus: BJ. ca 1960, keine Dämmung aber vor ein paar Jahren 
wurden Kunststofffenster eingebaut. Das Dach ist ein Kaltdach und in den 
Giebelseiten sind Lüftungslöcher.

Gibt es eine Möglichkeit die Kondenswasserbildung weitestgehend zu 
verhindern? Von der Option wohnraumseitig eine Dampfsperrfolie an der 
Decke anzubringen, werde ich sie wohl schwer überzeugen können...

Ich weiß, dass Ferndiagnosen zu diesem Thema schwierig sind, aber 
vielleicht kann ja jemand allgemein ein paar Tipps geben. Falls noch 
Informationen benötigt werden, versuche ich sie nachzuliefern.

von Armin X. (werweiswas)


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Bei einem offenen Dach und Feuchte tippe ich ehe darauf, dass vom 
Wohnraum ins Dach gelangt und diese ihre Feuchte dort ablädt.
Sollten irgendwo Duchbrüche für Leitungen sein zählt das im Zweifelsfall 
auch...

von A. S. (Gast)


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Wie ist der Dachaufbau? Keine Isolierung? Offene Dachpfannen?

Wo und wie sind die fußpfetten feucht? Oben, unten, über die ganze 
Länge?

Wie groß ist die Chance, dass Wasser eindringt, egal ob Dach oder 
Dachrinne.

von Elias (Gast)


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A. S. schrieb:
> Wie ist der Dachaufbau? Keine Isolierung? Offene Dachpfannen?

Der Aufbau von Innen nach Außen: Balken, Schalung, Dachpappe, Lattung, 
Ziegel.
Keinerlei Isolierung und (ich weiß nicht, ob relevant) keinen Kniestock.


> Wo und wie sind die fußpfetten feucht? Oben, unten, über die ganze
> Länge?

Seitlich über die ganze Länge. Unten weiß ich es nicht, da sie ja auf 
dem Mauerwerk aufliegen und auf der Oberseite waren sie ziemlich 
trocken. Hab leider keine Bilder gemacht.

> Wie groß ist die Chance, dass Wasser eindringt, egal ob Dach oder
> Dachrinne.

Puh, ich möchte meine Hand nicht ins Feuer legen und behaupten das Dach 
wäre komplett dicht. Aber andererseits ist es verwunderlich, dass die 
Feuchtigkeit nur auf den Raumseiten auftritt...

von Bastl (Gast)


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Hi Elias,

Elias schrieb:
> nur auf den Raumseiten
und darunter sind warme Räume ohne Isolierung an/ auf der Decke? Warm, 
kalt Luftfeuchte, Kondensat....
Ich würde zunächst mal alles von den feuchten Stellen wegräumen und die 
ganze Sache bis nächsten Herbst beobachten. Es scheint mir gut möglich, 
dass dieses Spiel sich schon seit 1960 wiederholt. Holz darf auch mal 
nass werden ...
Ansonsten Fachmann mit unters Dach nehmen und vor Ort anschauen.

von oszi40 (Gast)


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Aufsteigende, warme Luft kann viel Feuchtigkeit binden,
die sich dann leider an KALTEN Stellen als Kondenswasser wieder absetzt! 
Deshalb Bodentür gut geschossen halten.

von L. H. (holzkopf)


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Bastl schrieb:
> Ich würde zunächst mal alles von den feuchten Stellen wegräumen und die
> ganze Sache bis nächsten Herbst beobachten. Es scheint mir gut möglich,
> dass dieses Spiel sich schon seit 1960 wiederholt. Holz darf auch mal
> nass werden ...

Ja, Holz darf immer wieder naß werden...
So lange es auch wieder trocknen kann, vergammelt/fault es auch nicht 
bei wechselnder Nässe/Trockenheit. :)

Verbleibt es jedoch immer wieder längere Zeiten in Staunässe, beginnt es 
unweigerlich zu verfaulen.

Elias schrieb:
> Kurz zum Haus: BJ. ca 1960, keine Dämmung aber vor ein paar Jahren
> wurden Kunststofffenster eingebaut. Das Dach ist ein Kaltdach und in den
> Giebelseiten sind Lüftungslöcher.
>
> Gibt es eine Möglichkeit die Kondenswasserbildung weitestgehend zu
> verhindern? Von der Option wohnraumseitig eine Dampfsperrfolie an der
> Decke anzubringen, werde ich sie wohl schwer überzeugen können...

In den 1960er-Jahren wurden bei Häusern i.d.R. die Fußpfetten auf die 
ca. 36cm dicken Außenmauern so aufgelegt und verankert, daß hinterher 
die Außenmauer mit 11er Mauersteinen (zwischen den Sparren) weiter 
hochgezogen werden konnte.
Wobei dann die letzte Mörtelschicht so aufgelegt wurde, daß sie zwischen 
den Sparren schräg abgezogen werden konnte.

Von der Konstruktion her lagen die Fußpfetten aber nicht in voller Länge 
auf der Mauer auf, sondern nur an den (wenigen) Ankern, mit denen sie 
mit/in der Mauer verschraubt wurden.

Das tat man aus genau dem Grund, um unterseitige Staunässe an den 
Fußpfetten weitestgehend unterbinden zu können, falls mal Wasser an den 
Sparren bis auf die Fußpfetten herunterlaufen sollte:
Damit es im Luftspalt zwischen Pfette und Mauer abtropfen und dadurch 
das Holz auch wieder trocknen kann.

Befolg deshalb den guten Rat von Bastl und sieh das zunächst mal ganz 
gelassen.
Kontrollier dabei bitte auch ob unter den Pfetten ein Luftspalt 
vorhanden ist.
Falls ja, brauchst Du gar nichts weiter zu tun.
V.a. dann nicht, wenn auch nirgendwo Fäulnisbildung an den Pfetten 
feststellbar ist.

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