Forum: Platinen Billig-Heißluftlötgeräte: No-Go oder unter Umständen akzeptable Alternative?


von Stefan S. (stefan-fan)


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Hi,

dass ich die Frage bezüglich Lötkolben nicht stellen brauche, weiß ich 
mittlerweile. Der Frust der ein 10€-Chinakolben verursacht wiegt der 
Preisunterschied zu einem gebrauchten, einfachen Markengerät im Leben 
nicht auf.

Wie verhält es sich da bei Heißluftlötgeräten? Kann man mit sowas auf 
seine Platinen losgehen:

https://www.ebay.de/itm/Heisluftpistole-450W-Heisluftgeblase-LCD-Heisluftfon-Heizluftpistole-Heisluft/153763832325?hash=item23cd09e205:g:LGMAAOSwdOxd90xv

...?

Oder sind die auch für den privaten, gelegentlichen Gebrauch definitiv 
keine Alternative? Falls nicht, wo hakt es da so am meisten (an der 
Anwendung oder gefährlich für Platine/Bauteile oder...)?

Hat jemand von euch so ein Teil schonmal getestet?

Danke

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Die Variante mit Regler im Griff habe ich noch nicht ausprobiert, aber 
in Kombination mit einer Lötstation.

Ich bin damit gut zurecht gekommen, konnte damit zahlreiche große und 
kleine SMD Bauteile montieren und entfernen.

Probiere es einfach, bei dem Preis kann man nichts falsch machen.


Stefan S. schrieb:
> Der Frust der ein 10€-Chinakolben verursacht wiegt der
> Preisunterschied zu einem gebrauchten, einfachen Markengerät im Leben
> nicht auf.

Hast du da praktische Erfahrung gemacht? Ich schätze mal, dass du einen 
ungeregelten Lötkolben hattest oder mangelhafte Spitzen. In der 
Preisklasse unter 10€ bekommt man allerdings schon geregelte Lötkolben 
mit guten Spitzen. Ich hab's ausprobiert und war positiv beeindruckt.

Ob diese Chinaprodukte langlebig sind, kann ich nicht beurteilen. Als 
Hobbyelektroniker nutze ich sie nur wenige Stunden pro Monat.

von Gustl B. (gustl_b)


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Ich löte mit einem normalen Steinel Heißluftfön. Funktioniert prima.

von Frank K. (fchk)


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Von der Funktionalität her ist es egal: Alle Geräte produzieren nur 
heiße Luft.

Ich weiß nicht, ob mir das Teil zu schwer und unhandlich wäre.

Das hier

ebay# 163699142062

hat nur Lüfter, Temperatursensor und Heizelement im Handgerät und 
scheint mir besser bedienbar zu sein.

Das ist aber nur eine Vermutung - ich habe diese Teile selber noch nicht 
in den Fingern gehabt.

fchk

von Kai S. (kai1986)


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Hallo,

die Variante mit allem im Griff wäre mit zu groß zum Heißluftlöten. Ich 
selbst habe für den Hobbybereich einen 858D Klon für 30€. Macht sich bei 
mir ganz gut.

Gruß Kai

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ich hatte so etwas ähnliches mal in der Hand, es war mir zu unhandlich. 
Da die berühmt-berüchtigten 858 Heißluftstationen auch nicht mehr kosten 
sehe ich keinen Grund zu so einem Prügel zu greifen. Bei den 858 
Stationen weiß man wenigstens wo man nach dem Kauf mal nachsehen muss ob 
sie halbwegs sicher sind.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Stefan.

Stefan S. schrieb:

> Wie verhält es sich da bei Heißluftlötgeräten? Kann man mit sowas auf
> seine Platinen losgehen:
>
> 
https://www.ebay.de/itm/Heisluftpistole-450W-Heisluftgeblase-LCD-Heisluftfon-Heizluftpistole-Heisluft/153763832325?hash=item23cd09e205:g:LGMAAOSwdOxd90xv


Heissluftgebläse dieser Art sind grundsätzlich zu gebrauchen, aber mit 
wenns und abers. In der Anwendung etwas vergleichbares kenne ich 
durchaus in der Elektronik, und zwar einen Leister Jot-Jet S (Schweizer 
Fabrikat und definitv NICHT "billig"). Vergleichbare Größe und Leistung 
(460W).
Das Teil ist eigentlich als Heissluftgebläse für Kunststoffschweissungen 
gebaut worden.

Bei Elektronik....Du musst etwas Erfahrung mit dem Einstellen haben, und 
es dauert 2-3 Minuten, bis sich eine Temperatur eingepegelt hat. Die 
Einstellungen von Temperatur und Luftstrom sind beim genannten Leister 
Gebläse zwar mit getrennten "Einstellern" vorzunehmen, beeinflussen sich 
aber trozdem gegenseitig (weniger Luft > heisser). Es ist hilftreich, 
sich aus alten Konservendosen Strahlteiler- und Umlenkdüsen zu basteln, 
um in einigen Situationen mit dem Luftstrom noch weiter herunter zu 
kommen.

Bei SMD kannst Du kaum den Luftstrom nur gerade so eben ausreichend 
drosseln, dass das Hühnerfutter nicht wegfliegt, aber wenn Du in der 
Leistungselektronik im Feld vierlagige Platinen mit jeweils 250u Kupfer 
hast, und der Layouter ein Gegner von Thermals ist, weil die nur 
zusätzlichen Widerstand bringen, dann ist es definitiv das Werkzeug 
Deiner Wahl.

Trotzdem brauchst Du Übung, damit Du nichts delaminierst.


> Oder sind die auch für den privaten, gelegentlichen Gebrauch definitiv
> keine Alternative? Falls nicht, wo hakt es da so am meisten (an der
> Anwendung oder gefährlich für Platine/Bauteile oder...)?

Für die meisten Hobbyanwendungen ein etwas schweres Geschütz. Quasi eine 
Heissluftbrechstange.

> Hat jemand von euch so ein Teil schonmal getestet?

s.o.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

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