Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bandelin Ultraschallbad funktioniert nicht mehr


von Mr_Miata (Gast)


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Hallo miteinander.
Ich das Problem, dass meine Ultraschallreinigungsgerät nicht mehr 
funktioniert.

Sobald ich das Gerät einschalte löst der Sicherungsautomat aus.


Vorher hatt ich das Gerät geöffnet und die beiden 6,3A 
Schmelzsicherungen waren durchgebrannt. Diese hab ich durch die 
Ersatzsicherungen ersetzt.

Ich kann nicht sagen weshalb die Sicherungen ausgelöst haben, da ich das 
Gerät bei einer Werkstattauflösung erworben habe.

Nun hatte ich schon mal ein wenig gestöbert und bei anderen war das 
Problem in den meisten Fällen entweder die beiden Transistoren oder der 
Brückengleichrichter.

Bei den Transistoren handelt es sich um G4PC30UD
Der Brückengleichrichter ist ein B250 C5000-3300 C5000-3000 mit der 
Belegugng +WW-

Die Schallwandler schließe ich aktuell aus, da ich bereits versucht habe 
das Gerät einzuschalten ohne, dass die Wandler angeschlossen waren. Auch 
da zeigt sich das selbe Bild.

Bevor ich nun Blind irgendwelche Teile bestelle hoffe ich, dass mir 
jemand helfen kann.


Liebe Grüße

von K. S. (the_yrr)


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Mr_Miata schrieb:
> Nun hatte ich schon mal ein wenig gestöbert und bei anderen war das
> Problem in den meisten Fällen entweder die beiden Transistoren oder der
> Brückengleichrichter.

Dann miss die doch einfach durch. Multimeter im Diodentestmodus, und ran 
da. Die Ergebnisse musst du halt interpretieren können, oder hier 
posten. Datenblatt raussuchen (und hier verlinken) dürfte auch helfen.

Mr_Miata schrieb:
> Bei den Transistoren handelt es sich um G4PC30UD
Das sind IGBTs mit eingebauter Diode, Datenblatt:
http://www.acdcshop.gr/content/irg4pc30ud.pdf

Mr_Miata schrieb:
> Der Brückengleichrichter ist
Das ist völlig egal fürs erste, da müssen je Dioden (anode zu kathode) 
von W zu + und von - zu W gehen, das ausmessen.

Was kannst/ hast du da?
Lötkolben, Multimeter, Oszi vorhanden und Kenntnisse wie man das 
einsetzt?

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Sag bloss, sogar uC und Gate-Treiber in Präzisionssockeln...

von Mr_Miata (Gast)


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K. S. schrieb:
> Dann miss die doch einfach durch. Multimeter im Diodentestmodus, und ran
> da.

Die Transistoren meinst du?

K. S. schrieb:
> Was kannst/ hast du da?
> Lötkolben, Multimeter, Oszi vorhanden und Kenntnisse wie man das
> einsetzt?

Lörkolben und Multimeter vorhanden. Oszi hab ich nicht da.
Bin gelernter Elektriker, bin aber in der Materie der klein Elektronik 
nicht so drin.

K. S. schrieb:
> Datenblatt raussuchen (und hier verlinken) dürfte auch helfen.

Datenblatt von was?

MaWin schrieb:
> Sag bloss, sogar uC und Gate-Treiber in Präzisionssockeln...

Wie darf ich das verstehen? Sollte ich auch da ansetzen?

von K. S. (the_yrr)


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Mr_Miata schrieb:
> K. S. schrieb:
>> Dann miss die doch einfach durch. Multimeter im Diodentestmodus, und ran
>> da.
>
> Die Transistoren meinst du?
die Transistoren und den Gleichrichter. Wobei man bei IGBTs nicht so 
viel messen kann. Gate darf keinen Durchkang zu Kollektor/Emitter haben. 
Emitter zu Kollektor liegt eine diode, andersrum auch kein Durchgang. 
Was man wirklich misst hängt auch von den weiteren Bauteilen in der 
Schaltung ab.

Den Gleichtrichter kannst du auch durchmessen, das sind ja nur vier 
Dioden in einem Gehäuse.

> K. S. schrieb:
>> Datenblatt raussuchen (und hier verlinken) dürfte auch helfen.
>
> Datenblatt von was?

z.b. von den Transistoren, was ich jetzt für dich gemacht habe. Dann 
sieht jeder dass das IGBTs sind (und nicht MosFets oder Bipolar) und wie 
die Pinbelegung ist. Außerdem Muss das dann nicht jeder nochmal machen 
der dir helfen will und alle reden über dasselbe Datenblatt, da gibt es 
häufiger mal kleine Unterschiede.


Ein Bild von der Unterseite könnte auch helfen, wenn es geht in etwas 
besser Auflösung

: Bearbeitet durch User
von Mr_Miata (Gast)


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Okay, dann werde ich mal schauen.

Ich hatte vorsorglich schon mal ein paar Teile herausgesucht und würde 
gern wissen ob ich die So verbauen kann.

Die Bezeichnungen am Ende weichen z.T. ein wenig ab.

https://www.pollin.de/p/funkentstoerkondensator-kemet-r46-mkp-x2-1-0-f-201123

https://www.pollin.de/p/kemet-funkentstoerkondensator-r41-mkp-y2-300-v-2-2-nf-201211

https://www.pollin.de/p/igbt-international-rectifier-irg4pc30udpbf-131206

https://www.ebay.de/itm/183454901933

Einen passenden Gleichrichter hab ich bei Pollin leider nicht gefunden. 
Ebenso war es der einzige Shop, der die Teile IGBT's lieferbar hat.

von Mr_Miata (Gast)


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Achso und hier noch ein Bild der Rückseite.

von K. S. (the_yrr)


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Mr_Miata schrieb:
> Ich hatte vorsorglich schon mal ein paar Teile herausgesucht und würde
> gern wissen ob ich die So verbauen kann.

Kannst du machen. Du könntest auch ganze 2 Minuten investieren und die 
Teile durchmessen bevor du die sinnlos tauscht.

Die Kondensatoren sollten relativ unkritisch sein solange die keinen 
Kurzen haben und die Größenordnung der Kapazität ungefähr stimmt. Die 
Halbleiter sollten auch keinen Kurzen haben. Alles mit dem Multimeter 
innerhalb von 2 Minuten kontrolliert.

von Alex D. (allu)


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K. S. schrieb:
> Die Kondensatoren sollten relativ unkritisch sein solange die keinen
> Kurzen haben und die Größenordnung der Kapazität ungefähr stimmt.

Sehe ich nicht so, einfach alle Folienkondensatoren ersetzen. Die werden 
mechanisch sehr belastet, messen konnte ich da nichts. Bevor ich die 
Kondensatoren erneuert hatte, sind die neuen Endtransistoren samt den 
Sicherungen in Sekunden wieder verstorben.

von Mr_Miata (Gast)


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K. S. schrieb:
> Du könntest auch ganze 2 Minuten investieren und die
> Teile durchmessen bevor du die sinnlos tauscht.

Natürlich Checke ich das noch, keine Frage.
Wollte nur schon mal wissen ob die Teile generell die richtigen wären.

Wäre es nicht Allgemein Sinnvoll auch bei solchen Teilen die belasteten 
bzw. die schaltenden zu tauschen?

Bei einem Schütz verschleißt ja auch der KOntakt beim schalten.
In Unkosten stürzt man sich damit ja auch nicht unbedingt.


Dennoch werde ich mal alles messen, möchte ja wissen was defekt ist.

von Alex D. (allu)


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Mr_Miata schrieb:
> Dennoch werde ich mal alles messen, möchte ja wissen was defekt ist.

Nochmal, messen nutzt bei Folien in diesem Fall nichts! Nur wenn die 
Folien belastet werden, 30-60Watt laufen darüber, zeigt sich das 
Problem. Wer früher Farbfernseher repariert hat, weiss so etwas. Mein 
Ultraschallreinger hat danach wieder funktioniert. Aber jeder sollte 
seine eigenen Erfahrungen sammeln um weiterzukommen.

von Mr_Miata (Gast)


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Alex D. schrieb:
> Nochmal, messen nutzt bei Folien in diesem Fall nichts!

Das hab ich verstanden.

Hätte mich vielleicht etwas anders ausdrücken sollen.
Das Messen war mehr auf den Gleichrichter und die Transistoren bezogen.

von Alex D. (allu)


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Mr_Miata schrieb:
> Das Messen war mehr auf den Gleichrichter und die Transistoren bezogen.

Es sollte auch nur eine gut gemeinte Empfehlung sein. Damals hatte ich 
die meisten Bauteile durchgemessen. Die Kondensatoren dazu ausgelötet 
und die Kapazitäten nachgemessen. Wesentliche Abweichungen waren nicht 
feststellbar. Sogar das Ansteuer-IC habe ich getauscht. Das hat alles 
nichts geholfen. Einschalten, peng, neue Endstufentransistoren einbauen, 
Sicherungen wechseln, nächster Versuch. Neue Folienkondensatoren von 
gleicher oder besserer Qualität waren dann Lösung.

Natürlich muss bei deinem Gerät nicht der gleich Fehler der Grund des 
Ausfalls sein. Viel Erfolg bei der Fehlersuche und ein frohes 
Weihnachtfest.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

probiere doch mal, vor dem nächsten Einschalten, eine Strombegrenzung in 
Form einer in Reihe geschalteten Glühbirne. Die Steigerung wäre noch das 
langsame Erhöhen der Betriebsspannung mittels Stelltrafo.

Ok, die Kondensatoren waren die Ursache.

MfG

von Alex D. (allu)


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Christian S. schrieb:
> probiere doch mal, vor dem nächsten Einschalten, eine Strombegrenzung in
> Form einer in Reihe geschalteten Glühbirne. Die Steigerung wäre noch das
> langsame Erhöhen der Betriebsspannung mittels Stelltrafo.
>
> Ok, die Kondensatoren waren die Ursache.

Eine Glühbirne ist ein Kaltleiter und ein Ultraschallgerät hat keinen 
Netztransformator und prinzipbedingt einen sehr kleinen Siebkondensator. 
Endtransistoren sterben oft schneller als jede Sicherung.

Ich würde mich freuen, von Mr_Miata die Fehlerursache und deren Behebung 
zu erfahren.

: Bearbeitet durch User
von Mr_Miata (Gast)


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So, war ein paar Tage weg und werde mich wohl heute mal mit dem Messen 
beschäftigen.


Mal sehen was dabei rum kommt.

von Mr_Miata (Gast)


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Also,

Die Transistoren hatten beide in alle Richtungen Durchgang. Die sind 
dann Wohl hin.

Der Brückengleichrichter ist noch ganz.

Die Kondensatoren konnte ich aufgrund fehlender Funktion leider nicht 
testen.

Habe nun die Transistoren sowie die "großen" 1uF Kondensatoren 
getauscht.
Werde das Gerät morgen wieder komplettieren und testen.


Bis hierhin schon mal ein dickes Danke an alle die geholfen haben.
Ich hoffe es läuft nun wieder.

LG

von Alex D. (allu)


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Mr_Miata schrieb:
> Werde das Gerät morgen wieder komplettieren und testen.

Viel Erfolg dabei ...

von Mr_Miata (Gast)


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Ich habe gute Neuigkeiten zu vermelden.

Das Gerät tut wieder was es soll. Es funktioniert einwandfrei.
Getauscht wurden nun letztlich alle auf dem Bild zu sehenden Grauen 
Kondensatoren.

4x 1uF und die beiden kleinen 2,2nF ebenso der 100uF Elko.

Die beiden als defekt festgestellten Transistoren wurden natürlich auch 
mit getauscht.

Ob die Transistoren nun aufgrunde der Kondensatoren einen Defekt 
erlitten haben kann ich nicht sagen, da mein Multimeter leider nicht 
über eine Kapazitätsmessung für Kondensatoren verfügt.

Die Reparatur hat mich nun an Bauteilkosten knapp 10€ gekostet. Das 
finde ich Absolut okay.


Ich bedanke mich für eure Hilfe und Unterstützung und wünsche euch einen 
guten Rutsch.

Grüße

von Alex D. (allu)


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Mr_Miata schrieb:
> Das Gerät tut wieder was es soll.

Sehr schön, freut mich. Ich wünsche ebenfalls einen guten Rutsch ins 
Neue Jahr 2020.

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