Guten Tag zusammen, aktuell habe ich einen PNP-Transistor (BC327-40) an einer Spannungsquelle angeschlossen. Collector 10 V, Emitter über 6,8 kOhm an GND angebunden. Die Basis ist mit der Versorgungspannung verbunden. Bleibt die Spannung unter 10 V leitet der Transistor nicht. Erhöhe ich die Spannung auf 11 - 14 V, lässt sich plötzlich ein Strom messen, bzw. Über den Widerstand fällt eine Spannung ab (0,8 - 4 V). Über dieser Schwelle (mehr als 10 V) scheint der Transistor zu leiten. Ist die Erklärung der Zener-Effekt? Hätte ich das auch im Datenblatt erkennen können? Weihnachtliche Grüße Bernhard
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7 Jahre im Forum, aber den Schaltplan in Prosa;-( Zeige den Plan als Bild.
Und warum betreibst du den Transistor mit der falsch gepolten Spannung am Kollektor? Bei dir wird die Kollektor-Basis Sperrschicht in Durchlasssrichtung betrieben und bei ca. 10V bekommst du dann den Basis-Emitter-Durchbruch im Reversbetrieb. Einen PNP-Transistor benutzt man mit einer negativen Spannung am Kollektor bezogen auf den Emitter.
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Bernhard W. schrieb: >Emitter über 6,8 kOhm an >GND angebunden. Nennt sich Kollektorschaltung oder auch Emitterfolger. >Bleibt die Spannung unter 10 V leitet der Transistor nicht. Doch, er leitet, die Spannung am Emitter folgt der Spannung an der Basis. Du hast irgend einen Fehler gemacht. Schau mal hier: https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0204133.htm
Helmut S. schrieb: > Einen PNP-Transistor benutzt man mit einer negativen Spannung am > Kollektor bezogen auf den Emitter. Nicht unbedingt! Die beschriebene Schaltungsart wird oft als Rauschgenerator, sowohl für npn- als auch für pnp-Transistoren verwendet.
Route_66 H. schrieb: > Helmut S. schrieb: >> Einen PNP-Transistor benutzt man mit einer negativen Spannung am >> Kollektor bezogen auf den Emitter. > > Nicht unbedingt! > Die beschriebene Schaltungsart wird oft als Rauschgenerator, sowohl für > npn- als auch für pnp-Transistoren verwendet. Der Fragesteller wundert sich aber, dass der Transistor nicht sperrt. Deshalb nehme ich an, dass das bestimmt nicht beabsichtigt war.
jemand anderes schrieb: > Kollektor und Emitter vertauscht Klingt eher nach PNP und NPN verwechselt oder dergleichen. Deshalb malt man auch erst mal einen Schaltplan, und sei es auch nur mit Kugelschreiber auf Bierdeckel, dann sieht das geübte Auge allein schon am Emitterpfeil ob (a) man einen NPN oder PNP haben will und (b) das ganze auch richtig herum verbaut ist. Bei Fragen fotografiert man dann den ganzen Bierdeckel und lädt ihn als Anhang der Frage mit hoch. Ganz geübte können sowas natürlich komplett im Kopf, die stellen dann aber keine solchen Fragen in denen sie Probleme haben allein schon nur einen einzigen Transistor zu betreiben.
Anbei das Bild. Naja die Frage ist eigentlich wieso der Transistor einwandfrei bis 10 V funktioniert. Hier schaltet er richtig, lässt den Strom zu und sperrt ihn. Nur über 10 V verhält es sich so. Deswegen habe ich die kleine Schaltung aufgebaut um zu erfahren wieso das passiert.
Bernhard W. schrieb: > Anbei das Bild. Ja, wie man dir schon sagte: C und E vertauscht. Allerdings ist unklar, was du erreichen willst. Ein Widerstand an E bedeutet Emitterfolger = Kollektorschaltung. Nach Vertauschen von C und E ist es dann eine Emitterschaltung. Darüber muss man noch getrennt reden ...
Bernhard W. schrieb: > Anbei das Bild. Naja die Frage ist eigentlich wieso der Transistor > einwandfrei bis 10 V funktioniert. Was verstehst Du unter funktioniert? Etwa daß der in Sperrichtung betriebene Emitter unterhalb von 10V noch nicht durchbricht? Das kann man im Datenbaltt nachlesen! Was soll denn da eigentlich "funktionieren", was ist der Zweck der Schaltung? -- Anmerkung am Rande: Bitte tu Dir selbst einen Gefallen und male Schaltpläne nicht mit ASCII-Zeichen, das ist von allen denkbaren Möglichkeiten die umständlichste und zeitaufwendigste Methode, da kann man ne halbe Stunde verbrennen um 3 Bauteile anzuordnen und schwer zu entziffern für andere (und auch für dich selbst) ist es auch. Wie schon gesagt: wenn Du (noch) kein Schaltplanprogramm hast dann mals einstweilen einfach auf Papier und mach ein Foto davon. Geht 100 mal schneller und ist besser zu lesen.
Bernd K. schrieb: > Anmerkung am Rande: Bitte tu Dir selbst einen Gefallen und male > Schaltpläne nicht mit ASCII-Zeichen, das ist von allen denkbaren > Möglichkeiten die umständlichste und zeitaufwendigste Methode, da kann > man ne halbe Stunde verbrennen um 3 Bauteile anzuordnen und schwer zu > entziffern für andere (und auch für dich selbst) ist es auch. Ach wo. https://josoansi.de/
Ja. In der Tat. Emitter und Collector vertauscht -.- Der Transistor hat trotzdem als Schalter funktioniert. Ist mir nicht aufgefallen, da es bis 10 V funktioniert hat... Dankeschön
Bernhard W. schrieb: > Hätte ich das auch im Datenblatt > erkennen können? Ja. Es ist allgemein bekannt, dass die BE-Strecke eine deutlich geringere Sperrspannung hat, als die zulässige Kollekttorspannung. Allgemein werden 5 bis 6 V zitiert, es können aber auch Abweichungen auftreten. Der Hersteller steht nur dafür ein, dass bis 5 V kein größerer Strom fließt, als 10 µA bei Raumtemperatur. Alles darüber hängt vom Dotierungsprofil, der Mondphase und besonders von der Schuhgröße des Schichtleiters im Halbleiterwerk ab.
Bernhard W. schrieb: > Bleibt die Spannung unter 10 V leitet der Transistor nicht. Erhöhe ich > die Spannung auf 11 - 14 V, lässt sich plötzlich ein Strom messen, bzw. > Über den Widerstand fällt eine Spannung ab (0,8 - 4 V). > > Über dieser Schwelle (mehr als 10 V) scheint der Transistor zu leiten. > Ist die Erklärung der Zener-Effekt? So ist es. Du betreibst die Basis-Emitterdiode in Sperrichtung, deren Zehnern tritt irgendwo im Bereich etwa ab 6,5V auf. >Hätte ich das auch im Datenblatt erkennen können? Nein, wenn überhaupt wird dieser Bereich im Dabla regelmässig als verboten spezifiziert. https://www.onsemi.com/pub/Collateral/BC327-D.PDF MAXIMUM RATINGS Emitter−Base Voltage VEBO −5.0 Vdc
hinz schrieb: > Ach wo. > > https://josoansi.de/ Ja, vielleicht in nem rein textbasierten Medium wie Usenet, ok. Aber dann ein PNG draus machen und hier hochladen führt die ursprüngliche Intetion doch komplett ad absurdum! Wenn er sowieso PNG will bekommt er ja selbst mit MS-Paint noch schönere Schaltpläne hin. -- In der Erkundungsphase, also wenn das Erlangen des Schaltungsverständnisses oder der Entwurf einer fraglichen Schaltung noch im Vordergrund steht und nicht bereits das endgültige Notieren der fertigen Schaltung zwecks Produktion hat sich LT-Spice bewährt, da kann man binnen Sekunden mal schnell(!) und einfach eine kleine Schaltung zeichnen und auch gleich erste virtuelle Funktionstests und Messungen zwecks Erkenntnisgewinn machen.
Bernhard W. schrieb: > Der Transistor hat trotzdem als Schalter funktioniert. Ist mir nicht > aufgefallen, da es bis 10 V funktioniert hat Das ist doch Murks! Der Transistor ist verpolt! Im Inversbetrieb hast du eine lächerlich kleine Stromverstärkung und praktisch keine Spannungsfestigkeit, wie du eben selbst rausgefunden hast. Du willst einen PNP-Transistor als Hi-Side-Schalter? Das macht man so: https://www.mikrocontroller.net/articles/Transistor#Emitterschaltung Die Schaltung heißt Emitterschaltung, weil das gemeinsame Bezugspotenzial für Eingang und Ausgang der Emitter ist. In alten Schaltplänen, als es praktisch nur PNP-Transistoren gab, hat man deshalb oft Plus an Masse gelegt und die Kollektoren und Lasten mit einer negativen Spannung versorgt.
2 Cent schrieb: >>Hätte ich das auch im Datenblatt erkennen können? > Nein, wenn überhaupt wird dieser Bereich im Dabla regelmässig als > verboten spezifiziert. Gerade nachgeschaut: da steht -5V Ube Steht eigentlich bei allen Datenblättern von Transistoren, da weiß man dann wie man seine Schaltung auslegen muß falls Ube mal negativ werden sollte was durchaus je nach Schaltung völlig legitim sein kann, man muß halt aber einfach in Erfahrung bringen können wieviel das maximal sein darf, deshalb stehts immer im Datenblatt!
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Bernd K. schrieb: > Gerade nachgeschaut: da steht -5V Ube Und der TO hat -10V gemessen. Wo hätte er diese 10V im DaBla ablesen sollen?
Bernhard W. schrieb: > aktuell habe ich einen PNP-Transistor (BC327-40) an einer > Spannungsquelle angeschlossen Vor allen Dingen hast du ihn für Schaltanwendungen erst mal falsch angeschlossen, während beim NPN der Emitter nach Masse kommt, muss beim PNP der Emitter an plus. Alles folgende sind dann halt die Effekte wenn man Transistoren falsch anschliesst. Nicht wundern, sondern zu Weihnachten Elektronik-Grundlagenbuch schenken lassen, zwischen Weihnachten und Neujahr lesen, und erst im nächsten Jahr weiterbasteln.
2 Cent schrieb: > Bernd K. schrieb: >> Gerade nachgeschaut: da steht -5V Ube > Und der TO hat -10V gemessen. Wo hätte er diese 10V im DaBla ablesen > sollen? Er hätte 5V ablesen können und somit wissen können daß er eh schon über die Grenze raus ist und somit alles passieren kann. Wenn man dem Hersteller noch ne gewisse Sicherheitsmarge bei der Angabe zugesteht dann erscheinen 10V als der Punkt wo dann tatsächlich alle Stricke reißen durchaus vollkommen plausibel.
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HildeK schrieb: > Ja, wie man dir schon sagte: C und E vertauscht. Ja, sog. inverser Betrieb. > Ein Widerstand an E bedeutet Emitterfolger = Kollektorschaltung. > Nach Vertauschen von C und E ist es dann eine Emitterschaltung. Nein, es bleibt ein Emitterfolger = Kollektorschaltung, da bei inversem Betrieb der Emitter = Kollektor und der Kollektor = Emitter ist. Bei inversem Betrieb arbeitet der Transistor eigentlich genauso wie im Normalbetrieb, nur die Kenndaten sind etwas anders.
MaWin schrieb: > Nicht wundern, sondern zu Weihnachten Elektronik-Grundlagenbuch schenken > lassen, zwischen Weihnachten und Neujahr lesen, und erst im nächsten > Jahr weiterbasteln. Ich denke der TO hat in wenigen Minuten dieses Threads mehr lernen können als mit wochenlangem Wälzen von Büchern. Ausserdem lag er mit der Zenervermutung verdammt richtig. Was willst du mehr?
Bernd K. schrieb: > Er hätte 5V ablesen können und somit wissen können daß er eh schon über > die Grenze raus ist und somit alles passieren kann. Genau das habe ich doch geschrieben, nur war das erstmal eben genau nicht seine Frage. Die Antwort steht nicht im Dabla. Marek N. schrieb: > Schuhgröße des > Schichtleiters im Halbleiterwerk Beste Antwort :D
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Harald W. schrieb: > Nein, es bleibt ein Emitterfolger Nicht, wenn er meinem Rat folgend C und E vertauscht und sich vom Inversbetrieb in den Normalbetrieb bewegt. Dann ist der E auf +UB und der C über den R an GND. Vielleicht bin ich auch nicht ganz sicher in der Inversvariante, das musste ich bisher (absichtlich) nicht verwenden ... :-).
2 Cent schrieb: > Und der TO hat -10V gemessen. Wo hätte er diese 10V im DaBla ablesen > sollen? Im Datenblatt steht "min. -5V" @ -10µA I_E. Das ist garantiert. Mehr aushalten darf er doch immer! In den "Maximum Ratings" steht auch "-5V", das heißt letztlich, bis zu -5V hält er das auch an einer starren Quelle aus, ohne Schaden zu nehmen. Die Werte im Datenblatt sind immer auf der sicheren Seite genannt. Betreib mal einen Joule-Thief ohne die typische LED, mit offenem Ausgang. Dann ist die Last nur der CE-Durchbruch. Ich hab da mal an einem mit 45V spezifizierten Transistor über 70V gemessen.
HildeK schrieb: > Im Datenblatt steht "min. -5V" @ -10µA I_E. Das ist garantiert. Mehr > aushalten darf er doch immer! > In den "Maximum Ratings" steht auch "-5V", das heißt letztlich, bis zu > -5V hält er das auch an einer starren Quelle aus, ohne Schaden zu > nehmen. > > Die Werte im Datenblatt sind immer auf der sicheren Seite genannt. Ja genau. Irgendwie reden wir hier aneinander vorbei, dasselbe habe ich doch auch geschrieben beim beantworten der Frage des TOs. Dessen Exemplar Zenert nach seiner Messung bei Ueb -10V. Das kann es, und das darf dieses Exemplar auch. Nur ist diese Spannung von 10V eben nicht vom Hersteller spezifiziert, eben weil (danke Marek) die Schuhgrösse des Schichtleiters in der Nachtschicht bei Vollmond...
Fast vergessen ("bitte reduzieren sie die Anzahl ihrer Zitatzeilen") HildeK schrieb: > Betreib mal einen Joule-Thief ohne die typische LED, mit offenem > Ausgang. > Dann ist die Last nur der CE-Durchbruch. Ich hab da mal an einem mit 45V > spezifizierten Transistor über 70V gemessen. Kann durchaus sein, für diese Werte gilt dasselbe, wobei dabei (Joule-Thief) nichtmal ein direkter CE-Durchbruch, sondern auslösend auch Ucb (also die Sperrspannung der Kollektordiode) sein kann.
Nano schrieb im Beitrag #6083839:
> persuasiver Reverse-Trollbetrieb ist machbar, Herr Nachbar!
Sowas noch nie gesehen oder benutzt? Damit lassen sich z.B. super
Zenerdioden bauen. Basis mit Kollektor verbinden und invers betreiben.
Alex D. schrieb: > Damit lassen sich z.B. super > Zenerdioden bauen. Basis mit Kollektor verbinden und invers betreiben. Und mit zwei antiseriellen ein prima Überspannungsschutz (zB Eingangsbereich DMM) realisieren. Leckstrom (=Messfehler) bei Unterspannung ist sehr klein.
Bernd K. schrieb: > Klingt eher nach PNP und NPN verwechselt oder dergleichen. Bei einem BC327 gibt es dazu keine zwei Meinungen.
2 Cent schrieb: > Und mit zwei antiseriellen ein prima Überspannungsschutz (zB > Eingangsbereich DMM) realisieren. Leckstrom (=Messfehler) bei > Unterspannung ist sehr klein. So ein Zufall, denn genau dafür habe ich die Schaltung vor vielen Jahren in einem Meßgerät mit 20MOhm-Eingangswiderstand verwendet!
Die BE-Diode ist typisch nur bis 5V spezifiziert. Daher kommt auch die Festlegung der VCC auf 5V für TTL-Logik.
2 Cent schrieb: > Irgendwie reden wir hier aneinander vorbei, Kann sein; sorry, wenn ich was mißverstanden habe. Ich werde jedoch nicht versuchen, herauszufinden, was nicht klappte. Nur die Abhängigkeit "der Schuhgrösse des Schichtleiters in der Nachtschicht bei Vollmond" unterschreibe ich mal nicht ... :-).
MaWin schrieb: > während beim NPN der Emitter nach Masse kommt Und was machst Du wenn Masse auf Plus liegt?
Zeno schrieb: > MaWin schrieb: >> während beim NPN der Emitter nach Masse kommt > > Und was machst Du wenn Masse auf Plus liegt? Den Kurzschluss beseitigen;-)
Jörg R. schrieb: > Den Kurzschluss beseitigen;-) Eventuell noch eine Sicherung wechseln oder Leiterbahn flicken... Schöne Weihnachten auf jeden Fall!
Beitrag #6084348 wurde vom Autor gelöscht.
Jörg R. schrieb: > 7 Jahre im Forum, aber den Schaltplan in Prosa;-( > > Zeige den Plan als Bild. mecker Soll er etwa noch schöner darstellen, das er Emitter und Kollektor vertauscht hat?
Matthias K. schrieb: > Jörg R. schrieb: > 7 Jahre im Forum, aber den Schaltplan in Prosa;-( > Zeige den Plan als Bild. > > mecker > > Soll er etwa noch schöner darstellen, das er Emitter und Kollektor > vertauscht hat? Ja.
Weitere Erklaerung: https://www.elektronik-labor.de/Lernpakete/LPelektronik.html In Ergaenzung zu Beitrag "Re: Transistor leitet obwohl die Basis gesperrt ist" Schoene Festtage!
Jörg R. schrieb: >> Soll er etwa noch schöner darstellen, das er Emitter und Kollektor >> vertauscht hat? > > Ja. Nur einmal richtig mit npn/pnp richtigem Schaltzeichen und so falsch herum wie er es hatte. Learning by Doing!
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