Forum: Offtopic Germanwings-Absturz 2015: "NAND-Speicher aus Hadys entnommen"?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich will jetzt garnnicht direkt auf den eigentlichen "Absturz" und die 
damit verbundene Rückgabe gelöschter/manipulierter Handys der Opfer an 
ihre Familien engehen, sondern auf einem Detail "herumreiten", was all 
den aktuellen "Meldungen" gemeinsam ist: Irgend ein "Experte" hat 
angeblich gesagt, dass der "NAND-Speicher" entnommen worden sei?

Ist das technicht betrachtet nicht ausgemachter Blödsinn? Sind das nicht 
fest eingelötete Chips? Sollte die wirklich jemand ausgelötet bzw. 
umgetauscht haben? Auf welch geistigem Niveau agieren unsere 
"Medienschaffenden" da eigentlich ... ?

Ich lass mich gern auch vom Gegenteil überzeugen, aber bis jetzt klingt 
das für derbe komisch.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Frank E. schrieb:
> Ich will jetzt garnnicht direkt auf den eigentlichen "Absturz" und
> die
> damit verbundene Rückgabe gelöschter/manipulierter Handys der Opfer an
> ihre Familien engehen, sondern auf einem Detail "herumreiten", was all
> den aktuellen "Meldungen" gemeinsam ist: Irgend ein "Experte" hat
> angeblich gesagt, dass der "NAND-Speicher" entnommen worden sei?
>
> Ist das technicht betrachtet nicht ausgemachter Blödsinn? Sind das nicht
> fest eingelötete Chips? Sollte die wirklich jemand ausgelötet bzw.
> umgetauscht haben? Auf welch geistigem Niveau agieren unsere
> "Medienschaffenden" da eigentlich ... ?
>
> Ich lass mich gern auch vom Gegenteil überzeugen, aber bis jetzt klingt
> das für derbe komisch.

Das halte ich nur im ersten Augenblick für seltsam oder unangemessen. 
Auf den zweiten für sinnvoll, denk mal etwas länger drauf rum.

Namaste

von Weingut P. (weinbauer)


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Fest eingelötet, mit m Heißluftföhn kein Problem. Löschen wär aber 
vermutlich einfacher, oder das Handy als Beweismittel einkassiert 
lassen.

von Gerd E. (robberknight)


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Frank E. schrieb:
> Irgend ein "Experte" hat
> angeblich gesagt, dass der "NAND-Speicher" entnommen worden sei?

Hast Du einen Link auf einen oder mehrere solche Texte, in denen dieser 
Experte zitiert wird?

Ansonsten ist das als Grundlage für eine Diskussion etwas dünn.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Warum man das macht ist eine ganz andere Geschichte.

Ich reibe mich explizit an der Aussage " ... den NAND-Speicher entnommen 
..." - ist das nicht totaler Quark? Es geht um ca. 50 ... 60 Handies, 
die funktionierend, aber gelöscht, zurückgegeben wurden.

Und ausnahmslos alle Zeitungen, Sender etc., die auf diese 
Agenturmeldung eigehen, übernehmen den Mist mit "Entnommen", den ein 
angeblicher Experte angeblich so gesagt haben soll.

Wenn auch alle anderen Nachrichten (die man so nicht verifizieren kann), 
auf dem gleichen Niveau laufen, dann gute Nacht. Also mich persönlich 
überrascht das schon seit Jahren nicht mehr im Mindesten, ist nur mal 
wieder ein sehr "schönes" Beispiel.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Gerd E. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> Irgend ein "Experte" hat
>> angeblich gesagt, dass der "NAND-Speicher" entnommen worden sei?
>
> Hast Du einen Link auf einen oder mehrere solche Texte, in denen dieser
> Experte zitiert wird?
>
> Ansonsten ist das als Grundlage für eine Diskussion etwas dünn.


https://www.focus.de/panorama/welt/moeglicherweise-absturz-videos-geloescht-handys-der-germanwings-opfern-manipuliert-was-wollen-die-ermittler-verheimlichen_id_11486385.html

Ok, habs jetzt mal etwas genauer gelesen, alle diese Meldungen gehen auf 
"Blöd am Sonntag" zurück, nix Agentur. Umso weniger eine Überraschung 
...

"Ein renommierter Experte aus Berlin hat das Handy eines damals 
37-jährigen Passagiers aus Deutschland für die „BamS“ untersucht. Mario 
Krolow, der unter anderem im Auftrag von Bundesbehörden wie der 
Bundesdruckerei gearbeitet hat und mit seiner Firma „Everphone Repair“ 
internationale Konzerne betreut, kommt dabei zu einem eindeutigen 
Ergebnis:

„Es wurde definitiv nach dem Absturz manipuliert. Der NAND-Speicher, der 
als Festplatte des Handys dient, wurde entnommen. Das kann nicht durch 
den Aufprall geschehen sein, da die Platine ansonsten keine Schäden 
aufweist. Auf dem NAND-Speicher befinden sich alle Daten – also 
SMS-Verläufe, Fotos und Anruflisten.“ Zwar wurde der Speicher separat an 
die Angehörigen übergeben. Doch alle darauf befindlichen Daten wurden 
vorher gelöscht."

: Bearbeitet durch User
von Sven B. (scummos)


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microSD-Karten sind meist auch NAND-Flash, oder? Zwar MLC, aber NAND. 
Hört sich also nach pseudo-Tech-Sprech für das an, was der 
normalsterbliche "Speicherkarte" nennen würde.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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o.k.
ich würde sie auch entnehmen, und nicht versuchen die HW drumherum zu 
aktivieren. Nur so lassen sich zuverlässig Backups zur Analyse erstellen 
ohne Schreibzugriffe durch ein System zuzulassen.

War doch nicht schwer, auch das Löschen kann durch richterliche 
Anordnung oder mit ebensolcher Zustimmung erfolgt sein. Gründe dafür 
können vielfältig sein oder einfach Routine.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Frank E. schrieb:
> Ist das technicht betrachtet nicht ausgemachter Blödsinn? Sind das nicht
> fest eingelötete Chips? Sollte die wirklich jemand ausgelötet bzw.
> umgetauscht haben?

Sagen wir mal als Unfallermittler möchtest Du Videos oder ähnliches 
bekommen, welche eventuell mit den Smartphones während des Fluges 
aufgezeichnet wurden. Wenn die Smartphones nach dem Absturz noch 
funktionsfähig waren, waren sie aber nach einem Neustart aber gesperrt.

Jetzt kann man mühsehlig versuchen die zu entsperren. Das ist aber teils 
recht aufwendig und auf jeden Fall gerätespezifisch.

Alternativ kann man einfach die eMMC-Chips auslöten und auf ein 
Lesesockel stecken. Es gibt nur wenige gängige und genormte Bauformen 
dafür. Da bekommt man dann eine Partitionstabelle und Dateisysteme.

Man muss bedenken daß der Absturz von 2015 ist. Damals war Full Disk 
Encryption auf Smartphones zwar schon möglich, aber noch lang nicht so 
gängig wie heute. Viele Modelle konnten es nicht oder wurden 
unzuverlässig, langsam oder batteriefressend wenn man es anmachte.

Die Ermittler bekamen also auf diese weise direkt die Dateisysteme, ohne 
irgendwelchen Ärger mit Entsperren und sonstwas, einfach nur durch 
auslöten.

Heute könnte man dagegen diesen Ansatz komplett vergessen, da fast alle 
Dateisysteme verschlüsselt sind.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Frank E. schrieb:
> Warum man das macht ist eine ganz andere Geschichte.
>
> Ich reibe mich explizit an der Aussage " ... den NAND-Speicher entnommen
> ..." - ist das nicht totaler Quark? Es geht um ca. 50 ... 60 Handies,
> die funktionierend, aber gelöscht, zurückgegeben wurden.

Dann zitier mal weiter.

"Zwar wurde der Speicher separat an die Angehörigen übergeben."

Das wiederum klingt danach, dass SD-Karten entnommen wurden. Ob wirklich 
Speicher ausgelötet wurde steht da gar nicht, aber nehmen wir mal an es 
wurde so gemacht und neben den übergebenen Handies lagen Speicherchips 
(und SD-Karten).

Sogar das kann ich mir als Teil einer Untersuchung von einem Massenmord 
an 150 Personen gut vorstellen. Ein erfahrener Techniker lötet so einen 
Speicher in kürzester Zeit aus. Es mag einfacher sein die Speicherchips 
auszulöten statt die Geräte einzuschalten und beim Versuch sie zu 
entsperren Daten zu verändern.

Daher für mich so weit glaubhaft (was nicht heißt, dass es so passiert 
sein muss).

Nächstes Zitat:

"Doch alle darauf befindlichen Daten wurden vorher gelöscht."

Das beginnt mir persönlich nach Verschwörungstheorie zu riechen.

Erklärungen könnten sein (was nicht heißt, dass es so passiert sein 
muss):

SD-Karten: Bei neuen Geräten speichern Handies darauf verschlüsselt. 
Eine solche SD-Karte kannst du nicht in einem anderen Handy oder PC 
lesen. Das mag jemand versehentlich oder absichtlich als "gelöscht" 
interpretieren.

Speicherchip: Der Laie kann die gar nicht auslesen.

Das Laien versucht haben mit den SD-Karten oder den Chips zu arbeiten 
steht im Artikel:

"In Chat-Gruppen der Opfer-Angehörigen beklagten sich jedoch zahlreiche 
Betroffene, dass die zurückgegebenen Geräte nicht mehr auslesbar seien."

Weiter steht im Artikel, dass ein Handy, genau eins, von einem 
"Experten" untersucht wurde. Für mich heißt das gar nichts. Es ist nicht 
klar was der "Experte" gemacht hat. Es ist nicht klar, durch wie viele 
Hände das eine Handy, die SD-Karte oder der Speicherchip nach Erhalt aus 
Frankreich gegangen sind.

Jetzt weiß ich nicht genug über die interne Organisation von 
Handy-Speicherchips. Bei der ein oder anderen Premium-Marke mag man dort 
ebenfalls verschlüsselte Daten und gesicherten Speicher finden. Das kann 
bei dem speziellen Handy auch noch der Fall gewesen sein.

Dann gibt es noch andere Möglichkeiten. Wie dass der Techniker in 
Frankreich unfähig war und beim Auslöten den einen Chip dieses einen 
Handies zerstört hat oder er hat den falschen Chip ausgelötet. 
Vielleicht hat ESD beim Transport den Chip beschädigt, usw. Es sind 
einfach zu viele Variablen um die Aussage als Wahrheit zu glauben.

Fazit für mich:

Entnommene SD-Karten: Absolut glaubhaft
Ausgelötete Speicherchips: sehr glaubhaft
Alle Speicher vorsätzlich gelöscht: unglaubwürdig

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


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Hannes J. schrieb:
> "In Chat-Gruppen der Opfer-Angehörigen beklagten sich jedoch zahlreiche
> Betroffene, dass die zurückgegebenen Geräte nicht mehr auslesbar seien."

Was soll das bedeuten?

Lagen die Handys in Feuchtigkeit und gehen jetzt nicht mehr an?
Sind die Handys so weit beschädigt worden dass sie einfach nicht mehr 
nutzbar sind?

Ich denke dass, wenn ein Mensch mit einer großen Kraft auf dieses 
Felsengebiet stürzt und ihm alle Knochen im Leib gebrochen werden, dass 
so ein Handy dann noch viel weniger Chancen hat so einen Sturz 
unbeschadet zu überstehen.

Man wird dann wahrscheinlich keine Möglichkeit mehr haben den 
Sperrbildschirm frei zu schalten. Man kann das Handy vielleicht nicht 
mehr den Besitzer zuordnen können und ein Finger zum entsperren ist 
vielleicht auch nicht mehr vorhanden.

Man sammelt also alles elektronische ein was man finden kann, säubert 
das Zeug und versucht dann irgend welche Speicher heraus zu holen. Egal 
ob eMMC oder SD-Karte (alles NAND-Flash-Speicher), man wird dort irgend 
welche Informationen finden mit denen man den Absturz aufklären kann 
oder genügend Informationen um das Handy dem Besitzer zuordnen zu können 
und es dann den Angehörigen zurück geben zu können.

Es kann also sein dass man die Worte sehr bedacht gewählt hat.
Mit dem Wort "NAND-Speicher" deckt man alle Bauformen ab und schließt 
den RAM aus.

von Johnny B. (johnnyb)


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Hannes J. schrieb:
> Fazit für mich:
>
> Entnommene SD-Karten: Absolut glaubhaft
> Ausgelötete Speicherchips: sehr glaubhaft
> Alle Speicher vorsätzlich gelöscht: unglaubwürdig

Schade ist halt, dass man auch etablierten Medien nicht mehr alles 
glauben kann und bewiesen ist, dass es sogar komplette Artikel gibt, 
welche frei erfunden sind (z.B. Fall Relotius vom Spiegel, 
https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/der-fall-claas-relotius-hier-finden-sie-alle-artikel-im-ueberblick-a-1245066.html).

von (prx) A. K. (prx)


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Johnny B. schrieb:
> Schade ist halt, dass man auch etablierten Medien nicht mehr alles
> glauben kann

Konnte man noch nie. Wer daraus aber schliesst, dass man grundsätzlich 
nichts glauben sollte, was dem eigenen Bauchgefühl zuwider läuft, sitzt 
freilich in der Falle. Passiert heute öfter.

Artikel, die gegen den Mainstream geschrieben sind, geniessen höhere 
Aufmerksamkeit. Was sich online direkt in Klicks und Diskussionen 
auswirkt, also kommerziell von Bedeutung ist. Das trifft auf eine 
Leserschaft, die teilweise geradezu süchtig nach solchen Informationen 
ist. Was sogar dazu führen kann, dass die empfundene Glaubwürdigkeit 
solcher Artikel höher ist.

Zu bedenken ist auch, dass Journalisten ihren Beruf nicht zuletzt 
deshalb wählten, weil sie zur Schulzeit mit MINT nicht viel anfangen 
konnten - leicht überspitzt formuliert.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Winfried J. schrieb:
> War doch nicht schwer, auch das Löschen kann durch richterliche
> Anordnung oder mit ebensolcher Zustimmung erfolgt sein.

Wieso das? Auf welcher Rechtsgrundlage?

Es handelt sich um fremdes Eigentum und der Richter hat nicht über den 
Nachlass der Opfer zu befinden. Seine Aufgabe war es ausschließlich, den 
Absturz zu untersuchen und nicht fremde Daten zu vernichten.

von Uhu U. (uhu)


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Hannes J. schrieb:
> Dann gibt es noch andere Möglichkeiten. Wie dass der Techniker in
> Frankreich unfähig war und beim Auslöten den einen Chip dieses einen
> Handies zerstört hat oder er hat den falschen Chip ausgelötet.

Oder irgend ein Idiot hat alle Chips in eine Tüte geworfen…

> Alle Speicher vorsätzlich gelöscht: unglaubwürdig

…und um keine fremden Daten zurück zu geben, hat man sie dann einfach 
alle "geputzt".

von Uhu U. (uhu)


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Mike J. schrieb:
> Ich denke dass, wenn ein Mensch mit einer großen Kraft auf dieses
> Felsengebiet stürzt und ihm alle Knochen im Leib gebrochen werden,

Welche Kräfte dabei wirken, hängt zum großteil von der Masse des Körpers 
ab.

> dass so ein Handy dann noch viel weniger Chancen hat so einen Sturz
> unbeschadet zu überstehen.

Das Handy wiegt nicht viel, entsprechend sind die Kräfte, die durch den 
Aufprall wirken auch geringer. Wenn es nicht gerade zwischen anderen 
Gegenständen zerquetscht wird, hat es deutlich bessere Chancen, so einen 
Aufprall relativ unbeschädigt zu überstehen, als ein menschlicher 
Körper.

von (prx) A. K. (prx)


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Mike J. schrieb:
> Ich denke dass, wenn ein Mensch mit einer großen Kraft auf dieses
> Felsengebiet stürzt und ihm alle Knochen im Leib gebrochen werden, dass
> so ein Handy dann noch viel weniger Chancen hat so einen Sturz
> unbeschadet zu überstehen.

Bei einem intensiven Aufprall stirbst du auch dann, wenn die Knochen 
heil bleiben. Weil es dich innerlich zerreisst.

Kleine Objekte sind belastbarer als grosse. Daumenregel: Die Kräfte 
wachsen im Kubik, die Robustheit im Quadrat.

Bei einem kleinen Objekt ist die Wahrscheinlichkeit viel geringer, von 
anderen Objekten zerstört zu werden.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Zu bedenken ist auch, dass Journalisten ihren Beruf nicht zuletzt
> deshalb wählten, weil sie zur Schulzeit mit MINT nicht viel anfangen
> konnten - leicht überspitzt formuliert.

Das kann man auch umgekehrt betrachten.

Die einen haben diese Kompetenzen andere Jene.

So langsam habe ich Zweifel dass unter MINT-Cracks Zugang zu Geschichte 
und Philosophie eine besonders hohen Stellenwert einnimmt.

Auch bei der Sozialkompetenz bestechen MINT-Orientierte offenbar nicht 
oft durch herausragende Begabung. Wo ich mich gar nicht ausnehme. ;)


Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Wieso das? Auf welcher Rechtsgrundlage?
>
> Es handelt sich um fremdes Eigentum und der Richter hat nicht über den
> Nachlass der Opfer zu befinden. Seine Aufgabe war es ausschließlich, den
> Absturz zu untersuchen und nicht fremde Daten zu vernichten.

Gericht müssen oft abwägen welches Gut höher wiegt, und da das eine 
Hypothetisch Annahme ist.... brauchst du nur zu überlegen welche Güter 
in diesem Rechtssystem über persönlichem Eigentum angesiedelt sind.

imho darf als Regel gelten: ... alle Güter welche im Grundgesetz davor 
Erwähnung finden stehen in der Güterabwägung über persönlichem Eigentum.

Da wären also schon mal der Lebensschutz und die menschliche Würde, 
solche Kriterien, welche ein Gericht dazu bewegen könnten, diese zur 
Begründung eines solchen Handelns anzuführen.


Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Winfried J. schrieb:
> Da wären also schon mal der Lebensschutz und die menschliche Würde,
> solche Kriterien, welche ein Gericht dazu bewegen könnten, diese zur
> Begründung eines solchen Handelns anzuführen.

Das ist aber alles völlig untauglich, die Vernichtung von Daten zu 
begründen.

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Die einen haben diese Kompetenzen andere Jene.

Nur geht es beim Thema eher um Naturwissenschaft und Technik, weniger um 
Sozialkompetenz.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Das ist aber alles völlig untauglich, die Vernichtung von Daten zu
> begründen.

Das kann jemand anders anders sehen, eventuell ist es nicht gewollt 
Szenarien aus dem Flugzeuginneren öffentlich werden zu lassen und 
begründet das mit Sicherheitsinteressen(Lebensschutz)

Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Winne, das ist alles spekuliert…

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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ja
das hatte ich auch nicht anders geschrieben

Winfried J. schrieb:
> auch das Löschen kann durch richterliche
> Anordnung oder mit ebensolcher Zustimmung erfolgt sein. Gründe dafür
> können vielfältig sein oder einfach Routine.

Ich schrieb doch "kann" nicht "ist".

Namaste

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Ich habe neulich gelesen, daß Zuckerkügelchen ein Gedächtnis haben. Ist 
das nicht ausgemachter Quatsch? Es stand aber in mehreren Zeitungen!

von Mike J. (linuxmint_user)


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Wollvieh W. schrieb:
> Ich habe neulich gelesen, daß Zuckerkügelchen ein Gedächtnis haben.

Naja, wenn sich die Zuckerkristalle bilden und dann das Magnetfeld 
vielleicht eine bestimmte ... irgend etwas auf die Kristalle einprägt, 
damit man später erkennen könnte wie stark das Feld zu dem Zeitpunkt 
war, als die Kristalle erzeugt worden sind, dann haben sie ein 
Gedächtnis.

von Christian R. (supachris)


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Wollvieh W. schrieb:
> Ich habe neulich gelesen, daß Zuckerkügelchen ein Gedächtnis
> haben. Ist das nicht ausgemachter Quatsch? Es stand aber in mehreren
> Zeitungen!

Klar, ein Formgedächtnis. Man presst sie in Kugelform und die behalten 
sie.
Wirkt zwar nicht, hilft aber bei manchem. Was soll's, gibt schlimmeres. 
Irgend einen Glauben braucht doch jeder. Andere glauben an die 
Selbstregulierung des Marktes oder an unbegrenztes Wachstum. Auch nicht 
besser, nur anders.

von Gustav K. (hauwech)


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Hannes J. schrieb:
> Alle Speicher vorsätzlich gelöscht: unglaubwürdig

Nicht unglaubwürdig, sondern ABSOLUT ZWINGEND ERFORDERLICH !!!
Mir ein Rätsel, wie man es nicht sofort erkennen kann.

Scheinbar haben hier noch sehr viele ihre Eierschalen hinter den Ohren.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Gustav K. schrieb:
> Nicht unglaubwürdig, sondern ABSOLUT ZWINGEND ERFORDERLICH !!!

ja, auch so kann man das sehen, z.B. wenn man die Beschädigung der Würde 
der Opfer und der von angehörigen vermeiden möchte.

Noch wichtiger, potentiellen Nachahmern keine zusätzlich 
Motivationsbasis zu bieten.

Es rennen genug Irre aller Couleur rum.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Nur geht es beim Thema eher um Naturwissenschaft und Technik, weniger um
> Sozialkompetenz.

Es ist nicht immer zielführend ganze Aspektfelder auszublenden während 
man ein Thema Bearbeitet, besonders dann nicht wen diese tangiert werden 
nicht. warum nicht lässt sich seit mindestens 30 Jahren am 
Verkehrsministerium beobachten.
Aber auch im Management der Autoindustrie.

Namaste

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Wer glaubt, daß da überhaupt irgendwas übrigblieb, was man Angehörigen 
übergeben konnte, glaubt auch an den Weihnachtsmann

: Bearbeitet durch User
von Sven S. (schrecklicher_sven)


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von Uhu U. (uhu)


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Winfried J. schrieb:
> ja, auch so kann man das sehen, z.B. wenn man die Beschädigung der Würde
> der Opfer und der von angehörigen vermeiden möchte.

Dir ist wohl die Wehleidigkeitspropaganda völlig zu Kopf gestiegen…

Das Eigentum von Verstorbenen geht an die Erben über und nicht an irgend 
welche selbsternannten "Würdeschützer".

(Nich zufällig hieß das bekannteste Folterzentum zur Zeit Pinochets 
"Colonia Dignidat".)

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> ja, auch so kann man das sehen, z.B. wenn man die Beschädigung der Würde
>> der Opfer und der von angehörigen vermeiden möchte.
>
> Dir ist wohl die Wehleidigkeitspropaganda völlig zu Kopf gestiegen…
>
> Das Eigentum von Verstorbenen geht an die Erben über und nicht an irgend
> welche selbsternannten "Würdeschützer".
>
> (Nich zufällig hieß das bekannteste Folterzentum zur Zeit Pinochets
> "Colonia Dignidat".)

Uhu ich weiß wirklich nicht warum du mich so angehst, ich habe nie 
gesagt das ich so in  Ordnung finde, sondern das auch solche Sichtweisen 
existieren.

Propaganda als solche zu durchschauen ist eines meiner Hobbys die 
Mechanismen welche in der Gesellschaft wirken und dazu führen ein 
Anderes.

Und nein ich bin kein Verfechter unumschränkten Eigentums und bei der 
Erberei beisst es bei mir fast ganz aus.

 Mein Leitspruch: „Erben bringt Verderben.“


Ich erwarte und erwünsche kein Erbe und bin froh darauf nicht mehr 
angewiesen zu sein. Ob ich ein Allfälliges ausschlage, annehme oder 
verschenke, wer weiss schon wie er morgen darüber denkt.

Leben und leben lassen, so denke ich jetzt und eigentlich seit 60jahren

Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Winfried J. schrieb:
> Und nein ich bin kein Verfechter unumschränkten Eigentums und bei der
> Erberei beisst es bei mir fast ganz aus.

Gut, wenn es um Multi-Millionen-Erbe geht, sind wir uns einig. Für 
persönliche Gegenstände sehe ich das anders. Im Übrigen hat jeder die 
Möglichkeit, in einem Testament festzulegen, wie im Erbfall zu verfahren 
ist.

Dass sich irgend jemand anmaßt, sich darüber hinwegzusetzen und auch 
gleich vollendete Tatsachen zu schaffen und das zum Schluss noch mit dem 
"Schutz der persönlichen Würde" notdürftig verbramt, ist jedenfalls 
völlig indiskutabel.

>  Mein Leitspruch: „Erben bringt Verderben.“

Fragt sich nur wem…

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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...wem?
Oft den Erben selbst, selten den Anwälten und Gerichten.

von Ange P. (angeeinstein)


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Gustav K. schrieb:
> Nicht unglaubwürdig, sondern ABSOLUT ZWINGEND ERFORDERLICH !!!

Sollte man da nicht eher nur die entsprechenden Daten wie z.b. Videos 
löschen und nicht gleich alles?
Was ist wenn auf dem Gerät andere wichtige Daten wären wie 
Firmendokumente, Bitcoin Wallets oder auch persönliche Daten wie 
Erinnerungsfotos etc. Da kann man doch nicht einfach sagen Pech gehabt 
und alles löschen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Johnny B. schrieb:
> Schade ist halt, dass man auch etablierten Medien nicht mehr alles
> glauben kann und bewiesen ist, dass es sogar komplette Artikel gibt,
> welche frei erfunden sind (z.B. Fall Relotius vom Spiegel,

Ich persönlich kann mich nicht erinnern daß es jemals anders war. Es ist 
auch von den Altvorderen nichts derartiges überliefert und es wurde auch 
bei Ausgrabungen noch nie etwas gefunden was auch nur ansatzweise auf 
die Existenz eines vergangenen Zeitalters hindeuten würde in dem die 
Medien mal die Wahrheit verkündeten.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Ange P. schrieb:
> Sollte man da nicht eher nur die entsprechenden Daten wie z.b. Videos
> löschen und nicht gleich alles?

Und wer entscheidet, was zu löschen wäre? Der Herr Pfarrer, die 
Fluggesellschaft, die was zu vertuschen hat oder der Generalvormund 
aller Lebenden?

Ich staune immer wieder über die Naivität der Leute, wenn "Wahrung der 
Menschenwürde" vorgeschoben wird, um Zensur zu rechtfertigen.

von Uhu U. (uhu)


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Johnny B. schrieb:
> Fall Relotius vom Spiegel

Der Relotius hat eigentlich nur das gemacht, was hierzulande so ziemlich 
alle Journalisten der "Qualitätsmedien" machen: er hat geschrieben, was 
gefragt war – der Erfolg gab ihm Recht.

Allerdings hat er eine Kleinigkeit übersehen: er durfte es nicht in 
seinem eigenen Interesse tun, sondern ausschließlich in dem des SPIEGEL.

Diese kleine Illoyalität hat man ihm ganz furchtbar übel genommen.

Wer für sich selbst lügt, ist ein Lügner, wer im Auftrag seines Herrn 
lügt ist ein loyaler Mitarbeiter.

von Al. K. (alterknacker)


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Uhu U. schrieb:
> Im Übrigen hat jeder die
> Möglichkeit, in einem Testament festzulegen, wie im Erbfall zu verfahren
> ist.

Da dies unwidersprochen ist wollte ich nur nachfragen ob es die 
Pflichtteilregelung nicht mehr gibt?
Ich kann alles vererben wie ich es will, was das Vererben erleichtern
würde?

Danke

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Pflichtteil ist nach wie vor aktuell.

Namaste

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Johnny B. schrieb:
>> Fall Relotius vom Spiegel
>
> Der Relotius hat eigentlich nur das gemacht, was hierzulande so ziemlich
> alle Journalisten der "Qualitätsmedien" machen: er hat geschrieben, was
> gefragt war – der Erfolg gab ihm Recht.

Du sagst es, also Aufregung einsammeln und endlich den Aberglauben an 
die eine universelle Wahrheit genau wie an der gleichen Recht begraben.

>
> Allerdings hat er eine Kleinigkeit übersehen: er durfte es nicht in
> seinem eigenen Interesse tun, sondern ausschließlich in dem des SPIEGEL.
>
> Diese kleine Illoyalität hat man ihm ganz furchtbar übel genommen.
>
> Wer für sich selbst lügt, ist ein Lügner, wer im Auftrag seines Herrn
> lügt ist ein loyaler Mitarbeiter.

Auch das ist nicht wirklich neu. Auch nicht das die Gesellschaft stets 
ihrer Sündenböcke bedarf.
 Es gibt Unternehmen, welche diese Position regelmäßig neu besetzen, 
habe ich gehört.

Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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Nicht nur Unternehmen bedürfen der Sündenböcke. Auch ganz gewöhnliche 
Individuen neigen dazu.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Es ist halt eine Frage der Reife den eigenen Anteil an einer Situation 
nicht nur zu erkennen sondern dessen Folgen auch anzunehmen. Statt nach 
einem Gericht von Höherer Macht zu rufen, in der trügerischen Hoffnung 
dieses nähme dem Sünder die Last.

Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Winne, ich finde, du bist arg der individuellen 
Gartenzwerg-Bauchnabelsicht verhaftet…

Ich denke, die Sache ist viel einfacher: Dem Qualitätsmedium SPIEGEL 
brechen – wie den Mitbewerbern auch – die Abonnentenzahlen weg, weil 
immer mehr Leuten deren eingeschränkte Sicht nicht mehr das Geld wert 
ist, was das Abo kostet.

Da kommt ein Claas Relotius gerade recht, um ihn mit großem Getöse als 
Sündenbock zu schlachten und so den Eindruck zu erwecken, der Laden sei 
jetzt geläutert. Das glauben allerdings nur die ganz doofen, denn die 
Talfahrt ließ sich nicht nachhaltig umkehren.

Den bösen Claas zum Jahrestag nochmal aus dem Kasten springen zu lassen, 
war ein Versuch, ein weiteres mal Honig aus dem vertrockneten Kadaver zu 
ziehen, in der Hoffnung, noch eine Weile so weiter wursteln zu können, 
wie bisher.

von Le X. (lex_91)


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Uhu U. schrieb:
> Da kommt ein Claas Relotius gerade recht, um ihn mit großem Getöse als
> Sündenbock zu schlachten

Ist doch Prima.
Der Spiegel hat seinen Sündenbock und die Anhänger alternativer Medien 
haben einen weiteren Beweis bzgl. der Verlogenheit und Meinungsmache der 
Etablierten.

Win - win.

von Uhu U. (uhu)


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Le X. schrieb:
> die Anhänger alternativer Medien
> haben einen weiteren Beweis bzgl. der Verlogenheit und Meinungsmache der
> Etablierten.

Meinst du, der würde noch gebraucht?

von Le X. (lex_91)


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Uhu U. schrieb:
> Meinst du, der würde noch gebraucht?


Schadet doch nie, oder?
Immer wenn was Neues aufploppt kann man hämisch grinsend anmerken: "ich 
habs ja schon immer gewusst".

von (prx) A. K. (prx)


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Welchem überregionalen deutschen Printmedium brechen denn nicht die 
Abozahlen weg? Egal ob echter, mieser, behaupteter, vorgeworfener oder 
sonst (k)einer Qualität.

Der Durchschnittsabonnent gedruckter Zeitungen bezieht m.W. Rente. Nicht 
nur, weil die Leute immer älter werden. Der Übergang zu tragfähigen 
Online-Abos verläuft in D sehr holprig. Bei überregionalen Inhalten 
besteht ein grosses Angebot agenturnaher Informationen. Mit Qualität hat 
das weniger zu tun, als mit geänderten Medienstrukturen und 
Kundenverhalten.

Das Problem liegt weniger in Kündigungen aufgrund Unzufriedenheit. Die 
Altkundschaft stirbt weg, und potentielle Neukundschaft kennt Papier nur 
noch als verhassten Briefkastenfüller in Form von Werbung. Und das ist 
nicht erst seit gestern so, sondern seit zweistelligen Jahren.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Le X. schrieb:
> Schadet doch nie, oder?

Doch, schadet – nämlich dann, wenn das Scheißspiel durchschaut wird.

von (prx) A. K. (prx)


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Die Oberchecker in Aktion.

von Le X. (lex_91)


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Uhu U. schrieb:
> Doch, schadet – nämlich dann, wenn das Scheißspiel durchschaut wird.

Du hasts halt einfach drauf.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Le X. schrieb:
> Ironiedetektor kaputt?

Es muss sich nicht jeder davon angesprochen fühlen.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Bei überregionalen Inhalten besteht ein grosses Angebot agenturnaher
> Informationen.

Tja, der olle Joseph Göbbels musste noch die Presse gleichschalten.

Heute ist das alles rationalisiert – da sitzt der Zensor bei der 
Presseagentur und den kleinen Rest besorgt die Schere im Kopf des 
Redakteurs…

Dass auf diese Weise alle Presseorgane außer einem schlicht überflüssig 
sind, haben die großen Zeitungskonzerne längst erkannt und machen für 
ihre Sammlung an Blättern nur noch einen überregionalen Teil für alle. 
Der lokale Käse wird von einer Miniredaktion von Teilzeitjournalisten 
beigesteuert.

Ansonsten spielt man "Pressevielfalt" durch die sich ja bekanntlich eine 
richtige Demokratie von einer Diktatur, wie Russland, China, Venezuela 
oder Syrien unterscheidet…

> Das Problem liegt weniger in Kündigungen aufgrund Unzufriedenheit. Die
> Altkundschaft stirbt weg, und potentielle Neukundschaft kennt Papier nur
> noch als verhassten Briefkastenfüller in Form von Werbung. Und das ist
> nicht erst seit gestern so, sondern seit zweistelligen Jahren.

Wenn dem so wäre, dann müssten doch die Internet-Abos der Hit sein und 
alles raus reißen – tun sie aber auch nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu U. schrieb:
> Der lokale Käse wird von einer Miniredaktion von Teilzeitjournalisten
> beigesteuert.

Oder auch genau andersrum. Mit lokalen Inhalten kannst du die Leute 
kriegen, denn die hat nicht jeder, die stehen auch nicht in DPA. 
Beispielsweise mit sowas wie Planung und Baufortschritt im Strassenbau, 
systematisch über die Zeit verfolgt. Die Leute in der betroffenen Region 
interessiert das ganz real.

Es gibt durchaus Leute, die für regionale Information zahlen würden, die 
in gut aufbereiteter Weise per Phone oder Tablet bezogen und im Bus, Zug 
oder Klo gelesen werden kann. Und zwar offline, den Funklöchern zu Dank. 
Aber für ein tägliches PDF mit den Druckseiten der Printausgabe tun sie 
es nicht.

> Wenn dem so wäre, dann müssten doch die Internet-Abos der Hit sein und
> alles raus reißen – tun sie aber auch nicht.

Überregional gibts wenig Grund für Inhalte zu zahlen, die dir jeder 
andere kostenlos vor die Füsse schmeisst, Meinung ggf inklusive. Gegen 
das, was das Geld bringt, wehrt man sich mit einer Batterie von 
Blockern. Auch das "the market for lemons" Prinzip führt dann dazu, dass 
man lieber nichts zahlt.

Regional kann das besser funktionieren. Das ist aber ein sehr langer 
Prozess, der überhaupt erst in den letzten Jahren begonnen wurde. Ende 
offen.

: Bearbeitet durch User
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