Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Simple Schaltung zur Versorgung eines Mikrocontrollers mit Solar


von Max W. (maxw96)


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Hallo,

Ich würde gerne einen kleinen Mikrocontroller (Wemos D1 mini) über eine 
Solarzelle betreiben und benötige hierfür eine möglichst einfache 
Versorgungsschaltung.
Die Schaltung soll möglichst klein sein, dass ich sie in einer kleinen 
Box unterkriege.

Im wesentlichen will ich eine kleine LoveBox bauen, wie sie in der 
aktuellen "Make" vorgestellt ist, nur ohne Kabel/ über Solar versorgt.
Der Wemos soll alle ca 10Minuten eine Wifi Verbindung aufbauen, falls 
eine neue Nachricht online ist (private GitHub Datei) diese runterladen. 
Wenn eine neue Nachricht verfügbar ist, soll ein kleiner Servo sich 
bewegen, um dies anzuzeigen und beim öffnen des Deckels diese auf einem 
kleinen QLED anzeigen. Dazwischen ist er im Deep Sleep.

Der Servo ist ein SG90 (ca 30mA), das QLED benötigt ca 20mA.

Mit der Schaltung soll der Wemos versorgt werden, dessen interner 
Spannungsregler von 3,3 bis 5,5V Eingangsspannung arbeitet.

Mit dem angehängten Schaltplan bin ich nicht ganz glücklich, vor allem 
aufgrund der Spannungscharakeristik des Goldcap, ich möchte jedoch nicht 
auf Überladung etc achten müssen, und zudem sind die deutlich kleiner 
als die gefundenen Akkus.Und nach meinen Recherchen ist der 
Innenwiderstand eines Akkus evtl für die geringen Ladeströme zu hoch.

Die Angaben der Solarzelle stammen von Ebay, ich weiß nicht, ob die 
Ströme tatsächlich so hoch sind.

Den Schaltplan habe ich nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, jedoch 
bin ich als Maschinenbauer hier echt nicht so fit, wie ichs gerne wäre.

Kann man das prinzipiell so aufbauen, erstmal unabhängig von der 
Dimensionierung des Goldcaps und Widerstands.

Vielen Dank und frohe Weihnachten,

Max

von Stefan F. (Gast)


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Bedenke, dass die Stromaufnahme des ESP Chips kurzzeitig bei 400mA liegt 
und auch dein Servo wird beim Anlaufen erheblich mehr als die genannten 
30mA aufnehmen.

Das Wemos D1 benötigt 4,5 bis 5 Volt, um stabil zu funktionieren. Da nur 
so wenig Spannungsabfall zulässig ist, wäre ein Kondensator als 
Energiespeicher hier die falsche Wahl.

Du brauchst einen Akku. Einfach und billig wäre eine handelsübliche 
Powerbank mit Solarzelle. Das hast du den Laderegler gleich mit drin.

von MaWin (Gast)


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Max W. schrieb:
> ich weiß nicht, ob die Ströme tatsächlich so hoch sind

Bei prallem Sinnenlicht in der Sahara.

Hier eher 1/10 davon wenn sie draussen montiert ist.

Drinnen am Fenster 1/100.

Dfinnen bei Kunstlicht 1/1000.

Der ganze Kram ist lächerlich unterdimensioniert.

Wünschen allrleine, dass es so funktioniert, klappt nichtmal zu 
Weihnachten.

von Klaus R. (klara)


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Max W. schrieb:
> Ich würde gerne einen kleinen Mikrocontroller (Wemos D1 mini) über eine
> Solarzelle betreiben und benötige hierfür eine möglichst einfache
> Versorgungsschaltung.
> Die Schaltung soll möglichst klein sein, dass ich sie in einer kleinen
> Box unterkriege.

Die Schaltung ist immer kleiner als Deine benötigte Solarzelle. Such 
doch mal nach "Ladecontroller" oder ähnlichem. Hier ein Treffer:

Beitrag "Li-Ion Ladegerät"
mfg klaus

von Udo S. (urschmitt)


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Max W. schrieb:
> Und nach meinen Recherchen ist der
> Innenwiderstand eines Akkus evtl für die geringen Ladeströme zu hoch.

Den Satz hätte ich gerne mal erklärt. Der ergibt so überhaupt keinen 
Sinn für mich.

Nur mal zum Nachdenken:
Ein Kondensator hat eine Spannung die proportional zur Ladungsmenge ist.
Ein Akku hat eine fast konstante Spannung über 90% seiner Entladung.

Ein kleiner Parallelregler mit geringem Eigenverbauch und ein kleiner 
Akku.
Das größte ist eh die Solarzelle, und ein Akku hat bei gleicher 
nutzbarer Energiemenge ein deutlich kleineres Volumen als ein Goldcap

von Max W. (maxw96)


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Wow, ok, vielen Dank. Ich nehm an,dann werde ich das Projekt wohl 
nochmal überarbeiten müssen. Insbesondere das mit dem Faktor 1/100 macht 
mir wohl nen Strich durch die Rechnung, da das ganze schon innen stehen 
soll.
Gibt es Akkus, die nicht so empfindlich auf Überspannung/ 
Tiefenentladung reagieren? Ich würde dabei gerne noch was lernen, und 
falls möglich nicht "nur nen Laderegler" mit anschließen. Und habt ihr 
eine Buchempfehlung, die das Thema Schaltungsentwicklung für "nicht 
Elektroniker/ Anfänger" schön praktisch behandelt?

Umso mehr ich gerade schreibe, umso mehr wächst die Idee das genannte 
Projekt kabelgebunden zu verwirklichen, und das Solarzellenthema im 
Sommer außen anzugehen. Vllt Bodenfeuchte und Temperatur bei Pflanzen 
messen und mitloggen.

Wäre hierfür der grundsätzliche Schaltungsaufbau geeignet? Evtl mit 2 
paeallelgeschalteten Solarzellen für höhere Ströme?

Schöne Weihnachtsfeiertage,
Max

von Stefan F. (Gast)


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Max W. schrieb:
> Wäre hierfür der grundsätzliche Schaltungsaufbau geeignet?

Nein. Du brauchst einen Akku und von dessen Eigenschaften hängt alles 
weitere ab. Kostenmäßig lohnt sich da ein Eigenbau nie und nimmer.

Wenn du eine fertige Powerbank für 15€ kaufen kannst, wirst du nicht 30€ 
in Einzelteile (ohne Gehäuse!) stecken wollen, oder etwa doch?

Was die Buchempfehlung angeht: Es gibt nicht das eine Buch, dass alle 
gewünschten Fachbereiche abdeckt. Fange einfach an, und dann taste dich 
langsam weiter voran. Grundlagenkurse zu den einzelnen Bauteilen findest 
du massenweise Online.

Falls du in der Bibliothek alte Elektronik Bücher von Jean Pütz aus den 
70er und 80er Jahren findest, dann schau Dir die mal an. Der Mann kann 
sehr gut erklären. Dass in den Büchern veraltete Bauteile verwendet 
werden macht nichts, die Grundlagen sind nämlich gleich geblieben.

von Dieter (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Einfach und billig wäre eine handelsübliche
> Powerbank mit Solarzelle.

So ein Teil habe ich mir einmal spaßeshalber gekauft. Die Leistung ist 
wirklich zu gering der Zellen. Zweitens wird das Gehäuse und der Akku 
darunter viel zu warm. Die Zelle eignet sich nur dafür, dass auf einer 
hellen Fensterbank ohne direktes Sonnenlich abgelegt, der Akku auch nach 
Wochen oder Monaten nicht leer ist.

Der Anschluss einer abgesetzten Solarzelle ist bei den Teilen in der 
Regel möglich nachdem das Gehäuse aufgebrochen wurde, aber ganz 
besonders muessen hier maximale Spannung und Strom beachtet werden, die 
die Innenschaltung verträgt. Dazu müsstest Du die inneren Platinen als 
Foto hier einstellen in der Hoffnung, aus den Chips wären die Daten zu 
ermitteln mit Hilfe der Schwarmintelligenz.

Unempfindlicher wären zum Beispiel NiMH-Akkus.

Schildere bitte die Lichtverhältnisse an dem geplanten Aufstellungsort.
a) Solarzelle auf dem Deckel des Gehäuses
b) Solarzelle im abgesetzten Betrieb, d.h. über ein Kabel angeschlossen.

Die Summe des Stromverbrauchs pro Tag in Wh oder mAh wäre auch 
Hilfreich, wenn diese vorliegen würde. Das wäre übrigens die allererste 
Hausaufgabe zu klären.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Hier:
Beitrag "Re: ESP8266 mit Solarstrom und Pufferbatterie"
habe ich genau so etwas gemacht. Aber simpel ist so etwas nicht zu 
haben.

von Sven B. (scummos)


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"Kleine Solarzelle im Zimmer" kannst du vergessen, da fährst du besser 
damit einfach einen großen Akku einzubauen und den gelegentlich zu 
laden.

Das Problem mit den ganzen selbstversorgten Dingen ist immer dasselbe: 
entweder sie brauchen sehr viel Energie, dann genügt die Solarzelle 
(oder was auch immer) nicht; oder sie brauchen sehr wenig, dann hält 
auch ein Akku ewig. Der Zwischenbereich von Geräten, die mit Akku nicht 
jahrelang halten, sich aber im Rahmen ihrer Größe per "Energy 
Harvesting" versorgen lassen, ist generell relativ klein. Zusätzliche 
Bedingungen wie "Solarzelle im Zimmer" und "kleine Größe" reduzieren ihn 
dann einfach auf 0 -- meine Meinung. Den Projekt ist zwar nett gedacht, 
aber einfach nicht sinnvoll umsetzbar.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Sven B. schrieb:
> "Kleine Solarzelle im Zimmer" kannst du vergessen,....

Das habe ich überlesen.
Somit: +1

von MaWin (Gast)


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Sven B. schrieb:
> "Kleine Solarzelle im Zimmer" kannst du vergessen

Vor allem:  wozu ?

Welches Zimmer hat keine Steckdose ?

Steckdosenstrom ist immer viel billiger als Solarstrom.

Solar nutzt man nur dort, wo auf hunderte Meter keine Steckdose 
erreichbar ist.

von Andreas B. (bitverdreher)


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MaWin schrieb:
> Steckdosenstrom ist immer viel billiger als Solarstrom.

Kann man so generell nicht sagen, aber in einem Zimmer trifft das 
bestimmt zu. Eine kleine Solarzelle ist billiger als ein 
Steckernetzteil. Die Betriebskosten danach sind 0.

von Stefan F. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Eine kleine Solarzelle ist billiger als ein
> Steckernetzteil. Die Betriebskosten danach sind 0.

Das muss dann aber schon eine sehr kleine Solarzelle in einem sehr 
billigen Gehäuse sein. Denn handelsübliche 5V Steckernetzteile bekommt 
man ab 2€.

Eine sehr kleine Solarzelle reicht aber eben nicht, zudem wird ein Akku, 
ein Laderegler und eventuell ein Spannungswandler auf 5-6V nötig sein.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Eine sehr kleine Solarzelle reicht aber eben nicht, zudem wird ein Akku,
> ein Laderegler und eventuell ein Spannungswandler auf 5-6V nötig sein.

Für die Solarzelle im o.g. Thread habe ich 250 JPY bezahlt. Da sind etwa 
die 2€. Und das Ding läuft seit ca. 3 Jahren bei mir auf dem Balkon.
Was man dazu braucht steht auch im o.g. Thread.
Bei einem 5V Steckernetzteil brauchst Du für den ESP übrigens ebenfalls 
einen 3,3V Spannungsregler. ;-) So groß ist der Unterschied des 
Bauteileaufwandes da nicht. Im wesentlichen ist es der Akku.
Davon abgesehen: Wenn ich den ESP am Steckernetzteil hängen habe, kann 
ich auch gleich auf das WLAN verzichten und Kabel nehmen. Dann tut es 
auch ein AVR. Aber das ist ein anderes Thema.

von Stefan F. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Bei einem 5V Steckernetzteil brauchst Du für den ESP übrigens ebenfalls
> einen 3,3V Spannungsregler. ;-)

Befindet sich auf dem Wemos D1 Boards.

> Im wesentlichen ist es der Akku.

Und sein Laderegler.

> Wenn ich den ESP am Steckernetzteil hängen habe, kann
> ich auch gleich auf das WLAN verzichten und Kabel nehmen.
> Dann tut es auch ein AVR.

Ja, allerdings sind ESP8266 Module billiger und haben mehr Speicher 
frei, als AVR + Ethernet-Controller. Billig ist doch eigentlich das 
einzige Argument, sich überhaupt mit ESP8266 oder ESP32 herum zu 
schlagen. Für 50€ hätte man wesentlich professionellere Alternativen zur 
Verfügung.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Billig ist doch eigentlich das
> einzige Argument, sich überhaupt mit ESP8266 oder ESP32 herum zu
> schlagen.

Du klingst so frustriert. ;-)
Ich finde die Dinger, abgesehen von den vermurksten Sleep, gar nicht so 
schlecht.

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