Forum: PC Hard- und Software Ethernet auf 2-Draht parallel zu Provider VDSL


von Alex T. (atomical)


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Hallo,

folgendes Problem:

es soll Ethernet via Adapterlösung 2-Draht über ca. 30m zweipaariges 
Telefonkabel (J-Y(St)Y) parallel zum providerseitig angebotenem VDSL2 
übertragen werden.

Aktuell ist eine 2wIP-Lösung (C-Serie) von WANTEC im Einsatz - und damit 
gibt es Probleme bei VDSL auf der gleichen Leitung (Sync-Abrüche 
Provider-VDSL) - laut Support von WANTEC ist das auch zu erwarten.


Ich suche jetzt eine Alternative für Ethernet über 2-Draht, die das VDSL 
des Providers auf dem anderen Adernpaar nicht stört.


Die Datenblätter diverser Adapterlösungen schweigen sich zu Frequenzen 
leider aus.


... bei Allnet G.HN / HPNA steht explizit dabei, das es nicht 
funktioniert.


Eine Bastellösung mit Powerline scheidet aus - ebenso WLAN oder weitere 
Kabel verlegen.



Hat ggf. jemand einen ähnlichen Aufbau und kann mir den Hersteller 
seiner Lösung nennen?

von Energieverheizer (Gast)


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Alex T. schrieb:
> Ich suche jetzt eine Alternative für Ethernet über 2-Draht, die das VDSL
> des Providers auf dem anderen Adernpaar nicht stört.

Wirds wohl nicht geben.

Aber du könntest das DSL-Modem ans andere Ende der Leitung stellen und 
dann über die 2 Paare das Ethernet 100MBit laufen lassen.

von (prx) A. K. (prx)


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Für den m.E. recht wahrscheinlichen Fall, dass sich keine mundgerechte 
Lösung entsprechend der Fragestellung findet, könnte es vielleicht 
helfen, das gesamte Szenario zu beschreiben, nicht nur ein Detail. 
Vielleicht gibt es eine andersartige Lösung.

: Bearbeitet durch User
von Frank K. (fchk)


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Insbesondere wenn der Provider Vectoring fährt, hast Du verloren. Dann 
geht prinzipbedingt gar kein DSL mehr auf dem zweiten Adernpaar. Mehr 
wie RS485 wird Du dann nicht störungsfrei rüber bekommen.

fchk

von Reinhard S. (rezz)


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Du könntest G.Fast darüber laufen lassen und den Frequenzbereich von 
VDSL dabei aussparen. Aber die Technik dafür ist momentan nicht im 
Endkundenbereich erhältlich ;)

Kann man das Kabel evtl. gegen ein Cat-X mit geschirmten Paaren 
austauschen?

Ansonsten scheint mir die erwähnte Lösung, über die 30m 100er-Ethernet 
laufen zu lassen, noch das plausibelste und praktischste. Außer, dein 
VDSL-Anschluss läuft mit 100 MBit/s oder mehr...

von Alex T. (atomical)


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Danke – ich hatte das befürchtet – die Hoffnung starb zuletzt.

Energieverheizer schrieb:
> Wirds wohl nicht geben.
>
> Aber du könntest das DSL-Modem ans andere Ende der Leitung stellen und
> dann über die 2 Paare das Ethernet 100MBit laufen lassen.

Ja, das wäre auch mein nächster Gedanke - der Aufwand ist hier halt 
deutlich größer ... s.u.

A. K. schrieb:
> Für den m.E. recht wahrscheinlichen Fall, dass sich keine mundgerechte
> Lösung entsprechend der Fragestellung findet, könnte es vielleicht
> helfen, das gesamte Szenario zu beschreiben, nicht nur ein Detail.
> Vielleicht gibt es eine andersartige Lösung.

Es handelt sich um ein deutlich über 100 Jahre altes Gebäude, in den 
90ern ausgebaut.

Die Zuleitung der Telekom ist 2x2 und eingeputzt in der Fassade vom 
Giebel zum APL – von dort weiter zu 5 TAE-Dosen … keine Ahnung, wer das 
verbockt hat – ich kanns eben nicht mehr ändern.

Meine Alternative ist nicht unmöglich aber kompliziert – daher die 
ursprüngliche Frage ...

Der einzige Raum, den ich vom APL aus ohne größere Schäden an der 
Fassade erreiche ist der Gewölbekeller unter dem Gebäude.

Den Keller würde ich als „Feuchtraum“ einstufen – sprich den Router muss 
ich entsprechend einhausen. Außerdem ein Loch vom APL in den Keller 
bohren (1,5 bis 2m geschätzt) und Strom von irgendwo herholen.

von Energieverheizer (Gast)


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Die Hauptfrage währe eher warum man Ethernet an der Stelle haben will, 
wo
die DSL Einspeisung ins Haus ist.

von Energieverheizer (Gast)


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Alex T. schrieb:
> Es handelt sich um ein deutlich über 100 Jahre altes Gebäude, in den
> 90ern ausgebaut.

Scheibchen Information..

So Gebäude über 100 Jahre sind bekannt dafür das sie nicht aus 
Stahlbeton gemacht sind sondern eher aus Mauerwerk aussenrum und innen 
Holz.
Superbedingung für WLAN eigentlich.

Leider brauchts dafür auch wieder Strom im "Keller" den es offenbar 
nicht gibt.

Aber das ginge dann über die 2 Adern, die nur DC tragen müssten. das 
stört nicht wirklich wenn man dafür nicht das übelst billige 
Schaltnetzeil nimmt.

von (prx) A. K. (prx)


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Energieverheizer schrieb:
> So Gebäude über 100 Jahre sind bekannt dafür das sie nicht aus
> Stahlbeton gemacht sind sondern eher aus Mauerwerk aussenrum und innen
> Holz. Superbedingung für WLAN eigentlich.

Ein antikes Gehöft hatte sich mit seinem massiven Holzbau ähnlich 
effektiv dem WLAN widersetzt wie moderne Gipskartonwände.

von Energieverheizer (Gast)


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Es wird ja leider immer nur erstmal 5% des Szenarios geschildert..
Und dann auf 100% funktionierende Lösungen gehofft.

von Daniel (Gast)


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Wenn's nur die halbe Entfernung wäre, könnte man über 100Base-T1 
nachdenken. Das hat eine deutlich geringere Bandbreite als 100Base-TX. 
Die Möglichkeit sich aus zwei PHYs einen Repeater zu basten, besteht 
natürlich auch.

von Alex T. (atomical)


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Danke für alle auf die Frage bezogenen Antworten - 100Base-T1 (SPE) 
hatte ich auch schon auf dem Schirm, dass das nur bis um die 15m geht, 
wusste ich bis dato aber nicht - außerdem habe ich keine passenden 
Endgeräte gefunden.

zum Rest:

A. K. schrieb:
> Ein antikes Gehöft hatte sich mit seinem massiven Holzbau ähnlich
> effektiv dem WLAN widersetzt wie moderne Gipskartonwände.

Zur Info: "deutlich über 100 Jahre" bedeutet nicht Jungsteinzeit sondern 
ggf. auch Bruchsteinwände 1m+ sowie Fachwerk (Stroh+Lehm) mit Lehmputz - 
zur Dämpfung von Lehm bitte selbst informieren.

Energieverheizer schrieb:
> Es wird ja leider immer nur erstmal 5% des Szenarios geschildert..
> Und dann auf 100% funktionierende Lösungen gehofft.

Ggf. sollte man die initiale Frage lesen und verstehen - Varianten, die 
nicht (mehr) in Betracht gezogen werden können, sind dort bewusst 
ausgeklammert.

Für die zweitbeste Lösung (Router im Keller) brauche ich schlicht keine 
Hilfe und schon gar keine überheblichen Kommentare sondern nur einen 
langen Bohrer.

von (prx) A. K. (prx)


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Alex T. schrieb:
>> Ein antikes Gehöft hatte sich mit seinem massiven Holzbau ähnlich
>> effektiv dem WLAN widersetzt wie moderne Gipskartonwände.
>
> Zur Info: "deutlich über 100 Jahre" bedeutet nicht Jungsteinzeit sondern
> ggf. auch Bruchsteinwände 1m+ sowie Fachwerk (Stroh+Lehm) mit Lehmputz -
> zur Dämpfung von Lehm bitte selbst informieren.

Zur Info: Aus dem 17. Jahrhundert, bautechnisch Holzzeit, nicht 
Steinzeit. Ich bezog mich auf die rein aus Holz gebauten Innenwände und 
Zwischendecken, nicht auf die Aussenwände.

: Bearbeitet durch User
von Daniel (Gast)


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Alex T. schrieb:
> 100Base-T1 (SPE) hatte ich auch schon auf dem Schirm, dass das nur bis um die 
15m geht, wusste ich bis dato aber nicht

Naja, es ist bis 15m spezifiziert. 1000Base-T1 wurde mit geschirmten 
Kabeln bis 40m spezifiziert, braucht aber natürlich mehr Bandbreite.

> außerdem habe ich keine passenden Endgeräte gefunden.

Medienkonverter gibt's ab etwa 200€ aufwärts. Da man die bisher 
eigentlich nur in der Fahrzeugentwicklung und dort auch nur in 
bestimmten Abteilungen gebraucht hat, werden die vermutlich noch in 
Handarbeit gelötet. Die Bauteile kosten nur ein Zehntel dessen.

von Nano (Gast)


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Hin und wieder werden Datenleitungen auch durch Abwasserrohre verlegt.
Vielleicht wäre das eine Lösung für dein Problem?

Ebenso könnte ein stillgelegter Kamin in Frage kommen.

von Horst72 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich habe eine ähnliche "Problemverkabelung":

25.000 V-DSL2 (hin) und die hiesige "Bastellösung"
mit 2x (extra uralt) dLAN HS Ethernet (zurück) ca. 21m
zusammen in einem J-2Y(ST)Y 2x2.
Seit dem dort eine FRITZ!Box 7362SL das V-DSL2 synct,
gibt es da keine Probleme mehr (V-DSL2 stabil,
kein resync, unterbrechungsfrei über Wochen).

Mein Glück ist hier wohl, Vectoring wird es die
nächste Zeit nicht geben... ;-)

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