Empfehlung gesucht für Überspannungsschutz

[VerPENt (Gast)]

Hallo zusammen,

bei mir gab's über Weihnachten den Elektro-Gau: Null/Neutralleiter 
abgeklemmt, Phasen alle noch aktiv.

Glück im Unglück: Ich habe vor teureren Geräten so 
Blitzschutz-Zwischenstecker oder Steckdosenleisten.

Eine davon hat sich geopfert, und mit etwas Feuer und Gestank die 
Sicherungen und den RCD ausgelöst.

Kaputt gegangen sind so nur leicht ersetzbare Schaltnetzeile/Wandwarzen 
und eine ESP8266-Funksteckdose mit Kondensatornetzeil.

So, nun die Frage: Die "geopferte" Steckdosenleiste war so ein 
Billig-Billig Goobay-Teil von Pollin, dort schon länger nicht mehr im 
Programm.
Diverse andere Teile, z.B. 
https://www.pollin.de/p/ueberspannungsschutz-steckdosenleiste-8-fach-451660 
und 
https://www.pollin.de/p/ueberspannungsschutz-geraetestecker-weiss-3500-w-550751 
haben nicht ausgelöst.

in der "Selbstaufopferungs"-Leiste waren nur drei blaue (jetzt schwarze) 
Scheiben mit dicken Lötzinklecksen über die Kontakte geschaltet, sonst 
nix.
die anderen, nicht ausgelösten, haben da kompliziertere Schaltungen mit 
LEDs/Glimmlampen zur Statusanzeige usw.

So, viel Vorgeschichte, nun meine Fragen:


Sollte ich sicherheitshalber auch die anderen, nicht ausgelösten, 
Überspannungschutz-Teile auswechseln?


Gibt es Empfehlungen, bevorzugt für Teile die auch schon bei deutlicher 
Überspannung ansprechen, nicht erst bei echtem Blitzschlag?


Lohnen sich da Marken-Geräte (Brennenstuhl, Bachmann, ...?) oder tun es 
die billigen Baumarkt/Pollin/Supermarkt-Eigenmarken genauso?

[HildeK (Gast)]

VerPENt schrieb:
> Sollte ich sicherheitshalber auch die anderen, nicht ausgelösten,
> Überspannungschutz-Teile auswechseln?

Waren die an der selben Phase?
Beim Fehlen des Neutralleiters verschieben sich die Spannungen. Die 
Phase, die am wenigsten Last hatte, bekommt Überspannung, die anderen 
Unterspannung.
Deshalb kann es gut sein, dass andere Geräte nicht betroffen waren.

[MaWin (Gast)]

VerPENt schrieb:
> Null/Neutralleiter abgeklemmt

Wer tut so was ?

VDR schützen nicht schon wenn eine 230V Leitung 400V bekommt, sondern 
erst darüber (710V meist).

[VerPENt (Gast)]

HildeK schrieb:
> Waren die an der selben Phase?

Ganz sicher bin ich mir mit der Verteilung nicht, da sind die 
Sicherungen zu ungenau beschriftet. Phasen wechseln sich aber schön ab, 
die Sicherungen hängen an so einer dreifach-Verteilerschiene.

Zwei der Überspannungschützer waren an derselben Phase, davon die, die 
ausgelöst hat. Das Notebook-Netzteil an der Steckdosenleiste ist 
trotzdem kaputt.
Ebenfalls an dieser Phase, aber andere Sicherung, war der Desktop-PC, 
Wlan-Router usw, hinter so einem 2,85€ Zwischenstecker. Die laufen alle 
noch.

An einer anderen Phase waren TV + Stereo mit allem Drum und dran, da 
hat's nur ein Steckernetzteil erwischt. Das war an der 
"Logilink"-Leiste.

Dritte Phase hatte, glaube ich, den Kühlschrank. Der tut auch noch, ist 
vmtl. der größte Verbraucher gewesen, falls er da grad gelaufen ist.

Als ich nachhause gekommen bin, waren jedenfalls zwei Sicherungen und 
der RCD rausgeflogen, die mit der Notebook-Steckdosenleiste ließ sich 
auch erst nach Ausstecken derselben wieder aktivieren.


Noch eine dumme Frage: Wäre es erlaubt, einen (z.B. 20V)-Varistor 
zwischen PE und N zu schalten? Im Sicherungskasten nach dem RCD?
Oder auch notfalls eingesteckt in der Steckdose, solange niemand den 
Stecker dreht...

[VerPENt (Gast)]

MaWin schrieb:
> Wer tut so was ?

Mein Vermieter, kurz vor den 80, der meinte die Weihnachtszeit ist 
perfekt um was an der Elektroinstallation zu ändern, weil da ja keiner 
da ist.
Und das selber machen will, weil er hat das ja vor 50 Jahren auch selber 
eingebaut.
Dafür ist die Miete konkurrenzlos günstig, da arrangiert man sich gerne 
mit solchen Marotten.

> VDR schützen nicht schon wenn eine 230V Leitung 400V bekommt, sondern
> erst darüber (710V meist).

Dann hatte ich da nochmal Glück, denn zumindest einer hat ja ausgelöst 
...