Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lipo Ladegerät vs Labornetzteil


von Andy (Gast)


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Hallo Leute,

Ich hab mal eine Verständnis frage zu Lipo Ladegeräten.

Wenn ich an mein IMAX B6 einen 2S Lipo Akku hänge und die Stromstärke 
einstelle, dann lädt er ja erst im CC Mit dem eingestellten Strom, und 
anschließend ab einer bestimmten Spannung mit CV.

Nun war mein iMax gestern besetzt, und hab meinen 2. Akku über ein 
labornetzteil geladen. Hab es auf Max 8.4V und 400mA eingestellt, jedoch 
lag der Ladestrom gerade mal bei 60-70mA. Wie kommt das? Beim IMAX B6 
hatte ich schonmal gemessen und festgestellt das dieser problemlos am 
Anfang die 400mA bringt.

Wäre schön wenn mir das jemand mal erklären könnte hab gestern Abend 
schon das Internet durchsucht, bin aber nicht fündig geworden.

LG
Andy

von Guest (Gast)


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Das Ladegerät wird vermutlich die Spannung über die Ladeschlussspannung 
erhöhen um den Spannungsdrop über dem Kabel zu kompensieren. Die Messung 
erfolgt bei den Ladegeräten meistens über den balancer Anschluss dadurch 
kann man die Spannung weiter anheben.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn der Akku fast voll ist, nimmt er nur noch wenig Strom auf. Die 
ersten 90% Ladung erreichen Lithium Akkus typischerweise innerhalb einer 
Stunde. Die restlichen 20% dauern 3 Stunden, eben weil der Strom sinkt.

von Andy (Gast)


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Also der Akku war bis auf 6V entladen und hat deswegen fast 10h 
gebraucht bis voll. Am Ladegerät dauert es in der Regel 2h.

von Marek N. (Gast)


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Andy schrieb:
> Hab es auf Max 8.4V

Wo und womit gemessen?

von Beranzverrater (Gast)


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Andy schrieb:
> Hab es auf Max 8.4V und 400mA eingestellt, jedoch lag der Ladestrom
> gerade mal bei 60-70mA. Wie kommt das? Beim IMAX B6 hatte ich schonmal
> gemessen und festgestellt das dieser problemlos am Anfang die 400mA
> bringt

Das ist nur vergleichbar, wenn du auch beide Male bei ausreichend 
entladenem Akku anfängst zu laden.

Andy schrieb:
> Also der Akku war bis auf 6V entladen und hat deswegen fast 10h
> gebraucht bis voll. Am Ladegerät dauert es in der Regel 2h.

Was heißt "voll"? Bei welchem Ladestrom sagt denn das Ladegerät "Habe 
fertig"? Um vergleichbare Ergebnisse zu haben, musst du manuell auch 
beim gleichen Ladestrom aufhören.

von Stefan F. (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Wenn der Akku fast voll ist, nimmt er nur noch wenig Strom auf. Die
> ersten 90% Ladung erreichen Lithium Akkus typischerweise innerhalb einer
> Stunde. Die restlichen 20% dauern 3 Stunden, eben weil der Strom sinkt.

Korrektur: Es sollte 80% heißen, nicht 90%

von Dieter (Gast)


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Wenn einer der Akkus weggedriftet ist, wirst Du mit dem Labornetzteil 
einen Akku abdchiessen, wenn nich ein Balancer dran ist und der 
Ladestrom innerhalb  der Leistungsgrenze des Balancers bleibt.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Andy schrieb:
> Ich hab mal eine Verständnis frage zu Lipo Ladegeräten.
>
> Wenn ich an mein IMAX B6 einen 2S Lipo Akku hänge und die Stromstärke
> einstelle, dann lädt er ja erst im CC Mit dem eingestellten Strom, und
> anschließend ab einer bestimmten Spannung mit CV.

Jein. Ich bin nicht sicher, ob du das CC/CV Ladeverfahren richtig 
verstanden hast. Tatsächlich ist "constant current" = Konstantstrom 
leicht irreführend, denn im Gegensatz zu einer Konstantstromquelle 
versucht das Ladegerät nicht, auf Teufel komm raus den eingestellten 
Strom in den Akku zu schicken. Korrekter wäre die Bezeichnung 
"strombegrenzt".

Wieviel Strom der Akku beim Anklemmen an die Ladespannung aufnimmt, 
hängt vom Akku und da von vielen Faktoren ab: Ladezustand, Alter, 
Temperatur. Ein frischer (niedriger Innenwiderstand), voll entladener 
Akku kann bei Raumtemperatur meist deutlich mehr Strom aufnehmen als gut 
für ihn (oder das Ladegerät) ist. Und darum begrenzt das Ladegerät den 
Strom. Praktisch muß dazu die an den Akku angelegte Spannung verringert 
werden. Das geht schon aus physikalischen Gründen gar nicht anders.

In der CC-Phase ist die Spannung also geringer als die Lade-Endspannung. 
Das Ladegerät begrenzt den Strom, der Akku bestimmt, wieviel Spannung er 
dafür braucht. In der CV-Phase ist die Lade-Endspannung erreicht. Der 
Akku bestimmt jetzt, wieviel Strom er aufnimmt. Der Strom wird aber nie 
auf 0 fallen, egal wie lange man wartet. Darum wird ein Endstrom 
festgelegt (typisch: 10% des Maximalstroms). Und wenn der unterschritten 
wird, meldet das Ladegerät "fertig".

> Nun war mein iMax gestern besetzt, und hab meinen 2. Akku über ein
> labornetzteil geladen. Hab es auf Max 8.4V und 400mA eingestellt, jedoch
> lag der Ladestrom gerade mal bei 60-70mA. Wie kommt das?

Das kann an allem möglichen liegen:

- dein Akku war nicht leer
- der Akku ist alt/kaputt (hoher Innenwiderstand)
- Kabel, Halterung, Steckverbinder sind schrottig (hoher 
Innenwiderstand)
- die Strom und/oder Spannungseinstellung deines Netzgeräts taugt nichts

Wie hoch war denn die Spannung am Akku bei den 60-70mA Ladestrom? Kannst 
du dich auf deine Meßgeräte verlassen?

von Andy (Gast)


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Hab den Fehler mittlerweile gefunden. Der innenwiderstand der Leiter war 
das Problem. Mit 2,5mm war alles ok mit 1,5mm war dessen Ri wohl zu 
hoch.

Zum balancing:
Zelle 1:4,22V Zelle 2:4,18V. Solange die Akkus nicht komplett 
vollgeladen werden und recht neu sind ist Balanceing kaum nötig. Laden 
mit einem Labornetzteil in der Regel nur 90-95% auf.

Zur konstatantstromquelle: kann man sowas eigentlich mit einfachen 
Mitteln nachbilden. Bzw wie sieht so eine Konstantstrom Quelle als 
Schaltung aus.

von Andy (Gast)


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Achso beide Akkus und gleich neu und hatten auch eine identische 
Startspannung von 6.08V und 6.11V.

von Guest (Gast)


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Andy schrieb:
> Zur konstatantstromquelle: kann man sowas eigentlich mit einfachen
> Mitteln nachbilden. Bzw wie sieht so eine Konstantstrom Quelle als
> Schaltung aus.

Strombegrenzter Schaltregler mit Sendleitung für die Spannung an den 
Akkukontakten. Dann kannst du auch 0,25mm^2 holen wenn der Strom nicht 
zu hoch ist...

von Guest (Gast)


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Sensleitung sry

von Martin (Gast)


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Andy schrieb:
> Hab den Fehler mittlerweile gefunden. Der innenwiderstand der Leiter war
> das Problem. Mit 2,5mm war alles ok mit 1,5mm war dessen Ri wohl zu
> hoch.

Was ist das denn für scheiß Kabel? Ich lade meine Akkus mit 1mm^2 und 
7,5A.

von Dieter (Gast)


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Andy schrieb:
> Zum balancing:
> Zelle 1:4,22V Zelle 2:4,18V.
Lese, Du bist Dir zumindest der Problematik bewusst.

von MaWin (Gast)


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Andy schrieb:
> Hab es auf Max 8.4V und 400mA eingestellt, jedoch lag der Ladestrom
> gerade mal bei 60-70mA. Wie kommt das?

Schlechtes Labornetzteil ?

Jedesfalls ungeeignet zum LiIon laden. Wenn der Strom so weit weg liegt, 
wird die Spannung nicht auf die nötigen 0.5% genau sein und bei 
Erwärmung bleiben.

Andy schrieb:
> Hab den Fehler mittlerweile gefunden. Der innenwiderstand der Leiter war
> das Problem. Mit 2,5mm war alles ok mit 1,5mm war dessen Ri wohl zu
> hoch.

Wie viel hundert Meter waren es denn bis zum Akku ? Ich denke mal, der 
Querschnitt wars nicht.

von Guest (Gast)


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MaWin schrieb:
> Wie viel hundert Meter waren es denn bis zum Akku ? Ich denke mal, der
> Querschnitt wars nicht.

So 200m schön als Spüle gewickelt damit der Strom der in den Akku geht 
auch schön glatt ist. Er soll ja nachher auch glatt wieder raus kommen. 
??

von gna (Gast)


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Martin schrieb:
>> Mit 2,5mm war alles ok mit 1,5mm war
>> dessen Ri wohl zu hoch.
>
> Was ist das denn für scheiß Kabel?
> Ich lade meine Akkus mit 1mm^2 und 7,5A.

Vielleicht ja gemeint: 1,5/2,5mm² = Angabe
der Querschnittsfläche incl. Isolierung...?
(Und je dicker diese, ...?) Wer weiß das...

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