Moin liebe Eletronikfreaks, mir geht im Moment die Frage nicht aus dem Kopf was der Masseanschluss am Tastkopf eines Oszilloskops überhaupt für eine Funktion hat, wenn dieser doch sowieso durch das Oszi auf Erde gelegt wird. Dadurch habe ich doch automatisch eine Masse und brauche nur die eine Klemme vom Tastkopf anschließen, die andere brauche ich nicht zur Spannungsmessung.... 2. Frage: Wenn ich mit dem Oszi eine Schaltung die an einer Batterie hängt messe und den Masseanschluss des Taskopfes anschließe, zieht der das Massepotential der Schaltung auf Erde? Messe ich dann Spannung gegen Erde und nicht gegen GND der Schaltung?
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PaulWillsWissen schrieb: > zieht der das Massepotential der Schaltung auf Erde? Ja, meistens, ja. PaulWillsWissen schrieb: > Messe ich dann Spannung gegen > Erde und nicht gegen GND der Schaltung? Nein!
PaulWillsWissen schrieb: > Dadurch habe ich doch automatisch eine Masse und brauche nur die eine > Klemme vom Tastkopf anschließen, die andere brauche ich nicht zur > Spannungsmessung.... Dann miss mal an deiner Schaltung einfach mit der nichtangeschlossenen Masseklemme den GND. Dort sollte dann ja ein ebener Strich bei 0V herauskommen. Ist das der Fall? Vermutlich nicht, denn 1. ist wahrschienlich der GND deiner Schaltung nicht auf Erde, und falls es doch so wäre, kommen 2. zwischen der "Erde" deines Geräts und der "Erde" deines Oszis jede Menge Störungen. Es geht sogar noch weiter: wenn du eine Platine hast und die Masseklemme links unten an Masse anklemmst und rechts oben mit der Tastspitze die Masse misst, hast du auch noch Störungen. Letztlich kann es sein, dass du für eine brauchbare Messung sogar Massefedern brauchst. Siehe den Artikel Oszilloskop unter "Tastköpfe_richtig_benutzen".
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> Dadurch habe > ich doch automatisch eine Masse und brauche nur die eine Klemme vom > Tastkopf anschließen, die andere brauche ich nicht zur > Spannungsmessung.... Als Folgefolgen solcher Vorgehnsweisen kommen dann el. Produkte auf den Markt mit "CE"Zeichen, aber EM-Emissionen wie ein Stoersender: z.B. LED Beleuchtungssysteme, Schaltnetzteile aber auch Anderes. Dann tauchen hier im Forum so Fragen nach Reichweiteverbesserung von Torfernsteuerungen oder Durchsatzerhoechung fuer WLAN.
Ok das klingt alles für mich einleuchtend. Eine Sache ist mir aber noch nicht klar, warum messe ich die Spannung der Schaltung, wenn durch das Anklemmen des Tastkopfes GND der Schaltung auf Erde des Oszis gelegt wird. Dadurch ändert sich doch das Bezugspotantial in der Schaltung und folglich die gemessene Spannung?
PaulWillsWissen schrieb: > adurch ändert sich doch das > Bezugspotantial in der Schaltung und folglich die gemessene Spannung? Nicht zwangsläufig ändert sich diese. Schau mal bitte hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Masse_(Elektronik)
PaulWillsWissen schrieb: > Ok das klingt alles für mich einleuchtend. > > Eine Sache ist mir aber noch nicht klar, warum messe ich die Spannung > der Schaltung, wenn durch das Anklemmen des Tastkopfes GND der Schaltung > auf Erde des Oszis gelegt wird. Dadurch ändert sich doch das > Bezugspotantial in der Schaltung und folglich die gemessene Spannung? Weil es - bei einem batteriegetrieben oder völlig netzgetrenntem Gerät - böllig egal ist, ob eines seiner internen Potentiale gleich dem der Erde ist. Es hat nur interne "Bezugspotentiale". Aber für seine Funktion spielt es keine (oder nur in gewissen Fällen eine bestimmte) Rolle wie weit diese internen Potentiale von Erde "entfernt" sind, d.h. welche Spannung zwischen Erde und einem der internen Potentiale herrscht. Die erwähnten Sonderfälle betreffen statische und extrem hohe Spannungen bei denen es zu Überschlägen kommen könnte. Aber das ist ein besonderes Thema. Es gibt also keine "Spannungen der Schaltung" wenn Du das so formulierst. Es gibt Spannungen zwischen jeweils zwei Punkten in der Schaltung und Spannungen von einem der Punkte der Schaltung zur Erde.
PaulWillsWissen schrieb: > wenn > dieser doch sowieso durch das Oszi auf Erde gelegt wird. wie schon gersagt wurde gibt es Batterie betriebende Oszis, da gibts keine Erde und als RFS Techniker hatte ich sogar einen netzgetrennten Oszi. Also vergiss mal den Begriff Erde und manchmal muss man sogar Bezugspunkte messen die auf 5kV hochgelegt sind wie in Hochvolt Netzteilen, eine Brücke zur Erde killt dann zuverlässig manches Multimeter. Eine Spannungsmessung erfolgt immer zwischen 2 Bezugspunkte, egal auf welcher Spannung die liegen und egal ob auf Erde oder 0V genannt wird.
PaulWillsWissen schrieb: > Dadurch ändert sich doch das Bezugspotantial in der Schaltung und > folglich die gemessene Spannung? Eine Spannung ist der UNTERSCHIED zwischen zwei Potentialen und nur den beeinflusst die Schaltung.
Man kann das, glaube ich, fast nicht genug betonen: Die Benennung eines Punktes in einem batterbetriebenen Gerät als Erde, Ground, GND oder ähnlich ist falsch, weil kein Punkt in dem Gerät tatsächlich eine Verbindung zu dem Planeten, dem Rasen vor dem Haus, der Wasserleitung in der Wohnung hat. Ob aber irgendein Punkt eines batterbetriebenen Gerätes nun Verbindung mit der Erde hat beeinflusst nicht die Potential-_Unterschiede_ innerhalb des Gerätes und also nicht seine Funktion. Wichtig ist dann allerdings ob das Oszilloskop geerdet ist, denn dann muss man aufpassen welches Potential im Messobjekt mit Erde verbunden ist. (Wenn man nicht aufpassen will, dann nimmt man einen Trenntrafo um das Messobjekt zu betreiben).
So wie du mit einem senkrecht gestellten Metermaß eine Höhendifferenz misst, egal ob du das auf einem 2000m hohen Berg oder am Meer machst, ist eine Spannungsmessung erst mal eine Differenz zweier Potentiale. Interessant wird es wenn das Oszilloskop geerdet und damit seine Masse auch auf Erdpotential liegt. Jetzt darfst du nur ungeerdete Schaltungen mit der Masse des Oszieingangs verbinden, oder eben die geerdete Masse eines Geräts. Ansonsten gibt es u.U. einen Kurzschluss. Deshalb braucht man für Geräte die geerdet sind auch einen Trenntrafo, wenn man mit dem Oszi messen will. Und nicht das Oszi über den Trenntrafo, immer das zu prüfende Gerät.
Theor schrieb: > Die Benennung eines Punktes in einem batterbetriebenen Gerät als Erde, > Ground, GND oder ähnlich ist falsch, weil kein Punkt in dem Gerät > tatsächlich eine Verbindung zu dem Planeten, dem Rasen vor dem Haus, der > Wasserleitung in der Wohnung hat. Das ist zwar streng genommen richtig, aber mit Ground und GND meint schon lange keiner mehr "mit Erde verbunden". Es ist eine Konvention und hat mit der Herkunft des Begriffs nichts mehr zu tun.
PaulWillsWissen schrieb: > Dadurch ändert sich doch das Bezugspotantial in der Schaltung Juckt doch nichts. > und folglich die gemessene Spannung? Wenn du ein 30cm hohes Buch auf den Boden stellst, dann ist es genauso 30cm hoch, wie wenn du es ins oberste Fach des Bücherregal stellt. Kritisch wird es erst, wenn du ohne geeignetes Werkzeug unbedingt das oberste Regalbrett auf Bodenhöhe haben willst.
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Hallo Masse, GND, Erdung, Minus, Bezugspotential oder gar Schutzerdung und Neutralleiter sind halt auch teilweise unglücklich gewählte Begriffe die alle irgendwie miteinander zusammenhängen und selbst in Fachkreisen nicht immer 100% korrekt genutzt (teilweise können...) Insbesondere der Begriff Masse mit seiner mannigfaltigen Bedeutung in der Technik, Physik und auch Alltagsprache ist leider sehr geeignet Verwirrung zu verursachen - ohne zusätzlichen Kontext ist er streng genommen fast nutzlos... leider. Karli
Karli schrieb: > Masse, GND, Erdung, Minus, Bezugspotential oder gar Schutzerdung und > Neutralleiter sind halt auch teilweise unglücklich gewählte Begriffe die > alle irgendwie miteinander zusammenhängen und selbst in Fachkreisen > nicht immer 100% korrekt genutzt (teilweise können...) ist auch normal, was ist schon Erde? NN normal Null oder was unter den Füssen ist? Ich bin 1,83m (jedenfalls morgens) hier in den Niederlande oder auf dem Fichtelberg, mit dem "Zollstock" vom Scheitel bis zu den Füssen, aber mein Kopf kann durchaus auf verschiedenen Höhen sein mal unter NN oder auch mal 1000m über NN. Man gibt natürlich immer die brauchbare Länge an vom Scheitel bis zu den Füssen an wenn man seine Länge mitteilen möchte, egal wie hoch oder tief meine Füsse stehen.
PaulWillsWissen schrieb: > mir geht im Moment die Frage nicht aus dem Kopf was der Masseanschluss > am Tastkopf eines Oszilloskops überhaupt für eine Funktion hat, wenn > dieser doch sowieso durch das Oszi auf Erde gelegt wird. Ein Oszilloskop ist kein Gleichspannungs-Anzeigegerät, sondern ein Gerät, was Signalverläufe bis weit in den höheren Megahertz-Bereich möglichst wahrheitsgetreu anzeigen soll. Aber eine Leitung Meßspitze -- Oszi -- Netzkabel -- Labornetzteil -- deine Schaltung -- wieder Meßspitze ist eine Induktivität und sie spannt eine Fläche auf, durch welche die Magnetfelder diversester in der Umgebung befindlicher Dinge sowie Radiowellen hindurchgehen und dort dann eben Spannungen induzieren, die du alle zusätzlich zu dem Signal deiner Schaltung auf dem Oszi siehst. Insbesondere bei Messungen in höheren Frequenzbereichen in Radios und digitalen Systemen sieht man dann alles mögliche - bloß nicht das, was in der Schaltung tatsächlich stattfindet. Und von sowas wie wellenwiderstandsgerechter Abtastung reden wir hier noch garnicht. Deshalb hat die Meßspitze einen Masseanschluß, den man zweckmäßigerweise an GND deiner Schaltung mit kurzer Leitung anschließt. W.S.
W.S. schrieb: > Aber eine Leitung > Meßspitze -- Oszi -- Netzkabel -- Labornetzteil -- deine Schaltung -- > wieder Meßspitze > ist eine Induktivität .... (abgekürzt) Genau so ist es. Und wenn der TO mal den Versuch macht, nach seiner Idee und nach der von W.S. beschriebenen Weise ein Signal aufzunehmen und zu vergleichen, dann sieht er schnell, warum man die Masse trotzdem anschließt. Und manchmal sind selbst die üblichen Masseklemmen zu lang ...
HildeK schrieb: > Und manchmal sind selbst die üblichen Masseklemmen zu lang ... und manchmal ist die günstigste Masseklemme nicht der optimale Anklemmpunkt wenn sie nur weit genug weg ist von der Meßstelle!
Joachim B. schrieb: > und manchmal ist die günstigste Masseklemme nicht der optimale > Anklemmpunkt wenn sie nur weit genug weg ist von der Meßstelle! Ja, aber die technisch "günstigste Masseklemme" ist die Massefeder, und die reicht glücklicherweise meist nicht bis bis zum ungünstigsten GND-Anschluss der Platine ...
HildeK schrieb: > Ja, aber die technisch "günstigste Masseklemme" ist die Massefeder selbst mein letzter teurer Oszi TEK MDO 3014 hat nur doofe Klemmen die sich fast nirgends irgendwo nahe der Meßstelle anklemmen lassen, ähnlich diesen: https://i.ebayimg.com/images/g/2HIAAOSw-d5bRVMh/s-l1600.jpg
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Joachim B. schrieb: > selbst mein letzter teurer Oszi TEK MDO 3014 hat nur doofe Klemmen Die richtige Verbindung Oszi <-> Schaltung muss man schon selbst wählen, darum sind die Dinger ja abnehmbar :) Tastkopf mit Krokoklemme für Masse ist halt eine gute Standardausstattung
Auf der TEK-Webseite ist dieser Screenshot entstanden ...
HildeK schrieb: > Auf der TEK-Webseite ist dieser Screenshot entstanden ... soll ich etwa noch mal in den Karton schauen? Es könnte ja sein das ich irgendwas ignoriert hatte.....
Joachim B. schrieb: > soll ich etwa noch mal in den Karton schauen? > > Es könnte ja sein das ich irgendwas ignoriert hatte..... Wenn du ihn noch hast :-) Mich hat halt gewundert, dass ein namhafter Hersteller das nicht im Lieferumfang hat.
Udo S. schrieb: > Deshalb braucht man für Geräte die geerdet sind auch einen Trenntrafo, > wenn man mit dem Oszi messen will. aber man kann doch auch am Netzstecker des Oszis die Schutzkontakte rausbrechen
Walter K. schrieb: > Udo S. schrieb: >> Deshalb braucht man für Geräte die geerdet sind auch einen Trenntrafo, >> wenn man mit dem Oszi messen will. > > aber man kann doch auch am Netzstecker des Oszis die Schutzkontakte > rausbrechen Nur, damit diesen Unsinn nicht noch jemand glaubt: Die Buchsen am Oszi sind die Erde des Oszis und damit auch die Masseklemmen der Probes. Isoliert man die Erde des Oszisteckers oder nutzt einen Trenntrafo für das Oszi, ist die Masse des Oszis erstmal potentialfrei. Misst man nun an einem Gerät mit gefährlicher Spannung, kann die Masse des Oszis auch auf gefährlichem Potential sein. Deswegen ist das unzulässig und wirklich gefährlich. Trenntrafo am Oszi kann bei Kleinspannungen sinnvoll sein um weniger Störungen zu messen. Spätestens bei Netzspannung muss das Oszi aber seine Erde haben. Sonst nimmt man dem FI die Chance, einem das Leben zu retten. Braucht man da Potentialtrennung, kommt das zu messende Gerät an den Trenntrafo oder man nimmt potentialgetrennte Differential Probes. Gruß, Norbert
Walter K. schrieb: > aber man kann doch auch am Netzstecker des Oszis die Schutzkontakte > rausbrechen Logisch. Das kann man bei jedem Gerät mit Schukostecker machen. Ist halt dämlich.
vgh schrieb: > Walter K. schrieb: >> aber man kann doch auch am Netzstecker des Oszis die Schutzkontakte >> rausbrechen > > Logisch. Das kann man bei jedem Gerät mit Schukostecker machen. Ist halt > dämlich. und bei der el. Sicherheitsprüfung landet es dann auf dem Schrott oder in der Werkstatt zur Reparatur bis zum nächsten Mal, ein saublödes Spiel bis einer einen Schaden erleidet!
Vor rund 35 Jahren, während meiner Lehrzeit, hatten wir so eine Art kurze Verlängerungskabel im Labor: Schukostecker - Kabel - Kupplung ohne Schutzkontakt. War mit roter Farbe angestrichen und nannte sich Teufelsschwanz. Ersparte einem bei bestimmten Messungen mit dem Oszi das Rausbrechen der Schutzkontakte oder die Benutzung eines Trenntrafos. Aber man musste dann schon wissen, was man tat. Bernd
vgh schrieb: > Walter K. schrieb: >> aber man kann doch auch am Netzstecker des Oszis die Schutzkontakte >> rausbrechen > > Logisch. Das kann man bei jedem Gerät mit Schukostecker machen. Ist halt > dämlich. Man kann aber auch davon ausgehen, dass Leute die mit Oszis hantieren, schon wissen was sie tun
Walter K. schrieb: > Man kann aber auch davon ausgehen, dass Leute die mit Oszis hantieren, > schon wissen was sie tun Quatsch, siehe dieser Thread.
Walter K. schrieb: > Man kann aber auch davon ausgehen, dass Leute die mit Oszis hantieren, > schon wissen was sie tun Wenn sie wissen, was sie tun, wenn sie die Erdung unterbrechen, dann ist das Vorsatz. Wenn dann, wie leider zu erwarten, irgendwann ein "Schadensfall" eintritt, stufe ich das als Mordversuch ein. Wie das Versicherung und Richter sehen, KA.... Aber irgendeine Milde darf man da nicht erwarten. Egal, ob die Steckdose rot angepinselt wurde.
Arduino Fanboy D. schrieb: > Wenn dann, wie leider zu erwarten, irgendwann ein "Schadensfall" > eintritt, stufe ich das als Mordversuch ein. Es war jahrzehntelang eine durchaus nicht unübliche Praxis - allerdings bevor die Generation „Arduino“ in den Labors auftauchte!
Walter K. schrieb: > Es war jahrzehntelang eine durchaus nicht unübliche Praxis - allerdings > bevor die Generation „Arduino“ in den Labors auftauchte! Das einzige was sich geändert hat ist dass die Generation Arduino nicht so blöd ist solche Kunstgriffe jedem zu stecken.
Walter K. schrieb: > Es war jahrzehntelang eine durchaus nicht unübliche Praxis - allerdings > bevor die Generation „Arduino“ in den Labors auftauchte! Morden, brandschatzen, kreuzigen usw. waren Jahrtausende lang gängige Praxis. Dennoch ist dieses in DE-Land, zumindest z.Zt., geächtet/verboten. Und das weit bevor die Generation „Arduino“ auftauchte! Aber es ist schon wahr, manchmal dauert es etwas, bis sich Veränderungen/Sichtweisen durchsetzen. Bei manchen auch vielleicht gar nicht.... Für mich fällt der Tipp in die Kategorie: > Das Gerät wirft dauernd den Fi, was soll ich tun? > Klemm die Erde ab, dann passiert das nicht mehr. Was hätte dein Ausbilder zu dem Tipp gesagt? Was würdest du zu dem Tipp sagen, wenn du Ausbilder wärst? "gängige Praxis" - Was wäre wenn das jeder tun würde?
Bernd schrieb: > während meiner Lehrzeit, hatten wir so eine Art > kurze Verlängerungskabel im Labor: Schukostecker - Kabel - Kupplung ohne > Schutzkontakt. War mit roter Farbe angestrichen ... Höchst unverantwortlich von einem Ausbilder! Die Ausbildung hätte vermitteln müssen: - unterbreche unter keinen Umständen den PE, - nimm einen Trenntrafo, - nimm einen Differenztastkopf, - und jeweils die Erklärung, warum.
Ich will das ja jetzt nicht weiter vertiefen - und es ist natürlich klar, dass mein Tipp "die Schutzkontakte zu rauszubrechen" nicht in die heutige Zeit und nicht in ein öffentliches Forum gehört. Mea culpa. Und es ist vor allem richtig, einen Trenntrafo zu beschaffen und das Oszi dahinter zu betreiben - und nicht nur das Oszi! Auf jeden Fall ist die geschilderte Problemstellung ein guter Grund, einen Trenntrafo zu beschaffen - sofern noch nicht geschehen - und auch zu benutzen!
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Walter K. schrieb: > Ich will das ja jetzt nicht weiter vertiefen - und es ist natürlich > klar, > dass mein Tipp "die Schutzkontakte zu rauszubrechen" nicht in die > heutige Zeit und nicht in ein öffentliches Forum gehört. Mea culpa. > > Und es ist vor allem richtig, einen Trenntrafo zu beschaffen und das > Oszi dahinter zu betreiben - und nicht nur das Oszi! > > Auf jeden Fall ist die geschilderte Problemstellung ein guter Grund, > einen Trenntrafo zu beschaffen - sofern noch nicht geschehen - und auch > zu benutzen! Nix kapiert... Das Oszi gehört ausschliesslich für bessere Messergebnisse UND ausschliesslich bei Kleinspannung an einen Trenntrafo! Sonst kannst Du auch gleich die PE-Nasen des Steckers rausbrechen. PE hat ansonsten immer am Oszi zu bleiben denn DAS ist im Zweifelsfall Deine Erde/Masse. Gruß, Norbert
Norbert S. schrieb: > PE hat ansonsten immer am Oszi zu bleiben ich werde aber niemals PE an meinem netzgetrennten Oszi anbringen! soviel zu IMMER
Das Oszi sollte man nicht an den Trenntrafo anschliessen! Einem Azubi sollte man niemals nie und nimmer etwas anderes sagen...
Joachim B. schrieb: > Norbert S. schrieb: >> PE hat ansonsten immer am Oszi zu bleiben > > ich werde aber niemals PE an meinem netzgetrennten Oszi anbringen! > > soviel zu IMMER Bewertung -1 ist Schwachsinn ich bleibe dabei ich werde aber niemals PE an meinem netzgetrennten Oszi anbringen! soviel zu IMMER
Joachim B. schrieb: > Norbert S. schrieb: >> PE hat ansonsten immer am Oszi zu bleiben > > ich werde aber niemals PE an meinem netzgetrennten Oszi anbringen! > > soviel zu IMMER Ja, dann erklären bitte alle Fachleute nochmal, daß man gelegentlich die Regeln alle ignoriert, wenn es nicht anders geht. Weil man z.B. gerade keinen Trenntrafo mit 50kVA zur Hand hat und die 500€ Diff-Probes mit 1:100 und ungeschirmten Strippen für das Strommesssignal mit einigen 10mV leider nur Grütze sind. Es ging hier um die Frage, was die Massestrippen überhaupt sollen. Wenn einer fragt warum man die Lunte am Böller am Ende und nicht in der Mitte anzünden soll, kommt ja auch nicht der Kampfmittelbeseitiger und erzählt die heikelsten Schwanks aus seinem Berufsleben. Gruß, Norbert
Joachim B. schrieb: > ich bleibe dabei > ich werde aber niemals PE an meinem netzgetrennten Oszi anbringen! > soviel zu IMMER Immer gilt für "PE BLEIBT am Oszi", wenn man nicht an Kleinspannungen arbeitet. Da war an Deinem PC-Oszi nie PE dran. Das trifft also gar nicht zu. Ausserdem stand da "ansonsten immer", also wenn man nicht an Kleinspannung arbeitet. Die Ausnahme steht direkt in den Zeilen darüber. Bitte bleibe bei Kleinspannungen, wenn Du das alles nicht unterscheiden kannst. Genauso wie der PE-ausdemStecker-Rausbrecher, der stattdessen einen Trenntrafo nehmen will. Leute, Ihr müsst echt mal unterscheiden auf welche Fragen Ihr welche Antworten gebt. Es geht hier nicht darum, wo man was noch trennen könnte um die Messung besser hinzukriegen oder wo vielleicht eine Erde zuviel ist und kapazitive Schleifen alles stören. Es ging hier um Basics, wie am Anfang einer Ausbilung oder eines Praktikums. Da bleibt auch bei Kleinspannung erstmal PE am Oszi - das natürlich netzgebunden ist. Gleich kommt noch ein Anfänger, der mit nem Tiny nur per Atmel-Studio ein paar LEDs blinken lassen will und einer empfiehlt ihm, doch besser ertmal auf Linux umzusteigen, da ist man dann mit Makefiles viel flexibler. Geht auch ganz schnell... Ups... Gruß, Norbert
Norbert S. schrieb: > Nix kapiert... > Das Oszi gehört ausschliesslich für bessere Messergebnisse UND > ausschliesslich bei Kleinspannung an einen Trenntrafo! > Sonst kannst Du auch gleich die PE-Nasen des Steckers rausbrechen. > PE hat ansonsten immer am Oszi zu bleiben denn DAS ist im Zweifelsfall > Deine Erde/Masse. Mein Gott! Nicht das Oszi soll an den Trenntrafo , sondern die Spannungsversorgung des zu messenden Objektes.
Walter K. schrieb: > Mein Gott! > Nicht das Oszi soll an den Trenntrafo , > sondern die Spannungsversorgung des zu messenden Objektes. Ja, genau! Sorry, da habe ich mich oben undeutlich ausgedrückt.
HildeK schrieb: >> Nicht das Oszi soll an den Trenntrafo , >> sondern die Spannungsversorgung des zu messenden Objektes. > > Ja, genau! Sorry, da habe ich mich oben undeutlich ausgedrückt. nee - ich hatte mich zuvor noch blöder ausgedrückt
Norbert S. schrieb: > Bitte bleibe bei Kleinspannungen, wenn Du das alles nicht unterscheiden > kannst Norbert S. schrieb: > Nix kapiert... der Einzige der NIX kapiert bist du, ich arbeite seit 45 Jahren auch mit Oszis an allen Spannungen bis 60kV. Wenn ein Oszi potenzialfrei ist dann klemme ich den nicht an PE, du schriebst aber "immer an PE" und das ist Quark. Aber vielleicht habe ich dich auch nur mißverstanden, man kann auch rauslesen aus dem vorigen Kontext das ein vorhandener PE stets nicht zu trennen sein sollte! Das heisst im Umkehrschluß aber nicht einen potenzialfreien Oszi mit PE zu verbinden und nur darauf ist dein "IMMMER" an PE nun mal falsch wenns den PE nicht gab. Natürlich ist auch zu berücksichtigen welche Isolierung zu Verfügung steht bei Akku betrieben Oszis oder bei USB Oszis ohne Monitor an Laptops.
PaulWillsWissen schrieb: > mir geht im Moment die Frage nicht aus dem Kopf was der Masseanschluss > am Tastkopf eines Oszilloskops überhaupt für eine Funktion hat, wenn > dieser doch sowieso durch das Oszi auf Erde gelegt wird. Dadurch habe > ich doch automatisch eine Masse und brauche nur die eine Klemme vom > Tastkopf anschließen, die andere brauche ich nicht zur > Spannungsmessung.... > > 2. Frage: > > Wenn ich mit dem Oszi eine Schaltung die an einer Batterie hängt messe > und den Masseanschluss des Taskopfes anschließe, zieht der das > Massepotential der Schaltung auf Erde? Messe ich dann Spannung gegen > Erde und nicht gegen GND der Schaltung Spannung, und ein Oszilloskop misst Spannung, misst man immer ZWISCHEN 2 Punkten, man braucht also 2 Leitungen. Wenn GND deines Oszilloskops mit dem Schutzleiter des Stromnetzes verbunden ist, das ist bei weitem nicht jedem Oszilloskop so, und GND deiner Schaltung mit dem Schutzleiter desselben Stromnetzes verbunden ist, also PELV statt SELV Isolierung, was eher selten ist, dann, und nur dann, kannst du auf die Masseklemme verzichten. Allerdings hast du dann die Störungen des Stromnetzes auf dem Scopebild, und die sind erheblich. Du wirst in dem Fall also tunlichst dein zu messendes Gerät über einen Trenntrafo betreiben, und musst dann als zweite Leitung wieder Masse vom Oszilloskop mit Masse vom zu messenden Gerät verbinden. Bei hohen Frequenzen sogar kürzer als mit der Massekrokodilklemme.
Joachim B. schrieb: > ich arbeite seit 45 Jahren auch mit > Oszis an allen Spannungen bis 60kV Mit dem Lesen hast Du es wohl nicht so. Es geht hier um Anfänger und welche Regeln man denen eintrichtert. Wenn Du mit 60kV arbeitest, gelten ganz andere Regeln bzw. musst Du selbst zusehen, wie Du das überlebst. Bei der Spannung musst Du ja auch jede Potentialtrennung hinterfragen. Meist ist bei wenigen kV Schluss. Tipp der Feuerwehr: "Blindgänger immer in einen Eimer mit Wasser geben". Antwortet der Kampfmittelbeseitiger: "Was für Idioten, wie stellen die sich das bei einer 250kg-Bombe vor?" Gruß, Norbert
Norbert S. schrieb: > Mit dem Lesen hast Du es wohl nicht so. das gebe ich gerne zurück, mit "immer an PE" ist halt FALSCH Norbert S. schrieb: > Es geht hier um Anfänger und welche Regeln man denen eintrichtert. Richtig ist NIEMALS vorhandene PE zu trennen!
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