Hallo, Ich habe mir die Antenne für meine SDR (Kurzwelle) gekauft (https://www.aliexpress.com/item/32907811021.html). Vorverstärker und mehrere SDR sind vorhanden. Ich lebe in einem Anbau im Garten in einer städtischen Umgebung, hinter dem Haus steht ein ca. 20m hohes Parkhaus in etwa 100m Entfernung. Die Dachhöhe (maximum) des Anbaus beträgt etwa 5m Höhe. Ich möchte nun eine Antenne am Haus befestigen (kein BLitzableiter, keine Antenne etc. vorhanden.) Einmal möchte ich die MiniWhip und auch eine Discone (selber bauen) befestigen. (am Hauptgebäude gibt es auch weder Blitzableiter noch Antenne, bei den Nachbarn ist dies vorhanden. (Reihenhäuser)). Was gibt es zu beachten? Ich werde die Koaxkabel wenn nicht verwendet trennen. Sollte ich einen geerdeten Mast verwenden (Wenn welcher) und Erden (Welches Kabel für Erdung, und wie einmessen?), bzw, wie hoch sollte dies über den Dachfirst hinausreichen? Bzw. was sollte man bei dem Projekt beachten? Dankeschön für eure Hilfe!
Erdung einer Dachantenne und damit auch Blitzschutz solltest du einem Elektriker überlassen.
Die letze Erfahrung zum Thema erden (8 Monate her), war ein Meister der einen Eisenanker ca. 70 cm. (vernickelt) zwischen den Fliesen im Keller eingeschlagen hat um den Schutzschalter zum laufen zu bringen, vorher war die Erdung über das Straßennetz.
Ihr wisst schon, dass die Miniwhip kaum größer, als eine Briefmarke ist? Das ist ne E-Feld-Sonde mit Impedanzwandler. Für die MW gilt: so hoch, wie möglich, so weit weg von anderen Störquell wie möglich. Als Mast eignet sich ein Besenstiel oder Angelrute. Die Gegenkapazität bildet der Kabelschirm.
Du könntest hier auf S.7 schauen https://www.dl4zao.de/_downloads/Miniwhip_reloaded.pdf Oder hier, da ist eine Skizze zum Erdungspunkt http://www.do2phs.de/index.php/projekte/14-mini-whip-nach-pa0rdt-in-der-praxis Und hier noch einige Erklärungen auf Englisch http://www.pa3fwm.nl/technotes/tn07.html
Geschrieben wird: For max. sensitivity: - this antenna should be positioned as high and free from metal conductors as possible. - the ground plane of the PCB must NOT be lower than the top of the mast. (the connection to and the antenna surface itself must be ABOVE the top of the mast). For best signal-to-noise ratio: - install the Miniwhip onto a well grounded mast. - connect "GND" of the Miniwhip PCB to that mast. - place HI-Ui ferrite cores (Ui between 5000 and 10.000) on the beginning and end of all cables to block cable noise currents. Ich frage mich deshalb, ob ich mit den heftigen Störgeräuschen in der Stadt ohne Erdung auskomme.
Julian R. schrieb: > Ich frage mich deshalb, ob ich mit den heftigen Störgeräuschen in der > Stadt ohne Erdung auskomme. Also ich verstehe die Mini Whip so, dass die kleine Empfangsfläche der eine Kondensatorpol ist und das Koaxkabel (+Mast) der andere Kondensatorpol. Das Kabel sollte also möglichst lang sein und irgendwann geerdet werden. z.B. am Fuße des Mastes. Eventuell kann man auf eine Erdung auch verzichten (?), aber auf jeden Fall muss man am Ende des Koax-Kabels eine Mantelwellensperre einbauen, um den kapazitiven Gegenpol (nämlich das Koaxkabel) HF-mäßig vom Empfänger zu trennen. Ich vermute, dass die Mantelwellensperre ein ordentliches Teil sein sollte, wenn sie bis 1MHz runter ordentlichen Dienst verrichten soll (oder wo liegt für dich die Untere Grenzfrequenz?). Bin allerdings kein MiniWhip-Experte, das Gesagte sind hauptsächlich Vermutungen. Wie klein oder groß die Störgeräusche zu welcher Tageszeit sind, lässt sich nur im Versuch ermitteln. Schau auch mal hier: http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/qrt.html Die vermutlich bekannteste Mini-Whip-Antenne Europas. Sie ist offensichtlich an einer Metallleiter angebracht. Hier das ganze in Aktion: http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/
John schrieb: > Du könntest hier auf S.7 schauen > https://www.dl4zao.de/_downloads/Miniwhip_reloaded.pdf oder hier: How DOES the PA0RDT Mini-Whip work https://owenduffy.net/antenna/PA0RDT-MiniWhip/
Okay, Danke erstmal für die vielen Antworten, ich werde mich nach der Arbeit durcharbeiten.
Etwas vom Thema weg, aber was ich in der Stadt sehr empfehlen kann, ist eine aktive, abstimmbare Ferritantenne. Also Drehko plus steckbarer Ferritantenne mit nachgeschaltetem FET-Impedanzwandler. Für verschiedene Frequenzbereiche nutzt man verschiedene Ferritstäbe, die sich in Material und Bewicklung (Induktivität) unterscheiden. Vorteile: -man kann durch Drehen des Ferritstabs diverse Störer einfach ausblenden -kleine Baugröße -besserer Empfang durch Abstimmbarkeit Mit einem 25cm langen, silbrig-grauen Ferritstab mit 5 Windungen kann man sogar noch auf 20m (14MHz) brauchbare Empfangsergebnisse erzielen (allerdings nimmt die Resonanzschärfe und die Empfindlichkeit da schon merklich ab, trotzdem können Störer weiterhin durch Drehen des Ferritstabs ausgeblendet werden). Mit einem kurzen, fast schwarzen Ferritstab, bei dem die MW-Spule und die LW-Spule in Reihe geschaltet wurden, kann man sehr sauber DFC77 auf 77,5kHz empfangen, was mit Langdraht hier in der Stadt völlig(!) unmöglich ist. Hast du es schon mal mit einer abstimmbaren Loopantenne probiert? https://www.youtube.com/watch?v=Iz9XUjAM-3E Es gibt auch unabgestimmte magnetische Antennen. (Sorry für die Themaabschweifung, wollte die magnetischen Antennen auf jeden Fall mal am Rande erwähnen, weil stadttauglich)
Meine Erfahrung ist, dass vor allem der Empfänger eine halbwegs gute Großsignalfestigkeit haben muss. Mit einem Breitbandempfänger ( Scanner ) ist das schon ein Problem. Ein Icom IC-R20 kommt nicht wirklich damit klar. Bei meinen Versuchen war die Empfangsleistung der Mini Whip ( original nach PA0RDT ) schon im Zimmer ( Erdgeschoß, dörfliche Umgebung ) sehr gut. Am "richtigen" KW Transceiver ( Yaesu FT991A ) macht es schon Spaß. Die selbstgebastelte Mini Whip möchte ich gern nochmal mit der "Boni Whip" von Bonito vergleichen. Kommt noch...
Auf der Website von PA0NHC sind einige Bauvorschläge für Empfangs-Antennen zu finden, die in stark gestörten Umgebungen noch brauchbare Ergebnisse liefern.
Stefan M. schrieb: > Die selbstgebastelte Mini Whip möchte ich gern nochmal mit der "Boni > Whip" von Bonito vergleichen. > Kommt noch... Wurden schon gemacht, einfach mal scrollen. https://www.fenu-radio.ch/index11.htm
Die vielgerühmte
> Mini Whip ( original nach PA0RDT )
entspricht schaltungsmässig weitgehend der vor ca. 50 Jahren
von Prof.Lindenmeier erfundenen Aktiven Antenne.
PA3FWM hat kürzlich eine verbesserte Schaltung
nach elrad 1979 Heft 8 S.37 "wiederentdeckt".
Das Mini-Whip ist also ein alter Hut
unter einem neuen einprägsamen und schlagkräftigen Namen,
der letztlich den Erfolg bei ahnungslosen Laien bewirkt hat,
obwohl sie nicht besser funktioniert
als andere Aktive Antennen auch.
Owen Duffy (siehe oben) hat fachlich korrekt gezeigt,
dass bei der MW nicht allein die Stummelfläche wirksam ist,
sondern das gesamte Gebilde von der Erdung bis zur Spitze
als Grounded Vertical anzusehen ist.
Alternativ kann man die Whip auf eine Erdungsfläche
montieren, z.B. auf ein Blechdach, wie von R&S empfohlen.
Die Hochohmigkeit der MW bewirkt leider
dass sie für elektrische Nahfeldstörungen empfindlich ist.
Wenn die Störungsfreiheit nicht gegeben ist,
ist es besser, statt der Mini-Whip eine Aktive Loop
zu montieren, die sich gut schirmen lässt.
Bauanleitungen dafür gibt es im Netz zuhauf.
Gunther schrieb: > Owen Duffy (siehe oben) hat fachlich korrekt gezeigt, > dass bei der MW nicht allein die Stummelfläche wirksam ist, > sondern das gesamte Gebilde von der Erdung bis zur Spitze > als Grounded Vertical anzusehen ist. stimmt. Wer mit EMV Störmessungen zu tun hat, weiß das schon lange. http://www.schwarzbeck.de/appnotes/AF_of_monopole_on_tripod.pdf
Gunther schrieb: > Die vielgerühmte > >> Mini Whip ( original nach PA0RDT ) > ............. > > Die Hochohmigkeit der MW bewirkt leider > dass sie für elektrische Nahfeldstörungen empfindlich ist. > Wenn die Störungsfreiheit nicht gegeben ist, > ist es besser, statt der Mini-Whip eine Aktive Loop > zu montieren, die sich gut schirmen lässt. > Bauanleitungen dafür gibt es im Netz zuhauf. Ich habe an den Nebengebäuden Blechdächer, Danke für die Information. Ich werde in der nächsten Woche eine paar Versuche an verschieden Stellen versuchen und dafür einen 4m Holzbalken nehmen und Testweise eine Erdung einschlagen und mit 2,5mm2 verbinden. Wenn ich das richtig verstehe ist das größte Problem die Störstrahlung aus dem Haushalt, In meinem Fall bedeutet das, entweder direkt am Haus und etwas höher oder 20m vom Haus entfernt und mit Blechdach als Reflektor, dafür 2-3m tiefer. Ich werde berichten. Gibt es gute Referenzquellen zum testen? Danke für eure Hilfe! Ich kann auch einen Raspi als empfänger nehmen und dann per Netzwerk einbinden um die Leitungslängen zu kürzen, auch das werde ich testen. P.s. Ich habe einen Funktionsgenerator im letzten Jahr gebaut, kann ich den zum testen verwenden, und gibt es da Tipps? evtl könnte ich im mittleren Frequenzband des Empfängers einen Dipol bauen und hinter dem Parkhaus mit Batterie betreiben und dann die verschiedenen Positionen der Antenne einmessen?! (Also natürlich außerhalb von Frequenzen wo ich stören könnte)
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Bearbeitet durch User
Julian R. schrieb: > nehmen und Testweise > eine Erdung einschlagen und mit 2,5mm2 verbinden. der Querschnitt ist für die Erdung eines aktiven Monopols wie einer MiniWhip unwichtig, die Ströme aus dem empfangenen Feld bewegen sich im Nanoampere Bereich. Es handelt sich ja nicht um eine Blitzschutzerdung, sondern um eine Funktionserdung - man führt der Elektronik Erde als Bezugspotential zu. Viel wichtiger ist, dass die Erdzuführung HF-gerecht kurz und direkt erfolgt. Daumenregel: kürzer als 1/10 Lambda der tiefsten Emfpangsfrequenz. Sobald die Erdleitungslänge Richtung Lambda/4 geht, treten Kabelresonanzen mit Auslöschungen und Überhöhungen auf.
Marc Oni schrieb: > der tiefsten > Emfpangsfrequenz Muss natürlich heißen: der höchsten Empfangsfrequenz - und damit der kürzesten Wellenlänge.
Julian R. schrieb: > Ich werde in der nächsten Woche eine paar Versuche > an verschiedenen Stellen versuchen Ohne genaue Kenntnis der Örtlichkeiten kann man kaum Empfehlungen aussprechen. Probieren ist da wirklich die beste Lösung, zumal der Aufwand für eine Whip oder Loop nicht so sehr hoch ist. Als Tragmast reicht ein billiger GFK-Mast, aber nicht zu dünn, damit er nicht im Winde wackelt. Zuleitungskabel nicht zu lang und erden (siehe MarcOni) Fang mit der gekauften MW an und schau, was Du damit empfängst. Bastel Dir eine Loop und vergleiche. Bei der Anzeige von aliexpress https://www.aliexpress.com/item/32907811021.html wundert mich die MontageEmpfehlung "Place this MiniWhip antenna PCB inside suitable enclosure". Das Bild zeigt doch schon ein PVC-Rohr. Evtl. kann man noch die Endkappen dichten und vor allem den nicht wasserdichten BNC-Anschluss. Die empfohlenen Ferrite nur auf der Strecke zwischen Erdung und Empfänger. Wichtig ist auch eine gute HF-Filterung des Netzanschlusses inclusive Schutzleiter, weil das Netz üblicherweise die grösste Störquelle ist.
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