Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie funktioniert dieser Stelltrafo


von Rei R. (rei1)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Guten Abend,

als Bastler habe ich im Gebrauchtmarkt einen Regeltrafo erstanden. Beim 
Öffnen des Gehäuses konnte ich feststellen,dass dem Trafo ein 
Stromwandler und Lastwiderstände nachgeschaltet waren.
Der Grund ist mir unklar. Es exisitiert keine Beschreibung.
Dient der Wandler der Stromkreistrennung - wäre gut für Arbeiten mit dem 
Oszilloskop, oder der Strombegrenzung - weil er in Sättigung geht? Aber 
- Stromwandler dürfen doch nicht ohne Bürde betrieben werden?

Siehe Schaltplan im Anhang! Wer kennt diese Schaltung?

FG
rei

von Chan J. (Gast)


Lesenswert?

Der Schaltplan ist verblüffend präzise (und auch detailliert)
für eine Handzeichnung. Hoffentlich ist nicht im Gegenzug die
einzig mögliche Schwäche vorhanden: Daß er nicht 100% stimmt.

Rei R. schrieb:
> Wer kennt diese Schaltung?

Ich nicht direkt... aber:

Rei R. schrieb:
> Stromwandler dürfen doch nicht ohne Bürde betrieben werden?

Wegen (evtl. sehr ...) hoher Spannung an offenen Anschlüssen.

Das ist relativ ungewöhnlich, nicht einmal einen (evtl. sehr
hochohmigen) Schutzwiderstand -genau dafür- dort vorzufinden.

(Wobei beim Einstecken d. separaten/externen Auswerte-/Anzeige-
Schaltung mechanisch an einer (/beidseitig an beiden) Buchse(n)
die elektrische Verbindung getrennt werden könnte, theoretisch,
oder sonst irgendwie? Evtl. die Bürde der separaten Schaltung
erst in Parallelschaltung mit dem Schutz-R den beabsichtigten
Nennwert ergibt? Irgend etwas eben - v. m. vermutet/erhofft.)

Ist der Schaltplan wirklich vollständig, ist das ungewöhnlich.


Aber wieso mußt Du fragen, wie der Trafo funktioniert, wenn Du
doch einen Plan dieser Art (und Qualität) abliefer(n kann)st?

Rei R. schrieb:
> ...habe ich im Gebrauchtmarkt einen Regeltrafo erstanden.

Nicht wirklich, bleibe doch beim erstgenannten "Stelltrafo".

> dass dem Trafo ein Stromwandler

Zu den Typbezeichnungen im Plan finde ich leider nichts.

> und Lastwiderstände nachgeschaltet waren.

Wie dick sind die denn?

> Der Grund ist mir unklar.

Mir im Moment auch noch.

> Es exisitiert keine Beschreibung.

Nun ja, ... so etwas in der Art müßte man eben "nachholen".

> Dient der Wandler der Stromkreistrennung -
> wäre gut für Arbeiten mit dem Oszilloskop,

Aber nein, nicht der des Laststromkreises.

> oder der Strombegrenzung - weil er in Sättigung geht?

Eine Spule in Sättigung begrenzt eher weniger als in Nicht-S. ...
Auch eine gesättigte Trafowicklung erfüllt kaum noch Zwecke.

Man könnte allerdings das Signal des Wandlers benutzen, um eine
Strombegrenzung oder -regelung (KSQ-Funktion, ist aber einfacher
auf DC-Seite zu begrenzen oder gar zu regeln - daß dabei auf AC-
Seite gemessen würde, verbietet einzig recht kl. Zeitkonstanten
aber verhindert nicht einme Realisierung auf DC-Seite) steuern
zu können - bisher soll an den Buchsen nur gemessen werden...

von Chan J. (Gast)


Lesenswert?

Chan J. schrieb:
>> dass dem Trafo ein Stromwandler
>
> Zu den Typbezeichnungen im Plan finde ich leider nichts.
>
>> und Lastwiderstände nachgeschaltet waren.
>
> Wie dick sind die denn?
>
>> Der Grund ist mir unklar.
>
> Mir im Moment auch noch.
>
>> Es exisitiert keine Beschreibung.
>
> Nun ja, ... so etwas in der Art müßte man eben "nachholen".

Soll heißen: Bitte weiteren Beschreibungen auch einige Fotos
(einige gute, also scharfe (einige davon auch detailliert) &
mit passender Beleuchtung ("blendend" ist schlecht - dunkel
aber auch...)) beifügen, bitte. Die dürften durchaus helfen.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Rei R. schrieb:
> ,dass dem Trafo ein
> Stromwandler und Lastwiderstände nachgeschaltet waren.

Ein Stromwandler, der bei entsprechender Schalterstellung direkt mit dem 
Stelltrafo verbunden ist?
An den Steckbuchsen sollte doch eine Beschriftung sein, was steht denn 
da?

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Vorsicht Strom kennt keine Freunde!
Chan J. schrieb:
> Hoffentlich ist nicht im Gegenzug die
> einzig mögliche Schwäche vorhanden: Daß er nicht 100% stimmt.

220V/5A Stelltrafo und 15VA Trafo nachgeschaltet?

Da würde ich einfach mal vorsichtig messen was hinten rauskommt und die 
Drahtstärke der Sekundärseite ansehen. Ansonsten mal Grundlagen in Jogis 
Röhrenbude nachlesen. http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm

von Chan J. (Gast)


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> Vorsicht Strom kennt keine Freunde!
> Chan J. schrieb:
>> Hoffentlich ist nicht im Gegenzug die
>> einzig mögliche Schwäche vorhanden: Daß er nicht 100% stimmt.
>
> 220V/5A Stelltrafo und 15VA Trafo nachgeschaltet?

Nein.

Überdimensionierter (transformatorischer) Stromwandler.


Sven S. schrieb:
> Steckbuchsen sollte doch eine Beschriftung

Ist allgemein ein guter (erfolgversprechender) Gedanke.
(Aber Stromkreis wäre so doch darüber kurzgeschlossen?
Außerdem könnte der Schaltplan auch noch weitere Fehler
haben, bzw. könnte ja noch etwas fehlen oder so etwas.)



Übrigens könnte im Stromwandler die Bürde sogar schon
fest verbaut sein = die Darstellung ohne sie falsch.
(Evtl. auf Gehäuse sogar ein kleines Relief incl. R?)

Einer der Gründe für meine Bitte um einige gute Fotos.

von Chan J. (Gast)


Lesenswert?

Chan J. schrieb:
> (Aber Stromkreis...

Bezieht sich auf den eingez. Stromlauf, und nicht
auf den Satz davor mit den Buchsen, sorry.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> 220V/5A Stelltrafo und 15VA Trafo nachgeschaltet?


Anschluss b4 ist der Stromquellenausgang.

Der Schalter "Spannung" muß dafür in Mittelstellung sein. Mit dem 
Schalter "Strom" kann man dem 15VA Trafo primärseitig zwei Widerstände 
vorschalten, und erhält so zwei Strombereiche, die man mit dem 
Stelltrafo einstellen kann. Das Gerät scheint ja ein Voltmeter zu haben. 
Auf der Skala sollte neben der Spannung auch der (Kurzschluss)Strom 
angegeben sein.

Wenn der TO ausgeschlafen hat, kann er ja ein paar Fotos nachschieben.

von Nono (Gast)


Lesenswert?

Bin zwar ausgeschlafen aber nicht der to.

von Karl B. (gustav)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Rei R. schrieb:
> Dient der Wandler der Stromkreistrennung - wäre gut für Arbeiten mit dem
> Oszilloskop, oder der Strombegrenzung?

Hi,
IMHO ist nur an k/l (b4) die "galvanische" Trennung gegeben.

ciao
gustav

von Rei R. (rei1)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Guten Abend,

ich möchte nun versuchen alle Punkte meiner obigen Berater einzugehen: 
Mein Plan stimmt. Ich hatte alle Leitungen (wenn nötig abgeklemmt) mit 
dem Ohmmeter durchtelefoniert.
Alle Drähte scheinen 2,5 mm2 Querschnitt zu haben.
Habe heute den Stelltrafo in Betrieb genommen,er funktioniert. 
Sicherheitshalber habe ich die beiden Leitungen von der Klemme K des 
Wandlers abgeschraubt. Wie lt. Plan geht eine dieser Leitungen zu den 
Widerständen. An der 2. Leitung konnte ich die zuvor am Stelltrafo 
eingestellte Spannung messen, nachdem ich den Schalter b1 auf Stellung 
"1" gedreht hatte.
D.h.: Der Wandler hängt, wie am Plan, direkt an der voreingestellten 
Stelltrafospannung!

Außer den Bauteilen am Plan gibt es keine weiteren - siehe Fotos.
Die Widerstände haben 50W (=ZWS50E) bzw. 100W (ZWS100E, d.h. sie wurden 
lt. Leistungsformel, wenn ich richtig rechne, für 0,33A/1,46A bemessen.
Der Wandler hat nur ein Leistungsschild seitlich, konnte es mit kleinem 
Spiegel entziffern (Werte siehe Plan unten)

In meiner Jugend hatte ich eine technische Ausbildung, habe mich aber 
später beruflich umorientiert. Jetzt ist es mein Hobby.
Die Auswahl u. Bemessung von Wandlern haben wir damals gelernt, aber 
nicht die ev. speziellen Verwendungen solcher Wandler.

Mir gefällt die Idee von Chan J:
Der Wandler hat die Klasse 3 = üblicherweise verwendet für Schutzrelais, 
hier wird er transformatorisch verwendet, überdimensioniert, sodass er 
prim. nicht in Sättigung geht.
Sec. versucht er den Strom von 5 A nicht zu überschreiten, der mit 
Zuschalten von Widerständen noch verkleinert werden kann. Also ev. eine 
Art von Konstantstromregelung der damaligen Zeit, noch vor 
Operationsverstärkern etc.
Ich vermute im Leerlauf könnte er höchstens 150 - 250V haben. Das habe 
ich aber heute noch nicht ausprobiert. Wäre schade um mein gutes, altes 
Vielfachmessgerät.

Danke für alle Mithilfe
FG
Rei

von Dieter (Gast)


Lesenswert?

Sieht so aus, als ob das für einen Universal-Motors verwendet wurde zur 
Einstellung des Erregerstromes oder für einen Spaltpolmotor (da war 
Funkenfreiheit wichtiger als Wirkungsgrad) in der Chemie.

von Rei R. (rei1)


Lesenswert?

Einen Universal-/bzw. Spaltpolmotor würde ich zur Drehzahlregelung an 
den Buchsen b3 (= Spannungsregelung mit Stelltrafo) anschließen. Wozu 
aber wären dann die Buchsen b4 gut(=Anschluss Stromwandler sekundär)?
Da auch die Einspeisung über 3 Buchsen stattfindet, denke ich, dass 
dieses Gerät eher in einem Labor in Verwendung stand.
FG

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.