Hallo zusammen, Ich bereite mich für eine Klausur vor. In einer Übungsaufgabe komme ich leider gar nicht zu recht. Ich finde leider keine Formeln im Skript und im Internet. Kann mir jemand vielleicht tipps geben? Die Aufgabe lautet.. Ein Thermoelement Typ K wird zur Messung einer Abgastemperatur eingesetzt. Die gemessene Spannung Uth beträgt 19mV. Im Verwendeten Temperaturbereich können Sie eine Empfindlichkeit von 40µV/K voraussetzen. a) Welche Abgastemperatur(°C) liegt vor, wenn die Vergleichsstellentemperatur 25 °C beträgt? Vielen Dank im Vorraus Mfg
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Was wird wohl "40µV/K" bedeuten? K ist im Übrigen eine Temperatureinheit. Einfach nachdenken und nicht alles fertig in einer Formelsammlung finden wollen. Dann soll die Spannung 19 mV betragen. Wie wird das mit der obigen Angabe in Beziehung stehen? Und dann soll der Spaß bei 25°C "starten". Wo wird er "enden"? Die Angabe alleine enthält genug Information, um die Aufgabe zu lösen. Da muss man keine Formeln nachschauen, auch wenn man nichts über die zugrundeliegende Physik weiß. Scharf nachdenken reicht. (Geht halt nicht so schnell wie einfaches Nachschauen.) Was weiters extrem hilfreich bei solchen Aufgaben ist, ist der Vergleich der Einheiten. Dafür stehen sie ja da. Also dann viel Erfolg beim eigenständigen Denken!
Wenn ich es nach den Einheiten berechne bekomme ich 475K raus, umgerechnet nach °C beträgt es 201,85°C. Da es ja bei 25°C anfangen soll, endet es dann bei 226,85°C. Ist das richtig? bin echt verwirrt weil in der musterlösung 500°C steht, dass kann ja nicht sein. mfg
verzweifelter Student schrieb: > Ist das richtig? Nein. > bin echt verwirrt weil in der musterlösung 500°C steht, > dass kann ja nicht sein. Das ist aber richtig.
verzweifelter Student schrieb: > bin echt verwirrt weil in der musterlösung 500°C steht, > dass kann ja nicht sein. Das kann man doch noch gut im Kopf ausrechnen.
450 K Temperatur*unterschied* sind 450 °C Temperaturunterschide. Da gibt es nichts zum Umrechnen in Grad Celsius. Umrechnen müsstest du nur wenn es um konkrete Temperaturen ginge. Also sind 475 °C plus die vorhandenen 25 °C eben die 500 °C von der Musterlösung. Aufgabe gelöst.
verzweifelter Student schrieb: > Kann mir jemand vielleicht tipps geben? Was hat das mit Mikrocontrollern oder sonstiger Digitalelektronik zu tun? verzweifelter Student schrieb: > dass kann ja nicht sein Warum nicht? Stelle einfach die Geradengleichung für die Übertragungskennlinie T(U) auf. > Wenn ich es nach den Einheiten berechne bekomme ich 475K raus, > umgerechnet nach °C beträgt es 201,85°C. Du solltest dich mal schlau machen, was diese 475K bei einem Thermoelement bedeuten, insbesondere wenn in der Aufgabe noch die Vergleichsstellentemperatur mit 25 °C angegeben ist.
Bastler schrieb: > Das darf studieren? > > Man hofft, dass dies ein schlechter Trollversuch ist. Elektrik ist nicht so meine stärke. Du hast bestimmt dein Studium mit 1.0 abgeschlossen. Spasti Danke an die anderen die geholfen haben.
verzweifelter Student schrieb: >> Das darf studieren? >> >> Man hofft, dass dies ein schlechter Trollversuch ist. > > Elektrik ist nicht so meine stärke. Die vier Grundrechnungsarten auch nicht?
Die Aufgabe ist nur dann einfach wenn man vorher weiß das K-Elemente immer nur den Temperaturunterschied ihrer Enden (Messspitze- Klemmstelle)ausgeben. Keine reale Temperatur. Um einen realen Wert anzeigen zu können muß das Gerät noch einen internen Sensor haben um seine eigene Temperatur zu wissen. (natürlich keinen "Bimetallfühler" sondern einen der reale Temperaturwerte ausgibt)) Würde ihre Zuleitung verlängert müsste diese Referenztemperatur an der Anschlußstelle gemessen werden.
verzweifelter Student schrieb: > Elektrik ist nicht so meine stärke. Jetzt wäre noch interessant zu wissen, was Du studierst?
A. H. schrieb: > Um einen realen Wert anzeigen zu können muß das > Gerät noch einen internen Sensor haben um seine eigene Temperatur zu > wissen. (natürlich keinen "Bimetallfühler" sondern einen der reale > Temperaturwerte ausgibt) Ältere, analoge Temperaturmessgeräte hatten durchaus ein eingebautes Bimetallthermometer zur Anzeige der Temperatur der Vergleichsstelle.
Andreas B. schrieb: > Jetzt wäre noch interessant zu wissen, was Du studierst? Würde mich auch interessieren, ohne Urteil. Auch welches Semester
Harald W. schrieb: > Ältere, analoge Temperaturmessgeräte hatten durchaus ein eingebautes > Bimetallthermometer zur Anzeige der Temperatur der Vergleichsstelle Das hilft auch niemandem weiter, der in der Grundschule die 4 Grundrechnungsarten nicht gelernt hat. Und solche Defizite zu beheben ist wirklich nicht Aufgabe einer Universität, da wird Multiplizieren vorausgesetzt, und das mit Recht. Georg
1234567890 schrieb: > Die Angabe alleine enthält genug Information, um die Aufgabe zu lösen. > Da muss man keine Formeln nachschauen, auch wenn man nichts über die > zugrundeliegende Physik weiß. Scharf nachdenken reicht. Da muss ich widersprechen. Wenn man keine Ahnung von der Physik hat, könnte man auch annehmen, dass die 25°C einfach eine überflüssige Angabe sind und die Angaben 19 mV und 40 uV/K zur Lösung ausreichen.
c r schrieb: > könnte man auch annehmen, dass die 25°C einfach eine überflüssige Angabe > sind und die Angaben 19 mV und 40 uV/K zur Lösung ausreichen. Unsinn. Das ist offensichtlich eine Steigung und eine Differenz auf der x-Achse. Für die komplette Berechnung fehlt dann noch der X Startpunkt (25°C). Wer keine Ahnung von Physik oder Mathematik hat, besteht auch kein Studium.
A. H. schrieb: > Würde ihre Zuleitung verlängert müsste diese > Referenztemperatur an der Anschlußstelle gemessen werden Nicht ganz, sondern: Wenn zur Verlängerung eine Ausgleichsleitung vom Typ K benutzt wird, kann die Vergleichstelle an der Anschlussstelle verbleiben. So wird das üblicherweise gemacht.
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c r schrieb: > Da muss ich widersprechen. Wenn man keine Ahnung von der Physik hat, > könnte man auch annehmen, dass die 25°C einfach eine überflüssige Angabe > sind und die Angaben 19 mV und 40 uV/K zur Lösung ausreichen. So ist es. Wenn seine hirntechnische Sensitivität dann nicht über das seltsame Wort "Vergleichsstellentemperatur" stolpert und das Unbehagen über diese "überflüssigen" 25 Grad ausbleibt, hat man anscheinend nicht genug Neugier, um physikalisch tätig werden zu wollen ;)
verzweifelter Student schrieb:
Vermutlich hast du versucht, diesen Satz von Wikipedia unter zu bringen:
"Die Kelvin-Skala ist gegenüber dem Grad Celsius (°C) um exakt 273,15 K
verschoben". Das ist hier aber der falsche Ansatz.
Dein Sensor hat einen Temperatur-Koeffizent von 40µV/K. Damit ist
gemeint, dass er für jedes Grad mehr Temperatur 40µV mehr liefert. Diese
Angabe bezieht sich keineswegs auf den aktuellen Nullpunkt!
Themometer mit diesen Sensoren arbeiten oft im Differenzverfahren. Sie
vergleichen den Messwert mit einem identischen Sensor bei einer
gewöhnlichen Temperatur.
19mV / 40µV/K = 475K
Da dein Ausgangspunkt 25°C ist, hat der Sensor daher 25°C + 475K = 500°C
gemessen. Ist doch ganz simpel!
Mal angenommen, die 25° sind überflüssig, weil keine relative Messung durchgeführt wurde, dann geht das so: Laut Wikipedia liefern diese Sensoren 52,410 mV bei 1300 °C mit einer Empfindlichkeit von etwa 40 µV/°C oberhalb 0 °C. Bei 25°C wäre die absolute Spannung also 52,410mV - (1300°C-25°C)*40µV/K = 1,41mV. Die Messung war 19mV, ergo: (19mV - 1,41mV) / 40µV/K = 439,75K über 25°C = 464,75°C. Rein Physikalisch ist dieses Szenario aber unmöglich, weil diese Sensoren Spannung aus einer Temperaturdifferenz her erzeugen. Eine Seite muss wärmer sein, als die andere, damit Spannung entsteht. Also ist die messung zwangsläufig relativ zu irgendeinem Vergleichswert.
Jim M. schrieb: > Unsinn. Das ist offensichtlich eine Steigung und eine Differenz auf der > x-Achse. Logisch, wenn man es nicht besser weiß ist es aber auch naheliegend, dass der Startpunkt bei 0K liegt. Die Einheiten lassen das ohne weiteres zu. Jürgen S. schrieb: > Wenn seine hirntechnische Sensitivität dann nicht über das seltsame Wort > "Vergleichsstellentemperatur" stolpert und das Unbehagen über diese > "überflüssigen" 25 Grad ausbleibt, hat man anscheinend nicht genug > Neugier, um physikalisch tätig werden zu wollen ;) Absichtlich überflüssige Angaben zur Verfügung zu stellen ist Alltag in der Schule/im Studium, weil man sonst eben bei einfachen Aufgaben ohne jedes Vorwissen nur über die Einheiten auf die Lösung kommen könnte. Es ist also legitim anzunehmen, dass eine unnötige Angabe in der Aufgabenstellung enthalten ist. Nur mit diesem Wissen: Stefan ⛄ F. schrieb: > Damit ist gemeint, dass er für jedes Grad mehr Temperatur 40µV mehr > liefert. Diese Angabe bezieht sich keineswegs auf den aktuellen (absoluten?) > Nullpunkt! > > Themometer mit diesen Sensoren arbeiten oft im Differenzverfahren. Sie > vergleichen den Messwert mit einem identischen Sensor bei einer > gewöhnlichen Temperatur. Ist die Aufgabe zu lösen.
c r schrieb: >> Diese Angabe bezieht sich keineswegs auf den aktuellen > (absoluten?) >> Nullpunkt! Ja, danke für die Korrektur. Ich meinte den absoluten Nullpunkt.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Da dein Ausgangspunkt 25°C ist, hat der Sensor daher 25°C + 475K = 500°C > gemessen. Oder -450°C. ;-)
Bernd schrieb: > Da müßte man doch aber eine Thermospannung von -19 mV messen ?!? Ohne Schaltplan der die Richtung der Spannung definiert macht das keinen Unterschied :)
...und alle sind befriedigt, weil sie es einem verzweifelten Studenten mal wieder richtig gegeben haben.
Hallo, Für die die es richtig juckt, ich bin im ersten Semester. Studiere Maschinenbau Fachrichtung Fertigungstechnik. Ich hab mir von Kommilitonen die im höheren Semester sind eine altklausur besorgt. Die gestellte Aufgabe hat mir Probleme bereitet weil sowas nicht in der Vorlesung angesprochen wurde und im Skript nichts zu finden war. Die Einheit “K” hat mich etwas irritiert. Danke an alle die weitergeholfen haben. Schönen Abend noch
verzweifelter Student schrieb: > Die Einheit “K” hat mich etwas irritiert. Das ist die SI-Basiseinheit für die Temperatur - sollte irgendwie in der Schule mal dran gekommen sein. https://de.wikipedia.org/wiki/Internationales_Einheitensystem#SI-Einheiten
c r schrieb: > Absichtlich überflüssige Angaben zur Verfügung zu stellen ist Alltag in > der Schule/im Studium, weil man sonst eben bei einfachen Aufgaben ohne > jedes Vorwissen nur über die Einheiten auf die Lösung kommen könnte. Es > ist also legitim anzunehmen, dass eine unnötige Angabe in der > Aufgabenstellung enthalten ist. Mag sein, daß solche Fallen mehr gestellt werden als früher. Aber in diesem Fall wäre es Unsinn, Überflüssigkeit anzunehmen. Da von einer "Vergleichsstellentemperatur" die Rede ist und die einzige Temperatur neben der Temperatur des Thermoelementkontakt selbst eben diese 25 Grad sind. Wenn also ein Vergleich möglich sein soll, dann nur durch Einbeziehung dieser 25 Grad, denn es gibt keine andere Angabe. Das gebietet allein die (sprachliche) Logik. Hätte man die Physik von Thermospannungen verstanden, ist es noch einfacher, man kann dann abstrahieren und es gelingt dann auch, die ganze Geschichte als lineare Gleichung mit Steigung und Offset mathematisch wahrzunehmen und die Lösung zu finden. Die Referenzstellentemperatur ist bei Thermoelementen das A und O, das physikalisch verstanden werden muß. Sonst baut man an einer Stelle ein anderes Material ein oder mißt auf der Platine des Meßverstärkers an räumlich oder temperaturmässig weit auseinanderliegenden Punkten.
verzweifelter Student schrieb: > Die Einheit “K” hat mich etwas irritiert. Relativ betrachtet ist ein K identisch mit ein °C. Und diese Sensoren arbeiten relativ. Sie messen den Temperaturunterschied von einem Ende des Kabels bis zum anderen. Das gesamte Kabel ist der Sensor. Das ist so als ob du die linke Hand in einen Eimer kaltes Wasser steckst, und die rechte in einen Eimer warmes Wasser. Dass sagst du: Ich fühle eine Differenz von 30 Grad (oder 30 Kelvin).
Hi,
>fühle eine Differenz von 30 Grad (oder 30 Kelvin)
nein, wenn du in der Schule aufgepasst hättest müsstst du sagen:
"fühle eine Differenz von 30 Kelvin"
Differenzen werden immer in °Kelvin angegebeben.
Habe ich jedenfalls so 1977 gelernt und meine jedenfalls es gilt noch.
;-)
Viel Erfolg, Uwe
Uwe schrieb: > Differenzen werden immer in °Kelvin angegebeben. Gibts seit 1967 nicht mehr. > Habe ich jedenfalls so 1977 gelernt Da war der Lehrer aber voll auf dem laufenden...
Hallo, hinz schrieb: > Gibts seit 1967 nicht mehr. Zitat: "Heute wird bei der Angabe von Temperaturdifferenzen in Deutschland normgerecht nach DIN 1345 nur noch die Einheit Kelvin empfohlen. Bei der Angabe von Differenzen von Celsius-Temperaturen darf jedoch laut DIN 1301-1 auch der Grad Celsius verwendet werden." aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Grad_%28Temperatur%29 rhf
Roland F. schrieb: > Hallo, > hinz schrieb: >> Gibts seit 1967 nicht mehr. > > Zitat: > "Heute wird bei der Angabe von Temperaturdifferenzen in Deutschland > normgerecht nach DIN 1345 nur noch die Einheit Kelvin empfohlen. Bei der > Angabe von Differenzen von Celsius-Temperaturen darf jedoch laut DIN > 1301-1 auch der Grad Celsius verwendet werden." > > aus: > https://de.wikipedia.org/wiki/Grad_%28Temperatur%29 Eben kein °K mehr.
Jürgen S. schrieb: > Das gebietet allein die (sprachliche) Logik. Das kommt dir nur so vor, weil DU weißt, dass eine Vergleichstemperatur aufgrund des Messprinzips notwendig ist und in die Berechnung einfließen muss.
Uwe schrieb: > Differenzen werden immer in °Kelvin angegebeben °Kelvin gibt es nicht, hat es nie gegeben. Nur Kelvin. Aber zu Missverständnissen führt das i.d.R. nicht. °C - °C = K Georg
georg schrieb: > °Kelvin gibt es nicht, hat es nie gegeben. Hat es schon gegeben, aber ab 1967 eben nicht mehr.
c r schrieb: > Das kommt dir nur so vor, weil DU weißt, dass eine Vergleichstemperatur > aufgrund des Messprinzips notwendig ist und in die Berechnung einfließen > muss. Das weiss auch jeder, der eine Suchmaschine bedienen kann. Vor der Erfindung des Internetes haben Menschen stattdessen Bücher benutzt.
c r schrieb: > Das kommt dir nur so vor, weil DU weißt, dass eine Vergleichstemperatur > aufgrund des Messprinzips notwendig ist und in die Berechnung einfließen > muss. Hatte ich berücksichtigt. Die Ausgangssituation war so, daß er sich vorbereiten wollte. Er saß nicht bereits in einer Klausur und mußte dann bestürzt feststellen, daß er von Thermoelementmessung keine Ahnung hat. In diesem Sinne - und besonders, wenn man ganz blank bei dem Thema ist - hätte es die sprachliche Logik geboten, nachzuschlagen, was zum Teufel eine Vergleichsstellentemperatur da zu suchen hat. Danach hätte er es verstanden, daß sie eine Rolle spielt. Sicher hätte man als Falle auch die kosmische Hintergrundstrahlung ins Spiel bringen können. Dann hätte er ebenfalls nachschlagen müssen, allerdings festgestellt, daß die wirklich keine Rolle bei der konkreten Problemstellung spielt.
Jürgen S. schrieb: > Er saß > nicht bereits in einer Klausur und mußte dann bestürzt feststellen, daß > er von Thermoelementmessung keine Ahnung hat. Bei einem Maschinenbauer würde ich das Wissen über Thermoelemente nicht unbedingt voraussetzen. Allerdings glaube ich auch nicht, das eine solche Frage in einer Klausur gestellt wird, ohne das einem Thermoelemente nicht vorher in einer Vorlesung vorgestellt wurden.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Sie messen den Temperaturunterschied von einem Ende > des Kabels bis zum anderen. Das gesamte Kabel ist der Sensor. Den letzten Satz solltest du ganz schnell streichen. Mach einfach mal das Experiment und erwärme das Kabel in der Mitte. Da passiert gar nichts (außer dass es warm wird). Die Spannung entsteht an den Kontaktstellen der beiden Metalle und die Messgröße ist die Differenz dieser beiden Kontaktspannungen.
> Sie messen den Temperaturunterschied von einem Ende > des Kabels bis zum anderen. Das gesamte Kabel ist der Sensor. Wolfgang schrieb: > Den letzten Satz solltest du ganz schnell streichen. Nö > Mach einfach mal das Experiment und erwärme das Kabel > in der Mitte. Da passiert gar nichts (außer dass es warm wird). Logisch, wenn du nur die Mitte heiß machst, hast du keinen Temperaturunterschied von einem Ende zum Anderen.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Logisch, wenn du nur die Mitte heiß machst, hast du keinen > Temperaturunterschied von einem Ende zum Anderen. Eben, es sind nur die Kontaktpunkte der unterschiedlichen Metalle die zum Messwert beitragen, nicht das ganze Kabel.
Ein verdrilltes Kabel zu Waermen bringt nachts. Wenn du aber nur einen Leiter waermst, machts einen Unterschied.
Joggel E. schrieb: > Ein verdrilltes Kabel zu Waermen bringt nichts. Doch Wie gesagt ist das ganze Kabel der Sensor. Es meldet die Temperaturdifferenz zwischen seinen beiden Enden.
1 | ___________ |
2 | | | |
3 | | Messgerät |==========================================o |
4 | |___________| |
5 | |
6 | ^ ^ |
7 | | | |
8 | Ein Ende Das andere Ende |
Joggel E. schrieb: > Ein verdrilltes Kabel zu Waermen bringt nachts. Wenn du aber nur einen > Leiter waermst, machts einen Unterschied. Das ist jetzt aber absichtlich so falsch wie möglich oder?
verzweifelter Student schrieb: > Die Einheit “K” hat mich etwas irritiert. Besser man nimmt gleich Thermoelemente vom Typ C, die messen die Temperatur sofort in °C.
Die Frage des TO ist ja längst beantwortet. Deshalb nur noch ein Beitrag zur Frage, wie/wo die Thermospannung tatsächlich entstehen: in der DPG-Mitgliederzeitschrift (Physkalische Blätter bzw. Physik Journal) gab es mal einen Reprint von einem Fachartikel zu dem Thema. Ich hoffe, folgender Downloadlink funktioniert: http://phydid.de/index.php/phydid/article/view/28/28 Ansonsten einfach nach dem Titel Googeln: "Thermospannungen viel genutzt und fast immer falsch erklärt" Dort wird detailliert vorgerechnet: die Thermospannungen entstehen tatsächlich nicht an der Kontaktstelle (wie häufig auch in Lehrbüchern zu lesen) sondern der Spannungsgradient entsteht längs des Temperaturgradienten - also längs der Leitung. An der Kontatkstelle existiert zwar tatsächlich eine Kontaktspannung, die meist sogar wesentlich höher ist als die Thermospannung. Diese innere Kontaktspannung ist jedoch (aufgrund von Kompensation der Kontaktstellen) extern praktisch nicht messbar. Die tatsächlich Quelle für die Thermospannung ist der Diffusionsprozess der Ladungsträger längs der homogenen Leitung, bei der eine thermische Asymmetrie entlang des Leiters zu einer elektrischen Asymmetrie führt. Wer die Rechnung im den Artikel betrachtet, wird schnell nachvollziehen, warum diese physikalisch korrekte Betrachtung nicht als Standarderklärung im Schulunterricht/im Studium/in vielen Lehrbüchern verwendet wird. Und warum die vollständige physikalische Beschreibung für die richtige Anwendung von Thermoelementen auch kaum nötig ist. Denn wenn man die interessierende Schleifenspannung berechnet (d.h. über den elektrischen Gradienten entlang des thermischen Gradienten aufintegriert) kommt tatsächlich dasselbe raus, wie wenn man sich kleine "Thermospannungsgeneratoren" an den Kontaktstellen vorstellt (auch wenn diese in der Realität nicht vorhanden sind). Die Betrachtung von Spannungssprüngen, die an den Kontaktstellen auftreten, ist also zwar eigentlich physikalisch falsch, kann aber als eine Art Ersatzschaltbild benutzt werden, mit dem sich die gemessene Schleifenspannung ebenso gut berechnen lässt wie mit der physikalisch richtigen, aber deutlich komplizierteren Beschreibung.
Bob schrieb: > Besser man nimmt gleich Thermoelemente vom Typ C, die messen die > Temperatur sofort in °C. Ah,so ist das. Dann sollten die Angelsachsen Thermoelemente vom Typ F verwenden, weil die die Temperatur sofort in Fahrenheit messen? Wieder was gelernt.
Aua Aua Aua, wollte mich eigentlich raushalten, aber ... Das Thermolelement integriert die Temperaturdifferenzen über seine Länge. Jedes Stück Leiter (Metall) erzeugt eine Spannung, wenn es einer Temperaturdifferenz ausgesetzt ist, siehe Seebeck-Effekt. Wie groß die Spannung ist, hängt von dem Leitermaterial und den Temperaturen ab. Ein Thermoelement (nach Norm) besteht aus zwei verschiedenen Leitermaterialien, mit definierten, unterschiedlichen Seebeckkoeffizienten. Man kann sich eine Thermoelementleitung vorstellen als eine Serienschaltung von vielen kleinen Spannungsquellen je Leiter. Der Betrag der Spannung hängt ab von der Richtung und den Temperaturdifferenzen (jetzt ja 'diskret' ) und des Materials (und der absoluten Temperatur). An den Endpunkten der Thermoelementes ensteht also keine Spannung! Dort werden lediglich zwei Reihen von Spannungsquellen miteinander verbunden, bzw deren Summenspannung gemessen. Die in den Standards festgelegten Tabellen und Formeln beziehen sich immer auf eine Vergleichstellentemperatur von 0°C. Daher ist die 'korrekte' Methode zur Temperaturberechnung: 1. Berechnung der Spannung, die das verwendete TC erzeugen würde, wenn man von einer Vergleichstelle bei 0°C die tatsächliche Vergleichstelle messen würde) 2. Berechnung der Summenspannung aus 1. und der an der Vergleichsstelle gemessenen Spannung 3. Berechnung der Temperatur aus der Summenspannung Nur wenn man vereinfacht über den betrachteten Temperaturbereich konstante Seebeckkoeffizienten annimmt, darf man die Temperaturen addieren. Sehr ausführlich nachzulesen z.B.unter https://www.semanticscholar.org/paper/Manual-on-the-Use-of-Thermocouples-in-Temperature-Park-Carroll/7e5f665a63814b6ed0c1b5d2722bb46cc3f6454d Zitat: "Regardless of how many facts are presented herein and regardless of the percentage retained, all will be for naugth unless one simple fact is kept firmly in mind. The thermocouple reports only what it "feels." This may or may not the temperature of interest." :) Gruß Henrik Edit: Geschrieben mit Unterbrechungen... da war schon jemand vor mir da :)
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Bearbeitet durch User
Henrik V. schrieb: > Das Thermolelement integriert die Temperaturdifferenzen über seine > Länge. Das halte ich für ein übles Gerücht. Es wird ausschließlich an der Kontaktstelle von unterschiedlichen Metall-Legierungen eine temperaturabhängige Spannung erzeugt. Die Temperatur der Leitungen selbst spielt überhaupt keine Rolle.
Dieter W. schrieb: > Es wird ausschließlich an der Kontaktstelle von unterschiedlichen > Metall-Legierungen eine temperaturabhängige Spannung erzeugt. Nein, du liegst falsch. Auch wenn dieser Fehler weit verbreitet und beliebt ist, weil er diese falsche Betrachtung als Ersatzschaltbild so schön funktioniert. Lies dir halt einfach mal die oben verlinkte Quelle durch... Achim S. schrieb: > Ich hoffe, > folgender Downloadlink funktioniert: > http://phydid.de/index.php/phydid/article/view/28/28 > > Ansonsten einfach nach dem Titel Googeln: "Thermospannungen viel genutzt > und fast immer falsch erklärt"
Ich glaube, wir haben es jetzt oft genug wiederholt erklärt. Wer es nicht glauben will soll halt an was anderes glauben. Eventuell möge derjenige dann auch bitte den angeblich fehlerhaften Wikipedia Artikel korrigieren, aber bitte mit Name, Begründung und Referenzen, damit das ganze auch Hand und Fuß hat.
Dieter W. trollte im Beitrag #6114153: > Das halte ich für ein übles Gerücht. > > Es wird ausschließlich an der Kontaktstelle.... Passt doch prima zum aktuellen Zeitgeist der gefühlten Tatsachen ;) Physikalischen Tatsachen/Gesetze verwirren doch nur :D
Stefan ⛄ F. schrieb: > Wer es nicht glauben will soll halt an was anderes glauben. Genau, schliesslich kann man evangelisch und ksatholisch glauben.
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