Eigentlich wollte ich mit "Detonierende Heißklebepistole" titeln, aber dann kommen hier wieder die Sprengmeister aus ihren Steinbrüchen und hyperventilieren. :) Den Spuren nach gab es tatsächlich eine Explosion in dem PTC?-Element einer Heißklebepistole, die mit dem Multimeter gemessen 800 Ohm hat. Mechanischen Kurzschluß im Zuleitungskabel und den Litzen bis zum Element möchte ich ausschließen, da es Schmauchspuren direkt aus dem kaptanumwickelten Heizkörper gibt. Kann das sein, daß die Halbleitereigenschaften sich so verändern, daß das Ding eine 16A-Sicherung zum Ansprechen bringt? Beim ersten Mal dachte ich nach dem Aufschrauben, daß ein verschobener Metallring zusammen mit Kleberresten und Feuchtigkeit vielleicht die Ursache war, und nachdem ich die 800 Ohm maß, dachte ich das Ding wäre nun wieder freigebrannt. :) Hat aber noch ein zweites Mal geknallt. (Es war schneller, noch einen Millimeter Messing vom Stecker zu verdampfen und die Sicherung wieder reinzudrücken, als diesen Trick mit der 100W-Glühbirne in Reihe, bzw. einem 600W-Halogenstab, den ich für solche Zwecke herumfahren habe, frei zu verdrahten.) Im Netz finde ich nichts, also nicht, daß das ein bekanntes Phänomen wäre, beispielsweise durch Alterung. Typenschild hat die Pistole nicht mehr, deshalb keine Ahnung, was für ein Fabrikat das ist. Hat jemand schon ähnliche Erfahrung gemacht? Wie ist dieses Heizelement denn aufgebaut? Es handelt sich um ein ca. 10x4x40mm großes flaches Irgendwas, das mit Kaptan umwickelt seitlich in den Alukörper eingelegt und -geklemmt ist, an der Schmalseite kommen die Litzen in einem Silikon/Glasgewebeschlauch raus.
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neulich ist bei meiner HKP ebenfalls ein Kurzschluss aufgetreten. Es scheint sich also um ein Problem zu handeln, das öfters auftritt. Das Teil hatte ich allerdings ungesehen entsorgt.
Wollvieh W. schrieb: > Wie ist dieses Heizelement > denn aufgebaut? Das sind lediglich zwei Kontaktflächen und dazwischen ein Block aus PTC-Material. Big Clive hat mal eins auseinandergenommen: https://youtu.be/obMjAoMoESE?t=662 Gruß, Bernd
Puuuust schrieb: > Keine Luerick bitte, Fottos bitte. Lyrik, Fotos. Du wirkst nicht cool, wenn du Wörter absichtlich falsch schreibst, tut mir leid.
In der Heißklebepistole befinden sich Teile, die sich bei Erwärmung verformen. Diese können dabei einen Kurzschluss auslösen, wenn ein Defekt vorliegt.
Wollvieh W. schrieb: > Kann das sein, daß die Halbleitereigenschaften sich so verändern, daß > das Ding eine 16A-Sicherung zum Ansprechen bringt? Stichwort Lichtbogen. Es macht einen Unterschied, ob an dem Gerät 2V, wie bei der Widerstandsmessung, oder 325V, wie beim Scheitelwert der Netzspannung, anliegen. Es gibt tatsächlich einen guten Grund, dass Isolationswiderstände mit höheren Spannungen gemessen werden. Grüßle Volker
Bernd B. schrieb: > Wollvieh W. schrieb: >> Wie ist dieses Heizelement >> denn aufgebaut? > > Das sind lediglich zwei Kontaktflächen und dazwischen ein Block aus > PTC-Material. > Big Clive hat mal eins auseinandergenommen: > > https://youtu.be/obMjAoMoESE?t=662 Sehr schön, danke. Den Clip und die Aluplatte hatte ich schon ab, weiter kam ich nicht. Bei mir ist der ganze Block unlösbar eingeklebt, sehr wahrscheinlich durch ausgelaufenen Heißleim. Da ist dann wohl auch was ins Innere gelaufen und die verkohlten Reste sind dann bei Netzspannung leitfähig genug für einen Kurzschluß, wie Volker schreibt. Diese Drahtspirale über dem Gummi war bei mir nach vorne gerutscht und hing nahe an den Drähten, war aber offensichtlich nicht die Ursache. Wenn ich Muße habe, grabe ich mal mein 600V/1A-Labornetzteil aus und unterziehe das Gerät einer kleinen Meßreihe. Heiß müßte die Pistole damit auf jeden Fall werden. :)
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Meine Heißklebepistole TopCraft TKP 7825 25/78W 240V hat sich letzte Woche auch mit einem lauten Knall verabschiedet. Hatte die gerade in der Hand und war schon etwa 5 Minuten an. Konnte wenigstens noch mit dem flüssigen Kleber die zu verklebende Stelle fertig stellen. Aber ein Schreck bekommt man schon, wenns in der Hand knallt! Habe das Ding auseinander genommen, um es eventuell zu reaparieren. Überall war ausgelaufener Kleber und musste alles mit einer Heißluftpistole kräftig aufheizen, um alles zerlegen zu können. Das PTC-Heizelement ist etwa 45 x 12 x 7 mm und mit einer Art Folie umwickelt (darunter Alu). Habe im Keller eine 16A Schmelzsicherung drin gehabt. Habe die ersetzt und mir eine Art zweite Sicherung mit einem 10A Sicherungsautomat gebastelt - extra um dieses Heizelement nochmals auszuprobieren. Gesagt getan - wieder ein Knall >>> die 10A Automat löste aus, aber die 16A Schmelssicherung war auch wieder durch. Habe dann von dem Heizelement die Folie entfernt und es waren zwei Aluplatten sichtbar und dazwischen ein dunkles Material, welches an der oberen Hälfte wie durchgebrochen aussah und dort auch verrußt war. Ist wohl die Stelle des Übels! Habe hin und her gegoogelt wegen solch Heizelement, aber nichts passendes gefunden >>> also ab in die Tonne.
Ingo schrieb: > Gesagt getan - wieder ein Knall >>> die 10A Automat löste aus, aber die > 16A Schmelssicherung war auch wieder durch. Und hast du dich jetzt über die unterschiedlich großen Ansprechzeiten unterschiedlich schneller Sicherungen schlau gelesen?
Die Schmelzsicherung war flink und der Automat träge
Wollvieh W. schrieb: > Den Spuren nach gab es tatsächlich eine Explosion in dem PTC?-Element > einer Heißklebepistole, die mit dem Multimeter gemessen 800 Ohm hat. So ein PTC ist ein Halbleiter-Sinterelement, das einen extrem nichtlinearen Widerstandsverlauf hat. Und wenn sich da in der "zusammengebackenen" Stuktur mal ein bevorzugter "Brandkanal" ausgebildet hat, dann kann alles passieren. "Durchgeknallte" PTCs in der Entmagentisierung hatte man in alten Röhrenfernsehern immer wieder: https://www.google.com/search?q=ptc+fernseher+defekt Wollvieh W. schrieb: > Wenn ich Muße habe, grabe ich mal mein 600V/1A-Labornetzteil aus und > unterziehe das Gerät einer kleinen Meßreihe. Bin gespannt auf die Daten... ;-)
● J-A V. schrieb: > Die Schmelzsicherung war flink und der Automat träge Für Bastelzwecke habe ich lange Zeit einen Automat mit 4 A "K" vor der Experimentiersteckdose gehabt, der war immer schneller als die 16 A "H wie Hausbrand"-Schmelzsicherung der Wohnung. Seit ich einen Schraubautomaten drinnen habe, ist das aber nicht mehr so wichtig, dafür habe ich Steckdosenleisten mit FI, die manchmal auch einen Kurzschluß schnell genug wegschlucken. Der Trick mit der vorgeschalteten Glühbirne funktioniert eigentlich nur bei geringer Leistung. Wenn man einen 1000W-Halogenstab als Strombegrenzer nimmt, fliegt ein 10A-H-Automat zuverlässig. Ich weiß das, weil sich in einem damit ausgestatteten Haushalt beim Super-8-Filmen der Film-Halogenstrahler nie ohne weiteres betreiben ließ, außer man glühte auf halber Leistung vor und hoffte beim Umschalten auf günstige Stromgötter. Für Experimentierzwecke wäre manchmal eine echte Strombegrenzung hübsch, aber die funktioniert nur mit einem Wechselstrom-Labornetzteil, wenn es sowas überhaupt gibt, das dann im Kurzschlußfall sicher auch kurz überschießt. Lothar M. schrieb: > So ein PTC ist ein Halbleiter-Sinterelement, das einen extrem > nichtlinearen Widerstandsverlauf hat. Und wenn sich da in der > "zusammengebackenen" Stuktur mal ein bevorzugter "Brandkanal" > ausgebildet hat, dann kann alles passieren. So hätte ich das auch vermutet, daß der Halbleiter stellenweise zum Ganzleiter wird. Der scheinbar von außen eingedrungene Heißkleber hat dabei wohl keine Rolle gespielt.
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Wollvieh W. schrieb: > Hat jemand schon ähnliche Erfahrung gemacht? Ja. Lag immer an Heißkleber, der in den PTC reingelaufen ist. Immer exakt gleiches Fehlerbild. Leider ein Fall für die Tonne.
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