Forum: HF, Funk und Felder Ersatz für Schalenkern


von Udo K. (krautteich)


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Hallo zusammen,

ich befasse mich gerade mit dem Nachbau eines Schaltreglers, wo u.a.
ein Valvo-Schalenkern Typ P18/11 mit einem AL-Wert von 250 zum Einsatz 
kommt.
Ich habe dagegen aus alten Beständen noch einen mit AL-Wert-Wert von 
1600, Abmessungen sind gleich. Es sollen auf dem Originalen 80 Wdg. CuL 
0,4 mm aufgebracht werden für eine Induktivität von 1,0 - 1,5 mH. Nun 
habe ich nach der Formel L= AL * N² die Windungszahl für meinen Kern mit 
30 berechnet.
Würde das so funktionieren?

von MaWin (Gast)


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Udo K. schrieb:
> Würde das so funktionieren?

Vermutlich nicht, vermutlich geht deiner in Sättigung, mangelnder 
Luftspalt.

von tesari (Gast)


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von Rübezahl (Gast)


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Ferritschalenkerne sind veraltet. Heute nimmt man Ringkerne. Für den 
Nachbau eines Schaltreglers würde ich von vorne herein einen Ringkern 
verwenden, damit ein Nachbau in ein paar Jahren auch noch gewährleistet 
ist.

Wenn es aber nur darum geht dem Schalenkern einen Nutzeffekt zukommen zu 
lassen, damit man ihn nicht wegwerfen muss, dann ist das natürlich 
völlig in Ordnung und sogar nachhaltig. ?

von Ralph B. (rberres)


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Rübezahl schrieb:
> Ferritschalenkerne sind veraltet. Heute nimmt man Ringkerne. Für den
> Nachbau eines Schaltreglers würde ich von vorne herein einen Ringkern
> verwenden, damit ein Nachbau in ein paar Jahren auch noch gewährleistet
> ist.

Ringkerne gehen aber nur bei Flusswandler.

Ralph Berres

von Der Geist von Heinz Schmidt-Walter (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Ringkerne gehen aber nur bei Flusswandler.

Käse.

von Rübezahl (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Ringkerne gehen aber nur bei Flusswandler.

Genau umgekehrt. Schalenkerne nimmt man für Flusswandler mit höherer 
Leistung, wegen des besseren Wirkungsgrades (magnetische Kopplung).

von Günter Lenz (Gast)


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Ralph B. schrieb:
>Ringkerne gehen aber nur bei Flusswandler.

 Rübezahl schrieb:
>Genau umgekehrt. Schalenkerne nimmt man für Flusswandler mit höherer
>Leistung, wegen des besseren Wirkungsgrades (magnetische Kopplung).


Es gibt Schalenkerne mit und ohne Luftspalt.
Es gibt Ringkerne mit (verteilter Luftspalt)
und ohne Luftspalt. Also geht beides für beides,
man muß nur auf die Bauart achten.

von Der Geist von Heinz Schmidt-Walter (Gast)


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Rübezahl schrieb:
> Genau umgekehrt. Schalenkerne nimmt man für Flusswandler mit höherer
> Leistung, wegen des besseren Wirkungsgrades (magnetische Kopplung).

Magnetische Kopplung ist bei einem Flußwandler gar nicht mal so 
entscheidend, für den Wirkungsgrad eines Sperrwandlers jedoch 
essentiell, sonst wird zu viel auf der Primärseite verheizt.

Beitrag "Re: Flyback-Trafo: Verwirrung beim Proximity-Effekt bei parallelgeschalteten Wicklungen"

von Ralph B. (rberres)


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Der Geist von Heinz Schmidt-Walter schrieb:
> Käse

siehe wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Sperrwandler

zitat

Der „Speichertransformator“
Magnetisch gekoppelte Spulen, wie sie bei dem Sperrwandler eingesetzt 
werden, ähneln Transformatoren. Sie unterscheiden sich jedoch wesentlich 
von Transformatoren, da die gesamte übertragene Energie zwischen den 
einzelnen Zuständen im Magnetfeld zwischengespeichert wird. Bei 
gewöhnlichen Transformatoren wird wegen der gleichzeitigen 
Leistungsaufnahme und -abgabe nur wenig magnetische Energie im Kern 
gespeichert. Der Magnetkern weist bei herkömmlichen Transformatoren 
keinen Luftspalt auf, wohingegen die Kerne bei Sperrwandlern immer einen 
Luftspalt wie bei Spulen aufweisen, in dem ein wesentlicher Teil der 
magnetischen Feldenergie durch die dort auftretende hohe magnetische 
Spannung gespeichert wird. Je nach Bauform wird der Luftspalt 
beispielsweise bei E-Kernen im Bereich des Mittelschenkels angebracht 
und ist von außen nicht mehr sichtbar.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eintaktflusswandler

Der Magnetisierungsstrom muss bei Eintaktflusswandler möglichst klein 
gehalten werden und wird in diesem stark vereinfachten Beispiel in der 
Sperrphase in Verlustwärme umgesetzt, da der primärseitige Strom immer 
nur in einer Richtung fließt und es so zu einem Gleichstrombelag im 
Transformator kommt. Einen kleinen Magnetisierungsstrom erreicht man mit 
Kernmaterial mit hoher Permeabilitätszahl und durch Vermeiden eines 
Luftspaltes. Die Kernhälften eines Flusswandler sind plangeschliffene, 
mit Klammern zusammengepresste Kernhälften ohne Spalt, welche ohne 
Verschmutzung auf den Auflageflächen verarbeitet werden.




Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Der Geist von Heinz Schmidt-Walter (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Der Geist von Heinz Schmidt-Walter schrieb:
>> Käse
>
> siehe wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Sperrwandler
>
> zitat...

Na bloß gut, daß es Ringkerne ausschließlich aus Ferrit gibt...

https://www.reichelt.de/Eisenpulver-Ringkerne/2/index.html?ACTION=2&LA=3&GROUPID=3186&nbc=1

von Michael B. (laberkopp)


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Udo K. schrieb:
> Würde das so funktionieren?

Mach 80 Windungen und lege dann so viel (Tesa) zwischen die beiden 
Schalenkerne bis die Induktivität (nachgemessen) passt. Dann sollte der 
Kern taugen.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Rübezahl.

Rübezahl schrieb:

> Ferritschalenkerne sind veraltet. Heute nimmt man Ringkerne. Für den
> Nachbau eines Schaltreglers würde ich von vorne herein einen Ringkern
> verwenden, damit ein Nachbau in ein paar Jahren auch noch gewährleistet
> ist.

Das Problem eines Ringkernes ist, dass er meist aus einem Stück ist. Du 
bekommst also ein fummeliges Durchführen des Drahtes beim Bewickeln.
Darum wird es in absehbarer Zeit auch immer noch EI- und 
Schalen(Mantel-) Kerne geben, die teilbar sind. Arbeitszeit ist teuer.

Bei einem Schalenkern minimierst Du im allgemeinen auch das externe 
Streufeld. Es gibt genug Fälle, wo das wichtig ist und bleibt.

Ringkerne gab es schon vor 40 Jahren. Trozdem haben sie bis heute andere 
Kerne nicht verdrängt.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Udo K. schrieb:
> Würde das so funktionieren?

Schreib doch zu allererst, um WAS FÜR einen Schaltregler es sich denn 
handeln soll. Wenn da keine galvanische Trennung nötig ist, dann ist das 
ganze Rätselraten um Schalen- oder Ringkerne ebenso unnötig. Denn dann 
nimmt man eine fertige Speicherdrossel. Und für SEPIC gibt's auch 
fertige Speicherdrosseln.

Ringkerne hingegen klingen immer nach galvanischer Trennung 
(Netz-->Kleinsp.)

W.S.

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