Forum: PC Hard- und Software Intel I7 vs ARM Cortex-A77


von Torben (Gast)


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Hallo allerseits,

ich bin im Rahmen meiner Ausbildung mit der Aufgabe konfrontiert worden, 
zwei Notebooks hinsichtliche ihres Prozessors zu analysieren. Im ersten 
Notebook ist der i7 von Intel verbaut, im zweiten der Cortex-A77 von 
ARM.

Dabei sollen die folgenden Anforderungskriterien berücksichtigt werden:

 Arbeiten auf virtuellen Maschinen soll möglich sein (Hypervisor),
 Linux und Windows sollen booten können,
 Aufwendige 3D-Grafiken sollen programmiert werden können 
(Gleitkommaberechnung),
 Der Prozessor soll eine geringe Leistungsaufnahme haben,
 Der Prozessor soll eine hohe Performance aufweisen,
 Der Prozessor soll Multithreading unterstützen.

Ich bin mir relativ sicher, dass der i7 die meisten Punkte dieser 
Anforderungsliste erfüllt. Nun soll ich aber eine Analyse durchführen, 
d. h. die Befehlssätze und die Architekturmerkmale beider Prozessoren 
gegenüberstellen.

Mein Problem ist, dass ich wenig über den Cortex-A77 herausfinde. Ich 
kann nicht sagen, ob  und warum er die oben genannten Anforderungen 
erfüllt. Würde mir jemand helfen?

Ich freue mich über jede Antwort.

Viele Grüße Torben.

von Oliver S. (oliverso)


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Torben schrieb:
> im zweiten der Cortex-A77 von
> ARM.

Hm. Sicher?

Das Ding ist so neu, wo gibt es das schon in einem real existierenden 
Netbook?

Zudem ist das ein Single-Core-Przessor, der in einem Windoes-geeigneten 
Netbook  nie alleine kommt, sondern in Kombination mit mehreren anderen 
Kernen. Insofern solltest du nochmal klären was da genau in dem 
(imaginären?) Netbook verbaut ist.

Oliver

von Squierrel (Gast)


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Bezüglich Hypervisor ist es vorteilhaft, wenn das System eine SMMU 
(IOMMU) besitzt. Die Intel i7 als auch Cortex-A77 unterstützen 
Hypervisor.
Der Prozessor soll Multithreading unterstützen -> welches genau ist da 
gemeint? Beide werden mehr als einen Kern haben und damit würde ich die 
Frage bejahen. Befürchte aber das evtl. Hyperthreading (SMT …) gemeint 
ist.

Für den Vergleich ARM InfoCenter -> viel Spaß beim lesen. Detailfragen 
dürfen gerne gestellt werden! Bzw. Google ist dein Freund

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Torben schrieb:
> Mein Problem ist, dass ich wenig über den Cortex-A77 herausfinde

Auch nicht hier:

https://www.arm.com/products/silicon-ip-cpu/cortex-a/cortex-a77
https://developer.arm.com/ip-products/processors/cortex-a/cortex-a77
https://developer.arm.com/docs/101111/latest

https://developer.arm.com/docs/ddi0487/latest (Befehlssatz)

Torben schrieb:
> Ich
> kann nicht sagen, ob  und warum er die oben genannten Anforderungen
> erfüllt.

Die Anforderungen sind sehr schwammig. Wie viel DMIPS und FLOPS sind 
"hohe Performance"?  Wie viel Watt sind "geringe Leistungsaufnahme"?

Torben schrieb:
> Arbeiten auf virtuellen Maschinen soll möglich sein (Hypervisor)
Cortex-A77 unterstützt Virtualisierung.

Torben schrieb:
> Linux und Windows sollen booten können,

Beide OS laufen auf Cortex-A, sofern du eine Version für das jeweilige 
Board und den konkreten SoC findest.

Torben schrieb:
> Aufwendige 3D-Grafiken sollen programmiert werden können
> (Gleitkommaberechnung),

Wie viele Polygone und FPS sind "aufwendig"? Der Cortex-A77 unterstützt 
Gleitkommaberechnung, aber 3D-Beschleunigung ist nicht Teil des 
Prozessorkerns; der konkrete SoC kann aber z.B. eine ARM Mali GPU haben.

Torben schrieb:
> Der Prozessor soll Multithreading unterstützen.

Das tun so ziemlich alle Prozessoren, und alle Cortex-A haben auch 
virtuellen Speicher zwecks "richtigem" Multitasking.

In Anbetracht der ungenauen Anforderungen wird es nur helfen, die 
konkreten Anwendungen auszuprobieren. Es ist bekanntermaßen kaum 
möglich, Prozessoren direkt zu vergleichen; je nach Anwendung können die 
Ergebnisse sehr unterschiedlich sein. Benchmark-Ergebnisse sind nur 
grobe Anhaltspunkte.

: Bearbeitet durch User
von . . (Gast)


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Vielleicht solltest Du erst mal die i7 untereinander vergleichen :P

von Jim M. (turboj)


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Torben schrieb:
> Aufwendige 3D-Grafiken sollen programmiert werden können
> (Gleitkommaberechnung),

Mit welcher Software?

Komerzielles Zeuchs will da normalerwise X86_64 Architektur sehen.
Die anderen eher schwammigen Anforderungen erfüllen beide Architekturen.

Sollte bei den virtuellen Maschinen ein virtuelles Windows in den 
Anforderungen stehen, bedeutet auch das automatisch Intel (oder AMD) 
CPU. Bei ARM ist die X86 Emulation ziemlich lahm.

Aber aufgepasst: Die ARM Notebooks sind i.d.R. auf lange Lafzeit bei 
niedriger CPU Last konzipiert (Word, Youtube etc).

Performance Vergleiche scheitern öfters schon an der Verfügbarkeit 
entsprechender Software auf ARM Architektur.


Wenn ich CPU Performance bräuchte, würde ich derzeit auf die ersten 
Benchmarks der Ryzen Mobile 4000er Serie warten - 8 Kerne gibt es AFAIK 
derzeit nicht bei Intel als Mobile CPU.

Weiterer Pferdefuß: Der Löwenanteil der (Singe Precision) Floating Point 
Performance ist heutzutage in der GPU...

von Nietenzähler (Gast)


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Torben schrieb:

> zwei Notebooks hinsichtliche ihres Prozessors zu analysieren. Im ersten
> Notebook ist der i7 von Intel verbaut, im zweiten der Cortex-A77 von
> ARM.

Das ist deutlich unterspezifiziert: Es gibt dutzende, wenn nicht 
hunderte von Prozessoren, die Intel "i7" nennt, mit massiven 
Unterschieden hinsichtlich ihrer technischen Daten. Das hypothetische 
Intel-Notebook könnte ein lahmes Ultrabook mit Zwei-Kern-i7 und 4,5W TDP 
sein oder eine fette Vielkern-Gaming-Kiste, wo sich schon die CPU >100W 
fressen darf.

>  Arbeiten auf virtuellen Maschinen soll möglich sein (Hypervisor),

Ist die Erfüllung der Popek-Goldberg-Kriterien gemeint oder reicht zB 
Scan-and-Patch-Virtualisierung oder gar Paravirtualisierung?

>  Linux und Windows sollen booten können,

So schlecht wie die Aufgabe formuliert ist wird bestimmt "Auf dem A77 
kann man kein Windows booten" als Antwort erwartet, obwohl es ja mehrere 
als "Windows" bezeichnete Betriebssysteme gab und gibt, die unter 
anderem auf der ARM-Architektur laufen.

>  Der Prozessor soll eine geringe Leistungsaufnahme haben,

Gering ist relativ und alleine anhand von generischen Labeln wie "Intel 
i7" oder "Cortex-A77" eh nicht abschätzbar. Gibts vom A77 überhaupt 
schon Implementierungen mit veröffentlichter Leistungsaufnahme?

>  Der Prozessor soll eine hohe Performance aufweisen,

Wieder zu wenig Details für eine sinnvolle Antwort...

>  Der Prozessor soll Multithreading unterstützen.

Multithreading geht grob mit allen CPUs, bei denen man den Stackpointer 
frei verschieben kann und ist eher eine Software- als Hardwaresache. 
Möglicherweise ist simultanes Multithreading (Intel-Sprech: 
Hyperthreading) gemeint?

von Oliver S. (oliverso)


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Torben schrieb:
> Ausbildung

nicht Doktorarbeit ;)

Oliver

von vn nn (Gast)


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Kauft nach Meltdown und Spectre wirklich noch irgendwer freiwillig Intel 
statt AMD? AMD Ryzen sind so schon schneller und billiger, und da ist 
noch gar nicht berücksichtigt, dass Intel die Implementierung 
halbseidener Features verkackt und der Bugfix auch noch einen Teil der 
Performance auffrisst..

von Zamir (Gast)


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> Im ersten Notebook ist der i7 von Intel verbaut, im zweiten der Cortex-A77
> von ARM.

Bist du ein Troll oder kannst du die beiden Notebooks nennen?

von (prx) A. K. (prx)


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vn nn schrieb:
> Kauft nach Meltdown und Spectre wirklich noch irgendwer freiwillig Intel
> statt AMD?

Bei Notebooks ist AMD bisher schwach vertreten. Wird sich ändern.

von Torben (Gast)


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Okay, dann jetzt auf die Spitze getrieben...

Meine Großmutter sucht ein Notebook. Sie weiß ganz genau was sie will, 
nämlich ein Notebook, in dem ein Prozessor verbaut ist, dessen 
Verlustleistung bei durchschnittlicher Systemauslastung 15 W beträgt. 
Außerdem sollte die Performance nicht unter 10.3 MIPS liegen. Auf dem 
Gerät will sie dann später Linux-Pakete entwickeln und parallel dazu mit 
Karl Klammer (Spitzname Clappi) ihre Einladungen zum 80. Geburtstag 
verfassen und ihre Lieblingsserie streamen.

Sie geht nun zu Media-Markt in der Hoffnung, der Verkäufer werde sie 
richtig beraten. Dieser schlägt das
Lenovo ThinkPad T490s vor mit i7-Prozessor vor. Ihr fällt aber das 
Microsoft Surface Pro X ins Auge, das kann sie besser zum Renterntreff 
mitnehmen. Sie fragt den Verkäufer, worin sich die Prozessoren 
unterscheiden. Was kann der Cortex was der i7 nicht kann oder umgekehrt. 
Warum ist es dort überhaupt verbaut? Welche Vorteile sind damit 
verbunden? Unterstützt das Ding Hyperthreading oder kann es die Funktion 
eines Hypervisors übernehmen? Was soll der Verkäufer antworten?

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Torben schrieb:
> dessen
> Verlustleistung bei durchschnittlicher Systemauslastung 15 W beträgt.

Die meisten modernen Notebooks haben insgesamt eine geringere 
Verlustleistung im Idle.

Torben schrieb:
> Außerdem sollte die Performance nicht unter 10.3 MIPS liegen

Du dürftest seit 20 Jahren kein Notebook mehr auftreiben können, dessen 
MIPS im 2stelligen Bereich sind.

Torben schrieb:
> Auf dem
> Gerät will sie dann später Linux-Pakete entwickeln

Dann ist x86 sinnvoll, weil die meisten Nutzer das auch haben und man 
die Software dafür testen sollte.

Torben schrieb:
> und parallel dazu mit
> Karl Klammer (Spitzname Clappi) ihre Einladungen zum 80. Geburtstag
> verfassen und ihre Lieblingsserie streamen.

Das können alle aktuellen Notebooks.

Torben schrieb:
> Ihr fällt aber das
> Microsoft Surface Pro X ins Auge, das kann sie besser zum Renterntreff
> mitnehmen.

Dafür wird sie Probleme mit dem kleinen Display haben, und auf so 
kleiner Tastatur kann man nicht vernünftig programmieren.

Torben schrieb:
> Sie fragt den Verkäufer, worin sich die Prozessoren
> unterscheiden.

So ziemlich in allem, da grundverschiedene Architektur.

Torben schrieb:
> Warum ist es dort überhaupt verbaut?

Wahrscheinlich, weil es zum Anwendungsprofil passt.

Torben schrieb:
> Was kann der Cortex was der i7 nicht kann oder umgekehrt.

Der wichtigste Unterschied: Der i7 kann x86(_64) Code ausführen und der 
Cortex-A77 kann ARM(64) Code ausführen, und umgekehrt nicht.

Torben schrieb:
> Unterstützt das Ding Hyperthreading

Da Hyperthreading ein Intel-Marketing-Begriff ist, können das natürlich 
nur Intel Prozessoren. Der herstellerunabhängige Begriff ist 
"Simultaneous Multi-Threading", und der Cortex-A77 kann das nicht. 
ARM-Prozessoren haben dafür i.A. einfach mehr komplette Kerne.

Torben schrieb:
> kann es die Funktion
> eines Hypervisors übernehmen?

Wie gesagt, ja.

Torben schrieb:
> Was soll der Verkäufer antworten?

Dass die Anforderungen ziemlich wirr sind...

von Oliver S. (oliverso)


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Torben schrieb:
> Was soll der Verkäufer antworten?

"Isch 'abe doch gar kein Cortex A77".

Ist also für die Fragestellung völlig irrelevant.

Oliver

von Datargnan (Gast)


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Zeig uns erstmal ein Beispiel für ein käuflich erhältliches Notebook mit 
einem Cortex-A77, dann können wir weiterreden.

von . . (Gast)


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Salamitroll:P

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Datargnan schrieb:
> Zeig uns erstmal ein Beispiel für ein käuflich erhältliches Notebook mit
> einem Cortex-A77, dann können wir weiterreden.

https://www.amazon.de/Microsoft-Surface-Zoll-Tablet-128GB/dp/B07Y2DKNJC

von (prx) A. K. (prx)


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Da ist zwar ein ARM drin, aber kein Cortex A77. Sondern ein Microsoft 
SQ1 aka Snapdragon-8cx mit Cortex A76 und A55.

: Bearbeitet durch User
von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Da ist zwar ein ARM drin, aber kein Cortex A77

Da habe ich mich dann von:

Torben schrieb:
> Ihr fällt aber das Microsoft Surface Pro X ins Auge

... auf die falsche Fährte setzen lassen. Was meint denn nun der TO bzw. 
seine Oma? Microsoft Surface Pro X mit SQ1 oder Cortex A77?

: Bearbeitet durch Moderator
von Torben (Gast)


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Sorry, ich wollte hier kein Fass aufmachen. Die Aufgabe zielt darauf ab, 
dass man auf der Grundlage von Spezifikationen herausfindet, ob die 
Prozessoren die oben genannten Anforderungen erfüllen, unabhängig davon 
ob es reale Geräte gibt, in denen sie verbaut sind. Niklas hat nun schon 
ein paar Informationsquellen genannt. Ich denke damit können wir das 
Thema beenden. Ich bedanke mich für die hilfreichen Antworten.

von Torben (Gast)


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Ich muss das Thema von gestern doch noch einmal öffnen.

Mir ist ein Fehler unterlaufen.  Ich hatte wohl etwas oberflächlich 
recherchiert als ich annahm, im Surface Pro X stecke ein Cortex-A77.

Einigen Quellen zufolge verbaue aber der Halbleiterhersteller Rockship 
den Cortex-A12 auf seinem Chip RK3288. Dieser sei wiederum in einigen 
Chrombooks verbaut.

Außerdem habe ich einen Artikel bei notebookcheck.com gelesen. Demnach 
sei im Surface Pro X ein kundenspezifische CPU auf ARM-Basis.

Ich möchte deshalb meine Frage etwas umformulieren.

Auf die Frage, ob man einen ARM-Prozessor nicht auch als Desktop-PC 
einsetzen könne antwortete ein User bei golem:

"Na ja, wenn du nur ein Wenig Office mit dem PC machst und manchmal 
H264-Videos ansiehst, sonst nichts damit tust, dann wird es reichen.
Sobald du entwickelst oder sogar Grafikbearbeitung machen willst, kannst 
du ARM vergessen."

Wenn diese Antwort stimmt, würde mich interessieren warum das so ist und 
warum Prozessoren der Intel i-Serie für diese Aufgaben prädestinierter 
sind.

Würde hier jemand Klarheit schaffen?

von Oliver S. (oliverso)


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Torben schrieb:
> Sorry, ich wollte hier kein Fass aufmachen. Die Aufgabe zielt darauf ab,
> dass man auf der Grundlage von Spezifikationen herausfindet, ob die
> Prozessoren die oben genannten Anforderungen erfüllen, unabhängig davon
> ob es reale Geräte gibt, in denen sie verbaut sind.

Die Aufgabenstellung ist doch völlig sinnfrei.

Schon deshalb, weil es einen "ARM Cortex 77" oder "ARM Cortex 76" - 
Prozessor gar nicht gibt. Was hinter diesen Bezeichnungen tatsächlich 
steckt, und was das für real existerende Prozessoren auf ARM-Basis 
bedeutet, kannst du ja mal als erstes herausfinden.

Oliver

von (prx) A. K. (prx)


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ARMs hoffnungsvolles Bild aus 2018 dazu:
https://images.anandtech.com/doci/14384/3.png

Ist aber mit viel Vorsicht zu geniessen, weil die sich natürlich jenen 
Benchmark aussuchen, in denen sie gut dastehen.

: Bearbeitet durch User
von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Torben schrieb:
> Wenn diese Antwort stimmt, würde mich interessieren warum das so ist und
> warum Prozessoren der Intel i-Serie für diese Aufgaben prädestinierter
> sind.

Weil für x86-Prozessoren (viel) mehr Software verfügbar ist, und man 
beim Entwickeln eigene PC-Software auf x86 testen muss, weil fast alle 
Nutzer das haben. Wenn man nur Web-Entwicklung oder bestimmte 
Embedded-Entwicklung betreibt, kommt man vielleicht auch mit ARM klar, 
das muss man aber im Einzelfall genau prüfen.

A. K. schrieb:
> ARMs hoffnungsvolles Bild aus 2018 dazu:
> https://images.anandtech.com/doci/14384/3.png

Tolle Maßeinheiten an der Beschriftung der X/Y-Achsen ;-)

PS: So etwas ist sehr spannend:

https://www.golem.de/news/mnt-reform-version-2-das-selbstbaunotebook-mit-quelloffener-hardware-2001-146179.html

Denn im Gegensatz zu z.B. Rockchip-basierten Plattformen ist hier der 
Prozessor dokumentiert. Aber das oben Gesagte gilt hier natürlich 
trotzdem.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Niklas G. schrieb:
> PS: So etwas ist sehr spannend:

Vom Design her bestens geeignet, um sich damit beim Hipster-Treff in den 
Vordergrund zu rücken. Schlägt sogar das RasPad. ;-)

von Arc N. (arc)


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Torben schrieb:
> Auf die Frage, ob man einen ARM-Prozessor nicht auch als Desktop-PC
> einsetzen könne antwortete ein User bei golem:
>
> "Na ja, wenn du nur ein Wenig Office mit dem PC machst und manchmal
> H264-Videos ansiehst, sonst nichts damit tust, dann wird es reichen.
> Sobald du entwickelst oder sogar Grafikbearbeitung machen willst, kannst
> du ARM vergessen."

Stellt sich nur die Frage, warum man damit bspw. nicht entwickeln können 
soll...
Das geht auch auf einem $200 PineBook Pro mit RK3399 (2x Cortex-A72 + 4x 
Cortex-A53). Läuft nur kein Windows drauf.
https://www.jeremymorgan.com/blog/linux/pine64-pro-laptop-review/

Mit nur 4 GB Speicher und 64 GB eMMC (ist aber zumindest mit m2 
erweiterbar) würde ich jetzt vielleicht nicht den gcc oder Linux-Kernel 
bauen oder virtuelle Maschinen bspw. mit KVM oder qemu laufen lassen, 
aber ansonsten reicht das für viele Entwicklungsaufgaben aus.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Torben schrieb:
> Auf die Frage, ob man einen ARM-Prozessor nicht auch als Desktop-PC
> einsetzen könne antwortete ein User bei golem:
>
> "Na ja, wenn du nur ein Wenig Office mit dem PC machst und manchmal
> H264-Videos ansiehst, sonst nichts damit tust, dann wird es reichen.
> Sobald du entwickelst oder sogar Grafikbearbeitung machen willst, kannst
> du ARM vergessen."
>
> Wenn diese Antwort stimmt, würde mich interessieren warum das so ist

Ganz einfach: sie stimmt (so einfach) nicht. Wenn man entwickelt, kann 
es gut sein, daß der ARM im Vorteil ist. Z.B. immer dann, wenn man für 
ARM entwickelt. Und was soll "Grafikbearbeitung" sein? Auf meinem 
Smartphone kann ich Kameraphotos auch beschneiden, drehen, an Farben und 
Kontrast herumspielen etc. Ist das etwa keine Bildbearbeitung?

Richtig ist, daß man manche Programme nicht für ARM kriegt. AFAIK gibt 
es z.B. kein PhotoShop für ARM (mehr?). Oder MS Visual Studio. So what? 
Seit wann ist "Bildbearbeitung" auf PhotoShop beschränkt? Oder 
"Entwickeln" auf Visual Studio?

Was man sagen kann, ist daß auch die schnellsten ARM Desktop Maschinen 
nicht annähernd die Leistung der schnellsten Intel Desktop Maschinen 
erreichen (dito Server). Aber wenn man im niedrigen bis mittleren 
Leistungssegment schaut, dann ist ARM durchaus konkurrenzfähig. Bzw. es 
ist konkurrenzlos besser. Deswegen die absolute Dominanz von ARM bei 
Smartphones.


Torben schrieb:
> Sorry, ich wollte hier kein Fass aufmachen. Die Aufgabe zielt darauf ab,
> dass man auf der Grundlage von Spezifikationen herausfindet, ob die
> Prozessoren die oben genannten Anforderungen erfüllen

Dazu müßten die Anforderungen weniger schwammig sein. "Hohe Performance" 
oder "niedrige Leistungsaufnahme" ist Wischiwaschi.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Resultate im Geekbench5

Intel Core i7-2670QM (von 2011) TDP 45W
- Singlecore  642
- Multicore  2264

Snapdragon 865 (Cortex-A77 von 2020) TDP 5W
- Singlecore 934
- Multicore  3458

Diese Werte sind ganz interessant.
Die Prozessoren können 9 Jahre später mit 1/9 der Leistung gut 1,5 mal 
so schnell arbeiten.

von Torben (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Was man sagen kann, ist daß auch die schnellsten ARM Desktop Maschinen
> nicht annähernd die Leistung der schnellsten Intel Desktop Maschinen
> erreichen (dito Server).
Das ist sicherlich richtig, aber was macht Intel in diesem Segment 
technologisch betrachtet anders als ARM?
> Aber wenn man im niedrigen bis mittleren
> Leistungssegment schaut, dann ist ARM durchaus konkurrenzfähig. Bzw. es
> ist konkurrenzlos besser. Deswegen die absolute Dominanz von ARM bei
> Smartphones.
Kann man deine Antwort auch so verstehen, dass ARM-Prozessoren auf hohe 
Leistung verzichten damit sie in Kriterien wie Wärmeabgabe, Chipgröße 
und Leistungsaufnahme besser dastehen als Intel-Desktop-Prozessoren? Das 
würde ja erklären, warum sie überwiegend im Embedded-Bereich Einzug 
halten.

von (prx) A. K. (prx)


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Torben schrieb:
> Das ist sicherlich richtig, aber was macht Intel in diesem Segment
> technologisch betrachtet anders als ARM?

Intel and AMD schmeissen viel mehr Chipfläche rein, in Form von Caches, 
breiten internen Bussen und RAM-Bandbreite. ARM war bisher fast nur im 
Mobilsektor aktiv, da kann man CPUs nicht für $500 verkaufen.

Gut erkennen lässt sich das schon rein mechanisch bei AMD. Der Ryzen 
3000 besteht auf einem zentralen IO/RAM-Chip in 14nm Technik mit bis zu 
8 Chiplets in 7nm drumrum. Die Mindestkonfiguration hat also 2 Chips und 
taugt nur für Desktop aufwärts, auch nicht wirklich für Notebooks. Der 
demnächst erscheinende Ryzen 4000 mit einem Chip für beides ist hingegen 
für Notebooks optimiert, nicht aber für Highend-Desktops. Die 
Grundarchitektur ist gleich oder ähnlich, aber die konkrete 
Implementierung anders.

> Kann man deine Antwort auch so verstehen, dass ARM-Prozessoren auf hohe
> Leistung verzichten damit sie in Kriterien wie Wärmeabgabe, Chipgröße
> und Leistungsaufnahme besser dastehen als Intel-Desktop-Prozessoren?

Ja, genau so ist es, insbesondere bei den realen Implementierungen für 
den Mobilbereich, wie den bekannten Snapdragons von Qualcomm.

> Das
> würde ja erklären, warum sie überwiegend im Embedded-Bereich Einzug
> halten.

Die SoCs für Embedded und Mobil sind gezielt auf ebendiese Märkte hin 
optimiert. 200W am Prozessorsockel machen weder im Handy noch im 
Mikrocontroller Spass. Es gibt mittlerweile aber Versuche, 
Cloud-Bereiche wie Rechnerfarmen für Webserver-Hosting auf anderen und 
darauf optimierten und auf ARM basierenden Prozessoren zu 
implementieren, z.B. von Amazon. Apache/PHP/Java ist es völlig egal 
worauf es läuft.

: Bearbeitet durch User
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