Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Audioverstärker (Transistor) knackt beim EInschalten/Ausschalten


von ChristophK (Gast)


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Ich habe hier einen Endverstärker (2x 2N3055, Jahrgang 1972) mit einem 
(relativ empfindlichen) Vorverstärker. Wenn ich den Verstärker 
ausschalte, knackt es fürchterlich - ein kurzes, sehr lautes "Knacks" in 
den Lautsprechern.

Der Netzschalter schaltet 2pol. Ein/Aus mit Glimmlämpchen. Parallel zum 
Schalter befinden sich zwei 0,1µF/250V~ X-rated Kondensatoren. Ich 
vermute, daß die gerade nicht die "entstörende" Wirkung entfalten, die 
sich die Designer davon versprochen haben. Ich werde die mal ausbauen.

Hinzu kommt, daß der Netzschalter auf der Frontplatte sitzt und die 
Netzleitungen zusammen mit dem "Line"-Ausgang des Vorverstärkers über 
einen Kabelschlauch zum Hauptchassis gehen. Das Line-Signal ist 
allerdings abgeschirmt (Mono-Signal).

Ehe ich zum praktischen Teil übergehe (eliminieren der 
Bypass-Kondensatoren), würde ich gerne erörtern, was die Theorie sagt, 
sprich: macht es überhaupt Sinn, solche Kondenstoren zu benutzen?

(Leider war es mir nicht möglich, den doppelten Upload zu verhindern, 
vielleicht kann es die Moderation tun)

von ths (Gast)


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1972 war es nicht unüblich, die Lautsprecher mit einem 
einschaltverzögerten Relais zu schalten. Diese Relais kann man immer 
noch kaufen.

von HildeK (Gast)


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Ich vermute, dass das Knacken nichts mit diesen Kondensatoren zu tun 
hat.
Ist in dem Verstärker nicht ein Relais enthalten, das die Lautsprecher 
verzögert zuschaltet? Das ist nämlich die übliche Maßnahme.
Wenn ja, dann prüfe mal, ob das Relais hängt.

von MaWin (Gast)


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ChristophK schrieb:
> Ich habe hier einen Endverstärker (2x 2N3055, Jahrgang 1972) mit einem
> (relativ empfindlichen) Vorverstärker. Wenn ich den Verstärker
> ausschalte, knackt es fürchterlich - ein kurzes, sehr lautes "Knacks" in
> den Lautsprechern.

Das war 1972 normal.

Die meisten Verstärker nutzten Ausgangselkos und noch keine 
Lautsprechertrennrelais und arbeiteten mit nur 1 Versorgungsspannnung.

Ich meine, 2 x 2N3055 sagt alles. Von HiFi weit entfernt.

Schalte an den Ausgang einen Widerstand (z.B. 100 Ohm) und erst nach 1 
Sekunde mit einem Relais den Lautsprecher zu.

Oder besser: Besorge dir einen zeitgemässen Verstärker. Der kann ja 
durchaus von 1980 sein, als das alles schon Standard war.

von Enrico Eichelhardt (Gast)


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Knackt es denn auch, wenn du einfach nur den Netzstecker abwechselnd in 
die Sreckdose rein und raus steckst?
Dann wäre nämlich tatsächlich die Leitungsführung im gemeinsamen 
Kabelschlauch daran Schuld!

von ChristophK (Gast)


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ths schrieb:
> 1972 war es nicht unüblich, die Lautsprecher mit einem
> einschaltverzögerten Relais zu schalten. Diese Relais kann man immer
> noch kaufen.

Eher nicht üblich um diese Zeit. Ich habe viele 
Musikinstrumentverstärker aus der Zeit gesehen, die sowas noch nicht 
hatten.

Auch dient die verzögerte Einschaltung eher dazu, den "Wupp" zu 
unterdrücken, also zu warten, bis (bei single ended supply) der 
Koppel-Elko geladen war.

Grüße
Christoph

von ChristophK (Gast)


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MaWin schrieb:
> ChristophK schrieb:
>> Ich habe hier einen Endverstärker (2x 2N3055, Jahrgang 1972) mit einem
>> (relativ empfindlichen) Vorverstärker. Wenn ich den Verstärker
>> ausschalte, knackt es fürchterlich - ein kurzes, sehr lautes "Knacks" in
>> den Lautsprechern.
>
> Das war 1972 normal.
>
> Die meisten Verstärker nutzten Ausgangselkos und noch keine
> Lautsprechertrennrelais und arbeiteten mit nur 1 Versorgungsspannnung.
>
> Ich meine, 2 x 2N3055 sagt alles. Von HiFi weit entfernt.
>
> Schalte an den Ausgang einen Widerstand (z.B. 100 Ohm) und erst nach 1
> Sekunde mit einem Relais den Lautsprecher zu.
>
> Oder besser: Besorge dir einen zeitgemässen Verstärker. Der kann ja
> durchaus von 1980 sein, als das alles schon Standard war.


Weder habe ich HiFi reklamiert (es ist ein Keyboard Verstärker 
englischer Herkunft), noch möchte ich etwas neu designen oder ersetzen. 
Ich will einfach nur reparieren.

von Achim B. (bobdylan)


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Lesen lernen: Der TO schrieb nicht, dass es beim EINschalten knackt, 
sondern beim AUSschalten. Deshalb sind Beiträge bezüglich einer 
eventuellen Einschaltverzögerung wenig hilfreich.

@ TO: Knackt das schon immer, oder erst seit neulich? Wenn erst seit 
neulich, kann es das hier:

Enrico Eichelhardt schrieb:
> Dann wäre nämlich tatsächlich die Leitungsführung im gemeinsamen
> Kabelschlauch daran Schuld!

auch nicht sein. (Glaube sowieso nicht, dass das den Fehler machen 
soll.)

von ths (Gast)


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Achim B. schrieb:
> Lesen lernen: Der TO schrieb nicht, dass es beim EINschalten knackt,
> sondern beim AUSschalten. Deshalb sind Beiträge bezüglich einer
> eventuellen Einschaltverzögerung wenig hilfreich.

Das ist natürlich richtig. Aber das Relais schaltet schneller ab, als 
dass die Betriebsspannung zusammenbricht: Knacken weg. ---> Denken 
lernen.

von Achim B. (bobdylan)


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ths schrieb:
> Aber das Relais schaltet schneller

Jo, wenn eins verbaut, und die Schutzschaltung entsprechend ausgelegt 
ist. Ich kenne nämlich Verstärker, die nur über eine 
EINschaltverzögerung verfügen, bei denen das Relais erst deutlich (1...2 
Sek.) nach Ausschalten des Gerätes abfällt.

von ChristophK (Gast)


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Habe das Knacken jetzt weitestgehend eliminiert. Die 
Bypass-Kondensatoren entfernt. Waren übrigens etwas brüchig, wenngleich 
das nicht unbedingt Fehlfunktion bedeuten mußte.

Habe jetzt einen 0,1µF quergeschaltet. Ausschaltknacken weg, aber jetzt 
noch ein leichtes Einschaltknacken. Ein 120 Ohm in Serie zum 
Querkondensator brachte hinsichtlich Einschaltknacken nicht viel.
Außerdem noch eine Ferritklammer um den Kabelschlauch.

Es geht jetzt so la la. Kann damit leben.

Blöder ist noch ein leichtes Rauschen und Brummen, das mich im Moment 
noch
stört. Das in einem neuen Thread, den ich aber noch etwas vorbereiten 
muß, da ich die Schaltung erst noch abzeichnen muß.


Grüße
Christoph

von HildeK (Gast)


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ChristophK schrieb:
> Blöder ist noch ein leichtes Rauschen und Brummen, das mich im Moment
> noch stört.

Zur Vorbereitung könntest du schon mal die Elkos im Netzteil prüfen.

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