Forum: PC Hard- und Software Beispiel CISC-Befehl


von Torben (Gast)


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Wie lautet ein beispielhafter CISC-Befehl, den eine x86-Architektur 
verarbeiten kann?

von (prx) A. K. (prx)


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rep movs

von Torben (Gast)


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Besitzen neuere x86-Prozessoren eigentlich noch irgendwelche 
Eigenschaften von CISC-Architekturen?

von Karl Kawumm (Gast)


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Torben schrieb:
> Besitzen neuere x86-Prozessoren eigentlich noch irgendwelche
> Eigenschaften von CISC-Architekturen?


Ja.

BTW:
Was ist für dich der neueste x86 Prozessor?!

von Torben (Gast)


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Karl Kawumm schrieb:
> Torben schrieb:
>> Besitzen neuere x86-Prozessoren eigentlich noch irgendwelche
>> Eigenschaften von CISC-Architekturen?
>
> Ja.
Inwiefern?
>
> BTW:
> Was ist für dich der neueste x86 Prozessor?!
i7

von Karl Kawumm (Gast)


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Torben schrieb:
> Karl Kawumm schrieb:
>> Torben schrieb:
>>> Besitzen neuere x86-Prozessoren eigentlich noch irgendwelche
>>> Eigenschaften von CISC-Architekturen?
>>
>> Ja.
> Inwiefern?

The terms CISC and RISC have become less meaningful with the continued 
evolution of both CISC and RISC designs and implementations. The first 
highly (or tightly) pipelined x86 implementations, the 486 designs from 
Intel, AMD, Cyrix, and IBM,

supported every instruction that their predecessors did,
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

 but achieved maximum efficiency only on a fairly simple x86 subset that 
was only a little more than a typical RISC instruction set (i.e. without 
typical RISC load-store limitations).

(aus: 
https://en.wikipedia.org/wiki/Complex_instruction_set_computer#CISC_and_RISC_terms)

>>
>> BTW:
>> Was ist für dich der neueste x86 Prozessor?!
> i7

Der ist x64 und nicht x86. x86 endetet irgendwoe bei Pentium-4 kurz nach 
der Jahrtausendwende. Wobei manche schon IA32 (ab intel80386) nicht mehr 
zu x86 zählen [obwohl dieser binär abwärtskompatibel zu seinen 
Vorgängern-architekturen ist]).

von (prx) A. K. (prx)


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Torben schrieb:
> Besitzen neuere x86-Prozessoren eigentlich noch irgendwelche
> Eigenschaften von CISC-Architekturen?

Hast du dir den "rep movs" Befehl einmal angesehen und unter dem 
RISC/CISC Gesichtspunkt betrachtet, oder klapperst du vorher erst einmal 
alle Fragen der Aufgabe ab?

von Thomas K. (rlyeh_drifter) Benutzerseite


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von Thomas K. (rlyeh_drifter) Benutzerseite


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Autsch - x86 ...

na dann dann halt MMX oder SSE4:
DPPS - Skalarprodukt bestimmen
https://www.felixcloutier.com/x86/dpps

von Torben (Gast)


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A. K. schrieb:
> Hast du dir den "rep movs" Befehl einmal angesehen und unter dem
> RISC/CISC Gesichtspunkt betrachtet,

CISC-Befehle zeichnen sich durch bestimmte Merkmale aus. Sie haben eine 
variable Länge und können daher mehr als ein Maschinenwort einnehmen. 
Das trifft auf klassische RISC-Befehle nicht zu. Der Befehl rep movs 
kopiert Speicherblöcke. Die Anzahl der Speicherblöcke ist dabei 
variabel. Aus diesem Grund kann dieser Befehl je nach Anzahl der 
Speicherblöcke sehr lang werden. Daraus kann ich schlussfolgern das der 
rep movs Befehl ein CISC-Befehl ist. Somit müssten reine 
x86-Architekturen zum Zweck der Abwärtskompatibilität CISC-Befehle 
verarbeiten können.

Ist diese Logik richtig?

von Torben (Gast)


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Karl Kawumm schrieb:
>> i7
>
> Der ist x64 und nicht x86.

ist x64 nicht x86 mit einer x64-Erweiterung?

Bei Wikipedia steht: Die Core-i-Serie von Intel ist eine Familie von 
mittel- bis hochpreisigen x86-Mikroprozessoren für Mobil- und 
Desktoprechner in typischen Anwendungsbereichen wie Büro, Arbeit, 
Internet, Multimedia, Freizeit und Spielen.

von Karl Kawumm (Gast)


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Torben schrieb:
> Karl Kawumm schrieb:
>>> i7
>>
>> Der ist x64 und nicht x86.
>
> ist x64 nicht x86 mit einer x64-Erweiterung?
>
> Bei Wikipedia steht: Die Core-i-Serie von Intel ist eine Familie von
> mittel- bis hochpreisigen x86-Mikroprozessoren für Mobil- und
> Desktoprechner in typischen Anwendungsbereichen wie Büro, Arbeit,
> Internet, Multimedia, Freizeit und Spielen.

Nun ich sehe es es so das in der Wikipedia Begriffe wie GeneralPurpose 
CPU von intel und x86-architekture nach Belieben und Unfähigkeit des 
jeweiligen Autors vermischt werden.

Ferner bin ich der meinung das ein intel 8086, ein Intel 80386 und ein 
intel Core i7 nicht dieselbe Architektur aufweisen.

Daher kann man IMHO zwar Ableitungen bezüglich der 
Befehlssatzarchitektur aus einem intel-Prozessor von 1978 wie "Ist 100% 
CISC" treffen, die aber nicht wirklich übertragbar auf einen intel 
prozessor von 2008 und später sind.

Des weiteren vertete ich den Standpunkt, das eine Diskussion was nun 
CISC-Eigenschaften und was nun RISC eigenschaftn resp. ein Prozessor 
reichlich akademisch sind. Das sollte auch das Zitat aus der 
englischsprachigen WP zu Ausdruck bringen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Torben schrieb:
>>> i7
>> Der ist x64 und nicht x86.
>
> ist x64 nicht x86 mit einer x64-Erweiterung?

Ursprünglich nannte man die Architektur amd64. AMD hatte damit Intel 
überholt, die ewig (und im Prinzip erfolglos) an ihrer 
Itanium-Architektur herumgedoktort haben. Als Intel dann nachgezogen 
hat, haben sie den Terminus x86_64 ins Leben gerufen.

Der Dreh der Architektur (und daher die bessere Akzeptanz im Vergleich 
zu Itanium) ist insbesondere, dass sie komplett rückwärtskompatibel im 
32-bit-Modus betrieben werden kann. Im 64-bit-Modus wiederum erweitert 
sie nicht nur den Adressraum und die Registerbreite, sondern hat 
insbesondere den allgegenwärtigen Registermangel des ursprünglichen x86 
behoben, indem sie je 8 weitere Integer- und Gleitkomma-Register 
bereitstellt.

https://de.wikipedia.org/wiki/X64

Am grundsätzliche Befehlssatz hat sie aber nicht gerüttelt.

Thomas K. schrieb:
> und die DSP Erweiterungen (CISC)

Wie kommst du darauf, die wären CISC? Hast du dir mal die 
Ausführungszeiten angesehen?

Torben schrieb:
> CISC-Befehle zeichnen sich durch bestimmte Merkmale aus. Sie haben eine
> variable Länge und können daher mehr als ein Maschinenwort einnehmen.

Insbesondere können sie in der Ausführungszeit stark variieren, genau 
daher ist REP MOVS (oder auch LDIR bei Z80) ein typischer CISC-Befehl.

Das mit der einheitlichen Länge des Befehlsworts ist inzwischen auch bei 
RISC nicht mehr durchweg gegeben, denn es hat sich als unpraktikabel 
erwiesen. Nimmt man einheitlich ein langes Befehlswort, bläht es den 
Code überflüssig auf, nimmt man ein kurzes, muss man starke 
Einschränkungen im Befehlssatz in Kauf nehmen. Der Siegeszug von ARM 
dürfte daher wesentlich darin begründet sein, dass sie mit Thumb eben 
vom streng klassischen RISC in dieser Hinsicht abgewichen sind.

von ... (Gast)


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Torben schrieb:
>> BTW:
>> Was ist für dich der neueste x86 Prozessor?!
> i7

Das ist doch nur alte aufgewärmte 14nm Schlonze mit Skylake Architektur.
Daher uralt in PC Maßstäben.
Die Ryzens sind die modernere Architektur.

von Dummbeutel (Gast)


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Die ganze Diskussion um RISC und CISC ist heute doch weitgehend obsolet.

Die Intention von RISC war, mit einem sehr schlanken aber schnellen
Befehlssatz und mit Hilfe von Compileroptimierungen die Geschwindigkeit
zu steigern.

Bestes Beispiel sind die (ersten) Power-CPUs von IBM.
Die koennen wirklich nur RISC.
Das mit der gesteigerten Geschwindigkeit mag ja hinkommen, aber
die Compileroptimierung liess dann doch zu wuenschen uebrig.
Deutlich sichtbar an den Compilationsergebenissen und dem
Speicherverbrauch der Executables.

Eine marktbedeutende Nur-RISC Architektur gibt es doch
gar nicht mehr.

von (prx) A. K. (prx)


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Torben schrieb:
> Ist diese Logik richtig?

Ist sie. Spannender wird es bei
    add [mem], #10

von (prx) A. K. (prx)


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Dummbeutel schrieb:
> Bestes Beispiel sind die (ersten) Power-CPUs von IBM.

MIPS passt besser.

> Die koennen wirklich nur RISC.

Weil IBM damals so vorsichtig war, RISC als Akronym von "Reduced 
Instruction Set Cycles" zu definieren. Es war von Anfang an ein sehr 
grosser Befehlssatz. Es waren anfangs auch Befehle mit variabler 
Ausführungszeit dabei - die m.W. teilweise per Microcode ausgeführt 
wurden. Zum klassischen RISC Begriff passt das nicht so recht.

> Das mit der gesteigerten Geschwindigkeit mag ja hinkommen, aber
> die Compileroptimierung liess dann doch zu wuenschen uebrig.

Die Verlagerung der Komplexität von Hardware zu Compiler hatte schon in 
den 70ern mit John Cocke ziemlich deutliche Ergebnisse erbracht. Dieser 
Aspekt nahm allerdings an Relevanz ab, als genug Chipfläche investiert 
werden konnte, um per OOO-Implementierung die Nachteile von CISC zu 
kompensieren (ab Pentium Pro).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dummbeutel schrieb:
> Das mit der gesteigerten Geschwindigkeit mag ja hinkommen, aber
> die Compileroptimierung liess dann doch zu wuenschen uebrig.

Auch nur, weil Intel letztlich die Compileroptimierung versucht, durch 
„wirf mehr Gatter an die Front“ auf Chipniveau zu ersetzen. Damit sind 
sie zwar geschwindigkeitsmäßig erfolgreich, aber die Energiebilanz ist 
einfach unter aller Sau. In ein Gerät mit begrenzten energetischen 
Ressourcen kann man sowas nicht bauen.

> Eine marktbedeutende Nur-RISC Architektur gibt es doch
> gar nicht mehr.

Was siehst du bei ARM, was nicht RISC wäre?

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg W. schrieb:
> In ein Gerät mit begrenzten energetischen
> Ressourcen kann man sowas nicht bauen.

Intels Versuche, mit Atom-Derivaten im Android Handy/Tablet-Sektor zu 
landen, war zwar nicht allzu erfolgreich, aber in Fragen von Performance 
vs Energie war das in etwa vergleichbar. Es hatte in Android aber auch 
keine Vorteile und der Markt nahm das nicht an.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Es hatte in Android aber auch keine Vorteile und der Markt nahm das
> nicht an.

Das ist dann schätzungsweise der genau umgekehrte Effekt bei 
Server-CPUs: dort hatten die diversen RISC-CPUs am Ende auch keine 
Vorteile mehr gegenüber Intel oder AMD.

Aber ein Geschwindigkeitswunder ist so ein Atom halt auch nicht gerade.

von vn nn (Gast)


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Dummbeutel schrieb:
> Eine marktbedeutende Nur-RISC Architektur gibt es doch
> gar nicht mehr.

Dafür bald™ RISC V.

von Karl Kawumm (Gast)


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A. K. schrieb:

> werden konnte, um per OOO-Implementierung die Nachteile von CISC zu
                        ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Was ist OOO-Implementierung? Tüppfehler für OOP (ObjektOrientierte 
Programmierung)?

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg W. schrieb:
> Aber ein Geschwindigkeitswunder ist so ein Atom halt auch nicht gerade.

Als Intel damit anfing war deren Dualcore vergleichbar mit ARM 
Quadcores.

von (prx) A. K. (prx)


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Karl Kawumm schrieb:
>> werden konnte, um per OOO-Implementierung die Nachteile von CISC zu
>                         ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
>
> Was ist OOO-Implementierung? Tüppfehler für OOP (ObjektOrientierte
> Programmierung)?

Kein Tippfehler. OOO = Out Of Order.
https://en.wikipedia.org/wiki/Out-of-order_execution

von Karl Kawumm (Gast)


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A. K. schrieb:

> Kein Tippfehler. OOO = Out Of Order.
> https://en.wikipedia.org/wiki/Out-of-order_execution

Danke, google hat mir für OOO nichts vernünftiges ausgespuckt. 
(openOffice.org und so nen Mist).

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg W. schrieb:
>> Es hatte in Android aber auch keine Vorteile und der Markt nahm das
>> nicht an.
>
> Das ist dann schätzungsweise der genau umgekehrte Effekt bei
> Server-CPUs: dort hatten die diversen RISC-CPUs am Ende auch keine
> Vorteile mehr gegenüber Intel oder AMD.

x86 Server-CPUs wurden schneller schneller als die Server-RISCs, Intels 
Itanium inklusive. Wobei AMD daran einen wesentlichen Anteil hat, denn 
Intel wollte den 64-Bit Schritt in x86 ursprünglich nicht gehen, wurde 
von AMD dazu gezwungen.

ARMs Mobil-CPUs wurden schneller schneller als Intels.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Intels Server-CPUs wurden schneller schneller als die Server-RISCs.

Und Windows durfte im Wesentlichen bei seiner angestammten 
CPU-Architektur bleiben. ;-)

> Intel wollte den 64-Bit Schritt in x86 ursprünglich nicht gehen, wurde
> von AMD dazu gezwungen.

„Gezwungen“ ist gut. :)

: Bearbeitet durch Moderator
von (prx) A. K. (prx)


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Jörg W. schrieb:
>> Intel wollte den 64-Bit Schritt in x86 ursprünglich nicht gehen, wurde
>> von AMD dazu gezwungen.
>
> „Gezwungen“ ist gut. :)

Aber genau so war es. AMD brachte die x86-64 Architektur raus, und mit 
den überlegenen Opterons die performante Hardware dazu. Intel hatte 
damals die durchwachsene erste Netburst Architektur für 32-Bit x86, und 
die durchaus performante Itanium Hardware für 64 Bit.

Intel war gezwungen, darauf in Form von 64-Bit x86 zu reagieren, da sich 
Itanium nicht universell durchsetzte. Microsoft wiederum stellte klar, 
dass sie nur AMDs x86-64 unterstützen würden, keine zweite verschiedene 
64-Bit x86 Variante von Intel.

von Nietenzähler (Gast)


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Beitrag #6116388 wurde vom Autor gelöscht.
von Axel S. (a-za-z0-9)


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A. K. schrieb:
> x86 Server-CPUs wurden schneller schneller als die Server-RISCs, Intels
> Itanium inklusive.

Ich glaube nicht, daß das der Hauptgrund für den Untergang von RISC oder 
gar Itanium war. Beide Architekturen beziehen ihren (theoretischen) 
Leistungsvorteil vom Compiler. Itanium hat diese Idee von RISC ja noch 
mal auf die Spitze getrieben, weil da der Compiler gleich mehrere 
Befehlsströme auf einmal optimieren sollte (EPIC).

Aber die Kaufleute haben derart unverschämte Preise für die Compiler 
aufgerufen, daß die keiner so recht bezahlen wollte. Ergo gab es keine 
Software, die die neuen Architekturen hätte ausreizen können. Für 
Itanium wurde in letzter Sekunde noch versucht, ein x86 
Kompatibilitätslayer zu etablieren. Aber da war es dann wirklich schon 
zu spät. Die x64 Konkurrenz war leistungsmäßig davon gezogen.

von Dummbeutel (Gast)


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> unverschämte Preise für die Compiler aufgerufen

Die Preise fuer die harte Ware waren aber auch nicht ohne.
Ich erinnere mich an 200k fuer eine Kiste.

von Udo K. (Gast)


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RISC war doch nur interessant, weil man durch den primitiven
Befehlssatz Chipfläche einsparen konnte.

Die Chipentwickler hatten damit auch ein leichteres Leben,
und die Chips waren schnell am Markt.

RISC hat gegenüber CISC sonst keinen Vorteil.

Es spricht auch nichts dagegen die Befehle schnell zu machen,
und trotzdem mehrere Varianten (nicht nur Load-Store) einzubauen.

Kann sich noch jemand an den damals schnellsten Rechner erinnern?
https://de.wikipedia.org/wiki/Alpha-Prozessor

Dafür musste der Endanwender 50% mehr RAM für die gleiche Applikation
kaufen, und RAM war richtig teuer.

Die RISC Rechner waren primitiv, und waren auch nur schnell,
wenn die Assembler Befehle in der richtigen Reihenfolge daherkamen.

Die Hoffnung war, dass der Compiler es schon richten wird,
das ging aber eher nicht auf.

von Oliver S. (oliverso)


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Torben schrieb:
>> Was ist für dich der neueste x86 Prozessor?!
> i7

Warum nicht der i9?

Oliver

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Udo K. schrieb:
> RISC war doch nur interessant, weil man durch den primitiven
> Befehlssatz Chipfläche einsparen konnte.

Ist es ja auch jetzt noch – oder was werkelt in deinem Telefon?

von Udo K. (Gast)


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Jedenfalls kein RISC Prozessor :-)

von Udo K. (Gast)


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An die Minusbewerter hier im Forum:

Schaut euch doch den Befehlssatz eines aktuellen Handys an...

Bzw. Findet erst mal raus, welcher Prozessor in eurem Handy überhaupt
welche Aufgaben hat...  und da werkelt einiges mehr als nur ARM drinnen.

Das hat mit RISC wie es im Elfenbeinturm von Patterson und Hennessy
in den 80'ern definiert wurde, nicht viel zu tun.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Udo K. schrieb:
> Jedenfalls kein RISC Prozessor :-)

Ah ja.

Dann hast du ihn dir wohl nicht so genau angesehen. Oder du definierst 
dir „RISC“ einfach mal so zurecht, damit das zu deiner Aussage passt 
(beispielsweise durch sturres Beharren auf der These, es wäre nur dann 
RISC, wenn auch wirklich alle Befehle gleich lang sind).

von (prx) A. K. (prx)


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Udo K. schrieb:
> Dafür musste der Endanwender 50% mehr RAM für die gleiche Applikation
> kaufen, und RAM war richtig teuer.

Wobei das ein 64-Bitter zu einem Zeitpunkt war, zu dem anderswo 
32-Bitter üblich waren. Wodurch nicht nur der Code wuchs, sondern auch 
die Daten.

Und nicht jeder code bloat ging auf Rechnung RISC. So beispielsweise die 
ursprüngliche Entscheidung, keine Bytes laden und speichern zu können, 
sondern dafür Mask/Merge-Operationen zu benötigen.

von (prx) A. K. (prx)


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Udo K. schrieb:
> Bzw. Findet erst mal raus, welcher Prozessor in eurem Handy überhaupt
> welche Aufgaben hat...  und da werkelt einiges mehr als nur ARM drinnen.

Auch wenn in der PC-Tastatur ein 8051-Derivat werkelt, wird aus dem PC 
noch lange kein 8-Bit Rechner.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Udo K. schrieb:
> Das hat mit RISC wie es im Elfenbeinturm von Patterson und Hennessy
> in den 80'ern definiert wurde, nicht viel zu tun.

Ein heutiger Intel- oder AMD-Prozessor hat auch nicht mehr viel mit dem 
gemein, gegen die die ursprünglichen RISC-Architekturen vor 3 
Jahrzehnten mal angetreten sind. Wenn du denen eine Weiterentwicklung 
zugestehst, dann darfst du dem RISC-Konzept auch eine Weiterentwicklung 
zugestehen hinsichtlich der dann irgendwann erkannten Schwächen des 
Konzepts, insbesondere der schlechten Codedichte. Trotzdem haben auch 
aktuelle ARMs noch hinreichend viel von den ursprünglichen RISC-Ideen an 
Bord: kurze Ausführungszeiten (also eben nichts wie die oben ins Feld 
geführten REP MOVS, bei dem es vom Inhalt der CPU-Register abhängt, wie 
lange der Befehl braucht), Drei-Adress-Code, Load-Store-Architektur.

von (prx) A. K. (prx)


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Oliver S. schrieb:
>>> Was ist für dich der neueste x86 Prozessor?!
>> i7
>
> Warum nicht der i9?
>
> Oliver

Bezeichnungen wie i3 bis i9 sind in diesem Zusammenhang sinnlos, denn 
das sind Marketing-Namen innerhalb einer Implementierungs-Architektur. 
Das exakt gleiche Die kann dabei in mehreren dieser Klassen auftreten, 
mit unterschiedlicher Freischaltung von Cores und Features, während der 
gleiche Name "i5" für verschiedene Dies stehen kann, je nach Nummer 
dahinter.

Beitrag #6117328 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Udo K. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Udo K. schrieb:
>> Bzw. Findet erst mal raus, welcher Prozessor in eurem Handy überhaupt
>> welche Aufgaben hat...  und da werkelt einiges mehr als nur ARM drinnen.
>
> Auch wenn in der PC-Tastatur ein 8051-Derivat werkelt, wird aus dem PC
> noch lange kein 8-Bit Rechner.

Na ja, der Prozessor der fürs telefonieren und fürs surfen
wirklich benötigt wird, ist aber kein ARM...
Auf ARM läuft nur die GUI.

Aber zurück zum Thema:

Was RISC ist, ist eine Definitionssache.

Und den Begriff RISC hat Patterson und Hennessy in ihrem bekannten Buch
Ende der 80'er definiert.

Und nach der Definition gibt es heute noch genau einen Risc Prozessor,
RISC-V mit 31 Befehlen, und den will heute keiner mehr wirklich haben.
(Der braucht sogar Extension, um Bitmanipulationen oder Addition mit
Carry durchzufürhren...)

Beitrag #6117342 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6117350 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Udo K. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Udo K. schrieb:
>> Das hat mit RISC wie es im Elfenbeinturm von Patterson und Hennessy
>> in den 80'ern definiert wurde, nicht viel zu tun.
>
> Ein heutiger Intel- oder AMD-Prozessor hat auch nicht mehr viel mit dem
> gemein, gegen die die ursprünglichen RISC-Architekturen vor 3
> Jahrzehnten mal angetreten sind. Wenn du denen eine Weiterentwicklung
> zugestehst, dann darfst du dem RISC-Konzept auch eine Weiterentwicklung
> zugestehen hinsichtlich der dann irgendwann erkannten Schwächen des
> Konzepts, insbesondere der schlechten Codedichte. Trotzdem haben auch
> aktuelle ARMs noch hinreichend viel von den ursprünglichen RISC-Ideen an
> Bord: kurze Ausführungszeiten (also eben nichts wie die oben ins Feld
> geführten REP MOVS, bei dem es vom Inhalt der CPU-Register abhängt, wie
> lange der Befehl braucht), Drei-Adress-Code, Load-Store-Architektur.

Natürlich kann man den Begriff RISC nach belieben aufweichen.

Auch ein 80386 geht damit locker als RISC durch.

Der hat die typischen Register-zu-Register Befehlen,
und reine Load/Store Befehle sind ja auch da.

Zum Glück sind CPU Entwickler nicht sehr pragmatisch,
und bauen einfach ein, was sinnvoll ist.

von Le X. (lex_91)


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Jörg W. schrieb:
> Ein heutiger Intel- oder AMD-Prozessor hat auch nicht mehr viel mit dem
> gemein, gegen die die ursprünglichen RISC-Architekturen vor 3
> Jahrzehnten mal angetreten sind. Wenn du denen eine Weiterentwicklung
> zugestehst, dann darfst du dem RISC-Konzept auch eine Weiterentwicklung
> zugestehen

Wenn beide Konzepte eh nur noch wenig mit der Grundidee von vor 30 oder 
40 Jahren zu tun haben und man sich auch selbst Techniken des Gegenübers 
bedient und somit alles verwischt - wieso beharrt man dann überhaupt 
noch auf so antiquitierte Begrifflichkeiten?
Für mich macht die ganze Diskussion wenig Sinn.

Beitrag #6117371 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6117377 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6117382 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6117388 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6117389 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Le X. schrieb:
> Für mich macht die ganze Diskussion wenig Sinn.

Die Diskussion begann mit der Frage, was ein typischer CISC-Befehl sei.

Die Antwort wurde im zweiten Posting gegeben.

von Udo K. (Gast)


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Uhps, die Löscher sind unterwegs.

Beitrag #6117412 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Oliver S. (oliverso)


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A. K. schrieb:
> Bezeichnungen wie i3 bis i9 sind in diesem Zusammenhang sinnlos

Du hast den Kern des Problems erfasst ;)

Wobei das Hauptproblem ist, daß der TO völlig ahnungslos seine 
Hausaufgaben-Fragen hier abspult (das ist ja nicht der erste Thread zu 
dem Themenkreis), aber der Ersteller der Hausaufgaben noch viel weniger 
Ahnung von dem hat, was er da eigentlich fragt, und dazu auf dem 
Kenntisstand es letzten oder vorletzten Jahrtausends herumrätselt.

Die Fragen sind ja gar nicht so abwegig, aber mit Bezug auf aktuelle 
Prozessoren völlig sinnlos.

Oliver

von (prx) A. K. (prx)


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Udo K. schrieb:
> Na ja, der Prozessor der fürs telefonieren und fürs surfen
> wirklich benötigt wird, ist aber kein ARM...
> Auf ARM läuft nur die GUI.

Alle anderen Prozessoren stecken in embedded Blackboxes, sind dem 
Anwender verborgenen Interface-Lösungen, wie Baseband oder die genannte 
PC-Tastatur, aber auch allerlei Sensoren, GPS, Flash-Chip uvam.  Selbst 
dann, wenn sie aufs normale RAM zugreifen. Deren Implementierung ist 
meist nicht einmal für Techies wirklich interessant.

Relevant für Anwendungen ist nur der Prozessor vom Android selbst, auch 
nicht der Baseband-Teil - selbst wenn der auf dem gleichen SoC sitzt. 
Wollte man PCs oder Handys über sämtliche Komponenten klassifizieren, 
die Prozessoren enthalten, würde das eine recht lange Liste, die u.U. 
nicht einmal der Hersteller des Gerätes vollständig kennt.

> Was RISC ist, ist eine Definitionssache.

Die RISC/CISC Diskussion hat einen ziemlichen Bart und erinnert - heute 
geführt - ein wenig an Gullivers Reisen. Ist ARM RISC, weil eindeutig am 
load/store Prinzip orientiert, oder CISC, weil die variablen LDM/STM 
Befehle nicht ins strenge Gerüst passen?

Motorola hatte Coldfire als "variable length RISC" bezeichnet, weil man 
sich damals nicht ohne die "RISC" Assoziierung auf den Markt traute. 
Absurder gehts kaum.

> Und den Begriff RISC hat Patterson und Hennessy in ihrem bekannten Buch
> Ende der 80'er definiert.

Wobei eine jahrzehntealte Definition an Sinn verlieren kann. Das ist wie 
bei der Definition von Harvard/Neumann Architekturen über reale Busse, 
die in dieser Form schon lange nicht mehr praktisch anwendbar ist.

: Bearbeitet durch User
von vn nn (Gast)


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Udo K. schrieb:
> Und nach der Definition gibt es heute noch genau einen Risc Prozessor,
> RISC-V mit 31 Befehlen, und den will heute keiner mehr wirklich haben.

Also dafür dass den RISC-V keiner will ist der gerade ziemlich am 
aufsteigenden Ast...

Udo K. schrieb:
> Der braucht sogar Extension, um Bitmanipulationen oder Addition mit
> Carry durchzufürhren...

Sowas nennt sich modulares Design. Man zieht nur rein, was man wirklich 
braucht und will.  Wenn du das Ding als Softcore auf einem FPGA laufen 
lassen willst, kostet nun mal jede einzelne Instruction wertvolle 
Register, da ist es praktisch Dinge weglassen zu können.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Udo K. schrieb:
> den Begriff RISC hat Patterson und Hennessy in ihrem bekannten Buch
> Ende der 80'er definiert.

Auch Definitionen haben ein Ablaufdatum.

> nach der Definition gibt es heute noch genau einen Risc Prozessor,
> RISC-V mit 31 Befehlen, und den will heute keiner mehr wirklich haben.

"heute keiner mehr"? Kommst du aus der Zukunft? RISC-V erscheint gerade 
mal am Horizont, was die Verfügbarkeit von Silizium und Toolchain 
angeht. Und du stimmst schon den Abgesang an?

Wie das Rennen ARM vs. RISC-V ausgeht, ist derzeit noch offen. IMHO.

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