Guten Morgen Ich würde gerne den Bias Strom eines OPV messen. Dazu habe ich mir folgendes von AnalgDevices durchgelesen: https://www.analog.com/media/en/training-seminars/tutorials/MT-038.pdf Auf Seite 5, Figur 5 ist eine Schaltung angegeben wie der Bias Strom per Kapazität gemessen werden könnte. Wenn ich das richtig verstehe: -Ib+ messen: S1 offen, S2 geschlossen=> C in der Rückführung kurzgeschlossen. Wir haben also verstärkung=1, Spannungsfolger. C am + Eingang kann sich also mit Ib+ aufladen und am Ausgang messe ich einen linearen Verlauf. Die Steigung kann ich dann bestimmen. -Ib- messen: S1 geschlossen, +Eingang liegt auf Masse. S2 offen, in der Rückführung befindet sich die Kapazität. Diese lädt sich mit Ib- auf. Gleiches prinzip wie oben. Ist das bis hierhin richtig? Schaue ich mir diese Methode jedoch bei TI an: https://e2e.ti.com/support/amplifiers/f/14/t/710223 Der zweite Beitrag: Da ist der lineare Verlauf nur zu sehen wenn der jeweilige Schalter über der Kapazität geschlossen ist. Das macht für mich keinen Sinn. Ich habe mir auch diese Simulationsdatei runtergeladen und mit TINA simuliert: dieser linearer Verlauf ist nur zu sehen wenn der jeweilige Schalter zu ist. Ich verstehe das nicht, da durch die Kapazität dann kein Strom fließt wegem dem Kurzschluss. Kann mir da jemand bitte helfen Vielen Dank
Jos schrieb: > Da ist der lineare Verlauf nur zu sehen wenn der > jeweilige Schalter über der Kapazität geschlossen ist. Woher nimmst du dieses Wissen? Ich sehe da Öffner, und sobald man die betätigt, beginnt eben die Aufladung des Kondensators. Der Verlauf des Eingangsstroms über die Spannung muss übrigens keineswegs konstant sein und eine Gerade ergeben. P.S.: Jos schrieb: > mit TINA simuliert: dieser linearer Verlauf ist nur zu sehen wenn > der jeweilige Schalter zu ist. Du solltest präzisieren was du unter "linearer Verlauf" verstehst. Den geraden, zeitlich unabhängigen, waagerechten Verlauf, oder die proportional zur Zeit verlaufende Gerade?
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Hp M. schrieb: > Jos schrieb: >> Da ist der lineare Verlauf nur zu sehen wenn der >> jeweilige Schalter über der Kapazität geschlossen ist. > > Woher nimmst du dieses Wissen? > Ich sehe da Öffner, und sobald man die betätigt, beginnt eben die > Aufladung des Kondensators. > Aus der TINA Simulation die im TI Beitrag zu finden ist.. Den in dem entsprechenden Beitrag gezeigten dU/dt verlauf kann ich in der Simulation(gleiche Datei) nur reproduzieren wenn der Schalter eben geschlossen ist. Und das macht mich stutzig.. > Der Verlauf des Eingangsstroms über die Spannung muss übrigens > keineswegs konstant sein und eine Gerade ergeben. > > P.S.: > > Jos schrieb: >> mit TINA simuliert: dieser linearer Verlauf ist nur zu sehen wenn >> der jeweilige Schalter zu ist. > > Du solltest präsisieren was du unter "linearer Verlauf" verstehst. > Den geraden, zeitlich unabhängigen, waagerechten Verlauf, oder die > proportional zur Zeit verlaufende Gerade? Die zur Zeit verlaufende Gerade-aus der mit C* dU/dt den Biasstrom bestimmt werden soll.
Hallo Jos, die Schalter haben nur 1GOhm off-Widerstand. Den muss man auf unendlich stellen. Außerdem muss man in den Kondensatoren "initial condition 0" aktivieren. Die Zeit bei .TRAN auf 1s stellen und "Use inital condition" wählen. Jetzt stellt man fest, dass ein Kurvenverlauf noch krumm ist. Wenn man die Schalter komplett entfernt, dann kommt man jetzt bei beiden Schaltungen auf den erwarteten Verlauf. Im Plot werden VF1 und VF2 angezeigt.
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Oh super vielen Dank Helmut! Ich muss wohl noch etwas mit TINA Spice üben! Eine andere Frage: gibt es bei dieser Methode auch die Möglichkeit den maximalen Bias Strom zu messen, sowie im DB angegeben? Die Eingänge sind ja jetzt schon quasi niederohmig, also müsste doch schon der maximale Strom fließen? Oder muss der Ausgang dafür entsprechend belastet werden?
Mit einer Simulation misst man gar nichts. Wozu, außer zum Üben, will man was simulieren, was schon im Datenblatt steht?
In den Modellen ist höchstens ein typischer Biasstrom drin. Die Offsetspannung in den Modellen ist meistens ca. 0mV. Wenn man Offsetspannung mitsimulieren will, dann einfach eine Spannungsquelle mit der gewünschten Offsetspannung in die Zuleitung zum +Eingang einfügen. Für den gewünschten Biasstrom einfach jeweils eine Stromquelle an die Eingänge anschließen. Die andere Seite der Stromquellen einfach auf Masse legen.
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Jos schrieb: > Eine andere Frage: gibt es bei dieser Methode auch die Möglichkeit den > maximalen Bias Strom zu messen, sowie im DB angegeben? Die Eingänge sind Der max. Wert im Datenblatt ist keine Wert den man messen kann, sondern ein Limit das der Hersteller vorgibt. Entsprechend sind die max. Werte in der Regel auch relativ glatte Werte. Wenn der OP bei der Kontrolle schlechter ist, kriegt das IC einen anderen Namen (niedrigere Stufe) oder wandert in den Schrott.
Jos schrieb: > gibt es bei dieser Methode auch die Möglichkeit den > maximalen Bias Strom zu messen, sowie im DB angegeben? Die Exemplarstreuung kann man natürlich nur mit genügend Exemplaren ermitteln. Jedoch gibt es bei der maximal erlaubten Temperatur die grössten Leckströme und somit auch die höchsten Biasströme. OPA 189: Figure 11. Input Bias Current and Offset vs Temperature http://www.ti.com/lit/gpn/opa189
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