Hallo zusammen, jetzt gibt es überall diese hübschen Application Notes mit guard ring, eigener Massefläche unter dem Quarz, möglichst kurzen Leitungen, usw., aber: Wenn ich nun einen THT Quarz im HC49 Gehäuse auf der Unterseite montiere, dann komme ich mit den Pins ja viel näher an den µC und an die Kondensatoren auf der Oberseite, weil das Gehäuse aus dem Weg ist. Was wiegt nun schwerer - die kürzeren Leitungen? - oder die "Antennen"-Durchkontaktierungen und der Lagenwechsel? Ja, ich weiß, es gibt Quarze im SMD Gehäuse. Aber bei denen würde die Frage ja nicht viel Sinn machen.
Ossi-Oszi schrieb: > Was wiegt nun schwerer Ist das nicht eigentlich egal, solange die Schaltung zuverlässig funktioniert - was in der Regel der Fall ist?
Ossi-Oszi schrieb: > dann komme ich mit den Pins ja viel näher an den µC so um 3..4 mm - irrelevant. Georg
> jetzt gibt es überall diese hübschen Application Notes mit guard ring,
eigener Massefläche unter dem Quarz, möglichst kurzen Leitungen, usw.,
Lass dich bloß nicht verrückt machen. Es gibt Milliarden von Platinen
mit Quartzen jeglicher Bauform mit und ohne Guard-Ring auf der gleichen
Seite wie der dazugehörige IC. Mir fällt kein einziges Layout ein bei
dem der Quartz auf der anderen Seite war.
Einen Vorteil hat der Guard-Ring. Die Leute haben dadurch gar keine
Chance andere Leitungen ganz nah am Quarz zu verlegen. Es geht da um
Übersprechen von Leitungen die in der Nähe verlaufen.
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Stefan ⛄ F. schrieb: > Ist das nicht eigentlich egal, solange die Schaltung zuverlässig > funktioniert Ja, natürlich. Alles funktioniert - aber ich habe weder ein Labor, in dem ich EMI messen könnte, noch habe ich Nachbarn, die sich über Störungen beschweren könnten. Allerdings möchte man doch trotzdem wissen, wie man es richtig™ macht, oder? Sonst funktioniert irgendwann einmal etwas nicht - oder nur manchmal - und man ist sich keiner Schuld bewusst.
Ich habe mehr als einmal Quarze auch f der anderen Seite der Leiterplatte platziert. Hat das Signal nie interessiert. Um den Quarz vom Arbeiten abzuhalten, muss man sich schon mehr Mühe geben ;) nF und pF verwechseln zum Beispiel. Also keine Panik.
Helmut S. schrieb: > Mir fällt kein einziges Layout ein bei > dem der Quartz auf der anderen Seite war. - Was ja heißen kann, dass es "falsch" wäre den Quarz auf der anderen Seite zu montieren. Ist es das? Wenn ja, warum? Max G. schrieb: > Ich habe mehr als einmal Quarze auch f der anderen Seite der > Leiterplatte platziert. Also alles sch...ön egal?
Ossi-Oszi schrieb: > Helmut S. schrieb: >> Mir fällt kein einziges Layout ein bei >> dem der Quartz auf der anderen Seite war. > - Was ja heißen kann, dass es "falsch" wäre den Quarz auf der anderen > Seite zu montieren. Ist es das? Wenn ja, warum? > > Max G. schrieb: >> Ich habe mehr als einmal Quarze auch f der anderen Seite der >> Leiterplatte platziert. > Also alles sch...ön egal? Meistens sind Platinne ja auf irgend einer Unterlage(z. B. Boden des Gerätes) befestigt. Da hat man unten gar nicht genug Freiraum. Der Quarz sollte bei Schock auch nicht gegen den Geräteboden "knallen".
Helmut S. schrieb: > Meistens sind Platinne ja auf irgend einer Unterlage(z. B. Boden des > Gerätes) befestigt. Da hat man unten gar nicht genug Freiraum. Der Quarz > sollte bei Schock auch nicht gegen den Geräteboden "knallen". Richtig. Der Prozessor (QFN oder TQFP mit irgendwas um die 1,5mm Höhe) kann problemlos nach unten. Der Quarz bleibt, wenn er im altbewährten und ob seiner Größe verhassten HC49 ist, besser oben und freut sich zusammen mit den Elkos über die Deckenhöhe ;) ELektrisch gesprochen: die Dukos sind zwar ein Impedanzsprung und eine zusätzliche Induktivität. Unter 100 MHz ist das aber ziemlich egal, siehe z.B. http://www.ti.com/lit/ml/slyp173/slyp173.pdf.
Ossi-Oszi schrieb: > Was wiegt nun schwerer > - die kürzeren Leitungen? Die Leitungslänge ist relativ egal. Fast alle Controller betreiben den Quarz in Pierce-Schaltung, und da ist von jeder Seite des Quarzes ein Kondensator nach Masse geschaltet. Längere Leitungen haben mehr Streukapazität, da wird der Kondensator halt etwas kleiner. Mit längeren Leitungen hast Du ggf mehr Störabstrahlung. Hier geht des dann darum, die zwischen Leitung und Masse eingeschlossene Fläche zu minimieren. > - oder die "Antennen"-Durchkontaktierungen und der Lagenwechsel? Durchkontaktierungen erhöhen die Leitungsinduktivität, das ist eher unerwünscht. Bei üblichen Controller-Quarzen (4..16 MHz) dürfte das aber komplett zu vernachlässigen ein. Mit einem Ethernet-Phy (25 MHz Grundwelle) oder HF-PLLs würde ich sowas jedoch nicht machen.
Die Durchkontaktierungen hat er bei einem THT-Quarz (wie in der Frage des TO) ja sowieso, nämlich in den Anschlusspads des Quarzes (außer bei selbstgeätzten Platinen). Da sollte es eigentlich egal sein auf welcher Seite der Quarz plaziert wird, weil die "Störstelle" ja gleich der Anschlussstelle ist (die ja auch schon eine Störung darstellt), und nicht noch irgendwo in der Mitte wie bei einem zusätzlichen Via.
2ct schrieb: > Da sollte es eigentlich egal sein auf welcher Seite der Quarz plaziert > wird, weil die "Störstelle" ja gleich der Anschlussstelle ist Das hatte ich mir auch gedacht. Wenn man die Störungen minimieren will, muss man eben gleich SMD Quarze nehmen. Aber HC49 Quarze tun seit Jahrzehnten ihren Dienst, und da sollte es doch egal sein, auf welcher Seite man die platziert. Bei einem Stecker oder Pin-Header käme ja auch niemand auf die Idee, eine Montageseite wegen EMV vorzuschreiben. Klar, den Platz muss man haben. Einige Platinen baue ich senkrecht stehend in Schienen ein. Da ist Platz über beiden Seiten. Außerdem, wie Max G. (l0wside) schon schrieb, ist "oben" und "unten" ja eine Frage der Perspektive.
HC49 gibt es auch in SMD. Die haben so riesige Pads, dass sie sogar mit dem Dachrinnen-Lötkolben zu verarbeiten sein sollten.
Ossi-Oszi schrieb: > Ja, ich weiß, es gibt Quarze im SMD Gehäuse. > Aber bei denen würde die Frage ja nicht viel Sinn machen. Max G. schrieb: > HC49 gibt es auch in SMD. Die haben so riesige Pads, dass sie sogar mit > dem Dachrinnen-Lötkolben zu verarbeiten sein sollten. Wenn ich mir schon neue Quarze hole statt die alten zu verwenden, die ich hier herumliegen habe, dann kann ich auch gleich kleinere Gehäuse wählen. Sonst muss ich mir ja erst noch einen Dachrinnen-Lötkolben besorgen...
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