Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einschaltstrombegrenzung (Verstärker an Netzteil)


von Stefan (Gast)


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Hallo,

ich würde gerne die Stromspitzen die ein Verstärker von einem 
Schaltnetzteil fordert abmildern.

Das Schaltnetzteil liefert 13,8V DC, 10A max. Der Verstärker zieht im 
Mittel ca. 2A und in den Peaks maximal 9A... Die Peaks dauern ca. 350 
ms.

Das läuft zwar auch schon so wie es ist aber das Netzteil "singt" 
unschön (fiept) bei den Peaks. Ich stelle mir also die Frage, wie lange 
es wohl laufen würde... ;-)

Ich hatte daran gedacht, es mit relativ großen Pufferkondensatoren 
zwischen Netzteil und Verstärker zu versuchen, damit die Strompeaks auf 
ein Maß gemildert werden, welches netzteilverträglicher ist. Dabei würde 
ich aber gerne auch den initialen Ladestrom der Kondensatoren begrenzen. 
D.h. ich möchte dann nicht als Alternative durch das Laden der 
Pufferkondensatoren das Netzteil überlasten.

Eine ähnliche Technik verwenden AFAIK die Leute, die X-Watt 
KFZ-Verstärker betreiben. Vielleicht kann man mich auf eine 
entsprechende Schaltung schubsen, denn meine Versuche etwas in der Art 
mit der Forensuche zu finden waren nicht sehr erfolgreich.

S.

von Peter M. (r2d3)


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Diese Darstellung ist zwar nicht schaltnetzteilspezifisch, aber trotzdem 
lehrreich:

https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/onilim.htm

von MaWin (Gast)


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Stefan schrieb:
> ch hatte daran gedacht, es mit relativ großen Pufferkondensatoren
> zwischen Netzteil und Verstärker zu versuchen

Viele Schaltnetzteile mögen keine grossen Elkos an ihrem Ausgang und 
gehen dann in HiCup Modus, schalten also ab.

Stefan schrieb:
> Eine ähnliche Technik verwenden AFAIK die Leute, die X-Watt
> KFZ-Verstärker betreiben.

Nein.
Die haben kein strombegrenzendes Netzteil sondern einen 
hochstromliefernden Akku, und deren 1F Dosen sind eh Fakes  genau wie 
die angeblich vielen Kilowatt ihrer Endstufen.


Vergiss dein Konzept. Wenn das Gefiepe nervt, kauf ein besseres 
Netzteil. Deine Auslegung, 10A für 9A Spitzenlast, ist jedenfalls gut.

von Stefan (Gast)


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MaWin schrieb:
> Viele Schaltnetzteile mögen keine grossen Elkos an ihrem Ausgang und
> gehen dann in HiCup Modus, schalten also ab.

Das hat zwar mit dem ursprünglichen Hintergrund meiner Frage nichts zu 
tun, würde mich aber trotzdem brennend interessieren: Warum ist das so? 
Sollte es der PSU (egal ob SM oder Blech) nicht "eigentlich" egal sein 
ob ein dicker auf Vcc geladener Elko dran hängt?

von igmler (Gast)


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Stefan schrieb:
> Sollte es der PSU (egal ob SM oder Blech) nicht "eigentlich" egal sein
> ob ein dicker auf Vcc geladener Elko dran hängt?

Beim Einschalten ist er aber noch nicht auf Vcc geladen, sonder leer und 
verhält sich erstmal wie ein Kurzschluss.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Stefan schrieb:
> ich würde gerne die Stromspitzen die ein Verstärker von einem
> Schaltnetzteil fordert abmildern.

Ein Verstärker?

> Das Schaltnetzteil liefert 13,8V DC, 10A max. Der Verstärker zieht im
> Mittel ca. 2A und in den Peaks maximal 9A... Die Peaks dauern ca. 350
> ms.

Und? Paßt doch. Hast du auch ein Problem?

> Ich hatte daran gedacht, es mit relativ großen Pufferkondensatoren
> zwischen Netzteil und Verstärker zu versuchen, damit die Strompeaks auf
> ein Maß gemildert werden, welches netzteilverträglicher ist.

Ja. Und? Probiere es halt. OK, es wird nicht funktionionieren. Aber 
vielleicht glaubst du es ja dann, wenn du das siehst.


Stefan schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Viele Schaltnetzteile mögen keine grossen Elkos an ihrem Ausgang und
>> gehen dann in HiCup Modus, schalten also ab.
>
> Das hat zwar mit dem ursprünglichen Hintergrund meiner Frage nichts zu
> tun, würde mich aber trotzdem brennend interessieren: Warum ist das so?

Das ist schlicht eine Folge der (Eigen)Schutzschaltung so eines 
Netzteils. Wenn der Ausgangsstrom wesentlich höher als der nominale 
Strom ist, dann schaltet es sich ab. Und kurz darauf wieder ein für 
einen weiteren Versuch. Wenn da nur ein dicker Kondensator am Ausgang 
hängt, dann wird der bei jedem Versuch voller und irgendwann paßt es 
dann. Wenn du ihn aber immer wieder mit einer angeschlossenen Last 
entlädst, dann halt nicht.

von H. N. (Gast)


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Stefan schrieb:
> Ich hatte daran gedacht, es mit relativ großen Pufferkondensatoren
> zw. Netzteil und Verstärker zu versuchen, damit die Strompeaks auf
> ein Maß gemildert werden, welches netzteilverträglicher ist.

Das kann evtl. gehen, wenn man z.B. folgendes macht:

> den initialen Ladestrom der Kondensatoren begrenzen (um)
> nicht ... durch das Laden der (C) das Netzteil (zu) überlasten.

"Überlasten" würde es nicht / kann man es nicht. Denn Transistoren
in SNT werden so ausgelegt, die Nennleistung liefern zu können, und
nur wenig mehr (geringe Sicherheitsmarge).

Schutzschaltungen sowie auf Überspannung, Überstrom und Überlast
folgende schützende Betriebsmodi sind unverzichtbarer Standard.


> den initialen Ladestrom der Kondensatoren begrenzen (um)
> nicht ... durch das Laden der (C) das Netzteil (zu) überlasten.

Übrigens: Das scheinen einige gar nicht gerafft zu haben, belehren
sinnfrei (bzw. reden seltsames Zeug daher aus nonexistenten Gründen).

Du möchtest also die C (= Kapazität) vor Betriebsbeginn aufladen?


Das erforderte eine (bei so niedriger "V_CC" als Switcher-) KSQ,
also Stromquelle, und entweder eine zeitl. Verzögerung, oder, weil
die Verz. nur diesem einen Zweck diente, besser eine Komparator-
Schaltung mit Spannungsmessung.

(Ladebeginn - 13,8V erreicht - Relais/Mosfet schließt den Amp an)

Echt gar nicht schlecht, weil man einen 2. Komparator (in 8-Beiner
passen ja zwei davon) auch noch für etwas anderes benutzen könnte.

(Wirklich super wäre aber ein 8-Beiner single mit Vref an Bord.)

von H. N. (Gast)


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H. N. schrieb:
> Das erforderte eine (bei so niedriger "V_CC" als Switcher-) KSQ

Ach Quatsch, da soll im Betrieb ja gar nix mehr begrenzt/geregelt
werden. Es tut ein simpler (wohlbemessener) Widerstand... der dann
danach überbrückt wird.

Vor dem Kaffee war wohl zu früh...

von Stefan (Gast)


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Axel S. schrieb:

> Ein Verstärker?

Ja, ein Verstärker. Keiner für hörbare Töne... Keiner in einem Auto...

> Und? Paßt doch. Hast du auch ein Problem?

Ich nicht. Aber offending du, wenn du direkt so aggressiv loslegst.

von Stefan (Gast)


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H. N. schrieb:

> Du möchtest also die C (= Kapazität) vor Betriebsbeginn aufladen?

Ja, genau darum geht es.

4000uF, 10 Ohm, Multimeter und Kippschalter, der bei Erreichen von 12V 
(Also etwas unterhalb von Vcc) manuell den Widerstand überbrückt, 
funktionieren. Gestern Abend mit Bauteilen aus der Junk-Box 
zusammengebastelt.

Das Fiepen ist weg. Die Stromspitzen sind flacher...


> ... Komparator-
> Schaltung mit Spannungsmessung.
> (Ladebeginn - 13,8V erreicht - Relais/Mosfet schließt den Amp an)

Im Moment spiele ich den Komperator selber. Der Komperator (und auch die 
LED zur Anzeige des Zustands) ist nicht das Problem. Ich möchte nur kein 
Relais verwenden, wenn es nicht unbedingt sein muss... und... so doof, 
wie das klingen mag, ich fühle mich mit MOSFets immer noch nicht 
wirklich wohl (BJTs halte ich dafür die weniger geeignet, würde das 
damit aber wohl hinbekommen). Was wiederum der Grund war warum ich 
gehofft hatte eine fertige Schaltung zu finden.

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